O:Evo-1570

Sooo, besser spät als nie. Ich hatte am Wochenende schlicht und ergreifend keine Zeit ein neues Kapitel hochzuladen. Tut mir leid! Ihr bekommt heute das Kapitel vom Samstag und morgen geht es ganz wie gewohnt weiter.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Hannibal: Kater der Winters.

Θ:Wanted-80
Eine Tatsache war unwiderruflich bewiesen: Seitdem die Alisters bei uns wohnten, gab es so etwas wie Langeweile nicht mehr in unserem Haus. Es war immer etwas los, spätestens dann, wenn Cosmo völlig schlaftrunken gegen eine Wand lief und gegen den Boden knallte. Dies sorgte für ausgelassene Heiterkeit beim Frühstückstisch. „Hast du geträumt, du könntest durch Wände gehen?“, fragte Ariana ihn mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Soweit ich weiß, gehört dieses Talent nicht zu den Fähigkeiten eines Evos.“, meinte Luna vergnügt.
„Vielleicht ist Cosmo ja ein Mutant, so eine Art X-Men.“, sagte ich und verschlang dabei einen Muffin.
„Jaja, hackt nur alle auf mir rum. Immer auf die Kleinen.“, grummelte Cosmo beleidigt vor sich hin.
Mein Dad betrat in Uniform die Küche und schenkte sich und Sydney jeweils eine Tasse Kaffee ein. „Sydney und ich werden heute den ganzen Tag in der Arbeit sein. Ihr werdet euch heute Abend also alleine versorgen müssen. Überlasst Ariana oder Dylan das Kochen. Ich möchte, dass das Haus noch steht, wenn wir nach Hause kommen.“ Luna warf meinem Dad einen verwirrten Blick zu, während Cosmo nun erst recht vor sich hin grummelte und seine Cornflakes mit der Gabel zerhackte.
Inzwischen betrat auch Sydney die Küche, ebenfalls in ihrer Uniform, und mein Dad überreichte ihr die Tasse Kaffee, die sie mit einem warmen Dankeschön entgegennahm. Dabei berührten sich ihre Hände kurz und für einen kurzen Augenblick sah es für mich so aus, als würden Funken sprühen. Ich warf einen Blick zu Ariana, die das Geschehen mit Interesse, aber auch mit Missfallen verfolgte. Kurz darauf herrschte Aufbruchsstimmung und wir verließen alle gemeinsam das Haus.

„Da die Prüfungen bald anstehen, möchte ich mit euch ein paar Wiederholungen durchgehen. Ich werde euch deshalb ein paar Fragen stellen und ich hoffe sehr, dass ihr die Antworten über die Ferien nicht vergessen habt.“ Dr. Tibbet stand vorne an der Tafel und ich versuchte ihm aufmerksam zuzuhören, doch Cosmo lenkte mich immer wieder aufs Neue ab.
„Was hältst du hiervon?“ Cosmo hob ein Blatt hoch, auf dem die Zeichnung einer Katze zu sehen war. Zumindest glaubte ich, dass es eine Katze darstellen sollte, da wir gerade von Hannibal sprachen, der seit dem Feuer spurlos verschwunden war und nicht mehr aufgetaucht ist. Wir wollten deshalb heute Steckbriefe in der Stadt verteilen, doch Cosmos Zeichnung war alles andere als hilfreich.
„Sicher, dass das eine Katze darstellen soll? Sieht mir eher nach dir mit Fell aus.“, entgegnete ich skeptisch. Cosmo nahm meinen Vergleich zum Glück gelassen auf. Er zerknüllte das Papier und warf es im hohen Bogen in den Papierkorb, genauso wie er es an seinem ersten Schultag gemacht hatte.
Dies rief Dr. Tibbet auf den Plan, der zugleich seine nächste Frage an Cosmo richtete: „Cosmo, passt du auch auf? Wie heißt die erste Göttergeneration der griechischen Mythologie?“
„Ach das ist leicht.“, sagte Cosmo lässig. „Die erste Göttergeneration besteht aus Gaia die Erde, Nyx die Nacht, Tartaros die Unterwelt, Eros die Liebe und Erebos die Finsternis. Wollen Sie noch mehr wissen? Ich kann ihnen auch sagen, von wem die fünf Götter abstammen, nämlich von…“
„Nein, das ist schon in Ordnung.“, sagte Dr. Tibbet, der Cosmo das Wort abschnitt. „Wie mir scheint, weißt du bereits alles, was du wissen musst. Das ist gut, sehr gut sogar…“ Dr. Tibbet hielt einen Moment inne, ehe er sich Ariana in der ersten Reihe widmete, die nun neben Tamara saß, nachdem der Platz ihres Bruders frei wurde.

„Zum Glück habe ich vorgesorgt und wir sind auf deine Zeichnung nicht angewiesen.“, sagte ich nach Schulschluss zu Cosmo, als wir die Korridore entlang marschierten und auf dem Weg ins Rektorat waren. „Ich hab gestern Zuhause noch selber eine Zeichnung von Hannibal angefertigt. Sieh sie dir an. Ich finde, sie ist ganz gut geworden. Jetzt hoffe ich nur, dass wir den Kopierer benutzen dürfen.
„Niemals!“ Cosmo und ich standen ein paar Sekunden später im Rektorat und Miss Sheffield, die Sekretärin unseres Rektors, schaute uns bierernst durch ihre Brille hinweg an. „Dieser Kopierer ist Schuleigentum und dient ausschließlich der Schule. Ganz sicher erlaube ich euch nicht, ihn für eure dummen Freizeitaktivitäten Zweck zu entfremden.“
„Aber Miss Sheffield bitte.“, flehte ich sie an. „Wir würden das Papier was wir verbrauchen auch zahlen. Zuhause haben wir leider keinen Kopierer und es ist ja auch nicht zum Spaß, sondern weil mir mein Kater entlaufen ist und ich ihn gerne suchen würde.“
„Tut mir Leid, aber das ist nicht mein Problem. Wenn du nicht besser auf dein Haustier aufpassen kannst, dann leg dir beim nächsten Mal auch keines zu.“ Miss Sheffield blieb eisenhart und ich hatte eine Stinkwut auf diese Beißzange, die noch schlimmer als Frau Silly war. Frau Silly war nur böse, aber Miss Sheffield war böse, gemein und eine Bissgurke!
„Sicher, dass wir sie nicht umstimmen können?“, fragte Cosmo nun die Sekretärin und zwinkerte dabei verführerisch mit seinem rechten Auge. Baggerte der Idiot sie gerade ernsthaft an? Mir stieg die Galle hoch, doch konnte ich mich gerade noch zusammenreißen, damit ich mich nicht übergab.
Miss Sheffields Stimmte bebte: „Junger Mann, sie überschreiten gerade eine Grenze und ich…“
„Was gibt es denn hier für ein Problem?“ Mr. T trat aus seinem Büro und schaute in die Runde. Ich erklärte dem Rektor den Sachverhalt und wenigstens er hatte ein offenes Ohr für die Probleme seiner Schüler. „Miss Sheffield, lassen Sie die Beiden den Drucker benutzen. Das Papier müssen sie auch nicht bezahlen.“ Miss Sheffield wirkte empört und wollte protestieren, doch Mr. T ließ keinen Widerspruch zu. Bevor er in sein Büro zurückkehrte, zwinkerte er mir vergnügt zu.

„Jetzt haben wir genug Steckbriefe, um sie in der ganzen Stadt zu verteilen und aufzuhängen.“, sagte ich zufrieden, als wir zwanzig Minuten später mit einem ganzen Stapel das Rektorat wieder verließen. Noch vor dem Schulgebäude trafen wir Fynn, der alleine auf einer Bank saß. „Hey Fynn, wieso bist du nicht schon längst Zuhause? Die Schule ist doch bereits seit einer halben Stunde aus.“
„Ich wurde aufgehalten und hab den Bus verpasst. Jetzt muss ich warten, bis mein Grandpa mich abholt.“, erklärte Fynn uns. „Und was macht ihr noch hier? Hey, ist das eine Katze auf dem Zettel?“
„Oh ja, das ist mein Kater Hannibal. Er wird seit ein paar Tagen vermisst.“ Ich überreichte Fynn einen Steckbrief. „Wenn du ihn siehst, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir Bescheid gibst.“
„Natürlich und ich kann sogar noch mehr für dich tun.“, sagte Fynn lächelnd, der nun aufstand. „Gib mir ein paar der Zettel und ich verteil sie in meiner Gegend. Dann ist der Suchradius größer und es gibt eine größere Chance, dass dein Kater gefunden wird.“
Ich war Fynn sehr dankbar für seine Hilfe und überreichte ihm einen Schwung der Steckbriefe. Kurz darauf fuhr sein Grandpa vor. Er winkte mir aus dem Auto aus zu, als Fynn auf dem Beifahrerplatz einstieg. Ich erwiderte den Gruß. Danach fuhr das Auto wieder mit qualmendem Auspuff davon.
Auch Cosmo und ich setzten unseren Weg fort. Wir gingen ins Stadtzentrum und verteilten die Steckbriefe in der ganzen Gegend, indem wir sie an Bäume und Laternenpfosten klebten.
Als ich einen der Zettel an eine Laterne klebte, entdeckte ich Aiden, wie er gerade ein Café verließ und zu seinem Dienstwagen schlenderte. „Hey Aiden!“ Der junge Deputy blieb stehen und drehte sich zu mir um. „Kannst du mir einen Gefallen tun und einen davon auf dem Revier aushängen?“
Aiden musterte den Steckbrief. „Natürlich.“ Ich übergab ihm einen der Zettel und wollte bereits zu Cosmo zurückkehren, als Aiden fragte: „Wie geht es dir eigentlich? Konntest du dich noch an was erinnern?“
Ich blickte Aiden an, der mich neugierig musterte. „Hör zu, du bist vielleicht kein Feind, aber deshalb müssen wir noch lange nicht miteinander befreundet sein. Ich kenne dich nicht, auch wenn du das anders zu sehen scheinst, weil du mich offenbar von Neró kennst, aber ich kann mich daran nicht mehr erinnern und ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht.“ Nach diesen Worten drehte ich Aiden den Rücken zu und ging davon. Ich spürte seinen Blick im Nacken, doch ging ich einfach weiter.
Ich kehrte zu Cosmo zurück und gemeinsam gingen wir in den Park, wo wir weiter Steckbriefe an Bäume klebten, bis schließlich keiner mehr von ihnen übrig war. „Das war´s.“, sagte ich.
„Irgendjemand wird Hannibal finden, wirst schon sehen.“, sagte Cosmo hoffnungsvoll zu mir.
„Hoffentlich.“ Meine Gedanken kreisten um Hannibal, den er war nicht nur ein einfaches Haustier… Auf einmal spürte ich einen Tropfen auf meiner Nase und einen weiteren auf der Wange. Ich blickte in den Himmel hinauf, graue Wolken waren aufgezogen und es fing zu regnen an. Ich warf einen schnellen Blick zu Cosmo, der registrierte, dass er sich gleich in der Öffentlichkeit verwandeln würde.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 16.Mai 2023!

So eine kurze Rollenliste hatte ich schon ewig nicht mehr. Vor allem weil nur zwei der hier vier aufgelisteten Charaktere auch wirklich auftreten.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.

I:Gewitter-81
Das Wetter schlug so schnell um, dass Cosmo und mir keine Zeit blieb, uns in Sicherheit zu bringen. Denn sobald Regen aufzog, bestand die Gefahr, dass Cosmo sich in seine wahre Lebensform zurück verwandelte und es war nicht unbedingt vom Vorteil, wenn dies in der Öffentlichkeit geschah. Da wir uns gerade im Park befanden, waren natürlich auch eine Menge Menschen zugeben. Ein Mann, der mit seinem Hund Frisbee spielte, ein Jogger, eine alte Frau die auf einer Bank saß und Tauben fütterte, Kinder auf dem Spielplatz und Eltern, die auf sie Acht gaben, sowie Liebespaare, die einen Spaziergang im Park vollzogen, waren da ausreichend, um Cosmos Identität auffliegen zu lassen.
Als ich den ersten Tropfen auf meiner Haut spürte, dachte ich mir noch nicht viel dabei. Meine Sorge galt den Steckbriefen, die durch den Regen nass und damit unleserlich gemacht werden könnten. Das Cosmo sich bei Berührung mit Wasser in seine Evogestalt zurück verwandeln würde, daran dachte ich zunächst gar nicht. Doch dann geschah alles so schnell. Der Regen wurde stärker, aus ein paar wenigen Tropfen wurde ein echter Schauer und zu allem Übel fing es auch noch zu Donnern an. Ein starker Wind zog auf und ehe wir uns versahen, befanden wir uns inmitten eines Sturms. Cosmo brachte sich ganz schnell unter einem Baum in Sicherheit, doch allzu lange brauchte es auch dort nicht, damit er nass wurde. Ich sah, wie die Parkbesucher einer nach dem anderen schnell nach Hause rannten. Die Eltern packten sich ihre Kinder und rannten schnell zum Parkausgang, doch für Cosmo war kein Entkommen mehr möglich. Er würde unweigerlich nass werden und sobald er den Park verließ, würde ihn mit Sicherheit jemand in seiner wahren Gestalt sehen. Dazu durfte es auf gar keinen Fall kommen! Doch zum Glück hatte ich schnell die rettende Idee: „Komm mit!“, rief ich Cosmo zu, dessen Haut bereits die ersten Orangetöne annahm. Cosmo sah mich unsicher an, doch folgte er mir ohne unnötige Fragen zu stellen. Ich rannte zum Spielplatz. Der Regen prasselte auf die Rutsche, an der wir vorbei rannten. Ich warf einen kurzen Blick nach hinten und konnte noch die letzten Veränderungen von Cosmos Umwandlung sehen. Sein Haar war wieder sonnengelb, wenn auch durchnässt, an jeder Hand waren es wieder nur vier Finger statt fünf, seine Ohren waren spitz, seine Fühler waren ausgefahren und sein Schwanz wedelte ebenfalls wieder in der Luft herum. Cosmo hatte sich vollständig in einen Evo zurück verwandelt und ich hoffte inständig, dass sich keiner außer uns mehr im Park oder zumindest in unserer Nähe befand.
Ich suchte uns einen Unterschlupf in einem kleinen Spielhäuschen, das nicht höher als wir selbst war. Es bot uns nur geringfügigen Raum, sodass wir uns etwas zusammen quetschen mussten, aber immerhin war es hier trocken und keiner würde Cosmo entdecken. „Puuuh.“, atmete ich erleichtert aus. „Das Beste wird sein, wir bleiben hier, bis der Sturm vollständig vorüber gezogen ist. Es ist zwar etwas eng hier, aber wir haben keine andere Wahl. Oh Verzeihung!“ Ich hatte meinen rechten Fuß versehentlich auf Cosmos Schwanz abgelegt. Es war aber auch alles andere als bequem hier.
„Kein Problem, tat nicht weh.“, sagte Cosmo, der mich sanft anlächelte. „Ist aber auch doof. Bisher hatte ich immer einen Regenschirm dabei, um nicht in diese Gefahr zu laufen, aber ausgerechnet heute, wo es tatsächlich mal regnet, hab ich nicht dran gedacht.“
„Wir können es nicht mehr ändern. Wir müssen es ausharren.“, erwiderte ich nüchtern gestimmt.
Ich warf einen Blick nach draußen. Der Regen wurde zunehmend stärker und ich hoffte sehr, dass es nicht auch noch zu Hageln anfing. Doch weitaus schlimmer war das Donnergrollen, der den Himmel in ein Paukenfest verwandelte. Es wurde stockfinster, doch dann wurde es für einen Bruchteil der Sekunde ganz hell und mir war klar, dass dies ein Blitz war. Ich zuckte ängstlich zusammen, denn mit solch einem starken Gewitter kam ich gar nicht zurecht. „Was ist los mit dir? Hast du Angst?“, fragte Cosmo mich besorgt. Ich schüttelte den Kopf, um nicht als Feigling vor ihm dazustehen, doch Cosmo durchschaute mich natürlich. „Idiot. Es ist okay, wenn du Angst hast, aber keine Sorge, dass Gewitter wird vorbeigehen und dann strahlt die Sonne heller denn je!“
Ich war Cosmo für seine aufbauenden Worte sehr dankbar, doch beruhigten sie mich nicht wirklich, denn ich hatte schon als kleines Kind panische Angst vor Donner und Blitz. Die Furcht lähmte mich und meine Hände und Knie fingen zu zittern an. Hinzu kam die Kälte, da ich von oben bis unten nass war und auch keine Jacke dabei hatte, weil ich einfach nicht mit einem Unwetter gerechnet hatte. Womit ich jedoch hätte rechnen müssen ist, dass Cosmo den wärmenden Part übernimmt. Plötzlich zog er sein Oberteil aus, rückte noch näher an mich heran und zog mich an seinen Körper. Zu meiner Überraschung war er selbst im nassen Zustand ein sehr warmer Geselle. Wie konnte das sein? Er war wie ich von oben bis unten durchnässt, aber seine Haut fühlte sich warm und weich an. Es war ein angenehmes Gefühl, dass mich dazu verleitete, meinen Kopf auf seine Brust zu legen und meine Augen zu schließen. Nun befand ich mich im Reich der Träume und mir ging es schon sehr viel besser. Das Donnergrollen war nur noch ein leiser Ton in der Ferne und von den Blitzen bekam ich gar nichts mehr mit. Nach einer Weile spürte ich ein weiteres angenehmes Gefühl. Eine Hand streichelte mir zuerst durch das Haar und dann die Wangen. Erst jetzt spürte ich ein Beben, das mich auf eine ganz andere Art und Weise zum Zittern brachte. Das Beben wurde von Cosmos Herzschlag verursacht, das zunehmend schneller klopfte. Doch war sein Herz nicht das Einzige, was stark klopfte. „Cosmo?“ Ich sprach, ohne meine Augen zu öffnen und obwohl Cosmo nicht zu reagieren schien, so wusste ich trotzdem, dass er mir aufmerksam zuhörte. „Danke, dass du immer für mich da bist.“
Cosmo erwiderte mein Dankeschön, indem er mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange gab. Ich fing zu Schmunzeln an, ehe ich mich meinen Träumen hingab und schließlich einschlief.

Als ich meine Augen wieder öffnete, spürte ich bereits die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Das Gewitter war zu Ende und die Sonne brach wieder durch die Wolken hindurch. Wie lange ich wohl geschlafen habe? Ich wandte meinen Kopf ein wenig hin und her, der noch immer in Cosmos Schoß lag, und sah, dass auch Cosmo irgendwann eingeschlafen sein muss. Er hatte nach wie vor seine Evogestalt, doch durfte es für ihn nun kein Problem mehr sein, sich in einen Menschen zu verwandeln. Doch bevor es soweit sein sollte, wollte ich…
Ich streckte meine Hand aus und berührte Cosmos Gesicht. Obwohl seine Haut Orange war, fühlte sie sich nicht anders als die eines Menschen an, genauso weich, wenn auch ein wenig wie Gummi. Einer von Cosmos Fühler zuckte. Hatte er meine Berührung gespürt? Mein Interesse war geweckt und ich wollte auch mal einen seiner Fühler antasten, doch bevor ich es tun konnte, öffnete Cosmo mit geschlossenen Augen seinen Mund und sagte: „Fass meine Fühler an und ich beiß dich mit meinen Eckzähnen!“ Die Drohung zeigte Wirkung und ich hielt zugleich inne. Cosmo öffnete seine Augen und grinste mich an. „Ich mag es nicht, wenn man mich überall betatscht, als wäre ich ein Objekt.“
„Tut mir leid, ich war nur neugierig.“, entschuldigte ich mich. „Wir kennen uns jetzt schon so lange und nie war ich deiner wahren Gestalt so nah wie jetzt.“
„Interessanterweise wollen die meisten Menschen immer unsere Schwänze anlangen, aber du bist da anders, denn du hast es auf meine Fühler abgesehen.“, sagte Cosmo zu mir.
Nun fing ich zu grinsen an. „Oh glaub mir, deinen Schwanz würde ich auch gerne mal anfassen!“ Cosmo fing zu lachen an und steckte mich damit an. Irgendwann sagte ich: „Das Unwetter ist vorbei. Wir sollten nach Hause gehen. Ariana und Luna machen sich sicherlich schon Sorgen um uns.“
„Ja gehen wir.“, pflichtete Cosmo mir bei, der sich augenblicklich in einen Menschen verwandelte. Da hörte ich Cosmos Magen knurren. „Boah, hab ich einen Hunger! Ich hoffe Ariana hat was gekocht.“
„Bist du verrückt?!“, reagierte ich panisch. „Ariana kocht so gut, wie du zeichnen kannst, also mies!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 18.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan. Sie starb vor genau einem Jahr.
Hannibal: Kater der Winters.

K:Todestag-82
Vor genau einem Jahr … verstarb meine Mutter! Vor dem heutigen Tag hab ich mich mehr gefürchtet, als vor einem möglichen Angriff eines Evo-Hunters. Ich erinnerte mich nur noch zu gut daran, was an ihrem Geburtstag geschehen war. Mein Dad war spurlos verschwunden und kehrte irgendwann sturzbetrunken nach Hause, wo er mir mitteilte, dass er sich für mich schämte und meine Mum sich im Grabe umdrehen würde, wüsste sie, dass ich homosexuell sei. Zum Glück ist seit jener Zeit einiges geschehen, mein Dad ist der Homosexualität aufgeschlossener gegenüber und betrunken hat er sich seither auch nicht mehr. Als ich ihm heute das erste Mal gegenüber stand, machte er auf mich einen recht nüchternen Eindruck. Wir tauschten kurz Blicke miteinander aus, doch verlor keiner von uns beiden ein Wort über den heutigen Tag.
Manchmal sagten Blicke aber auch einfach mehr als tausend Worte. Die Trauer war nach wie vor groß und je mehr ich an meine Mum dachte, desto feuchter wurden meine Augen auch. Ich stand gerade im Schlafzimmer meines Dads, dass momentan von Sydney bewohnt wurde, und begutachtete mich im Spiegel. Ich trug eine Jeans, ein weißes Hemd und ein schwarzes Sakko. Lässig, aber elegant. Mein Dad befand sich ebenfalls im Raum und band sich gerade seine Krawatte, mit der er allerdings zu kämpfen hatte. Sydney kehrte aus dem Badezimmer zurück. Sie trug ein schwarzes Kleid mit Rüschen, und als sie meinen Dad sah, kam sie ihm zu Hilfe. „So geht das.“
„Danke.“, sagte mein Dad, der Sydney gewähren ließ. „Ich hab keine Krawatte mehr getragen, seit … seit der Beerdigung von Natalie. Das sind Teufelsdinger, diese Krawatten.“
Cosmo erschien im Türspalt, auch er hatte sich ein wenig in Schale geworfen. Er sah ungeheuerlich gut aus, wäre der Anlass dafür nur nicht so traurig. „Wir wären dann alle soweit.“, sagte er, womit er wohl auf sich, Luna und Ariana anspielte, die schon unten auf uns warteten.
„Ist in Ordnung, wir können.“, sagte mein Dad, der noch einmal kräftig durchatmete. Sydney klopfte ihm sanft auf die Schulter und ermutigte ihn zu einem Lächeln. Danach machten wir uns alle gemeinsam mit zwei Autos auf dem Weg zu dem Ort, wo meine Mum ihre letzte Ruhe fand.

Der Friedhof war ein friedlicher Ort für alle Menschen, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben. Ein Grab reihte sich nach dem anderen auf dem großen Gelände, in dessen Mitte eine kleine Kapelle stand. Als wir dort ankamen, läuteten die Glocken gerade zur Mittagszeit. Schweigsam stolzierten wir den Kiesweg zwischen den Gräbern entlang. Dabei warf ich gelegentlich einen Blick auf verschiedene Gräber. Einige davon waren sehr schön mit Blumen und Grablichtern geschmückt. Ich entdeckte eine Frau, die vor einem Urnengrab kniete und zu beten schien. Das Gefühl von Trauer packte mich, doch da ergriff Cosmo meine Hand, genau im richtigen Augenblick.
Wir gingen noch ein paar Schritte, bogen bei einem hohen Baum um die Ecke ab und erreichten schlussendlich das Grab meiner Mutter.

Hier ruht
Natalie Winter
(5.12.1977 – 18.05.2015)

Wir bildeten einen Halbkreis um das Grab meiner Mutter und legten eine Schweigeminute ein. Danach sprach mein Dad ein paar Worte über Mum, die mich zutiefst berührten. „Natalie, mein Schatz. Ich weiß, du kannst mich hören, wo immer du auch sein magst. Wir vermissen dich – jeden Tag. Ohne dich, ist das Leben nicht mehr so wie es einst war. Jeden Tag wache ich auf und halte Ausschau nach deinem strahlenden Lächeln, doch du bist nicht mehr da. Ich gebe mir viel Mühe, um stark zu bleiben, doch nicht immer gelingt es mir. Doch dann muss ich nur unseren gemeinsamen Sohn ansehen und ich weiß … ich bin niemals allein.“ Mein Dad sah mir in die Augen und ich erwiderte den Blick mit einem dankbaren Lächeln. Es mag skurril klingen, denn obwohl der heutige Tag Trauer in mir hervorrief, so war dies gerade einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben.
Wir beendeten unsere kleine Gedenkfeier, indem jeder von uns eine weiße Rose auf das Grab meiner Mum legte. Meine Mum liebte weiße Rosen, keine Roten, Weiße! Danach entfernten sich die Anderen von uns, um meinen Dad und mir einen kurzen Augenblick für uns allein zu schenken. Wir setzten uns auf eine Bank gegenüber dem Grab meiner Mutter. Die Bank stand unter einem Baum, an dem wunderschöne Kirschblüten blühten. Ich blickte nach oben und bestaunte diese rosa Pracht. „Ich vermisse Mum.“, sagte ich schließlich nach einer Weile und ließ mein Herz sprechen.
Mein Dad schlang seinen Arm um meine Schultern. „Ich auch…, ich auch…“ Ich glaube, ich war meinem Dad schon lange nicht mehr so nahe gewesen. Unsere Auseinandersetzungen von vor ein paar Monaten waren inzwischen vollkommen beigelegt und ich war sehr glücklich darüber. „Deine Mum wäre sicher stolz auf uns Beide, wenn sie wüsste, wie wir das alles gemeistert haben.“
„Kann sein…, doch zuvor hätte sie uns bestimmt die Hölle heiß gemacht, weil wir uns manchmal wie kleine Kinder aufgeführt haben.“, erwiderte ich und fing dabei zu Grinsen an.
Mein Dad schmunzelte ebenfalls, bis er sagte: „Dein Grandpa lässt dir übrigens liebe Grüße ausrichten. Es tut ihm Leid, dass er heute nicht bei uns sein kann, aber an deinem Geburtstag wird er definitiv da sein.“ Ach stimmt ja…, in ein paar Wochen hatte ich meinen 16.Geburtstag.
„Ich hoffe wir oder jemand anderes findet Hannibal.“, sagte ich plötzlich erneut traurig. „Hannibal … er … Mum hat ihn mir zu meinem 13.Geburtstag geschenkt.“ Mein Dad nickte, denn ihm war nur zu bewusst, wie sehr ich an dem Kater hing. Danach blickten wir wieder zum Grab meiner Mum und schwiegen uns an, bis eine Person meine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wer ist da?!“, rief ich laut.
„Was ist denn los, Dylan? Wen hast du gesehen?“, fragte mein Dad mich irritiert, nachdem ich aufgestanden war und zu der Kapelle sah, an dem ich die Gestalt entdeckt hatte. Es war zweifelsohne eine Frau und sie hatte unentwegt zu uns her gestarrt. Das an sich ist kein Verbrechen, doch Angst durchflutete meinen Körper, als ich glaubte, in der Frau meine Mum gesehen zu haben.
Ich begann auf die Kapelle zuzurennen, mein Dad folgte mir, wenn er auch nicht verstand, warum ich auf einmal wie von der Tarantel gestochen aufgestanden und losgerannt bin. An der Kapelle angekommen, blickte ich mich erneut um, doch im ersten Moment schien die Frau verschwunden zu sein. Doch dann sah ich sie erneut hinter einem großen Baum stehen. Die Frau verzog keine Miene, ihre Augen wirkten eiskalt, kein Lächeln und ihre Haut wirkte blass wie die einer Leiche. Nun packte mich wirklich die Angst, denn ich sah zweifellos das Gesicht meiner… „M-Mum?!“
„Dylan, was redest du da? Was ist denn los? Wen hast du gesehen?“, fragte mein Dad mich, der sich nun allmählich ernsthafte Sorgen machte.
Es war nur ein kurzer Moment, indem ich meine Augen zumachte, um zu zwinkern, doch just in diesem Moment verschwand die Frau. Sie war weg. Spurlos verschwunden. Ich erzählte meinem Dad, wen ich gesehen habe, denn er konnte sie nicht sehen. Natürlich glaubte er mir kein Wort und ehrlich gesagt, glaubte ich mir selber nicht. Hatten meine Augen mir einen Streich gespielt? Leider wurde diese unheimliche Begegnung durch einen weiteren Vorfall zu blanken Entsetzen. Ein Schrei hallte über den Friedhof. Meine Ohren sagten mir, dass dieser Schrei nur von Ariana stammen konnte. Ich ahnte Furchtbares und versuchte schnell die Herkunft des Schreis ausfindig zu machen. Mein Dad war zum Glück schneller, er rannte los und ich ihm hinterher. Auf dem Weg zu Ariana, trafen wir auch Sydney, die sich große Sorgen um ihre Tochter machte. Wir rannten den Kiesweg entlang, der irgendwie kein Ende mehr zu nehmen schien, bis wir auf Cosmo, Luna und Ariana stießen, die alle unversehrt zu sein schienen. „Was ist geschehen?“, fragte Sydney ihre Tochter.
„Dylan warte.“ Cosmo hielt mich am Arm fest und versuchte mir den Weg abzuschneiden. „Es ist besser, wenn du das nicht siehst.“ Ich starrte Cosmo verständnislos an. Nicht sehen? Was denn nicht sehen? Ich entriss mich Cosmos Handgriff und ging um ihn herum, bis ich freies Sichtfeld auf ein Grab hatte, vor dem auch Ariana und Luna standen. Meine Augen weideten sich vor Entsetzen, als ich sah, was auf dem Grab lag. Es war mein geliebter Kater Hannibal, tot! Ich stand wie versteinert da und blickte auf seinen leblosen Körper. Dann sah ich auf den Grabstein, auf dem uns jemand eine Nachricht hinterlassen hat: „Das war erst der Anfang, denn jetzt beginnt das CHAOS!“

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 20.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: -folgt noch-
Henry Knighton: -folgt noch-
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan. Sie starb vor genau einem Jahr.
Hannibal: Kater der Winters.

Λ:Ermittlungen-83
Wenn ich mir die letzten Wochen noch einmal Revue passieren ließ, dann kam ich zu der Erkenntnis, dass mindestens ein Evo-Hunter wieder auf der Jagd nach uns war und dabei sehr schlau vorging…
Fall 1: „Die ominöse Person, die sich als meine Mutter ausgab!“

„Zum hundertsten Mal, ja ich bin mir sicher, dass ich Mum am Friedhof gesehen habe, wenngleich sie auch einen sehr leblosen Eindruck auf mich machte.“ Ich war mehr als frustriert. Niemand wollte mir so recht glauben, was ich gesehen hatte und allmählich zweifelte ich selber an meinem Verstand.
„Vielleicht hast du sie gesehen.“, sagte mein Dad, mit dem Cosmo und ich zusammen mittags im Wohnzimmer saß. „Vielleicht aber auch nicht. Deine Augen könnten dir einen Streich gespielt haben. Es war ein langer Tag und du musstest natürlich andauernd an deine Mum denken, da kann es schon passieren, dass man Dinge oder Personen sieht, die eigentlich nicht hier sein können.“
„Dad bitte.“ Ich fasste mir an den Kopf, denn allmählich quälten mich Kopfschmerzen.
„Ich weiß doch auch nicht, Dylan. Vielleicht wäre es das Beste, wenn du wieder zu Dr. Loony gehst.“, schlug mein Dad mir vor.
Ich schaute ihn schockiert an. Er wollte mich wieder zum Seelenklempner schicken? „Niemals!“
Zum Glück mischte sich Cosmo nun ins Gespräch ein: „Es könnte aber auch sein, dass Dylan wirklich seine Mutter gesehen hat.“ Ich schaute ihn überrascht an, während mein Vater seine Stirn in Falten legte und Beweise hören wollte. „Naja möglich wäre es, wenn ein Evo-Hunter dahinter steckt, der die Gestalt von ihr annahm, um Dylan in Angst zu versetzen und um ihn zu verunsichern.“
Cosmos Gedanke klang plausibel und mein Dad schien das wohl ebenfalls so zu empfinden, denn er stand auf und sagte: „Ich werde jedenfalls nicht mehr tatenlos zusehen und darauf warten, bis ein Evo-Hunter uns angreift. Ich gehe jetzt zur Arbeit und werde auf eigene Faust ermitteln.“

Die unerwartete Begegnung mit meiner Mum warf mich aus der Bahn, doch der Tod meines Katers brachte das Fass dann endgültig zum Überlaufen. Doch wer war der Täter?
Fall 2: „Der Tod von Hannibal!“

Am Nachmittag ging ich allein in den Garten, um meinem Kater die letzte Ehre zu erweisen. Ich wollte seinen Leichnam in der Erde unter dem Baumhaus vergraben. Ich holte eine Schaufel aus dem Gartenschuppen und fing zu graben an, als eine Stimme zu mir sprach: „Oh hallo Dylan!“ Ich sah mich um und entdeckte Mister Yard, unseren Nachbarn, wie er auf einer Leiter stand, angelehnt an seinen Kirschbaum. „Die Kirschwochen haben angefangen, da wollte ich schauen, ob ich schon was sehe.“ Ich schenkte Mister Yard ein knappes Lächeln, doch hatte ich keinerlei Interesse an seinen Kirschen. „Ach du lieber Himmel, wie unsensibel von mir. Dein Vater hat mir heute Vormittag erzählt, was mit eurem Kater passiert ist. Das tut mir so schrecklich Leid für euch. Das muss schwer für dich sein.“
„Danke…, aber es geht schon.“, erwiderte ich erneut knapp und buddelte inzwischen weiter.
„Dein Vater hat mir auch erzählt, dass Hannibal ein Geschenk deiner Mutter zu einem deiner Geburtstage war. Das macht es natürlich noch schwerer für dich. Sicher bist du nun sehr traurig, aber denk immer daran, dass Leben geht weiter!“ Mister Yard plapperte ohne Luft zu schnappen und ehrlich gesagt, ging er mir gerade gehörig auf die Nerven. Glücklicherweise verabschiedete er sich kurze Zeit später wieder von mir und stieg von seiner Leiter herunter.
Ich grub das Loch fertig und legte Hannibal, den ich zuvor in ein weißes Laken gehüllt habe, hinein. Bevor ich das Loch wieder zuschaufelte, warf ich einen letzten Blick auf ihn. Eine Träne kullerte meine Wangen hinunter. Als Hannibal dann unter der Erde lag, legte ich auch ihm eine weiße Rose auf das Grab. Danach ging ich zurück ins Haus, wo Cosmo bereits auf mich wartete und mich umarmte.

Die unheimliche Begegnung mit meiner Mum und der Tod meines Katers – zweifelsohne bestand die Möglichkeit, dass die Fälle miteinander verknüpft waren. Auch der folgende Fall?
Fall 3: „Der Brand im Haus der Alisters!“

Im Haus suchte ich vergeblich nach Ariana. Doch ahnte ich bereits, wo ich sie finden könnte. Ich zog mir Schuhe an und stolzierte zur Haustür hinaus. Bereits da konnte ich Ariana vor den Trümmern ihres alten Hauses sehen. „Wir hätten in jener Nacht alle sterben können.“, sagte Ariana zu mir, als ich mich ihr näherte. „Wenn dein Dad uns nicht gerettet hätte … ich mag es mir gar nicht ausmalen.“
„Ihr seid ja noch einmal unbeschadet davon gekommen.“, sagte ich und versuchte sie zu trösten.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ein Evo-Hunter hinter dem Brand steckt.“, sagte Ariana und mit dieser Aussage brachte sie mich ins Grübeln. „Es gibt da eine Person aus unserer Vergangenheit, die uns Schaden zufügen will. Deshalb wollte meine Mum auch vor den Ferien, dass wir wegziehen, aus Sorge, diese Person könnte uns finden und sich an uns rächen.“ Diese Offenbarung schockierte mich und weckte die Neugier in mir, was denn in der Vergangenheit der Alisters vorgefallen war, doch brachte ich aus Ariana kein weiteres Wort mehr darüber raus. Stattdessen sagte sie: „Ich könnte mir vorstellen, dass diese Person geglaubt hat, Hannibal wäre mein Kater, weil er ja über die Ferien bei uns gelebt hat, und um sich an uns zu rächen, hat er ihn umgebracht. Jedenfalls … wenn dem wirklich so ist, dann tut es mir so unendlich leid, Dylan!“ Mein Mund stand offen, ich war sprachlos.
Da hielt ein Auto vor unserem Haus und Arianas Mutter stieg auf der Beifahrerseite aus. Auf der Fahrerseite stieg ein Mann aus, den weder ich noch Ariana kannten. Allerdings kam er mir bekannt vor. „Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast, Henry.“, sagte Sydney strahlend zu dem Mann.
„Kein Problem, war ja nur ein minimaler Umweg. Außerdem … für solch eine Frau wie dich, würde ich das jederzeit wieder tun.“ Der Mann namens Henry gab Sydney einen Handkuss, woraufhin Arianas Mund weit aufklappte. Jetzt erinnerte ich mich wieder an den Mann. Es war der Feuerwehrmann aus der Nacht, in der das Haus der Alisters brannte. Daher kannte Sydney ihn also. Aber was ging da ab?

Allmählich wusste ich gar nicht mehr was ich denken sollte. Steckt nun ein Evo-Hunter hinter all diesen Verbrechen, oder ein gewöhnlicher Mensch, der auf Rache aus war?
Fall 4: „Die Drogen in Tamaras Getränk!“

„Ich muss herausfinden, ob die Drogen wirklich für Ariana bestimmt waren. Kannst du mir dabei helfen Tamara?“ Ich sah die Schwester meiner ehemals großen Liebe mit großen Augen an, als ich sie am nächsten Tag in der Schule um Hilfe bat. Ich zog sie nur ungern in die Sache mit hinein, aber vielleicht kam sie an ein paar Informationen, an die ich niemals gelangen könnte.
„Ich bin mir nicht sicher, Dylan.“, antwortete sie mir, als wir zusammen das Schulgebäude verließen. „Ich weiß doch auch nicht wirklich was und alles was ich weiß sind nichts weiter als Vermutungen.“
„Bitte Tamara. Arianas Leben oder das eines anderen könnte davon abhängen.“, sagte ich flehend.
Tamara biss sich auf die Unterlippe, doch schließlich gab sie sich einen Ruck und erzählte alles, was sie wusste: „Die Wasserflasche, in der sich die Drogen befanden, war nicht die Einzige von dieser Marke. Joyce hat einen ganzen Beutel voll Flaschen davon mit in den Sportunterricht gebracht und sie an uns alle weiter gereicht. Doch war es eine Flasche zu wenig, weshalb Ariana mir ihre gab. Sie war noch randvoll, aber ich bemerkte, dass der Verschluss bereits offen war. Natürlich hab ich mir nichts weiter dabei gedacht. Erst später wurde mir klar, dass jemand heimlich Drogen da reingemixt haben muss. Die Frage ist halt wer und vor allem wann?! Wenn es ein gezielter Angriff auf Ariana war, dann muss es fast Joyce gewesen sein, von der sie die Flasche bekommen hat, aber ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Joyce so etwas tun würde. Zudem war es Jens der die Wasserflaschen im Supermarkt gekauft hat und dabei zufällig auf Dixon und Rodney gestoßen ist und jetzt kommt´s…, ich glaube dass Rodney ein Drogendealer ist.“
Ich sah Tamara ahnungslos an. „Wer zum Henker ist denn Rodney?“
„Kennst du ihn nicht? Naja vom Namen her vielleicht nicht, aber du hast ihn sicher schon öfters gesehen. Er ist der Punk mit den gestylten giftgrünen Haaren und den vielen Tattoos und Piercings.“, erklärte Tamara mir, wobei ich den Zusammenhang noch nicht verstand. „Jedenfalls, ist er seit den Ferien Dixons neuer bester Freund! Seit unserer Trennung hängt Dixon nur noch mit Rodney und seiner Gang ab und ich glaube gesehen zu haben, wie der Kerl schon mal Drogen vertickt hat.“ War denn inzwischen eigentlich jeder verdächtig? Eins schien jedenfalls sicher zu sein: An dieser Schule gab es mindestens eine Person, die etwas Böses im Schilde führte. Frage: Mensch oder Evo-Hunter?!

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 23.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Hank: Mitglied in Rodneys Gang. Er ist körperlich ein Bulle und der beste Freund von Rodney.
Zara: Mitglied in Rodneys Gang. Sie ist Rodneys Freundin.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

M:Verdächtig-84
Ich begleitete Tamara zum Bahnhof, wo sich laut ihrer Aussage, die Gang von Rodney des Öfteren aufhielt. Das Dixon nun ein Mitglied dieser Punk-Gang sein sollte, wollte ich nicht so Recht glauben. Andererseits hatte ich ihn seit Schulbeginn nicht mehr so oft gesehen, nur noch im Sportunterricht und dort wirkte er meist geistesabwesend, was sich auch dadurch äußerte, dass er den Basketball bei einem Spiel nicht in den Korb traf. Auch mit Jens oder Mika sah ich ihn kaum noch rumhängen.
Tamara und ich marschierten über einen Bahnübergang und erreichten eine Baustelle, die direkt an den Gleisen lag. Holz, Eisen und andere Materialien lagen herum und Tamara und ich mussten aufpassen, dass wir nirgends stolperten. „Wieso arbeitet denn hier keiner?“, fragte ich nervös, als ich mich umsah und keine Bauarbeiter oder dergleichen entdecken konnte.
„Hast du jemals jemanden auf einer Baustelle arbeiten sehen?“, konterte Tamara. „Hier entlang. Es ist nicht mehr weit. Doch wir müssen leise sein, damit sie uns nicht entdecken.“
Tamara führte mich in ein angrenzendes Waldgebiet, von dem auch bereits einige Bäume gefällt worden waren. Nach etwa hundert Metern erreichten wir unser Ziel: Ich hörte Stimmen und Gelächter, der Geruch von Nikotin zog durch die Luft und als Tamara und ich uns hinter mehreren aneinanderreihenden Büschen versteckten, konnte ich durch die Blätter hindurch Rodney und seine Gang sehen. Seine Gang bestand aus etwa sieben Jungs und drei Mädchen, allesamt im Punk-Look, und unter ihnen befand sich auch Dixon, der kaum wiederzuerkennen war. Er trug eine am Knie zerrissene Jeans, ein Kettenhemd und eine schwarze Lederjacke. Zumindest seine Frisur sah noch genauso aus wie vorher. „Das ist Rodney.“, sagte Tamara und deutete auf einen etwas kräftiger gebauten Kerl, mit giftgrünen, gestyltem Haar. Seine Arme waren mit Tattoos übersäht und an seiner Nase und seiner Lippe baumelten Piercings, die ich abgrundtief abstoßend fand. „Das neben ihm ist sein bester Kumpel Hank. Mit dem legst du dich besser nicht an, denn der besitzt einen Schlagring.“, warnte Tamara mich und zeigte auf den bulligen Kerl neben Rodney, auf dessen Glatze ich einen Totenkopf erspähen konnte. Auf mich wirkte der Kerl wie eine Dampfwalze. Wenn der erst einmal loslegte, dürfte nur noch ein Häufchen Elend zurückbleiben. „Das kiffende Mädchen, das auf dem Rumpf eines Baumes hockt, heißt Zara. Sie ist Rodneys Freundin.“ Ich sah zu den drei Mädchen und wusste sofort, welche von ihnen Zara war, da sie die Einzige mit violettem Haar war und ihrem Freund zudem im nächsten Moment die Zunge in den Hals steckte. „Äh ja, Rodneys Gang besteht übrigens nur aus Zehntklässlern, Dixon ist die große Ausnahme.“
„Ich versteh das nicht. Weiß seine Mum, was er da treibt?“, fragte ich leise.
„Nein, natürlich nicht, wenn bekannt werden würde, dass der Sohn der Bürgermeisterin sich mit Punks rumtreibt…, wäre ihr Ruf im Arsch.“, antwortete Tamara mir. „Sie hat sich noch nie um Dixon geschert, oder hast du sie jemals bei einem Basketballspiel gesehen, oder auf dem Frühlingsfest?“
„Okay und du glaubst, dieser Rodney dealt mit Drogen?“, fragte ich weiter.
„Ich glaube es nicht, ich weiß es. Mika und Jens haben es mir erzählt. Sie haben sich Sorgen um Dixon gemacht und Rodney deshalb ausspioniert. Dabei haben sie gesehen, wie Rodney einem Studenten gegen Geld Drogen gegeben hat. Daraufhin sind sie natürlich direkt zu Dixon, um ihn zu warnen, doch der glaubte ihnen kein Wort und meinte nur, dass sie ‚falsche Freunde‘ wären und sich zum Teufel scheren sollen. Dixon steht unter Rodneys Einfluss. Er hat ihn komplett korrumpiert!“
„Ich kann das immer noch nicht glauben…, aber wie es scheint, hast du Recht.“, sagte ich, während ich Dixon dabei beobachtete, wie er von Rodney eine Zigarre entgegen nahm und kräftig daran zog. „Ich hab genug gesehen. Lass uns von hier verschwinden, bevor sie uns noch entdecken.“
„Was hast du nun vor?“, fragte Tamara mich, die um Dixon besorgt war.
„Na was wohl? Mein Dad ist Sheriff in dieser Stadt!“, antwortete ich ihr fest überzeugt.

„Rodney Stark.“, wiederholte ich den Namen, als ich gerade mit Cosmo und Luna im „60“ saß und mit meinem Dad telefonierte. Ich erzählte ihm alles über Rodney, seine Gang, und das er Drogen vertickt. Auch darüber, dass der Sohn der Bürgermeisterin womöglich darin verwickelt sein könnte.
„Ich werde mich darum kümmern, aber sag mal, wann kommst du nach Hause?“ Komische Frage. Meinem Dad war es sonst auch immer egal, wann ich nach Hause kam, solange ich immer pünktlich zum Abendessen erschien. „Jedenfalls … beeil dich. Ich hab hier Zuhause eine kleine Überraschung, die auf dich wartet.“ Mein Dad legte auf und ich schaute verdutzt. Was denn für eine Überraschung?
„Kaum zu glauben, in was Dixon da reingeraten ist.“, sagte Cosmo zu mir, der ein Stück Schokokuchen aß. Ihm und Luna hatte ich natürlich auch von meiner kleinen Expedition mit Tamara berichtet, auch von Tamaras Verdacht, dass nicht ihr, sondern Ariana die Drogen galten.
„Was ich nicht glauben kann ist, dass du dich erneut in Gefahr gebracht hast Dylan.“, sagte Luna, die mir gegenüber saß und mich dabei böse anstarrte. „Wenn sie euch entdeckt hätten. Dieser Rodney scheint gefährlich zu sein, vielleicht ist er sogar ein Evo-Hunter!“
„Boah, fang du nicht auch noch an Luna.“, reagierte ich genervt. „Cosmo ging mir auf Hawaii damit schon immer auf die Nerven, als es um Conner ging. Wenn es nach euch ginge, dürfte ich das Haus ja gar nicht mehr verlassen. Ich kann mich doch nicht ständig in meinem beziehungsweise jetzt Cosmos Zimmer verkriechen. Es tut mir nur Leid, dass ich euch nicht schon früher von Tamaras Verdacht erzählt habe, aber ich wollte Ariana keine Angst einjagen. Wo steckt sie eigentlich?“
„Sie ist genau wie du zu den Detektiven übergangen und schnüffelt ihrer Mum hinterher, von der sie glaubt, eine heimliche Affäre mit dem Feuerwehrmann zu haben, den sie in der Nacht des Brandanschlags kennengelernt hat.“, antwortete Luna mir. „Ist das eine menschliche Krankheit, dass ihr allem und jedem hinterher schnüffeln müsst?“
„Eher eine Dylan-und-Ariana-Krankheit, da sie Beide von Polizisten großgezogen worden sind.“, korrigierte Cosmo sie, der sein Stück Kuchen aufgegessen hatte.
„Ihr haltet euch wohl für oberschlau.“, sagte ich nun gereizt und genervt. „Ich tu wenigstens was, um herauszufinden, wer hinter all den Vorfällen steckt. Was habt ihr in der Zwischenzeit angestellt?!“
Luna und Cosmo warfen sich gegenseitige Blicke zu, ehe Luna antwortete: „Ich hab Mister Yard ausspioniert, denn unserer Meinung nach, verhält sich dieser Mann ausgesprochen eigenartig.“
„Tja und ich hab unsere Lehrer und Mitschüler ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Joyce scheint ein ganz anderer Mensch zu sein, seitdem sie mit Jens zusammen ist und bei Mister Cage dasselbe.“, erklärte Cosmo mir. „Es kann natürlich sein, dass die Liebe einen völlig verändert, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass Evo-Hunters ihre Gestalt angenommen haben.“
Mein Mund stand offen und ich schaute zwischen Luna und Cosmo hin und her, so perplex war ich. „Oookay, wie es scheint, sind wir alle dem Detektivsein verfallen. Inzwischen glaube ich, dass jeder verdächtig ist: Rodney und seine Gang, Dixon, Joyce, Mister Cage und Mister Yard!“
„Und dieser Schmierlappen, der sich an meine Mum ran wirft!“, rief eine weibliche Stimme und wie aus dem Nichts stand Ariana vor uns, die sichtlich sauer zu sein schien. „Ich schwöre euch, wenn dieser Kerl meiner Mum noch einmal die Zunge in den Hals steckt, dann prügle ich ihn windelweich!“

Pünktlich zum Abendessen kamen Cosmo, Luna, Ariana und ich nach Hause. Sydney schien noch nicht wieder da zu sein, sehr zum Missfallen von Ariana, die innerlich zu toben schien. Mein Dad stand bereits in der Küche und bereitete das Abendessen vor. Der Tisch war für sieben Personen gedeckt und Cosmo konnte es kaum erwarten, schon wieder was zu essen. „Hey Dad.“, begrüßte ich ihn, als mir plötzlich einfiel, dass wir doch nur sechs Personen in dem Haus waren.
„Dylan, eine große Überraschung wartet auf dich im Wohnzimmer!“, rief mein Dad mir lächelnd zu, was mir nun doch ein wenig Sorge bereitete.
„Noch mehr Essen?“, fragte Cosmo meinen Dad hungrig. Ohne ein weiteres Wort schob ich die Schiebetür zur Seite und betrat das Wohnzimmer. Auf der Couch saß ein Junge, der sichtlich erfreut schien, als er mich sah. „Ach du heilige Schei…“, hörte ich Cosmo sagen, als er wie ich Conner auf der Couch sitzend erblickte. Conner stand auf und fiel mir regelrecht um den Hals. Ich war zu überrascht, um die Umarmung zu erwidern. Im Hintergrund hörte ich Cosmo leise zu Luna sagen: „Tu mir den Gefallen und schreib Conner wieder auf unsere Verdächtigenliste!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 25.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.

N:Date-85
Es war die Überraschung schlechthin, als plötzlich mein Urlaubsflirt Conner vor mir stand und mich in den Arm nahm. Mit ihm hatte ich so gar nicht gerechnet, denn ehrlich gesagt, hatte ich ihn schon fast wieder aus meinem Gedächtnis gestrichen. Nicht weil er mir gleichgültig war, sondern weil der letzte Monat mein Gehirn auf andere Weise beschäftigte. Doch nun war er hier und ehrlich gesagt, freute ich mich ein wenig ihn wiederzusehen. Cosmo hingegen war alles andere als begeistert, dass Conner mich besuchte. Seine kindische Eifersucht spiegelte sich in Ignoranz und Unhöflichkeit gegenüber Conner wider. Zum Glück hatte Conner ein Zimmer in einer Pension, wo wir Cosmo im Notfall aus dem Weg gehen konnten. Zu meiner Erleichterung waren Ariana und Luna Conner gegenüber nicht so feindselig gestimmt. „Er ist süß.“, meinte Ariana beim Zähneputzen zu mir, als Conner fort war.
Luna konnte Cosmos Misstrauen gegenüber Conner nicht verstehen, da es keinerlei Anzeichen gab, dass er ein Evo-Hunter sein könnte. „Wäre er ein Evo-Hunter, hätte er Dylan auf Hawaii angegriffen und nicht hier!“ Berechtigte Aussage ihrerseits, dem ich nur beipflichten konnte.
Conner blieb mehrere Tage zu Besuch und auch wenn mich gerade ganz andere Dinge beschäftigten, nahm ich mir gerne die Zeit, ihm meinen Heimatort zu zeigen und ihm meine Freunde vorzustellen. Ein wenig eigenartig wirkte es schon, da jeder zu glauben schien, Conner sei mein fester Freund. „Ist das dein Freund? Also der mit dem du gehst und mit dem du na du weißt schon was machst …“, fragte Joyce mich ganz aufgeregt, während mir die Schamesröte ins Gesicht stieg.
„Ariana hat Recht, er ist süß.“, sagte Tamara und fügte hinzu: „Warte, ich mach ein Foto mit meinem Handy und schick es Emmet, damit er sieht, was er verpasst!“ Ich stutzte, doch ließ ich Tamara gewähren. Auf Emmets Reaktion wäre ich ja schon gespannt gewesen.
Conner beeindruckte alle mit seiner heiteren und sonnigen Ausstrahlung – vor allem die Mädels – aber leider war er nur eine begrenzte Zeit zu Besuch: „In zwei Tagen muss ich leider schon wieder zurück. Ich kann die Uni schließlich nicht noch eine weitere Woche lang schwänzen…“, teilte Conner mir am fünften Tag mit, was mich doch ein wenig traurig stimmte.

Am Abend vor Conners Abreise, verabredete ich mich mit ihm zu einem Abschiedsdate im „Dinner for Two“. Es sollte keine große Sache werden, doch mein Dad und Cosmo machten daraus eine superdupergigantische Sache! „Denk an unsere Hausordnung: Bis spätestens 22 Uhr bist du Zuhause!“, warnte mein Dad mich, als ich frisch angezogen die Treppe runterkam.
„Und egal was er tut…, tu das Gegenteil.“, sagte Cosmo, der mich und meinen Dad damit mehr als verwirrte. „Hallo? Wenn er S – E – X will, dann solltest du schleunigst das Weite suchen!“
Mein Dad lachte beunruhigt und nervös. „Dylan würde doch niemals…, also er würde doch nicht…“
„Einatmen und wieder ausatmen Dad.“, sagte ich amüsiert. „Du musst dir um mich keine Sorgen machen und du…“, ich zeigte mit einem Finger auf Cosmo, „… du bist jetzt still, sonst kracht es!“
„Ja aber, Dylan…“
„Nein Cosmo, es reicht, kein aber!“, schrie ich nun laut und aufgebracht. „Ich will nichts mehr davon hören, dass du Conner nicht magst und dass er eventuell ein Evo-Hunter sein könnte. Schluss damit!“
Cosmo schaute mich wie ein trauriges kleines Kind an. Ihm hatte es tatsächlich die Sprache verschlagen, jedoch nur für kurze Zeit: „Ich wollte dir doch nur sagen, wie umwerfend du aussiehst.“ Ich schnaufte wie ein Nashorn, doch fand ich das Kompliment sehr süß und dankte Cosmo dafür.

Conner und ich trafen uns vor dem „Dinner for Two“. Er hatte sich wie ich für das Date in Schale geworfen. Er trug ein himmelblaues Hemd und hatte seine Haare gestylt. Zudem trug er eine Kette um den Hals, an dem ein Anhänger in Form eines Wassertropfens hing. Als er mich sah, lächelte er, dabei kamen seine weißen Zähne zum Vorschein. Wenn es Engel wirklich gab, dann stand gerade wahrhaftig einer vor mir. „Wollen wir?“, fragte ich lächelnd und verdrängte meine Nervosität.
Conner hielt mir elegant die Tür auf und ich trat in das Restaurant ein. „Ein Tisch für Zwei…?“ fragte ein mir bekannter Ober. Es war Jens! „Oh, guten Abend Dylan … und du musst ganz sicher Conner sein. Joyce schwärmt pausenlos von dir, äh ich meine sie redet fast nur noch von dir, aber nichts Besonderes, nur gewöhnliche Sachen.“ Jens redete sich um Kopf und Kragen. Man spürte förmlich, dass er eifersüchtig auf Conner war, weil er Joyce so den Kopf verdreht hat, dennoch benahm er sich galant und schüttelte Conner die Hand. Dass Jens heute Abend arbeiten musste, wusste ich vorher nicht – und jetzt musste er uns auch noch bedienen. Er führte uns Zwei zu unserem Tisch, zündete eine am Tisch stehende Kerze an und brachte uns zugleich die Speisekarte. Nebenbei empfahl er uns ein vorzügliches Fischgericht, wofür Conner sofort Feuer und Flamme war.
„Es ist nett hier…“, sagte Conner, der sich umsah und dabei genau wie ich nervös zu sein schien.
„Es ist wirklich schade, dass du morgen schon wieder abreisen musst.“, sagte ich schließlich. „Ich hab mich ehrlich tierisch gefreut, dass du hier warst. Damit hab ich im Leben nicht gerechnet, vor allem… nachdem dich unsere Trennung im Hotel auf Hawaii so belastet hat.“
„Seit jenem Tag hab ich an nichts anderes mehr als an dich denken können.“, erwiderte Conner, der zugleich seinen Kopf über den Tisch beugte, um mich küssen zu können. Ich wusste, dass ich es auch wollte, ihn küssen, aber war das richtig? Er reiste morgen ab und das wäre doch nur unnötiges Pingpongspielen am Herzen.
Zu einem Kuss kam es ohnehin nicht, denn kurz davor, setzte sich ein anderes Paar an den Tisch auf der anderen Seite der Hecke. Mir fiel die Kinnlade runter, als ich Sydney erkannte, die ein anmutiges Abendkleid trug und in Begleitung des Feuerwehrmanns Henry Knighton war. „S-Sydney!“, gab ich perplex von mir, während nun auch Conner rüber sah.
Sydney schien nicht weniger überrascht zu sein. „Na sowas, ihr Zwei auch hier? Das ist ja eine Überraschung. Ich glaube ihr kennt Henry bereits?! Er ist meine Begleitung für heute Abend.“
„Freut mich sehr Jungs!“, begrüßte Henry uns über die Hecke hinweg freundlich.
„Sooo, einmal der Seelachs und einmal die Penne.“, sagte Jens, der auf zwei Händen jeweils einen Teller mit unseren bestellten Speisen herbeitrug. „Lasst es euch schmecken!“
Conner und ich begannen zu essen und ließen uns auch nicht zu sehr von Sydney und ihrem unerwarteten Date ablenken. Doch irgendwann bekam ich das ungute Gefühl, beobachtet zu werden und ein Déjà-vu spielte sich in meinem Kopf ab. Ich drehte mich augenblicklich um, doch da war nichts. Dann schien es so, als würde ein etwas kräftiger Windstoß die romantische Kerze ausblasen. Moment … ein kräftiger Windstoß in einem Restaurant? Erneut blickte ich mich um und konnte dabei gerade noch erkennen, wie sich eine Gestalt hinter der Hecke versteckte. „Du entschuldigst mich für einen Moment.“, sagte ich mit aufgesetztem Lächeln zu Conner, schritt jedoch dampfend davon. „Was zum Teufel treibst du hie … Ariana, du?!“ Ich starrte Ariana erschrocken an.
„Bitte sei leise.“, zischte Ariana mich an und zog mich zu sich herunter. „Meine Mum darf nicht mitbekommen, dass ich sie ausspioniere, sonst bekomme ich eine Woche lang Hausarrest.“
„O-Okay, ich dachte ehrlich gesagt du bist Cosmo, der mich und Conner ausspioniert.“, erwiderte ich.
„Tu ich auch!“, rief Cosmo plötzlich, der hinter einer weiteren Hecke zum Vorschein kam. Erneut klappte mir die Kinnlade herunter. Cosmo grinste mich unschuldig an. „Hallo!“
Ich schäumte vor Wut. „Wolltest du nicht eigentlich bei meinem Dad zuhause bleiben? Und sag mir jetzt bitte nicht, dass mein Dad sich als Ober getarnt hat und mich ebenfalls hier ausspioniert.“
„Äh … ist das eine dieser Fangfragen?“, entgegnete Cosmo verdutzt und vorsichtig.
Ich versuchte cool und gelassen zu bleiben und mich nicht aufzuregen. „Geh nach Hause Cosmo und was dich angeht Ariana, denkst du nicht auch, dass deine Mum alt genug ist, um zu wissen, mit wem sie ausgeht?!“ Fast wie auf Kommando, schüttelten Cosmo und Ariana gleichzeitig den Kopf.
Frustriert und mit gleichgültiger Haltung ging ich zu meinem Platz zurück, wo Conner bereits ungeduldig auf mich wartete. Von seinem Seelachs hingegen war nichts mehr übrig. Ich machte mich über meine nur noch lauwarmen Penne her, als Jens erneut an unseren Tisch trat und sagte: „Ach bevor ich es vergesse, Dylan. Danke für deine Einladung. Ich komme am Samstag sehr gerne zu deiner Geburtstagsfeier. Ab 16 Uhr, richtig?“ Ich riss meine Augen weit auf und nickte zaghaft.
Meine Aufmerksamkeit galt jedoch Conner, der von diesen Neuigkeiten begeistert war „Du hast Geburtstag? Na dann bleib ich wohl doch noch ein paar Tage.“ Sollte ich mich darüber nun freuen oder nicht? Ich verspürte so gar kein Herzklopfen mehr … und hörte Cosmo hinter der Ecke fluchen.

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 27.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Ξ:Geburtstag-86
Der heutige Tag war mein Tag! Heute feierte ich meinen 16.Geburtstag und zu diesem Anlass lud ich einige Leute in unser Haus ein. Es sollte ein schöner Tag mit Musik, Tanz, Kuchen, Pizza und natürlich reichlich Geschenken, die an mich bestimmt waren, werden. Für die nötige Stimmung sorgte zudem mein Grandpa, der eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung für mich dabei hatte. Mir fielen die Augäpfel aus dem Kopf, als ich sah, wer zusammen mit ihm aus dem Auto ausstieg. „Ist nicht wahr.“, sagte ich schockiert, überrascht, erfreut und das alles zur selben Zeit!
„Ich nehme mal an, du kennst Zayn Malik?!“, rief mein Grandpa mir zu, als er aus seinem Wagen stieg und mit ihm ein Mitglied meiner Lieblings-Boyband „One Direction“!
„Ich muss träumen.“, sagte ich ganz verdattert.
Da schnipste Cosmo mir mit seinen Fingern an die Schläfe, was etwas wehtat. „Für mich machst du einen wachen Eindruck.“
„Guten Tag. Du musst Dylan sein. Dein Großvater hat mir bereits viel von dir erzählt.“, sagte Zayn lächelnd zu mir, der wahrhaftig vor mir stand und mir die Hand schüttelte. „Ich wünsch dir alles Gute zu deinem Geburtstag. Dein Großvater hat mich eingeladen, um dich zu überraschen.“
„Tse, als würde er dem Kerl das erste Mal gegenüber stehen.“, hörte ich Cosmo im Hintergrund zu Luna sagen und spielte damit zweifelsohne auf den Tag an, als er sich in Zayn Malik verwandelte und stolz durch die Schule stolzierte, während alle Mädels anfingen zu kr…
„Aaaaaah! Oh mein Gott, das ist Zayn Malik!“, schrie Ariana, die soeben die Treppe runterkam. „Mein größter Traum wird wahr! Oh mein Gott, oh mein Gott! Vielleicht träum ich ja auch noch…!“
„Wieso sagt eigentlich jeder, dass er träumen muss?“, fragte Cosmo verständnislos. „Ihr habt doch alle eure Augen auf, also könnt ihr gar nicht träumen, weil ihr auch nicht schlaft!“
„Cosmo, ich glaube das hat mit dem Menschsein zu tun.“, versuchte Luna ihm zu erklären.
Nachdem bereits die erste große Überraschung des Tages geglückt war, konnte es ja nur noch ein unvergesslicher Geburtstag für mich werden. Sobald meine anderen Gäste eintrafen, konnte die Party so richtig beginnen. Mein Dad setzte bereits den Kaffee auf, während Sydney ihren Himbeerkuchen anschnitt, den sie auf meinen Wunsch hin heute Morgen gebacken hat. Cosmo leckte sich bereits gierig das Maul, doch jedes Mal, wenn er dem Kuchen zu nahe kam, gab´s ein paar auf die Finger. „Dylan, geh bitte zur Tür. Deine Gäste trudeln ein!“, rief mein Dad mir zu.
Ich ging zur Tür und öffnete sie. Jens und Joyce kamen wie erwartet zusammen und ich freute mich sehr, dass sie meiner Einladung gefolgt sind. Sie hatten noch keinen Fuß über die Türschwelle gelegt, als ein alter blauer Truck vorfuhr, aus dem Fynn mit seinem Großvater ausstieg. Fynn hielt einen Behälter in seiner Hand, indem sich ein Johannisbeeren-Creme-Kuchen befand, den Großmutter Woodstock für mich machen ließ. Sie waren noch nicht ganz angekommen, da hörte ich auch schon den ersten Schrei aus dem Wohnzimmer. Zuerst erschrak ich und fragte mich, was jetzt wieder los sei. Heute wollte ich auf keinen Fall Ärger haben, aber dann wurde mir schnell klar, dass Joyce wohl gerade Zayn Malik gegenüberstand. Na hoffentlich hatte Jens seine Eifersucht im Griff. „Was war das?“, fragte Fynn mich irritiert.
„Ach das, nur ein Schrei von vielen heute.“, antwortete ich belustigt. „Es ist wirklich schön, dass ihr gekommen seid. Mr. Woodstock, warum haben Sie denn ihre Frau nicht mitgebracht?“
„Ach du weißt doch, dass sich meine Frau bei zu vielen Menschen unwohl fühlt. Sie zog es also vor, lieber Zuhause zu bleiben und ein wenig zu stricken, aber ich soll dir liebe Grüße von ihr ausrichten.“, erklärte der alte Woodstock mir und die Grüße nahm ich sehr gerne entgegen.
„Kommt herein. Sobald Tamara mit den Bananen-Muffins da ist, gibt es Kaffee und Kuchen.“, sagte ich und fünf Minuten später kam Tamara auch. Bevor sie jedoch unser Haus betrat, nahm ich ihr die Box mit den Muffins ab, damit sie keinen Schaden erlitten – sonst hätte Cosmo noch geweint – denn es dauerte keine zehn Sekunden, da entdeckte auch sie Zayn Malik, gefolgt von einem Schrei.
„Geht das etwa den ganzen Tag nun so?“, fragte Sydney, die sich vor Schreck die Ohren zuhielt.
„War wohl doch keine so gute Idee. Ach hätte ich doch nur Sandra Bullock eingeladen…“, sagte mein Dad, von dem ich nur zu gut wusste, wie scharf er Sandra Bullock fand.
„Soso, Sandra Bullock…“, wiederholte Sydney, die meinen Dad schelmisch angrinste.
„Kommt Henry eigentlich auch?“, fragte mein Dad Sydney unerwartet, aber vermutlich, um das Thema zu wechseln.
„Nein. Wir hielten es für das Beste, Ariana noch ein wenig Zeit zu geben.“, antwortete Sydney ihm.
„Also ist es was Ernstes? Du und Henry … ihr seid …?“ Mein Dad sah Sydney fragend an und auch ich war neugierig darauf zu erfahren, ob Ariana womöglich bald einen neuen „Stiefvater“ bekam.
„Wir verstehen uns sehr gut, falls es das ist, was du wissen möchtest.“, antwortete Sydney, die sich zu einer weiteren Aussage nicht hinreißen ließ und das Schweigen über das Thema legte.
„Gibt es bald Essen? Ich verhungere…“, sagte Cosmo, der in die Küche gestapft kam und sich hungrig auf den Küchenstuhl fallen ließ, wo er betrübt auf die verschiedenen Kuchen starrte.
„Was ist los mit dir?“, fragte ich, da mir sein Verhalten selbst für ihn eigenartig erschien.
„Ach keine Ahnung. Ich fühl mich heute irgendwie ein wenig schlapp.“, antwortete Cosmo mir.
„Ach echt? Können Evos eigentlich krank werden? Seit wann fühlst du dich denn so?“, fragte ich weiter, da Cosmo in meinen Augen auch einen relativ blassen Eindruck machte.
„Hm … keine Ahnung. Angefangen hat das glaube ich heute Morgen nach dem Duschen.“, erklärte Cosmo mir. Ich stutzte. Nach dem Duschen? Wasser war doch normalerweise die Kraftquelle der Evos, demnach sollte er doch eigentlich frisch gestärkt sein.
Es klingelte an der Tür. „Na das kann ja eigentlich nur eine Person sein.“, sagte Cosmo, der mit den Augen rollte. Meine Sorge um ihn war auf einmal wie weggewischt, denn sein Missfallen gegenüber Conner wurde langsam mehr als krankhaft.
„Da kann ich dich beruhigen. Es fehlen noch zwei Leute. Conner und…“ Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen, denn ich hörte laute Stimmen vor dem Haus. Ich trat näher an das Küchenfenster, um mehr sehen zu können. In der Hofeinfahrt standen zwei Jungs, der eine war Conner mit einem Strauß Blumen und der andere Mika, mit meiner Lieblingsschokolade. „Oh, das ist nicht gut.“
„Oh super, endlich wird´s spannend!“, rief Cosmo glückselig, dessen Hunger wie weggeblasen zu sein schien. „Ich hab gar nicht gewusst, dass du Mika auch zu deinem Geburtstag eingeladen hast.“
„Warum nicht? Schließlich ist er doch dein bester Freund…“, antworte ich, was sich hinterher jedoch ein wenig dämlich anhörte, da es ja nicht Cosmos Geburtstag war, aber ich wollte einfach nicht zugeben, dass ich Mika insgeheim auch gerne hatte.
„Ich geh da lieber mal dazwischen, bevor sie sich die Köpfe einschlagen.“, sagte ich schnell.
„Warum streiten die sich eigentlich?“, hörte ich meinen Dad noch verwirrt fragen
Cosmo hatte natürlich die passende Antwort: „Vermutlich, weil beide denselben Jungen lieben.“

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 30.Mai 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Hannibal: Kater der Winters; wurde tot auf dem Friedhof vorgefunden.

O:Geschenke-87
Es war mir mehr als unangenehm, was sich gerade vor meinem Haus zutrug. Ich öffnete die Haustür und konnte sehen, wie Mika mit stählerner Brust auf Conner zuschritt. Conner wirkte jedoch nicht weniger bedrohlich, kein Wunder, fühlte er sich von Mika doch angegriffen. „Wieso gehst du nicht wieder dorthin, wo du hergekommen bist, hm? Dylan braucht einen Kerl wie dich nicht.“, sagte Mika.
„Hallo? Geht´s noch?!“, stieß ich wütend aus und packte Mika kräftig am Arm, um ihn von Conner wegzuzerren. „Was soll der Scheiß hier? Wieso gehst du auf Conner los?!“
Mikas Wut verwandelte sich in Verwirrung um. Ich blickte ihn zornig an, während er plötzlich hilflos und traurig zu sein schien. Mika war ja schon immer etwas seltsam, aber inzwischen benahm er sich völlig daneben. „E-Er…“ Mika stotterte herum und brachte kein Wort aus sich heraus, so sehr hat ihn das alles aus der Fassung gebracht. Schließlich reichte es ihm: „Ach lasst mich doch alle in Ruhe! Hier für dich und noch einen schönen Geburtstag wünsche ich.“ Mika drückte mir die Schokolade in die Hände und kehrte um. Ich verspürte nicht das Verlangen, ihm hinterher zu rennen, da er sich unmöglich gegenüber Conner benahm. Doch leider stimmte mich das Ganze auch irgendwie traurig.
„Warte. Ich übernehme das schon.“, sagte Cosmo plötzlich, der an mir vorbei rannte, Mika hinterher.
Conner warf Mika einen letzten zornigen Blick nach, ehe er sich voll und ganz mir widmete. Dabei setzte er plötzlich ein Lächeln auf, das ich fast schon ein wenig unheimlich fand. „Das ganze Chaos tut mir Leid. Hier, das ist für dich. Ich hoffe es ist nicht zu schmalzig, aber sie sind wirklich sehr hübsch.“
Conner überreichte mir den Strauß Blumen und mit einem Mal war mein Kummer wie weggeblasen. Die Blumen dufteten einfach herrlich und ich war Conner sehr dankbar für dieses Geschenk. Als Gegenleistung drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, was auch meine Freunde im Haus mitbekamen, die zum Kichern und zum Tuscheln anfingen – wie im Kindergarten!
„Dylan!“ Ich drehte mich um, denn mein Dad stand an der Haustür und blickte nervös zu uns. „Jetzt steht da nicht rum, wie Falschgeld. Deinen Gästen knurrt der Magen. Kommt, lass uns Kuchen essen!“ Conner und ich marschierten ins Haus zurück, doch warf ich noch einmal einen Blick die Straße runter, in Richtung, in der Mika verschwand. Hoffentlich konnte Cosmo ihn besänftigen.

„For he’s a jolly good fellow, for he’s a jolly good fellow. For he’s a jolly good fellow, which nobody can deny.“ Meine Gäste sangen alle gemeinsam mir dieses Geburtstagslied, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte, auch wenn es mich mit Scham erfüllte, dass für mich gesungen wurde. Immerhin war Einer dabei, der singen konnte. Als Zayn Malik sang, schmolzen Ariana, Joyce und Tamara dahin.
Noch während des Liedes kehrte Cosmo zurück und zur Überraschung aller, hatte er auch Mika im Schlepp. Er und Conner warfen sich nur ganz kurz gegenseitige Blicke zu, ehe sie sich anderen Dingen widmeten. Conner wurde von meinem Grandpa in ein Gespräch verwickelt und Mika wandte sich schuldbewusst an mich. „Ich hab mich wie ein Vollidiot aufgeführt. Ich hoffe du kannst mir noch einmal verzeihen?“ Ich runzelte die Stirn und schaute Mika mit ernster Miene an, doch dann lächelte ich, denn natürlich verzieh ich ihm. Zu seiner und auch meiner eigenen Überraschung, umarmte ich ihn innig. Dies entging auch Conner nicht, der seine Augen nicht von uns abwandte. „Und wie fühlst du dich nun mit Sechszehn? Erwachsener? Merk dir eins: Dein Vater hat immer noch die Macht!“
Nach dieser Aussage, setzte sich Mika zu Cosmo an den Tisch und gemeinsam verdrückten sie mehrere Kuchenstücke und Muffins.
Nach einer Weile, in der sich jeder mit jedem ein wenig unterhielt, stand mein Dad auf und schlug mit einem Löffel sachte gegen ein Weinglas, um eine Rede zu halten. Ich schluckte, denn ich rechnete mit allem … vor allem mit peinlichen Geschichten aus meiner Kindheit. „Der heutige Tag gebührt ganz meinem Sohn, denn heute, vor sechszehn Jahren, hat er mein Leben … und auch das von meiner verstorbenen Frau mit Glück und Liebe bereichert. Ich will gar nicht viele Worte verlieren, denn ich möchte niemanden zu Tränen rühren, oder in Verlegenheit bringen, aber an dieser Stelle will ich meinem Sohn sein Geschenk überreichen.“ Während mein Dad redete, schlich sich Sydney aus dem Wohnzimmer, vermutlich um mein Geschenk hereinzuholen. „Dylan…, ich weiß noch genau, wie deine Mutter dir vor drei Jahren Hannibal zu deinem Geburtstag geschenkt hat. Leider wurde dein Kater dir auf schmerzvolle Art und Weise aus deinem Leben gerissen. Ich weiß wie lieb du ihn hattest…, auch wenn ich mich meistens um ihn kümmern durfte.“ Die Gäste lachten und auch ich musste schmunzeln. War sein Geschenk etwa…? „Ich denke, wenn Hannibal eine Sternschnuppe gesehen hätte, dann hätte er sich gewünscht, dass du nicht um ihn trauerst und dein Leben weiter lebst…, vielleicht sogar mit einem neuen Spielgefährten.“ In diesem Augenblick trat Sydney wieder ins Wohnzimmer und in ihrem Armen hielt sie ein Katzenbaby, dass jedem im Raum ein „Awww“ entlockte. Sydney überreichte mir das Katzenbaby, das mich mit seinen Kulleraugen süß ansah und mein Herz somit im Sturm eroberte. „Das ist Tatze und er ist eine Tigerkatze.“, erzählte mein Dad.
„Oh mein Gott, ist der süß.“, hörte ich Fynn laut sagen.
„Danke Dad.“, sagte ich glückselig und umarmte meinen Dad dankbar mit einem Arm, während ich in der anderen Hand Tatze hielt, der mit seinen kleinen Pfoten herumwedelte.

Die Geburtstagsfeier ging weiter und ich öffnete die Geschenke meiner Freunde. Von Sydney, Ariana und Luna erhielt ich drei Tickets für einen Besuch im Nationalpark. Klar, dass ich da Cosmo und meinen Dad mitnahm. Auch von Cosmo erhielt ich ein Geschenk. Es war ein Zeichenset mit Bleistift, Lineal, Spitzer, Geodreieck, Radiergummi, Buntstiften und Pinsel. Damit hatte er genau das richtige Geschenk für mich gefunden, da das Zeichnen zu meinen leidenschaftlichsten Hobbys zählte.
Nachdem alle Geschenke geöffnet waren, zog Tamara mich zur Seite. Ich begleitete sie in den Flur, wo sie noch eine kleine Überraschung für mich parat hielt: „Das hier hat mich vor einer Stunde erreicht. Sieh es dir an, danach kannst du mir das Handy ja wieder zurückgeben.“
Tamara überreichte mir ihr Handy und ging anschließend zurück zu den Anderen – unter anderem um Zayn Malik weiter anzuhimmeln. Ich schaute auf das Display ihres Handys. Das Gesicht von Emmet strahlte mir entgegen. Offenbar hatte er mir eine Videonachricht hinterlassen. Ich drückte auf „Play“ und das Video wurde abgespielt: „Oookay, wie funktioniert das hier? H-Hey Dylan. Ich hoffe du hörst mich, denn eigentlich hasse ich Videobotschaften, aber für dich mache ich eine Ausnahme. Ich wünsch dir alles Liebe zu deinem 16.Geburtstag! Sorry, dass ich nicht mit dir feiern kann, aber ich denke an dich und ich vermiss dich auch. Du bist für mich immer noch der beste Freund, den man sich nur wünschen kann und ich wünsch dir Glück, Gesundheit und viel Liebe. So … das war´s eigentlich schon … denke ich…, äh wo macht man das aus? …Ah da!“ Das Video war zwar kurz, aber wunderschön. Emmet zu sehen, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 1.Juni 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Π:Conner-88
In den letzten zwölf Monaten sind viele traurige Dinge in meinem Leben passiert und trotzdem hatte ich einen doch ganz schönen Geburtstag, bei dem ich von den Menschen die mir am wichtigsten sind, umgeben war. Zum Glück hatte sich Mika wieder eingekriegt und ein weiterer Schlagabtausch zwischen ihm und Conner blieb uns allen erspart. Mika saß ruhig in seiner Ecke, trank ein wenig Kirschschorle und unterhielt sich mit Jens über das peinliche Verhalten der Mädchen, die noch immer Zayn Malik anhimmelten. Apropos Zayn Malik: Ich konnte es immer noch nicht so recht glauben, dass mein Dad und mein Grandpa es geschafft haben, ihn auf meine Geburtstagsparty einzuladen. Ich brachte keinen Ton heraus, als Zayn sich mit mir über Musik unterhielt, so schüchtern war ich. Cosmo war wieder einmal derjenige, der aus einer peinlichen Situation, eine Lustige machte, indem er sagte, dass er die Band „BTS“ besser als „One Direction“ fand.
So schritt der Tag dahin und mein Geburtstag näherte sich dem Ende. Fynn und sein Grandpa waren die Ersten, die sich von mir verabschiedeten und nach Hause fuhren. Doch zuvor lud der alte Woodstock uns alle in den Sommerferien zu sich auf die Farm ein, wo er für uns ein nettes Barbecue veranstalten wollte. Kurz darauf gingen auch Jens, Joyce und Tamara. Bei Letzterer bedankte ich mich noch einmal ganz herzlich für die überraschende Nachricht von Emmet. Zum Schluss blieben noch mein Dad, mein Grandpa, Zayn Malik, Sydney, Ariana, Cosmo und Mika über. Luna hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen, da sie sich müde fühlte und ihr auch ein wenig schwindlig war. Auch Cosmo schien es immer noch nicht besser zu gehen. Ich bemerkte, wie er mehrmals auf die Toilette rannte, denn offenbar spielte sein Magen verrückt. „Vielleicht ein Evo-Grippevirus.“, meinte Ariana zu mir.
„Hoffentlich geht es Beiden morgen wieder besser.“, fügte ich hinzu.
„Ich werde es dann auch langsam mal packen.“, sagte Mika, der sich von seinem Platz erhob.
Ich begleitete Mika zur Tür. „Danke, dass du da warst. Das hat mich wirklich sehr gefreut.“
„Du musst nicht aus Freundlichkeit lügen. Wir wissen beide, dass ich dir beinahe deinen Geburtstag versaut habe.“, entgegnete Mika schwerfällig.
Ich legte meinen Kopf schief und sah Mika an. „Du hast ihn nicht versaut … wirklich nicht.“
Ich konnte Mika ein Lächeln entlocken, dennoch wirkte er traurig, als ob ihn etwas beschäftigen würde. Ich könnte jetzt raten, was mit ihm los war, doch war mir nicht danach. Meine Gedanken kreisten bereits um so viele Themen, dass ich mir nicht auch noch über ihn den Kopf zerbrechen möchte. Mika war einfach Mika, der nett, aber eben auch ein Arsch sein kann. „Also dann.“, sagte er und zur Verabschiedung umarmten wir uns kurz, was sich unerwartet angenehm anfühlte. Danach schritt er zur Tür raus, die ich erst wieder zuzog, als er hinter der nächsten Biegung verschwand.
Noch bevor ich ins Wohnzimmer zurückmarschierte, kam Conner auf mich zu, der mich mit einem breiten Lächeln ansah und mir dann einen Kuss auf den Mund drückte. Es war unser erster richtiger Kuss, seitdem er zu Besuch war. Bisher hatte ich mich immer zurückgehalten, da ich nicht wieder falsche Hoffnungen in ihn wecken wollte und ihm ging es bestimmt auch so. Keine Ahnung warum er mich jetzt so plötzlich küsste, aber es fühlte sich leider auch nicht so gut wie früher an. Ich musste mir und auch ihm wohl oder übel eingestehen, dass ich keine tieferen Gefühle für ihn hegte. „Zeigst du mir euer Baumhaus?“, fragte Conner mich plötzlich. „Ich war noch nie in einem und du sahst so glücklich aus, als du mir davon berichtet hast, wie du es mit deinem Dad zusammen gebaut hast.“
Ich musste nicht lange überlegen. Meine restlichen Geburtstagsgäste kamen, dem Gelächter aus dem Wohnzimmer nach zu urteilen, sehr gut ohne mich aus, so dass ich und Conner uns Schuhe anzogen, vorne zur Haustür rausschlichen und uns heimlich in den Garten verzogen. Ich kletterte vor Conner die Leiter zum Baumhaus hoch, von dem man nun einen wundervollen Ausblick hatte. Die Sonne war gerade am Untergehen und schaute nur noch ein bisschen hinterm Horizont hervor. Conner stellte sich neben mich und war begeistert. „Wow! Das ist wunderschön!“
Es war ein wirklich schöner Augenblick und ich ruinierte ihn nur ungern, aber Conner verdiente die Wahrheit. „Du Conner, ich…“
„Hey, sind das am anderen Baum Kirschen?“, fragte Conner mich plötzlich, der zum Kirschbaum von Mister Yard blickte. „Sind die schon reif?“
„Nein, ich glaube nicht, aber das ist jetzt auch unwichtig, weil ich dir was sagen möchte.“, antwortete ich knapp. „Wir müssen nämlich darüber reden, was wir füreinander emp…“
Wieder wurde ich von Conner unterbrochen, der sich nun im Baumhaus umsah, und eine alte Decke und zwei Wasserpistolen fand. „Boah cool. Pistolen. Peng, Peng, Peng!“ Conner tat so, als würde er um sich schießen. Ich schnaufte, denn allmählich wurde das Ganze anstrengend.
„Conner, jetzt hör mir doch bitte mal zu. Ich will dir schon die ganze Zeit etwas sagen!“, rief ich ihm zu, doch Conner drehte mir den Rücken zu und ich wusste nicht, ob er mir Gehör schenkte. „Hallo?“
Wieder war es Conner der sprach, doch dieses Mal klang seine Stimme anders und zwar eiskalt: „Du willst mir sagen, dass du nichts für den lieben Conner empfindest?“ Ich runzelte die Stirn, denn seit wann sprach Conner von sich in der dritten Person. „Nun … damit würdest du ihm sicher das Herz brechen…, wenn es noch schlagen würde.“ Conner drehte sich zu mir um, dessen Miene steinhart wurde. Von seinen leuchtenden Augen war nichts mehr zu sehen. Auf einmal ging eine ungeheuer böse Aura von ihm aus, was mich einen Schritt zurückweichen ließ. Inzwischen war ich jedoch so schlau, was dieses Verhalten bedeutete: Conner war ein Evo-Hunter! „Überrascht?“, fragte Conner mich, der bedrohlich auf mich zuschritt. „Nun ich hab mir auch wirklich Mühe gegeben nicht aufzufliegen. Es war gar nicht so einfach, das kann ich dir sagen. So zu tun, als wäre ich dieser Junge, den du auf Hawaii kennen gelernt hast, aber es war die einzige Möglichkeit für mich, nahe an dich heranzukommen, ohne dass irgendjemand Verdacht schöpfte. Leider war es mir bis jetzt nie vergönnt, unter vier Augen mit dir zu sein. Immer musste sich Cosmo dazwischen drängen, also hab ich euer Wasser mit einem Virus infiziert, dass Evos kampfuntauglich macht.“
„Deshalb geht es Cosmo und Luna also so schlecht. Ich hätte wissen müssen, dass da irgendetwas nicht stimmt.“, sagte ich und versuchte trotz zitternden Knien tapfer zu sein. „Was ich aber nicht verstehe, du hattest auf Hawaii doch so viele Gelegenheiten. Warum erst jetzt?“
Conner lachte hämisch. „Hast du es nicht begriffen? Der Conner, den du auf Hawaii kennengelernt hast, das war wirklich der Echte! Ich hab mich erst danach in ihn verwandelt, nachdem ich herausgefunden habe, dass du auf ihn stehst. Dabei hab ich mir so viel Mühe gegeben, mit dir zu flirten, egal wie zuwider es mir auch war.“ Ein Teil von mir atmete erleichtert aus. Wenigstens hatte ich keinen Sex mit einem Evo-Hunter! Mit einem Mal verwandelte Conner sich in einen schwarzen Jungen. Ich überlegte kurz, doch dann erinnerte ich mich an den schwarzen Jungen vom Strand wieder, der den Beachvolleyball versehentlich soweit warf, dass er bei mir landete. „Ich hab diesen Kerl hier getötet, seine Identität angenommen und mich an dich ran geworfen, aber du hast mir eine Abfuhr erteilt, also hab ich dich weiter beschattet und gesehen, was du für Conner empfindest. Als du fort warst, war Conner soooo traurig, da hab ich ihn ein wenig getröstet … und ihn umgebracht!“
„Nein!“, schrie ich und nun packte mich die kalte Wut. Tränen stiegen in mir hoch und da ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte, stürmte ich auf den Evo-Hunter zu und griff ihn mit meinen Fäusten an. Leider war ich kein Gegner für ihn, denn mit nur einem Handgriff wehrte er mich ab und schlug mich zu Boden, wo ich schluchzend liegen blieb.
„Ich begreife nicht, wie ein dummer Junge wie du es geschafft hat, von unserem Heimatplaneten zu entkommen. Dir muss doch klar gewesen sein, dass man Jagd auf dich machen würde, nachdem was du dort angerichtet hast.“ Ich hatte keine Ahnung wovon er redete, da ich keinerlei Erinnerung daran hatte, was ich auf Neró erlebte. Der Evo-Hunter, der sich wieder in Conner zurückverwandelte, um mir auch seelischen Schmerz zuzufügen, beugte sich zu mir runter, damit ich ihn besser verstand. „Und jetzt sag mir was ich wissen will und keiner muss mehr sterben. Wo ist der Omega?!“ Ich hatte auf diese Frage schon die ganze Zeit gewartet. Aiden hatte mich davor gewarnt. Der Omega war eine Evo-Unterrasse, so wie Cosmo ein Omikron, Luna ein Ny und Aiden ein Delta war. Laut Aidens Aussage gehörte der Omega zu den Stärksten der Evos und es gab nur einen Einzigen davon! „Ich warte und meine Geduld neigt sich dem Ende. Es wäre also besser du antwortest mir!“
„Ich schwöre, ich hab keine Ahnung wo sich der Omega befindet.“, antwortete ich ehrlich.
„Lüg mich nicht an!“, keifte der Evo-Hunter mich wütend an, der mir nun das Handgelenk verdrehte.
Ich schrie und der Evo-Hunter fügte mir weiteres Leid hinzu, als plötzlich eine dritte Person im Baumhaus erschien und dem Evo-Hunter die Gartenschaufel ins Gesicht rammte. Blut spritzte mir ins Gesicht, als der Evo-Hunter tot umfiel. Schockiert blickte ich in das Gesicht von Zayn Malik, der sich vor mir in Aiden verwandelte. Von unten hörte ich Stimmen, darunter auch die von meinem Dad, der panisch die Leiter raufgeklettert kam und mich schützend in seine Arme nahm. Ich war gerettet!

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 3.Juni 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook (Γ:Evo-4834): Urlaubsflirt von Dylan. Stattet ihm einen Überraschungsbesuch Zuhause ab. Doch es stellte sich heraus, dass der echte Conner von einem Evo-Hunter umgebracht wurde und dieser die Gestalt von Conner annahm. Der Evo-Hunter wurde von Aiden getötet.

P:Herzrasen-89
Knapp eine Woche war seit meinem Geburtstag und dem Vorfall im Baumhaus vergangen. Die ganze Woche kreisten meine Gedanken über diesen einen Tag: „Also hab ich dich weiter beschattet und gesehen, was du für Conner empfindest. Als du fort warst, war Conner soooo traurig, da hab ich ihn ein wenig getröstet … und ihn umgebracht!“ Mir kamen noch immer die Tränen, wenn ich daran dachte, dass Conner meinetwegen sterben musste. „Dir muss doch klar gewesen sein, dass man Jagd auf dich machen würde, nachdem was du auf Neró angerichtet hast.“ Ich fluchte innerlich, mein Kopf drohte zu explodieren, so sehr war ich darauf erpicht zu wissen, was mir auf Neró widerfahren war. „Wo ist der Omega?!“ Die Evo-Hunters konnten mich so oft foltern wie sie wollten, ohne Erinnerungen wusste ich nichts über den Omega. Ein Räuspern. Doch offensichtlich muss auf Neró etwas passiert sein, dass ich zu dem Entschluss kam, den Omega zu kennen. Wieder ein Räuspern.
„Dylan Winter!“ Die Stimme von Dr. Tibbet riss mich völlig aus meinen Gedanken und erst jetzt bemerkte ich, dass mein Lehrer direkt vor mir stand und mich mit einem strengen Blick ansah. Nicht einmal Cosmos dezenten Ellenbogencheck hatte ich bemerkt, der mich darauf hinwies, dass mir zugleich Ärger drohte. „Mister Winter, sind Sie in meinem Unterricht überhaupt noch anwesend?“
„T-Tut mir Leid, Dr. Tibbet, ich habe nicht aufgepasst.“, antwortete ich wahrheitsgetreu.
Dr. Tibbet schaute durch seine Brille hindurch auf mich herab. Seine Mimik blieb ernst, aber in seiner Stimme lag nun ein gewisser Ton von Besorgnis: „Bald stehen die Prüfungen an und nur für sie alle nehme ich mir die Zeit, die wichtigsten Themen noch einmal durchzugehen. Ich hatte Ihnen eine Frage gestellt, aber offenbar waren Sie wieder einmal in ihren Tagträumen vertieft.“
„Wie lautete denn die Frage?“, fragte ich schuldbewusst.
„Wie lautet der letzte Buchstabe vom griechischen Alphabet und welche Bedeutung hat er?“
Natürlich musste es ausgerechnet diese Frage sein. „Omega! Er wird meist dann verwendet, um ein Ende zu verdeutlichen und ist damit auch das Gegenteil vom Anfang, dem Alpha.“, antwortete ich flüssig, musste hinterher jedoch kräftig schlucken. Unterm Pult griff Cosmo nach meiner Hand, der mein rasendes Herz ein wenig zur Ruhe brachte. Ich sah ihn nicht an, denn seine Anwesenheit genügte, um mich von meinen seelischen Schmerzen zu befreien.

Meine innere Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Bereits im Spanischunterricht von Frau Silly begann mein Herz wieder von neuem zu rasen, als die gute alte Frau mich wieder einmal auf dem Kicker hatte und mir eine Frage nach der anderen stellte. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ich zumeist die Antworten nicht kannte, weil ich einfach nicht gelernt hatte, musste ich dabei auch noch aufstehen. Dabei fühlte ich mich bloßgestellt und irgendwie nackt. Ich spürte die Blicke meiner Klassenkameraden auf mir, wie sie mich mit großen Augen anstarrten: Tamara und Ariana in der ersten Reihe, die mir besorgte Blicke nach hinten warfen, Mika am Fenster, der keinerlei Miene verzog, aber das Geschehene mit Interesse verfolgte und Cosmo, der nun keine Gelegenheit mehr hatte, mir nebenbei die Hand zu halten, da dies dann doch ein wenig eigenartig gewirkt hätte.
Als Frau Silly mir die letzte Frage gestellt hatte, wollte ich mich bereits wieder setzen, doch dann: „Nein Mister Winter, ich bin noch nicht mit Ihnen fertig. Gehen Sie bitte ins Büro zu Miss Sheffield und lassen Sie sich dieses Aufgabenblatt zwanzigmal kopieren. Vielleicht tut Ihnen die Bewegung gut, um bei Ihnen für einen klaren Kopf zu sorgen. Na los, Beeilung wenn ich bitten darf!“
Ich brabbelte etwas Unverständliches vor mich hin, entriss Frau Silly förmlich das Aufgabenblatt aus ihren Händen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Wütend stapfte ich die Korridore entlang und rannte dabei beinahe unseren Hausmeister über den Haufen. Im Rektorat angekommen, saß Miss Sheffield hinter dem Tresen und tippte gerade irgendwas in ihren Computer. „Frau Silly hat mich beauftragt, zwanzig Kopien davon zu machen.“, erklärte ich ihr lediglich und erneut wurde ich mit einem strengen Blick gemustert. Miss Sheffield schien alles andere als begeistert zu sein, doch nahm sie das Blatt entgegen und legte es in den Kopierer.
Nach drei Minuten hielt ich die Kopien in meinen Händen. Auf dem Weg zurück in mein Klassenzimmer kam ich an der Kammer unseres Hausmeisters vorbei, aus der ich zwei Stimmen vernahm. Die eine gehörte dem Hausmeister und die andere Stimme war von … Rodney: „Das macht fünfzig Mäuse. Es ist immer wieder eine Freude, Geschäfte mit Ihnen zu machen. Ich muss jetzt zurück, bevor die einfältige Miss Giggles noch Verdacht schöpft, warum ich solange auf der Toilette bin. Viel Spaß mit dem Stoff!“ Ich hörte wohl schlecht. Rodney vertickt Drogen an den Hausmeister?! Ich rannte um die nächste Ecke, bevor die Tür zur Kammer aufsprang und Rodney in die andere Richtung verschwand. Er bemerkte mich zum Glück nicht, doch mein Herz klopfte wie wild.

Mein Dad sollte von meiner neusten Entdeckung unbedingt in Kenntnis gesetzt werden. Vielleicht konnte er den Hausmeister in die Mangel nehmen und ihn zu einem Geständnis bewegen. Ich war schon lange nicht mehr im Polizeirevier gewesen, doch kannte ich fast jeden einzelnen Kollegen meines Dads, da sie früher zusammen öfters auf ein Bierchen zu uns zu Besuch kamen. Seitdem der Partner von meinem Dad jedoch bei einem Schusswechsel ums Leben kam, kamen die Besuche zum Erliegen. Dennoch wurde ich von allen liebevoll in Empfang genommen. Einem schüttelte ich die Hände und ein anderer fragte mich nach meinem Wohlbefinden. Natürlich log ich. Kurz bevor ich das Büro meines Dads erreichte, kam ich jedoch zum Stehen. Mein Dad schien in ein Gespräch verwickelt zu sein und nach kurzer Zeit wusste ich auch mit wem: „Ich versuche ihren Sohn zu beschützen. Wann fangen Sie an, mir zu vertrauen?!“, erklang die eindrucksvolle Stimme von Aiden.
„Ich weiß, dass Sie meinen Sohn gerettet haben und dafür bin ich Ihnen auch unendlich dankbar, dass können Sie mir glauben, aber wer garantiert mir, dass das nicht wieder nur irgendeine Masche von euch Evos ist, um meinen Sohn in eine Falle zu locken?!“, hörte ich meinen Dad laut sagen und natürlich konnte ich nicht anders, als weiter zu lauschen, indem ich mein Ohr gegen die Tür hielt.
„Sie glauben wohl auch, dass alle Evos böse sind, oder?“, entgegnete Aiden gereizt.
„Eine ehrliche Antwort? So langsam glaube ich das wirklich, denn seitdem ihr alle hier seid, geht es meinem Sohn zunehmend beschissener.“, antwortete mein Dad, woraufhin ich spürte, dass mein Herz vom Neuen zu rasen anfing. Heute war es wirklich besonders schlimm.
„Dann halten sie Cosmo und Luna auch für böse?“, hörte ich Aiden fragen, doch die Antwort meines Dads bekam ich nicht mehr zu hören, da just in diesem Augenblick Sydney vor mir stand.
„Dylan, was tust du denn hier?“, fragte sie mich irritiert.
„Oh äh … ich äh…, wollte nur kurz meinem Dad ‚Hallo‘ sagen.“, log ich und das über alle Maßen schlecht. „Doch jetzt sollte ich schleunigst nach Hause gehen und … Hausaufgaben machen. Ciao!“

Wie ein Phantom flog ich aus dem Polizeirevier, stieg in den nächstbesten Bus ein und kam nach etwa zwanzig Minuten Zuhause an. Es war mucksmäuschenstill im Haus und ich nutzte die Gelegenheit, um mich auf den Boden fallen zu lassen, angelehnt an der Haustür und mir mit den Händen übers Gesicht zu fahren. Das war alles zu viel für mich. Ich spürte wieder, wie meine Augen feucht wurden, doch riss ich mich dieses Mal zusammen. Dennoch hörte ich es plätschern. Es kam aus unserem Badezimmer. Ich wusste, dass Ariana und Luna noch mit Tamara und Joyce beim Shoppen waren, also konnte es sich nur um Cosmo handeln, der sich gerade eine Dusche gönnte. Inzwischen war das Wasser wieder rein und ihm und Luna ging es schon wieder sehr viel besser.
Ich legte beide Hände auf meine Brust und spürte mein Herz, das in mir schlug. Wie in Trance ging ich langsam die Treppe hinauf. Vor dem Badezimmer hielt ich für einen Moment inne, doch dann drückte ich die Klinke nach unten. Cosmo hatte natürlich wieder einmal nicht abgesperrt. Er stand unter der Dusche und ließ das Wasser über seinen Körper gleiten. Dabei sang er fröhlich. Er schien mich nicht bemerkt zu haben und so schritt ich wie eine Marionette auf die Dusche zu. Ich zog den Duschvorhang zur Seite und trat mitsamt meiner Kleidung unter die Dusche. Nun bemerkte Cosmo mich endlich und er war mehr als nur verblüfft. „Dy-Dylan, w-was?“ Ich legte einen Finger auf seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Inzwischen ergoss sich das Wasser auch über mir und nach kurzer Zeit war ich klatschnass. Cosmo schaute mich mit großen Augen an. Mein Herz klopfte wie verrückt. Inzwischen war mir alles egal und so drückte ich meine Lippen auf Cosmo seine. Ich küsste ihn unter der Dusche und es war das schönste Gefühl seit langem. Zuerst versuchte Cosmo dem Kuss auszuweichen, doch dann gab auch er seinem Drang nach. Mein Herz hörte auf zu schlagen.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 6.Juni 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

Σ:Kuss-90
Meine Lippen berührten die Lippen von Cosmo. Ich dachte gar nicht groß darüber nach – ich tat es einfach! Zuerst schien Cosmo zu zögern, doch dann gab auch er seinem Verlangen nach und küsste mich mit Leidenschaft zurück. Das Wasser aus dem Duschhahn plätscherte über unsere Köpfe und es war mir vollkommen egal, dass ich noch all meine Klamotten anhatte. Mir war gerade alles egal – sogar die Gefahr, dass ich wieder ins Koma fallen könnte. Nur Cosmo schien sich dieser Gefahr doch noch bewusst zu werden. Auf einmal hielt er inne und löste sich von mir. Erschrocken sah er mich an und fragte: „Geht es dir gut? Alles in Ordnung bei dir?“
Ich versuchte mich zu sammeln, doch egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte nicht. Meine Knie zitterten, mein Herz pulsierte, doch meine Augen sahen alles ganz klar vor sich. „Es ging mir nie besser!“ Wieder presste ich meine Lippen auf die von Cosmo und dieses Mal küssten wir uns sogar mit Zunge. Geschah das hier gerade wirklich? Ich und Cosmo? Ein Mensch und ein … Außerirdischer?! Bevor ich es vergesse … Cosmo sah unter der Dusche natürlich nicht mehr wie Cosmo aus, er hatte sein wahres Ich angenommen, womit ich ihn zum ersten Mal in dieser Gestalt küsste. Zuerst glaubte ich keine Veränderung zu spüren, doch schnell kamen mir seine spitzen Eckzähne ins Gehege, was sich etwas unangenehm anfühlte. Doch Cosmo war ein so guter Küsser, dass es alles andere in den Schatten stellte. Ich schlang meinen rechten Arm um seine Taille und streichelte ihm zärtlich über seinen orangefarbenen Rücken. Ich zögerte jedoch, zu weit nach unten zu gehen, denn wusste ich, dass ich dort mehr als nur seinen Hintern vorfinden würde. Beim Küssen bemerkte ich, wie Cosmo nebenbei zum Grinsen anfing. Er wusste genau, was ich gerade dachte … und es gefiel ihm! Zum Glück hatten wir Beide etwas was uns gefiel: Es dauerte nicht allzu lange, da kam es zu einer Erektion seitens Cosmo. Ich traute mich gar nicht nach unten zu sehen, denn dem Gefühl nach, musste mich dort das Abenteuer meines Lebens erwarten!
Zu diesem Abenteuer kam es jedoch nicht, denn urplötzlich ging die Tür zum Badezimmer auf. Cosmo und ich lösten uns erschrocken voneinander. Der Duschvorhang war zur Seite gezogen, so dass die Person, die gerade ins Badezimmer gestürmt kam, uns auf frischer Tat ertappte. Wäre es Ariana oder Luna, wäre es halb so schlimm, doch zu unser aller Ersetzen war es mein … „Dad!“ Mit erstarrter Miene stand mein Dad vor uns, doch Cosmo und ich waren nicht weniger erstarrt. Bei Cosmo regte sich nun gar nichts mehr…, doch das war egal, denn mein Dad sah genug, um zu erahnen, was sich hier gerade zutrug. Sein Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wieder. Mich packte die Angst, als ich seine Adern aus der Haut herausstechen sah. „Was zur Hölle?!“, stieß mein Dad bereits etwas lauter aus, doch war das kein Vergleich zu dem, wie er danach seine Stimme erhob und das Haus zum Beben brachte: „NIMM DEINE GRIFFEL VON MEINEM SOHN!“, schrie er und stürmte auf uns Beide zu. Er packte Cosmo gewaltsam an seinen Armen, zerrte ihn aus der Dusche und warf ihn regelrecht gegen die gegenüberliegende Wand. Ich befand mich in einer Schockstarre und konnte nur sprachlos zusehen, was sich nun zutrug. Mein Dad stürmte wie ein Besessener auf Cosmo ein, er ballte seine Faust und wollte auf ihn losgehen, doch Cosmo war schneller und wich aus. Cosmo krabbelte auf allen Vieren aus dem Badezimmer, doch mein Dad jagte ihm nach. „WILLST DU MICH VERARSCHEN? ICH LASS DICH IN MEIN HAUS REIN, LASS DICH BEI UNS WOHNEN UND DU VERGREIFST DICH AN MEINEM SOHN?!“ Meine Knie wurden butterweich und ich sackte in der Dusche zusammen, von der noch immer das Wasser runterkam. Ich hörte wie mein Dad Cosmo die Treppe runterjagte. „RAUS HIER! VERSCHWINDE! RAUS AUS MEINEM HAUS UND LASS DICH HIER NIE MEHR BLICKEN! ERWISCHE ICH DICH NOCH EINMAL IN DER NÄHE MEINES SOHNES, DANN ERSCHIESSE ICH DICH!“ Ich hörte die Haustür zuknallen, ehe es totenstill im Haus wurde. Ich legte meine Hände über den Kopf und fing zu weinen an…, oder war es nur das Duschwasser? Ich wusste es nicht.
Kurz darauf hörte ich jedoch wieder Stimmen. „Phil, du meine Güte, was ist geschehen? Dich hört man ja in der ganzen Nachbarschaft schreien.“, sagte Sydney, die soeben nach Hause kam. „War das gerade Cosmo, der die Straße runtergesaust ist? Ich hab gesehen, wie er sich gerade noch so in einen Menschen verwandelt hat, bevor Mister Yard ihn noch sehen konnte.“
„Erwähne ihn nie wieder!“, hörte ich meinen Dad laut zu Sydney sagen.
„Wen?“, fragte Sydney ihn irritiert.
„COSMO!“, antwortete mein Dad laut, ehe ich ihn wieder die Treppe raufpoltern hörte. Mir war klar, was mich jetzt erwartete und ich versuchte mich so gut es ging auf das Schlimmste vorzubereiten. Mein Dad stürmte zurück zu mir ins Badezimmer und knallte auch diese Tür hinter sich zu. In seinen Augen spiegelte sich noch immer blankes Entsetzen. Er sagte kein Wort, rannte nur immer wieder im Kreis umher, mit geballten Fäusten. Das erste Mal in meinem Leben, verspürte ich Angst vor meinem eigenen Vater. „Wie konntest du sowas Abscheuliches nur tun?“, fragte er schließlich.
„Dad ich…“ Ich wollte alles erklären, doch jeder Versuch erschien zwecklos.
„Hör auf zu reden! Ich will jetzt kein Wort von dir hören!“, schrie er mich an und ich fühlte mich mehr wie ein Häufchen Elend. „ER ist ein Außerirdischer! Bist du jetzt komplett übergeschnappt?! Er ist kein Mensch!“ Ich hatte meinen Dad noch nie so wütend erlebt und inzwischen fühlte ich mich wirklich so, als befände ich mich in der Hölle. Mein Dad fuhr mit seinen Händen über seinen Kopf und schien nachzudenken. Doch vermutlich konnte er genauso wenig wie ich einen klaren Kopf bekommen. Dann sagte er: „Du wirst ihn nicht wieder sehen. Hast du mich verstanden? Ich hätte das niemals erlauben dürfen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Du gehst nicht mehr aus dem Haus, außer zur Schule. Keine Freizeitaktivitäten mit Freunden mehr, solange ich nicht weiß, was zu tun ist.“
„Aber Dad…!“ Ich wollte Einspruch erheben, aber mit Vernunft kam ich bei meinem Dad nicht an.
„Kein aber! Du wirst das tun was ich dir sage. Haben wir uns verstanden?!“ Mein Dad sah mich drohend an und mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken.
Danach stürmte mein Dad wieder aus dem Badezimmer. Vor der Tür wartete bereits Sydney, die noch immer irritiert, aber auch geschockt zwischen uns hin und her sah. Als mein Dad fort war, kam sie zu mir ins Badezimmer. Mein ganzer Körper zitterte, auch weil ich nass war und fror. Inzwischen war ich mir sicher, dass ich wirklich weinte. Sydney legte tröstend ihre Hände auf meine, doch nichts und niemand konnte nun mehr das Chaos beseitigen, das ich angerichtet habe.

Noch am selben Tag ließ mein Dad alle Besitztümer von Cosmo in die Garage verfrachten, wo es darauf wartete, auf dem Sperrmüll zu landen. Mein Dad machte kurzen Prozess und ließ auch nicht mit sich reden. Selbst Sydney drang nicht zu ihm durch. Als Ariana und Luna nach Hause kamen, glaubte ich schon, dass er nun auch noch auf Luna losging, als er sie mit teuflischen Augen ansah. Doch zum Glück geschah nichts dergleichen, wenn auch deutlich merkbar war, dass er sie nun in einem anderen Tonfall ansprach. Auch an Sydney richtete er eine Warnung aus: „Lass deine Tochter lieber nicht mit einem Außerirdischen allein.“
Ich war am Ende meiner Kräfte und auch Ariana vermochte es nicht, die Wogen zu glätten. Am späten Abend lag ich allein auf einer Matratze in Cosmos Zimmer. Keine Musik, kein Schnarchen, es war totenstill. Eigentlich hätte ich schlafen müssen, doch ich konnte nicht. Da vibrierte mein Handy, eine Nachricht von Mika. Der hatte mir heute gerade noch gefehlt. Zuerst ignorierte ich die Nachricht, doch dann las ich sie doch: „Cosmo ist in Sicherheit. Er ist bei mir! Mach dir keine Sorgen!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 8.Juni 2023!