100!
„O:Evo-1570“ feiert Jubiläum, denn es ist das 100.Kapitel rum um Dylan, Cosmo und ihre Abenteuer auf der Erde … und seit neustem auch auf Neró. Und natürlich hab ich mir für das Jubiläums-Kapitel so einiges einfallen lassen. Es ist auch bis dato das längste Kapitel von „O:Evo-1570“ - hat aber bis dato nicht die längste Rollenliste. Dafür treten noch einige neue Charaktere in Form von Evos in Erscheinung, die jetzt für die nächsten Kapitel wichtig werden.
Und nun: Lasst die Festspiele beginnen!
Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der einst bei Ariana und ihrer Mutter gelebt hat. Anders als gedacht, war sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen. Nachdem der Wunsch erfüllt war, kehrte Luna nach Neró zurück.
Nebenrollen:
Chaos (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo!
Nyx (B:Evo-26): Ein Beta und die ranghöchste Dienerin des Alphas.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas.
Tartaros (B:Evo-39): Ein Beta und der drittranghöchste Diener des Alphas.
Erebos (B:Evo-40): Ein Beta und der viertranghöchste Diener des Alphas. Er hat die Position des Sekretärs inne und kann mit seiner Kraft Druckwellen hervorrufen.
Eros (B:Evo-44): Ein Beta und der fünftranghöchste Diener des Alphas.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró.
Atalanta (Δ:Evo-1608): -Beschreibung folgt bald-
Uranos (Γ:Evo-1113): -Beschreibung folgt bald-
Nemesis (Γ:Evo-1234): -Beschreibung folgt bald-
Hypnos (Γ:Evo-1818): -Beschreibung folgt bald-
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgab, um Dylan zu beschützen. Er wurde von Mister Yard – einem Evo-Hunter – erschossen.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Conner Eastbrook (Γ:Evo-4834): Urlaubsflirt von Dylan. Stattet ihm einen Überraschungsbesuch Zuhause ab. Doch es stellte sich heraus, dass der echte Conner von einem Evo-Hunter umgebracht wurde und dieser die Gestalt von Conner annahm. Der Evo-Hunter wurde von Aiden getötet.
Mister Yard (Γ:Evo-3611): Frührentner und Nachbar der Winters. Dylan fand den echten Mister Yard tot in seinem Keller auf. Ein Evo-Hunter nahm dessen Gestalt an, konnte jedoch am Ende von Cosmo außer Gefecht gesetzt werden.
Evo-Duden:
Neró = Heimatplanet der Evos (Wasser)
Fýllo = Bett aus einem Palmenblatt (Blatt)
Nerópólis = Einzige Stadt auf dem Planeten Neró (Wasser / Stadt)
Evopaláti = Palast auf Neró, indem der Alpha mitsamt den Betas hausiert (Palast)
Mýdi = schlechtgelaunte Person (Miesmuschel)
Poutínka = elastischer Baum, der wie Gummi ist (Pudding)
Tyfónas = ein Waldgebiet, der für seine kräftigen Stürme bekannt ist (Orkan)
Stagónes = ein Berg, ähnlich einer Tropfsteinhöhle, in dessen Mitte sich ein gigantischer Wasserstrudel befindet (Tropfen)
Δ:Festspiele-100
Einmal im Monat werden auf Neró die sogenannten Festspiele ausgetragen. Es ist ein Fest, bei dem alle Evos dazu verpflichtet sind, ihnen beizuwohnen. Ein Fest, dass der aktuelle Alpha Chaos vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat, um ein Exempel zu statuieren. Ich wusste noch nicht, was mich an jenem Tag erwartet, Cosmo wusste es, doch er hüllte sich zu diesem Thema in Schweigen. Meine Sorge galt Mika. Was musste er tun? Ging es ihm gerade gut? Wieso hat Chaos ausgerechnet ihn ausgesucht und nicht mich? Viele Fragen, doch die Festspiele fanden erst in drei Wochen statt!
So blieb mir wenigstens genügend Zeit, Cosmos Heimatplaneten noch näher kennenzulernen. Cosmo zeigte mir seine Heimat und stellte mich ein paar seiner besten Freunde vor. So lernte ich Δ:Evo-1608 kennen, der ich den Namen Atalanta gab. Wie Aiden gehörte die wilde Rothaarige zu den Deltas und sie war sehr traurig darüber, als sie von dessen Tod erfuhr, da er wie ein großer Bruder für sie war. Atalanta war eine ausgesprochen gute Kämpferin und Jägerin, die keine Gefahr scheute. So war sie fast täglich im Gebiet der fleischfressenden Riesenpflanzen, da nur dort sehr wertvolle Heilkräuter wuchsen, die die Evos zum Überleben benötigten. „No Risk no Fun.“, sagte sie immer wieder, wobei ich mich fragte, von wem sie dieses Sprichwort hatte.
Nerópólis war eine wunderschöne Stadt, dass sich über mehrere Hügel inmitten von Bäumen erstreckte. Hier herrschte das blühende Leben, wortwörtlich, denn diamantene Blumen verschönerten die ohnehin schon zauberhafte Landschaft ungemein. Auf den ersten Blick gab es für mich kein friedlicheres Fleckchen, denn die Evos verstanden sich untereinander alle ausgesprochen gut. Ich konnte viele glückliche Gesichter und lachende Evokinder sehen, als ich mit Cosmo über deren Marktplatz schlenderte. Es war lustig zu sehen, dass sie uns Menschen ähnlicher waren, als ich annahm. Als Cosmo damals auf der Erde gelandet ist, wirkte er auf mich wie ein kleines Baby, dass nichts wusste. Ich musste nur an die übergelaufene Badewanne oder das Chaos in der Küche denken. Doch Cosmo lernte schnell dazu, was wohl ein allgemeines Talent aller Evos war, die sich zunehmend schnell weiterentwickelten, wenn man ihnen etwas erklärte oder beibrachte.
Nach der kleinen Erkundungstour, war ich froh, abends meine Füße im Cosmos Wohnbereich hoch zu legen und ein wenig zu entspannen. Cosmo leistete mir ein wenig Gesellschaft, auch wenn wir uns gegenseitig anschwiegen und einfach mal die Ruhe genossen, da Sonny gerade außer „Haus“ war. Irgendwann beendete ich die Stille jedoch trotzdem: „Ach übrigens…, danke dass du mir damals das Leben gerettet hast. Ich rede von dem Tag, als Mister Yard sich als Evo-Hunter entpuppte und uns jagte. War es eigentlich nur Zufall das du dort warst, oder wolltest du etwas Bestimmtes bei uns?“
Cosmo schien kurz nachzudenken, sagte dann aber: „Ich hatte ein ungutes Gefühl, nichts weiter.“
„Tja dein Gefühl hat dich nicht getäuscht.“, erwiderte ich und es kehrte wieder Schweigen ein. Doch nur bis zu dem Moment, als mir eine weitere Frage auf der Zunge lag: „Und wieso bist du als Mika zum Abschlussball gekommen? Ich dachte du wolltest nicht kommen…“
„Ich wollte … von Anfang an, aber ich hielt es für nicht richtig, dort als Cosmo aufzukreuzen. Mr. T und die anderen Lehrer hätten sicherlich Fragen gestellt, was ich dort treibe.“, erklärte Cosmo mir. „Der Abend war aber sehr aufschlussreich … insbesondere hinsichtlich deiner Gefühle.“
„Was ist mit meinen Gefühlen?“, fragte ich stutzig.
„Na du hast Mika deine Zunge in den Hals gesteckt! Du wusstest schließlich nicht, dass ich es war.“, antwortete Cosmo mir und grinste dabei keck.
Ich wurde auf der Stelle rot im Gesicht und entgegnete aufgebracht: „Ich hab Mika nicht die Zunge in den Hals gesteckt! Erzähl doch nicht so einen Quatsch!“
Cosmo fing zu Lachen an. „Verträgst du keinen Spaß mehr? Ich weiß doch, dass bei dem Kuss keine Zunge im Spiel war, aber geküsst hast du Mika dennoch. Zwar nicht den echten Mika, aber das kann ja noch immer kommen…“
„Du bist ein Idiot!“, grummelte ich lediglich und lehnte mich mit verschränkten Armen zurück. Dabei wackelte ich zu sehr mit meinem Fýllo, dass ich kurzerhand rausflog und auf dem Fußboden landete. Zum Glück war das nicht mein Fýllo, in dem ich nachts immer schlafe und das sich in dreißig Meter Höhe befand. Cosmo lachte nur noch intensiver, woraufhin ich aufstand und anfing ihn am ganzen Körper auszukitzeln. Cosmo lachte wie ein verrückter und schlug um sich, bis er ebenfalls aus seinem Fýllo stürzte und auf mich drauf plumpste. Ich gab einen kurzen Wehklagelaut von mir, doch war das nur von geringer Bedeutung, denn endlich war ich Cosmo wieder so nah wie damals unter der Dusche. Mein Herz klopfte wieder wie verrückt. Meine Gefühle für ihn waren immer noch sehr stark, denn er übte eine ungeheure Anziehungskraft auf mich aus. Ich blickte in Cosmos strahlend blaue Augen und wusste, dass er auch Gefühle für mich hatte. Mein Dad würde jetzt sicherlich platzen vor Wut, doch mein Dad war nicht hier. Keiner war hier, der uns daran hindern konnte, irgendetwas zu tun. Wir waren allein! Dies war womöglich unsere einzige Chance.
„Cos?“ Cosmo schaute mich an und ich wusste, dass ihm dieselben Gedanken durch den Kopf geisterten wie mir. „Bitte lass es uns tun.“, sagte ich, auch wenn es in meinen Ohren blöd klang, aber ich wollte Cosmos Einwilligung. Die erhielt ich auch prompt, als er seine Lippen auf meine presste und wir uns leidenschaftlich küssten. Es fühlte sich gut und richtig an. Ich wollte es und Cosmo schien es auch zu wollen. Ich legte meine Arme um seine Taille und zog ihn noch näher an mich heran, als ob das überhaupt noch möglich wäre, wo er doch auf mir lag. Ich spürte jeden Körperteil von ihm und ich wollte nicht, dass dieses Gefühl jemals verschwand. Cosmo beugte sich etwas hoch und zog sich seine Weste aus. Vielleicht war ich irre, aber sein orangefarbener Körper turnte mich gerade so dermaßen an. Cosmo grinste und half mir dabei, mich meines Shirts zu entledigen. Unsere Oberkörper schmiegten sich aneinander, während wir uns erneut küssten und diesmal auch mit Zunge. Auf einmal riss Cosmo das Ruder rum, sodass ich derjenige war, der nun oben lag. Mit seinen Händen griff er nach meiner Hose und zog sie langsam runter. Noch bevor ich sie ganz von mir streifen konnte, fing er an seine Hände auf meinen Hintern zu legen und ihn ein wenig zu massieren. Ich genoss das Gefühl, seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Inzwischen tastete ich mich mit einer Hand an seinem Oberkörper entlang, von der Brust, zu seinem Bauchnabel bis hin zu seiner Hose, in der mittlerweile eine deutliche Beule abzuzeichnen war. Ich öffnete Cosmos Gürtel, doch um uns auch seiner Hose zu entledigen, mussten wir zunächst einmal aufstehen. Nach ein paar Sekunden standen wir uns beide komplett nackt gegenüber. Ich als Mensch, er als Evo. Nun gab es für uns keine Hemmungen mehr. Cosmo legte eine Hand um meine Taille und die andere an meinen Hinterkopf, zog mich an sich heran und küsste mich erneut, während ich seine ganze Haut auf meiner spürte und noch mehr. Evos scheinen sich nicht so wie Menschen fortzupflanzen, doch zum Glück wurden sie mit den gleichen Schätzen gesegnet wie wir. Mit einer Hand streichelte ich ihm über die Brust und mit der anderen Hand berührte ich erstmals sein Glied. Ich rede übrigens nicht von dem Schwanz, der hinten aus ihm herausragt. Wobei der auch toll war, denn damit streichelte er mir zusätzlich noch über den Rücken. Ich merkte deutlich, wie mir immer heißer wurde und ich zu schwitzen anfing, doch wollte ich keinesfalls, dass dieses Gefühl so schnell vorüber ging. Wir machten es uns in einer gemütlicheren Ecke bequem, wo es dann endlich soweit war, dass Cosmo und ich unseren ersten gemeinsamen Sex hatten. Ich hatte wirklich Sex mit einem Evo! Okay, spätestens jetzt würde mein Dad Cosmo erschießen, aber davon musste er ja nie was erfahren! Ich würde es auch nicht rückgängig machen wollen, denn Cosmo war … er war Sex! Irgendwann, als wir fertig waren, schliefen wir angekuschelt nebeneinander ein. Heute Nacht würde ich von keinem Fýllo mehr runterfallen, denn ich hatte Cosmo und er hatte mich.
Nach meiner gemeinsamen Nacht mit Cosmo, packte mich das pure Glück. Das war es! Ich hatte endlich mein Glück gefunden! Ich stellte mir vor, wie es sich anfühlte, morgens in seinen Armen aufzuwachen und zu wissen, dass wir zwar unterschiedlicher Spezies waren, doch dieselben Gefühle für den jeweils anderen hegten. Doch die Realität sah dann leider wieder ganz anders aus, denn als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich ganz alleine im Fýllo und von Cosmo fehlte jede Spur. Doch ich gab den trübseligen Gedanken keine Chance, denn vermutlich war Cosmo in der Küche und bereitete gerade für uns das Frühstück vor…, falls er vorher nicht alles auffutterte. Schnell kletterte ich aus dem Fýllo und begab mich in die Küche, um ein völlig überraschtes Gesicht aufzusetzen, doch erneut wurde ich enttäuscht. Die Küche war leer. Von Cosmo fehlte auch weiterhin jede Spur.
Frustriert setzte ich mich an den leeren Holztisch und dachte darüber nach, wo Cosmo nur stecken könnte, als Sonny die Wendeltreppe hochgestiegen kam und mir einen guten Morgen wünschte. „Keine Ahnung was an diesem Morgen gut sein soll, wenn man ganz allein aufwacht.“
„Oha, welcher Mýdi hat dir denn die Laune verdorben?“, fragte Sonny mich.
„Cosmo. Du weißt nicht zufällig, wo er sich aufhält?“, antwortete ich mit einer Gegenfrage.
„Nö sorry. Bin selber gerade erst nach Hause gekommen. War die ganze Nacht unterwegs, um Informationen einzuholen, betreffend dem…“ Sonny hielt abrupt inne, als er merkte, dass er zu viel des Guten preisgab. Sein aufgesetztes Grinsen ließ mich jedoch nur noch misstrauischer werden.
„Sooonny…, was weißt du?“, fragte ich und rückte dem Evo näher auf die Pelle. Zu nahe, denn plötzlich kamen mir die Erinnerungen von letzter Nacht mit Cosmo wieder in mir hoch und ich wich einen Schritt zurück. „Ach vergiss es. Ich würde nur gerne gerade Dampf ablassen.“
„Dampf? Das ist doch was Heißes oder? Heißes ist böööse!“, entgegnete Sonny verängstigt. „Doch ich glaube ich weiß was du meinst und hab die richtige Lösung für dich parat. Komm mit!“ Ich folgte Sonny in eines der oberen Stockwerke und wir betraten einen Raum, der bis auf einen eigenartig aussehenden Baum völlig leer zu sein schien. „Das ist ein Poutínka.“, sagte Sonny und deutete auf den Baumstamm ohne Äste und Blätter. „Er ist sehr hilfreich, wenn man wütend auf etwas…, oder jemanden ist. Du kannst zuschlagen und deine Schlagkraft trainieren. Sieh her!“ Sonny ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und schlug blitzschnell zu. Mir klappte der Mund vor Begeisterung auf. Nach den Schlägen, verabreichte Sonny dem Poutínka noch ein paar heftige Kicks. „Und jetzt du!“
„Äh … ich glaube, dies ist nichts für mich.“, sagte ich unsicher. „Ich bin kein Gewaltmensch…“
„Schlag zu oder ich tu es … und ich rede nicht von dem Poutínka!“, drohte Sonny mir.
„Das würdest du nicht wagen!“, entgegnete ich schockiert.
„Lass es lieber nicht drauf ankommen.“, sagte Sonny, der breit grinste.
Unsicher trat ich näher an den Poutínka. Zuerst legte ich meine Hand auf den Stamm, der zwar wie richtiges Holz aussah, sich aber tatsächlich wie Gummi anfühlte. Sonny hielt Abstand und wartete darauf, dass ich endlich zuschlug, doch ganz wohl bei dem Gedanken war mir nicht. Andererseits … ich wurde so oft von Evo-Hunter verschleppt und verprügelt, dass mir ein Selbstverteidigungskurs sicherlich nicht schaden konnte. Ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust und schlug zu. Der Poutínka verbog sich jedoch nur ansatzweise.
„Was soll das denn gewesen sein?“, fragte Sonny, der meinen Schlag einfach nur lachhaft fand. „Bei solch einem Schlag lacht dich doch jeder Feind aus!“
„Ich hab doch gesagt, dass das nichts für mich ist.“, erwiderte ich etwas eingeschnappt.
„Dylan, du musst dich konzentrieren. Ein Schlag ist nur so wirkungsvoll, wie du ihn ausübst. Sammle deine ganze Energie und konzentriere sie auf einen Punkt. Verlier dein Ziel nicht aus den Augen und dann … BÄM … schlägst du ohne zu zucken zu! Verstanden?!“ Ich nickte und versuchte es gleich nochmal. Sonnys kleine Ansprache ermutigte mich irgendwie dazu, mein Können unter Beweis zu stellen. Ich bündelte also meine ganze Energie, konzentrierte mich auf eine Stelle auf dem Poutínka und schlug dann mit aller Kraft zu. Der Poutínka neigte sich stark nach hinten. Sonny jubelte, denn mein Schlag war für einen Anfänger wie mich wohl gar nicht mal so übel. Doch bei meinem Schlag wurden erneut Erinnerungen in mir hervorgerufen, an die ich mich lange Zeit nicht erinnern konnte. In diesen Erinnerungen tauchte eine Gestalt auf, es war ein Evo-Weibchen mit langem schwarzem Haar. Sie trug eine Art Rüstung, angefertigt aus Holz und Steinen. Dann legte mir jemand von hinten eine Hand auf die Schultern. Ich blickte mich um und sah Aiden: „Das ist Dylan. Bitte gib gut auf ihn Acht Gaia. Wenn ihn jemand zu einem starken Kämpfer machen kann, dann bist es du!“ Gaia zeigte keinerlei Regung, sie starrte mich mit ihren großen Augen an. Augen, die sich nach Hoffnung sehnten.
„Hey Dylan, was ist denn mit dir?“ Ich wurde jäh aus meiner Erinnerung gerissen und sah Sonny, wie er vor mir stand und mich besorgt ansah. „Junge, du warst gerade völlig weggetreten.“
„I-Ich… glaube, ich hab mich wieder an etwas erinnert, an die Zeit, als ich auf der Erde im Koma lag und auf eurem Planeten war.“, erklärte ich. „Du weißt nicht zufällig was darüber?“
„Tut mir Leid, aber zu der Zeit war ich gerade auf einer Erkundungstour…“, antwortete Sonny mir, doch mied er es mir dabei in die Augen zu sehen, als ob er was vor mir verbarg.
Die Tage vergingen und die Festspiele rückten unaufhaltsam näher. Bis zu dem großen Ereignis verbrachte ich viel Zeit im Trainingsraum, um meine neu entdeckten Kampfkünste zu verbessern, aber auch um ordentlichen Dampf abzulassen! Wie sich nämlich herausstellte, ging Cosmo mir wirklich aus dem Weg. Ich sah ihn nur ganz selten und wenn, dann war er verschwunden, bevor ich überhaupt die Gelegenheit dazu hatte, etwas zu ihm zu sagen. Dieser Feigling!
Schließlich war der Tag der Festspiele gekommen und nun entwischte Cosmo mir nicht mehr. Zusammen mit Sonny machten wir uns auf den Weg in den Tyfónas-Wald, ein Waldgebiet auf Neró, der für seine verheerenden Stürme bekannt war. Überall lagen umgeknickte Bäume, doch auch die noch stehenden Bäume sahen so aus, als wären sie stark in Mitleidenschaft geraten. Cosmo ging voraus, während Sonny und ich gleichauf hinter ihm her stolzierten. Irgendwann beschleunigte ich mein Tempo ein wenig, um mit Cosmo auf Augenhöhe zu sein und ihn zur Rede zu stellen. Doch Cosmo schien den Braten zu riechen und kam mir zuvor: „Ich weiß was du sagen willst und es tut mir Leid!“ Mit bereits geöffnetem Mund zum Sprechen ging ich sprachlos weiter. „Es war nicht in Ordnung von mir, dir in den letzten Wochen aus den Weg zu gehen, aber … ich wusste mir anders einfach nicht mehr zu helfen.“
„Warum? Hat ‚es‘ dir etwa nicht gefallen…?“, fragte ich verwirrt und niedergeschlagen.
Zum ersten Mal seit Wochen, sah Cosmo mir wieder in die Augen. „Es liegt nicht an dir! Es liegt vielmehr an mir. Ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber…, aber… es geht einfach nicht!“ Cosmo beschleunigte sein Tempo wieder und spurtete voran. Ich wollte schnell hinterher, doch Sonny packte mich an der Schulter und hielt mich zurück. Er schüttelte mit dem Kopf und gebot mir, das Thema fürs Erste auf sich beruhen zu lassen, worauf ich nur sehr widerwillig einging.
Inzwischen bemerkte ich immer mehr Evos um mich herum, die alle wie wir auf dem Weg zu den Festspielen waren. Nun würde ich endlich erfahren, was es mit den Festspielen auf sich hatte, was Mika damit zu tun hatte und ob es ihm gut ging.
Unser Pfad ging leicht bergab und in der Ferne hörte ich das Rauschen von einer großen Menge an Wasser. Vor uns erhob sich eine Bergmauer und es machte den Anschein, als würde der Pfad direkt in den Berg hinein führen. Ich musste nur einen Blick in das Innere des Berges werfen, um zu erkennen, dass es gleich sehr dunkel und kalt werden würde. Ich behielt Recht und feucht wurde es zudem auch noch. Das Berginnere glich einer Tropfsteinhöhle und der Pfad teilte sich in mehrere Wege auf, von dem überall Evos herbeikamen, um den Festspielen beizuwohnen.
Nach etwa hundert Metern kamen wir zu einer Gabelung, wo Erebos bereits auf uns wartete, um uns in Empfang zu nehmen. „Seid gegrüßt und willkommen im Berg Stagónes. Unser Gebieter wünscht euch frohe Festspiele und schickt mich zu euch mit einer Bitte. Er wünscht sich, dass der Mensch Dylan an seiner Seite den Festspielen beiwohnen mag.“
„Niemals!“, antwortete Cosmo unverzüglich und ich atmete einmal kräftig durch, denn auch ich hatte nicht das Verlangen, mich mehr in die Gesellschaft des Alphas zu begeben, als unbedingt notwendig.
„Verzeiht.“, sagte Erebos, der betont freundlich wirkte, trotz seiner unheilvollen Aura. „Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Der Alpha wünscht es sich nicht, er befiehlt es!“ Erebos streckte eine Hand nach mir aus und ich wusste, dass mir keine andere Wahl blieb. Ich blickte ein letztes Mal zu Cosmo, der sichtlich besorgt zu sein schien, bevor ich Erebos auf einem anderen Pfad folgte.
Der Pfad, den ich mit Erebos ging, zog sich wieder nach oben. Für einen kurzen Moment, schoss mir ein unsinniger Gedanke in den Kopf, dass ich doch meine Wanderschuhe hätte mitnehmen sollen, als der Pfad sich endlich dem Ende neigte und ich wieder das Tageslicht erblickte. Doch aus dem Staunen kam ich nach wie vor nicht raus, denn jetzt wurde es richtig krass. Ich stand auf einem Plateau inmitten des Berges, der einem Ring glich. Im Berg selber befanden sich überall kleinere Löcher, von denen aus die Evos von ganz Neró dem Schauspiel beiwohnen konnten. Ich konnte Cosmo und Sonny nirgends entdecken, dafür war der Berg zu kolossal. Zudem entdeckte ich eine lange und breite Holzbrücke, die sich vom Südende des Berges bis zum Nordende erstreckte, und auf dem ein riesenhaftes Gerüst mit spitzen Pfeilern und Netzen errichtet wurde. Für Kleinkinder und Affen sicherlich das reinste Kletterparadies, abgesehen von dem Höllenschlund, der sich mir darunter bot. Dort befand sich nämlich ein gigantischer Wasserstrudel, der aus all den Flüssen entstand, die aus allen Richtungen zu diesem Berg flossen. Ein Blick genügte um zu erkennen, dass derjenige der dort hineinfiel, für immer verloren war.
Ich schluckte einmal kräftig und erst jetzt bemerkte ich den Alpha in seinem Herrschersitz, von dem aus er alles im Blick hatte. „Gefällt dir was du siehst?“, fragte er mich, der sichtlich Freude daran hatte, das Entsetzen in meinem Gesicht abzulesen. „Ihr Menschen mögt vielleicht eine primitive Rasse sein, aber auch ihr hattet den ein oder anderen lichten Moment. Das Kolosseum in Rom zum Beispiel diente uns als Entwurf für diese Arena, die wir inmitten dieses Berges errichtet haben. Setz dich zu mir Dylan. Du hast die Ehre, den Festspielen an meiner Seite beizuwohnen.“ Chaos deutete auf einen freien Stuhl zu seiner Rechten. Ich zögerte, denn ich fühlte mich, als würde ich mich auf den elektrischen Stuhl sitzen, der mir den Tod bescherte. Doch zum Glück geschah nichts, als ich mich hinsetzte und freies Sichtfeld auf den ganzen Berg hatte.
„Was wird nun passieren?“, fragte ich leicht ängstlich, aber auch sehr neugierig.
„Es geht gleich los, sobald ich…“ Chaos hielt inne, denn ein recht stämmiger Evo betrat das Plateau und stellte sich in buckliger Haltung vor dem Herrscher auf. „Was willst du denn jetzt hier?!“, fragte Chaos mit einem Mal erzürnt, was mich ängstlich zurückzucken ließ.
„Ve-Verzeiht mei-mein Ge-Ge-Gebieter.“, gab der Evo mit gelocktem schwarzem Haar stotternd von sich und verneigte sich dabei noch zusätzlich. „I-Ich wo-wollte nu-ur noch einmal na-nahachfragen, o-ob ihr euch sich-cher seid, dass i-ich diee Sie-Siegereeehrung vo-hornehmen soll.“
Du meine Güte, dieser Evo stotterte ja mehr herum als eine Oma ohne Gebiss, oder ich, wenn mir mal wieder was Peinliches widerfahren ist. Ich könnte verstehen, dass Chaos, der ohnehin sehr reizbar zu sein schien, gleich vor Wut explodierte – doch das Gegenteil traf ein: „Mein lieber Eros.“, sagte er im bittersüßen Unterton und ich stutzte. „Natürlich sollst du die Siegerehrung später vornehmen. Du bist doch einer meiner geschätzten Untertanen und ich trau dir das voll und ganz zu.“ Eros? Cosmo erwähnte einen Eros, der als Beta im Dienste des Alphas stand. Doch dieser ängstliche und stotternde Evo konnte doch unmöglich ein Beta sein… „Und nun fort mit dir.“, befahl Chaos und Eros schlich in buckliger Haltung wieder davon, bevor der Alpha sich wieder mir zuwandte: „Das war Eros, mein fünftranghöchster Diener. Eine jämmerliche Gestalt, aber man kann sich seine Diener leider nicht immer aussuchen. Nun entschuldige mich kurz, denn ich muss die Eröffnungsrede halten.“ Chaos erhob sich galant von seinem Stuhl und schritt gemächlich auf die Spitze des Plateaus zu. Er streckte seine Arme und Hände in die Höhe und gebot seinem Volk leise zu sein. Lediglich das Rauschen und Donnern des Wasserstrudels war noch zu vernehmen, den der Alpha mit seiner betäubenden Stimme aber mit Leichtigkeit übertönte: „Mein Volk, Evos von ganz Neró! Ich bin stolz euch heute alle hier begrüßen zu dürfen.“ Hatten sie eine andere Wahl, fragte ich mich. „Heute feiern wir unsere Festspiele und seid versichert, dass es ein einzigartiges Spektakel werden wird. Meine Untergebenen die Betas haben keine Mühen gescheut, euch heute ein prachtvolles Programm zu bieten. Bei dieser Veranstaltung geht es darum Spaß zu haben und die Sorgen für einen kurzen Moment hinter sich zu lassen, doch lasst mich trotzdem noch ein paar Worte davor sagen, die mich zu tiefst verletzen.“ Chaos schien auf einmal ganz trübselig, ja sogar traurig zu werden, doch so recht wollte ich ihm diese Mitleidsnummer nicht abkaufen. „Leider musste ich feststellen, dass immer mehr Evos der Meinung sind, dass meine Art zu regieren, sie nicht befriedigen. Man wirft mir vor, ich sei machthungrig, heuchlerisch und gnadenlos. Solche Worte verletzen mich! Diese Worte stammen von Evos, die sich zu einer Rebellion gegen mich zusammenschlossen und sich irgendwo auf Neró versteckt halten. Ich werde jetzt die Namen jener Evos vorlesen und es betrübt mich wirklich zu sehen, dass es inzwischen so viele sind.“ Chaos zählte eine Reihe von Evos auf, die mir natürlich alle unbekannt waren. Nur bei einem Namen spitzte ich meine Lauscher: „N:Evo-900!“ Ich überlegte kurz, bis mir einfiel, dass Lunas richtiger Name so lautete. Sie gehörte also der Rebellion an! Deshalb begleitete sie uns nicht nach Nerópólis, da sie vom Alpha und den Betas gesucht wurde. Chaos beendete die Auflistung und näherte sich dem Ende seiner Eröffnungsrede: „Ich hoffe inständig, dass nicht noch mehr Evos dem Irrtum widerfallen, ich sei kein guter Herrscher. Das würde mich wirklich zutiefst verletzen…“ Wieso glaube ich nur kein Wort, von dem was er sagt?! „Doch nun wünsche ich euch viel Vergnügen bei unseren Festspielen. Lasst die Spiele beginnen!“
Chaos setzte sich wieder in seinen Herrschersitz, doch von Traurigkeit war keine Spur mehr zu sehen. Stattdessen hatte er ein Lächeln auf den Lippen. „Wieso wollten Sie mich eigentlich hier haben?“
Chaos wandte seinen Kopf zu mir und lächelte auch weiterhin. „Weil das keine gewöhnlichen Festspiele sein werden. Heute wird das Schicksal entscheiden, was die Zukunft uns bringen wird!“
Diese Antwort beruhigte mich keineswegs, doch da wurde meine Aufmerksamkeit auf die Brücke gelenkt. Die Tore zu beiden Seiten der Bergwände öffneten sich und an die zwanzig Evos betraten die Brücke, zehn auf jeder Seite. Der vorderste Evo trug jeweils eine schwarze Fahne, auf dem ein grüner Planet mit dem Alphazeichen abgebildet war. Dahinter folgten ihnen Evos, die besonders akrobatisch veranlagt waren und einen Tanz auf der Brücke aufführten. Sie scheuten sich auch nicht davor, das Klettergerüst für ihre Vorstellung zu benutzen und ich war wirklich überrascht, wie flink und gelenkig diese Evos veranlagt waren. Vielleicht waren die Festspiele auch ganz harmlos und sollten wirklich nur Spaß machen, andererseits standen noch zwei weitere Evos auf der Brücke, die sich nicht von der Stelle bewegten und Rüstungen trugen. Den einen Evo erkannte ich sofort als Tartaros. Beim anderen Evo musste ich erst genauer hinsehen, doch auch sie kam mir bekannt vor. Es war Gaia, die ich bereits in meiner Erinnerung erblickte. Ob Tartaros und Gaia als Kontrahenten gegenüberstanden? Gleich würde ich es erfahren, denn nach einiger Zeit verschwanden die Evos wieder von der Brücke, bis nur noch Tartaros und Gaia zu sehen waren. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und die leise, aber unheilvolle Stimme von Nyx hallte durch den Stagónes. „Auch heute stehen sich wieder unsere stärksten Krieger von Neró im Kampf gegenüber: Tartaros, der Krieger aus der Unterwelt, oder Gaia, die Hüterin der Erde! Wer wird gewinnen? Unsere drei unschlagbaren Gamma-Krieger, trainiert unter der Führung von Tartaros, oder die Armee aus Menschen, trainiert von Gaia?!“
„Armee aus Menschen?“, wiederholte ich lautstark und fassungslos. Ich blickte angewidert zu Chaos, doch der starrte geradeaus zur Brücke und grinste boshaft.
„Applaus für unsere drei Gamma-Krieger!“, rief Nyx nun etwas lauter und plötzlich tat sich ein Lichtkegel durch die Dunkelheit, der genau auf die Stelle auf der Brücke leuchtete, an dem nun drei Evos standen. „Uranos der Mächtige, Nemesis die Gnadenlose und Hypnos der Hinterhältige!“ Es folgte ein reger Applaus für die drei Evo-Krieger, die sich hinter Tartaros stolz präsentierten. Ich sah sie nur aus weiter Ferne, doch bei deren Beinamen stand auch so fest, dass mit den Drei nicht gut Kirschen essen war. Ich ahnte Übles und ich sollte Recht behalten, als ein weiterer Lichtkegel bei Gaia erschien und eine Gruppe von Menschen auf die Brücke marschierte. „Dreißig Menschen, die sich heute gegen die Gamma-Krieger behaupten möchten!“, rief Nyx laut durch den Berg.
„Möchten? Ist das ihr Ernst? Was soll der Scheiß?“, fragte ich, als es mich vor Wut überkam.
„Mäßige dich in deinem Ton!“, forderte Erebos mich auf, der die ganze Zeit über hinter mir stand.
„Sieh genauer hin.“, sagte Chaos grinsend zu mir. „Das Beste kommt immer zum Schluss!“
Ich warf einen Blick zurück auf die Brücke, auf der gerade dreißig Menschen, sowohl Männer als auch Frauen einmarschierten und ganz am Ende der Reihe entdeckte ich Mika. Mit einem Mal wurde ich ganz unruhig und mein Herz klopfte wie wild, während ich zwischen den drei Evo-Kriegern und den dreißig Menschen hin und her sah. Ich konnte Mika zwar nur aus der Ferne erblicken, doch stand ihm die Angst deutlich ins Gesicht geschrieben. „Sie müssen das augenblicklich abbrechen!“
„Abbrechen? Der Kampf ist doch das Aushängeschild unserer Festspiele.“, erklärte Chaos belustigt. „Die Zuschauer wollen schließlich sehen, wie einer nach dem anderen abgeschlachtet wird. Dafür sind sie gekommen. Was hast du denn erwartet? Das wir alle einen Kreis bilden und Händchen halten? Die Menschen bekommen genau das was sie verdienen und das gebe ich meinem Volk zu verstehen, indem ich diese Festspiele veranstalte. Kein Mensch verlässt Neró je lebendig!“
Der Zorn in mir stieg ins Unermessliche und am liebsten wäre ich ausgerastet und hätte dem Alpha meine Faust zu spüren gegeben, auch wenn ich das hinterher sicherlich bitterlich bereut hätte. Doch wäre Cosmo jetzt hier, würde er mir raten Ruhe zu bewahren und genau das versuchte ich auch. Stattdessen versuchte ich es mit einem verbalen Gegenschlag: „Tja, ich habe Neró aber verlassen!“
Ich starrte stiergeradeaus zur Brücke, doch spürte ich nun den eisernen Blick des Alphas von der Seite. Er wusste genau von was ich sprach. Er wusste, dass ich bereits einmal auf Neró war und diesen Planeten lebend wieder verließ. Deshalb hat er ja auch all die Evo-Hunter auf mich gehetzt, deswegen mussten Conner und Mister Yard sterben. Sie sind meinetwegen gestorben, doch der Alpha hatte sie letztendlich auf dem Gewissen.
„Lasst die Kämpfe nun beginnen!“, rief die Stimme von Nyx inzwischen durch den Stagónes und als alle Menschen bis auf Mika auf die drei Evo-Krieger losstürmten, stockte mir der Atem. Ich stand von meinem Platz auf und stellte mich an das Geländer, um alles näher betrachten zu können. Mika stand versteinert vor Angst auf der Brücke, während ein blutiges Ausmaß seine Bahn nahm.
Ich war sehr fixiert auf den Kampf, bis ich die Stimme von Chaos hörte, der nun die Karten auf den Tisch legte: „Du lebst nur noch aus einem Grund und zwar, weil du eine für mich wertvolle Info in deinem Gedächtnis verankert hast. Ich will wissen wo der Omega ist, oder dein Freund da unten wird sterben!“
Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 10.August 2023!