Wuschelkopf

Teil 17

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„Hi.“ Mika blickte kurz irritiert hoch und begann zu grinsen. „Hi.“ Antwortete er schüchtern. Der Blick von Alex löste sich vom Tablet und sah erst mich geringschätzig und dann Mika vorwurfsvoll an. Nicht besonders erfreut über die Unterbrechung antwortete er schlicht: „Hallo.“ Ich druckste kurz herum, und wusste nicht genau, was ich sagen sollte, bis ich mich an Alex wandte und ihm, wie Dennis vor ein paar Minuten, die Hand hinstreckte.

„Ich bin Louis. Gestern hatte ich leider gar nicht die Gelegenheit mich richtig vorzustellen. Ich sitze in Mikas neuer Klasse neben ihm.“ „Aha.“ Alex schien nach wie vor noch nicht besonders interessiert an einem Gespräch zu sein. Er blickte zwischen mir und der Hand hin und her und unternahm keine Anstalten, sie zu schütteln. Peinlich berührt ließ ich sie sinken und wischte sie an meiner Hose ab. Schnell steckte ich mir die Hände in die Hosentaschen, nicht so genau wissend, wohin sonst mit den Händen. „Was schaut ihr euch da auf dem Tablet an?“ Fragte ich.

„Nur ein paar Daten für ein Projekt.“

„Euer Jugend Forscht Projekt? Mika hatte davon erzählt.“ Alex presste die Lippen zu einer Linie zusammen und sah jetzt nur noch Mika an. „Ach, jetzt posaunst du schon unsere Ideen in die weite Welt hinaus, nur weil ein hübscher Kerl vorbei gelaufen kommt? Echt jetzt?“ Unentschlossen blickte Mika zwischen uns beiden hin und her und konnte sich zu keiner Antwort durchringen.

Das Klingeln der Pausenglocke erlöste uns von der peinlichen Stille. Ich rückte den Rucksack auf meiner Schulter zurecht. „Okay, äh, so, dann werde ich mal wieder gehen. War schön, dich kennenzulernen, Alex.“ Es klang ironischer als beabsichtigt und Alex schnaubte nur. Nun an den Lockenkopf gewandt: „Mika, kommst du mit zum Sportunterricht?“

„Nee, ich kann nicht, wir sind schon bei Jugend Forscht eingeplant.“ Er klang nicht wirklich enttäuscht, schien aber noch etwas nachsetzen zu wollen. Wir sahen uns noch einen Moment in die Augen, doch dann brach ich den Blickkontakt schnell ab.

„Okay. Bye.“ Ich winkte knapp und drehte mich schnell zum Gehen. Den Blick der beiden in meinem Rücken spürend ging ich zurück zu den Anderen, die so langsam in Richtung Sportplatz aufbrachen.

Hübsch?

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Dieser Alex scheint ja ein komischer Kauz zu sein. Pder ist er das nur anfangs, weil er schüchtern ist?

Ist das etwa ein Geheimnis, dass die beiden an Jugend forscht mitmachen?
Ein hübscher Kerl? Ist Alex etwa auch schwul? Oder ist Mika nur geoutet bei ihm und er sagt das nur so dahin? Ich weiss, du verrätst mal wieder nichts, hehe

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Heyho, danke für deinen Kommentar! :slight_smile:

Hmm, wirklich schüchtern ist er nicht, er nimmt nur kein Blatt vor den Mund. Er mag definitiv keine Menschen, vor allem neue Menschen in seinem Umfeld sind ein Graus für ihn.

Dass sie bei Jugend Forscht mitmachen ist kein Geheimnis, aber Alex hat Angst, dass Mika die Innovation ausplappert und jemand anderes die Lorbeeren einsammeln könnte. Alex glaubt fest daran, dass das eine tolle Geschäftsidee ist, mit der er irgendwann mal viel Geld verdienen kann, deshalb ist er da immer sehr geheimnisvoll.

Und zum zweiten Teil kann ich noch nichts sagen. :stuck_out_tongue:

Teil 18

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Auf dem Weg zum Sportplatz überschlugen sich meine Gedanken, wobei ich nicht einmal genau sagen, konnte, woran ich dachte. Es fühlte sich einfach an, wie ein Strudel, während mein Kopf von einem Gedanken zum nächsten Sprang, ohne den vorigen zu Ende zu denken.

Als ich mich jedoch umgezogen hatte, mit dem Fußball auf dem Platz stand und die ersten Pässe probte, kehrte endlich Ruhe ein. Dafür liebe ich den Sport. Ganz auf das Spiel konzentriert, völlig in meinem Element gab ich mir heute besonders viel Mühe und schoss einige gar nicht schlechte Tore, wofür ich von meinem Team gefeiert wurde. Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Schade nur, dass Mika das nicht gesehen hat… Sofort verlor ich den Ball und wir kassierten ein Gegentor. Schnell schob ich den Gedanken wieder beiseite und konzentrierte mich wieder auf das Spiel.

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Angenehm ausgepowert lehnte ich mich an meine Stuhllehne, verschränkte die Arme und blickte aus dem Fenster. Der Sport hat mir gutgetan. Die kleinen, fluffigen Wolken flogen zügig vorbei, es war eigentlich wirklich gutes Wetter draußen und sogar recht warm. Da würden die Arbeiten auf dem Hof heute Nachmittag vielleicht sogar mal etwas Spaß machen. Ich schnaubte belustigt, als ein Papierflieger auf meinem Tisch landete. Ich sah mich kurz um warf ihn dort hin zurück, wo er herkam.

Mika kam zur Tür herein. Bei seiner Körpergröße sah der vollgepackte Rucksack unverhältnismäßig riesig aus. Ächzend stellte er den Rucksack neben mir ab. „Hey Mika.“ Sagte ich. Ein schüchternes „Hi.“ Kam zurück. „Dein Rucksack sieht ja echt super schwer aus, was hast du denn da alles drin?“

Er zog den Reißverschluss auf und präsentierte mir den Inhalt. Der Rucksack war bis oben hin voll mit Büchern. „Oha, hast du die ganze Bücherei geplündert?“ Mika zuckte nur mit den Schultern. „Wir brauchen ein paar Q-quellen für unser Jugend F-forscht Projekt. Ich schaue mir das heute Abend mal an.“

„Wie, die liest du alle heute Abend?“ Mika kicherte und schüttelte den Kopf. „Ich b-bin zwar schnell, aber soo schnell auch nicht. Ich s-suche nur nach ein p-paar Sachen da drin.“

Bald begann der Deutschunterricht und Mika beteiligte sich rege. Marten war da das genaue Gegenteil, wir blödelten eigentlich die ganze Stunde nur herum, in der Hoffnung, dass die Zeit schneller vergehen würde. Oft genug wurden wir deswegen ermahnt und meine Noten für die mündliche Mitarbeit waren dementsprechend auch nicht das gelbe vom Ei. Mika schien kein Interesse an Unterbrechungen zu haben, deshalb lehnte ich mich zurück und hörte ausnahmsweise auch mal zu. Ein paarmal meldete ich mich sogar und konnte sogar die Frage richtig beantworten, was der Lehrer mit einem anerkennenden Nicken beantwortete und fortfuhr. Das motivierte mich, noch mehr mitzumachen.

Vielleicht war es ja doch nicht so übel, auch mal was für die Schule zu tun…

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Der Rest des Tages verging deutlich schneller als sonst, die nächsten Stunden saß ich weiterhin neben Mika. Allein dieser Tag dürfte die Noten für meine Mitarbeit drastisch verbessert haben. In den Pausen unterhielten wir uns weiter, so erfuhr ich, dass er noch eine ältere Schwester hat, die ein paar Jahrgänge über uns im Abi war, sowie einen kleinen, quirligen Bruder, der erst sieben Jahre alt ist. Er taute nach und nach mehr auf und schien sich zu freuen, auch mal etwas von sich erzählen zu können, während ich ihn weiter mit Fragen löcherte. Sogar sein Stottern wurde weniger. Nach der letzten Stunde verabschiedete ich mich mit einem Fist Bump von ihm und radelte bei dem guten Wetter heim, ein Grinsen war wie in meinem Gesicht fest getackert.

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Naja, Mika wird ja nicht jedes einzelne Detail ausplaudern. Aber aus dieser Sicht ist es schon verständlich, dass Alex da ein bisschen Angst hat.

So langsam scheinen sich die beiden näher zu kommen. Auch hier bin ich gespannt, wie es weitergeht.

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Schritt für Schritt. :slight_smile: Habe den Flug in den Urlaub genutzt und schon viel weiter geschrieben, ich weiß also, wie es weiter geht, hehe. :stuck_out_tongue:

Trotzdem kommt jetzt nur ein kurzer Teil, passt so besser in den Plot. :slight_smile:

Wo geht es denn hin in Urlaub? Ich hoffe, du vergisst währenddessen queerpoint nicht, hehe.

Mika scheint ja ein richtiges Multitalent zu sein. Erst Jugend forscht, jetzt singt er auch noch und spielt auch noch Klavier. Wird Zeit, dass die beiden endlich zusammenkommen.

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Ich bin gerade in Griechenland. :slight_smile: Mit Meerblick zu schreiben ist was schönes. :heart_eyes:

Oh ja, er ist ohne Frage super schlau, bekommt aber auch zuhause entsprechend viel Druck…

Davor muss noch ein bisschen was passieren. ^^ Louis muss sich erstmal selbst finden, er identifiziert sich bisher noch nicht als interessiert am gleichen Geschlecht. Ich denke er hatte einfach nie Zeit, darüber nachzudenken. Aber ich kann natürlich im nächsten Teil schreiben, dass sie händchenhaltend in den Sonnenuntergang reiten und damit die Geschichte abschließen, falls dir das lieber ist. :stuck_out_tongue:

Heute kommt eine Schlüsselstelle. :slight_smile:

Teil 19

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Nachdem ich alle wichtigen Arbeiten auf dem Hof erledigt habe und die Reste des Bohneneintopfes vertilgt hatte, saß ich frisch geduscht auf meinem Bett und schaute auf die Uhr an der Wand. Es war gerade einmal kurz nach acht. Einer plötzlichen Motivation folgend packte ich dann aber doch nochmal meinen Rucksack aus, ging zum Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben. Fokussiert wie selten zuvor habe ich sie im nu erledigt und legte den Stift gegen neun beiseite. Zufrieden warf ich alles in die Tasche zurück, pfefferte den Rucksack in die Ecke und schmiss mich auf mein Bett. Mein Handy auf dem Nachttisch summte. Marten schrieb: „Es ist hier im Krankenhaus so LANGWEILIG.“ Gefolgt von einem gähnenden Emoji. :yawning_face: „Aber immerhin die Krankenschwester ist heiß, mein einziger Lichtblick. Erzähl mir was Neues. Wie ist die Schule? Viel öder als hier kann es ja kaum sein.“ Ich grinste. Marten, wie er leibt und lebt. Findet alles heiß, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Ich berichtete ihm von den beiden Neuen und vor allem von Mika. „Soso, du gehst mir also fremd. Wehe du hast einen neuen besten Freund, bis ich wieder da bin!“ blödelte Marten. „Haha, das wird nieee passieren! Weißt du doch!“ schrieb ich zurück. Ich wollte gerade mein Handy wieder weglegen und die Augen zu machen, als eine Follow-Anfrage von Instagram kam. „MMUKS08“ möchte dir folgen. Kurz verwundert, wer das wohl sein könnte, klickte ich auf den Namen und fand mich auf dem Kanal von Mika wieder. Schnell folgte ich ihm auch zurück und scrollte durch seine Bilder. Es waren nur eine Handvoll. Ein Haufen aufgeschlagene Bücher verstreut auf einem Holztisch in einer Bücherei. Mika neben Alex stolz vor einem Plakat des Jugend Forscht Projekts. Mika mit einem Mikrofon in der Hand auf der Bühne eines Fachvortrages. Ein schöner Sonnenuntergang am Mittelmeer. Und zu guter Letzt Mika an einem geschwungenen Flügel und offensichtlich tief ins Spielen vertieft. „Danke, dass du Alex noch eine Chance gibst. :blush:“ Ploppte als Nachricht auf. „Gerne doch. :blush: Bis morgen in der Schule.“ Tippte ich schnell zurück und sah mir das Bild von ihm vorm Flügel nochmal an. Wie er da so konzentriert saß, die wilden Locken im Gesicht hängend, sah er irgendwie unglaublich… süß aus? Ich runzelte die Stirn und legte das Handy schnell weg. Trotzdem freute ich mich auf die Schule morgen.

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Teil 20

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Ich unterhielt mich gerade entspannt an die Tischtennisplatte gelehnt mit Bruno, als in einiger Entfernung ein Tumult vor dem Eingang ins Schulgebäude entstand. Ein Haufen Neuntklässler stand im Ring um etwas versammelt und begann zu johlen. Immer mehr Schaulustige wurden angelockt und die Gruppe vergrößerte sich schnell. Interessiert kniff ich die Augen zusammen und hielt mir die Hand vor die Stirn, um bei dem hellen Gegenlicht etwas erkennen zu können. Bruno kicherte. „Schau an, da bekommt anscheinend jemand sein Fett weg. Diese primitiven Jungs.“

Auf die Entfernung konnte ich leider nicht verstehen, worum es ging. Eine kleine Lücke tat sich zwischen den Leuten auf und mir wurde auf einen Schlag übel. In der Mitte des Kreises erkannte ich den kleinen schwarzgelockten Wuschelkopf, der einem großen, dicken Jungen gegenüberstand, welcher ihn in diesem Moment schubste. Mika wurde ein paar Schritte zurückgeworfen, aber von den Jungs im Kreis aufgefangen und zurück in die Mitte geschubst, dann schloss sich die Lücke wieder. Die Menge johlte.

„Scheiße.“ Meine Mine erstarrte. In einem eisigen Ton, der keinen Widerspruch zuließ, sagte ich „Christoph, hol den Schulleiter. Bruno, komm mit.“ Ich packte ihn am Arm und zog ihn mit mir. Er blickte erst überrascht, folgte mir dann aber bereitwillig. Es war gut, jetzt einen Hünen bei sich zu haben. Es war eigentlich nicht meine Art, mich in solche Situationen einzumischen, doch in diesem Moment dachte ich nicht weiter nach. Mit schnellem Schritt ging ich auf den Pöbel zu.

Durch das Gedränge konnte ich erkennen, wie der dicke Junge die Faust ballte und Mika eine verpasste, welcher zu Boden fiel. Die Menge grölte erfreut und schloss den Kreis noch enger.

„Haha, schaut euch die kleine Schwuchtel an, wie sie da am Boden liegt und heult.“ Alle lachten. Schon bald im Laufschritt näherte ich mich der Prügelei und rief so laut ich konnte: „Was soll der Scheiß?!“ Niemand reagierte. Ich hörte ein leises Wimmern, während das Geräusch von immer weiteren Schlägen und Tritten an meine Ohren drang.

Nein. Das darf nicht sein.

Ich packte den erstbesten Jungen am Kragen, riss ihn mit aller Kraft aus dem Kreis heraus, schubste zwei weitere Jungs zur Seite und Schritt entschlossen durch die entstandene Lücke. Der dicke Junge sah mich an und machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch bevor er dazu kam flog schon meine Faust auf ihn zu und traf ihn am Kinn. Zähne knirschten. Mir war in dem Moment alles egal. Niemand durfte mit anderen so umgehen, erst recht nicht mit Mika. Rasend vor Wut schubste ich den Jungen so weit wie irgend möglich weg von Mika und stellte mich schützend vor ihn.

„SAGT MAL HACKTS NOCH?!“ Brüllte Ich in die Runde, drehte mich schwer atmend im Kreis und sah jeden böse an. Mit einem Schlag war es da totenstill. Bereits zum Treten ausgestreckte Füße wurden schnell zurückgezogen und wieder auf den Boden gestellt. Erste Leute aus dem Kreis wollten sich aus dem Staub machen, aber Bruno packte sie an den Schultern und stellte sie mit sanfter Gewalt wieder dorthin, wo sie herkamen.

Der Junge spuckte Blut und kam bedrohlich näher. „Hat die Schwuchtel jetzt etwa einen Verteidiger?“ rief er in die Menge, welche jubelnd antwortete. Er kam immer näher, bis er nur noch eine Handbreit vor mir stand. Adrenalin rauschte durch meine Adern und ich nahm die Umgebung nur noch verschwommen wahr. „Das wirst du bereuen.“ Er flüsterte beinahe und stach mir dabei mit dem ausgestreckten Zeigefinger in die Brust. Ich erwiderte seinen hasserfüllten Blick eisig. Er war ein paar Zentimeter kleiner als ich und abseits von seiner Masse weniger trainiert. Ohne die Miene zu verziehen antwortete ich im selben leisen, aber bedrohlichen Ton: „Ja? Ich lasse es gerne drauf ankommen.“ Einen Moment lang starrten wir uns einfach nur an. Ohne die Distanz zu vergrößern holte ich tief Luft und brüllte: „UND JETZT VERPISS DICH! UND WEHE DU FASST MEINEN FREUND JEMALS WIEDER AN!“ Er hielt dem Blick nur noch einen Moment länger stand, spuckte dann vor mir erneut auf den Boden und wandte sich zum Gehen, nur um direkt dem Schulleiter in die Arme zu laufen.

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bist du verrückt? Auf keinen Fall so schnell beenden. (Ich meine das nicht beleidigend, sondern auf jeden Fall weiterzuschreiben).

Was genau war denn der Auslöser für diese Schlägerei? Hat sich Mika etwa schon geoitet?

Hoffentlich denkt jetzt der Schulleiter nicht, dass Louis mit der Schlägerei angefangen hat und ihn jetzt bestraft? Ich hoffe, dass du diese Schlägerei bald im positiven Sinne auslöst.

Er scheint sich aber schon bewusst zu sein, dass er für Mika mehr empfindet als nur Freundschaft, oder zumindest eine sehr tiefe Freundschaft. Es hört sich schon ein bisschen so an, als wäre er für einen anderen nicht eingesprungen.

Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Ich hoffe auch, dass sich der Schulleiter hier korrekt verhält, weil er anscheinend nur mitbekommen hat, wie Louis dem Schläger eine reingehauen hat. Oh Mann, mach es doch nicht immer so spannend.

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Sooo, nach längerer Abwesenheit kam ich auch endlich zum Weiterlesen :slight_smile: .

Das letzte Kapitel hat mich richtig aufgewühlt :fearful: . Der arme kleine Wuschel :frowning: . Zum Glück hat er einen tollen Beschützer :heart_eyes: .
Bruno hat sich zu meinem heimlichen Lieblingscharakter entwickelt^^.

Ich bin aber auch gespannt wie sich das Verhältnis zwischen Alex und Louis entwickelt.

LG :slight_smile:

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Hey Einfachnurich, nach über einem Jahr bin ich dir auch endlich mal eine Antwort schuldig. :wink:

bist du verrückt? Auf keinen Fall so schnell beenden. (Ich meine das nicht beleidigend, sondern auf jeden Fall weiterzuschreiben).
Was genau war denn der Auslöser für diese Schlägerei? Hat sich Mika etwa schon geoitet?

Beendet ist die Geschichte noch lange nicht. Ich hab noch viel mit unseren lieben Charakteren vor. :wink: Vielleicht hat er sich geoutet, aber bei der falschen Person?

Das dürfte sich inzwischen geklärt haben. :smiley:

Spannend ist mein dritter Vorname. ^^ Vielleicht empfindet er mehr für Mika. Er fühlt sich ihm auf jeden Fall sehr nahe und handelt bei der Schlägerei definitiv sehr „out of character“ für ihn - was der normale Leser gar nicht wissen kann, weil die Geschichte zu diesem Moment noch nicht so lang ist, aber der Autor kann in die Zukunft gucken. :wink: Einen Auslöser wird es gehabt haben, dass er sich so verhält. Er ist auf jeden Fall sehr bemüht, bei Mika alles richtig zu machen. Bis hoffentlich bald :slight_smile:

Sooo, nach längerer Abwesenheit komme ich auch endlich mal zum Antworten. :wink:
Jaa, den kleinen Wuschel hat es ganz schön mitgenommen… Zum Glück war Louis vor Ort, das hätte echt noch übel ausgehen können…
Hihi, erkennst du da ein paar Parallelen zu Bruno? :wink:
Ich bin auch gespannt, wie es weiter geht. :smiley:
LG :slight_smile:

Heyho liebe Leser, vielen Dank für die vielen Kommentare! :slight_smile:

Tut mir leid, dass ich euch jetzt auf dieser spannenden Stelle schmoren lasse, aber ich bin derzeit sehr in Projekte und Abgabefristen fürs Studium eingebunden und schaffe es bis zum 22. nicht mehr weiter zu schreiben. Es geht aber auf jeden Fall weiter! :slight_smile: Ich habe auch keine Schreibblockade, sondern ich muss gerade einfach nur meine Ressourcen richtig priorisieren. Das gilt auch für die anderen Geschichten. :slight_smile:

Ich freue mich schon sehr drauf, bald weiter zu schreiben und wieder von euch zu lesen. Bis dann! :slight_smile:

LG
Iroc

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Bis hierher eine tolle Geschichte, deren Spannung langsam aber stetig ansteigt. Sehr schön, wie die Charaktere dargestellt werden. Wie sich die Sympathien zu den Figuren grösser werden können.
Was mir besonders gefällt bei dieser Geschichte : nicht im dritten Teil schon funkelnde Augen, Schmetterlinge im Bauch und unendlich grosse Gefühle.
Ich freue mich auf die nächsten Teile! Und vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst uns mit der Geschichte so kurzweilig zu unterhalten.

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Hallo Frosch, danke für deinen Kommentar! Nun, scheinbar hatte ich doch eine Schreibblockade. :smiley: Jetzt habe ich es aber endlich geschafft, meine Angst zu überwinden, nicht mehr so weiter schreiben zu können, wie ich es damals tat. Und siehe da, nach ein paar Zeilen fließen die Buchstaben nur so aus meinen Fingern. Überraschend…
Und danke für die lieben Worte, ich freue mich, dass dir die Geschichte gefällt (oder gefiel? Nach zwei Jahren wirst du sie vermutlich von vorn lesen dürfen :sweat_smile:). Mir gefällt es besser, wenn die ganze Story nicht quasi schon nach zwei Teilen erzählt wurde. Vielleicht liest du ja irgendwann mal weiter. :wink:

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Hallo Leon oder Iroc oder…

Danke für die Mail. Zuerst unsere Freude darüber, dass die Geschichte weiter geht. Ja, wir lesen nochmal von vorn, weil wir noch fassungslos auf dem Schulhof stehen geblieben waren und dem Treiben dort zusahen.

Danke fürs weiterschreiben. Wir freuen uns auf s Lesen und erlauben uns danach noch einmal unsere Eindrücke kund zutun.

Liebe Grüße und alles Schöne und Gute für Dich ! Gruß kh

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Teil 21

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Als er ihn sah, wechselte er sofort die Richtung, wo ihn glücklicherweise ein weiterer Lehrer aufhielt, an den Schultern packte und zurück zum Schulleiter wies. Sofort zeigte sein dicker Finger auf mich. „Der da! Der Zehntklässler hat mich verprügelt!“

Der Schulleiter nickte nur wissend und meinte ironisch: "Natürlich hat er das. Moritz, du kommst jetzt mit.“ Er wandte sich zum Gehen, doch Moritz wand sich in dem festen Griff des anderen Lehrers und machte Anstalten sich loszureißen. Der Direktor drehte sich wieder um und sah ihm fest in die Augen, während Moritz mit trotzigem Blick seinen Kiefer nach links und rechts bewegte. Ich schätze mein Schlag hat gesessen. „Ich fürchte ich kann einem Schulverweis jetzt nichts mehr entgegensetzen. Du hattest deine Chancen.“ Flüsterte der Schulleiter leise. Jetzt gab er dem anderen Lehrer ein Zeichen und wandte er sich endgültig zum Gehen zurück ins Gebäude, während der Lehrer einen zeternden und strampelnden Moritz hinter ihm herschob.

Noch immer schwer atmend sah ich der Kolonne nach, bis ich mir plötzlich der Situation wieder bewusst wurde und mich ruckartig umdrehte. Mika lag noch immer zusammengerollt auf dem Boden, leise wimmernd, und hielt sich die Hände vors Gesicht. Oh Mika… „Na los! Trollt euch! Hier gibt’s nichts mehr zu gucken!“ Fuhr ich die noch immer um uns herumstehenden Mitschüler an, die sich nach und nach widerwillig zerstreuten. Bruno sah mich erschrocken an - so hatte er mich wohl noch nie erlebt - blieb aber stehen. Ich hockte mich neben Mika, stützte mich mit einer Hand auf dem Boden ab und legte ihm die andere auf die Schulter. „Mika, sie sind weg. Du bist jetzt sicher.“ sagte ich sanft. Er presste sich noch immer die Hände auf sein Gesicht und begann auf einmal am ganzen Körper zu zittern. Immer besorgter über seinen Zustand setzte ich mich nun ganz neben ihn und legte eine Hand um sein dünnes Handgelenk. Ich zog sanft daran, schlang einen Arm um seine Schulter und half ihm, sich aufzusetzen. Er muss ganz schön was eingesteckt haben. Mit wachsender Besorgnis in der Stimme forderte ich ihn auf: „Mika, zeig mir dein Gesicht.“ Er zögerte einen Moment und hob dann die Hände von seinen Augen und sah mich an. Ich musste schlucken. Sein Gesicht war blutverschmiert und er hatte mehrere Platzwunden auf der Augenbraue und am Kinn, seine Lippe war aufgeplatzt und ein kleines rotes Rinnsal lief aus seiner Nase, gemischt mit Tränen, die aus seinen graublauen Augen kullerten. Ein paar schwarze Locken klebten ihm im Gesicht. Oh nein… Es steht gar nicht gut um ihn. Plötzlich verzog er die Gesichtszüge und wurde von einem heftigen Schluchzen geschüttelt. Er krallte sich in mein Hemd und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter, während ich meinen anderen Arm auch noch um ihn legte und ihn sanft streichelte. Auch ich begann langsam zu zittern, als ich mir der Situation bewusst wurde und der Adrenalinrausch abklang. Ein leichtes Ziehen machte sich in meiner Hand breit, während mein Herz in meiner Brust hämmerte.

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Teil 22

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Ich hörte herannahende trippelnde Schritte und sah auf. Frau Thiesfrau kam auf hochhackigen Schuhen und mit einem großen Kühlakku in der Hand auf uns zu, so schnell es ihre Schuhe zuließen. Als sie das viele Blut sah, blieb sie einen Moment erschrocken stehen und presste die Lippen aufeinander. Ein eiserner Ausdruck legte sich über ihr sonst so fröhliches Gesicht. Sie drückte den Kühlakku dem nächstbesten Schüler in die Hand und zückte ihr Telefon, auf dem sie schnell drei Tasten drückte. Während sie sich den Hörer ans Ohr presste und auf eine Antwort wartete, wies sie Bruno an, die Krankentrage aus dem Sekretariat zu holen, doch ich schüttelte den Kopf. Mika muss jetzt sofort vom kalten Schulhof runter, so sehr, wie er zittert. Ich schob meinen Arm unter seinen Knien durch und stand mit ihm auf. Ich war überrascht, wie leicht er war. So zerbrechlich. Mika drückte seinen Kopf noch immer gegen meine Schulter, die inzwischen völlig durchnässt war. Ich folgte Frau Thiesfrau zum Sekretariat, während sie die Situation am Telefon schilderte. Sie schloss die Tür zu ihrem Raum und von dort aus die Durchgangstür zum benachbarten Krankenzimmer auf. Ich ging mit Mika durch, während sie im Sekretariat begann, in einem Schrank zu kramen. Sanft setzte ich den kleinen Wuschelkopf auf der Krankenliege ab und setzte mich neben ihn. Frau Thiesfrau kehrte mit Desinfektionsmittel, Tupfern, Pflastern und einem besorgten Gesichtsausdruck zurück.

„Louis, ich habe einen Krankenwagen gerufen, sie sollten bald hier sein.“ Sie legte die Utensilien neben Mika auf die Krankenliege, ging vor ihm in die Hocke und sagte nun zu Mika gewandt: „Mika, zeig mal her… Oh jee. Wer tut so etwas? Wieder dieser Moritz?“ Sie redete mit bemerkenswerter Menschenkenntnis beruhigend weiter, während sie begann, dem zitternden Jungen das Blut aus dem Gesicht zu tupfen. Ich hatte noch immer einen Arm um seine Schulter und drückte ihn an mich, in der Hoffnung, dass er den Halt in dem Moment genauso sehr brauchte, wie ich es tat. Auch ich zitterte.

Als sie das gröbste beseitigt hatte, stand sie auf und begann die blutigen Tücher einzusammeln. „Mika, ich gehe jetzt kurz rüber und rufe deine Eltern an, sie sollen zum Krankenhaus kommen. Ich bin gleich wieder da, aber wie ich sehe hast du ja einen Beschützer und bist nicht allein.“ Sie zwinkerte mir wissend zu und wandte sich zum Gehen, dabei blieb ihr Blick auf meiner Hand hängen, die ich mir unbewusst in den Schoß gedrückt hatte. „Louis, deine Hand!“ ich blickte herunter. Oh. Die Haut auf meinen Fingerknöcheln war aufgeplatzt und besudelte meine Hose. Nicht, dass es jetzt noch einen Unterschied gemacht hätte. Jetzt, wo ich mir die Hand genauer ansah, bemerkte ich, dass sie doch ganz schön weh tat und pochte. Scheinbar habe ich nicht wenig Kraft in den einen Schlag gelegt. „Oh, das ist nichts…“ Doch bevor ich ihre Aufmerksamkeit wieder von mir fort lenken konnte, schnitt sie mich ab, zog frische Tücher hervor und begann auch meine Hand zu verarzten. Ich protestierte nicht. An Mika gewandt fragte ich „Soll ich Alex für dich suchen? Möchtest du, dass er dich ins Krankenhaus begleitet?“ Er schüttelte leicht mit dem Kopf und Frau Thiesfrau sah kurz von dem Verband auf, den sie um meine Knöchel bandagierte. „Mein Lieber, du fährst schön mit ihm mit. Das hier sollte sich auch ein Arzt ansehen.“ Schicksalsergeben zuckte ich mit den Schultern. Damit hatte sich meine Frage auch erübrigt. Zähneknirschend erwiderte ich nach ein paar Sekunden des Schweigens: „Diesen Moritz sollte sich vielleicht auch mal jemand ansehen, ich glaube ich habe ihn ganz schön erwischt.“ Sie zuppelte weiter an der Bandage herum, zog sie letztendlich stramm und klebte ein Pflaster drüber. „Das lass mal meine Sorge sein.“ Sagte sie und verschwand, um dem Rettungswagen den Weg zu weisen. Betreten saßen Mika und ich schweigend nebeneinander und warteten. Ich traute mich nicht mehr, wieder meinen Arm um ihn zu legen.

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