Das große Finale vom vierten Part! Ich hab die Rollenliste noch einmal geupgradet, weil bei einigen Rollen viele neue Infos hinzugekommen sind. Ansonsten wie immer viel Spaß beim Lesen!
Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt. Anders als gedacht, ist sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehörte. Er vertickte Drogen u.a. an den Hausmeister der Schule, bis er von Dylans Dad festgenommen wurde.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Miss Sheffield (Θ:Evo-391): Die Sekretärin des Schulrektors. In Wahrheit ist sie jedoch ein Evo, die auf der Erde gelandet ist, nachdem sich Tucker Graham (Henry Knighton) sich etwas gewünscht hat. Sie kam in den Flammen ums Leben.
Gina Stone: Mutter von Mika; Witwe.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgab, um Dylan zu beschützen. Er wurde von Mister Yard – einem Evo-Hunter – erschossen.
Ψ:Abschlussball-95
Der Tod von Aiden stimmte mich trauriger als erwartet. Ich kannte ihn nicht sonderlich gut, aber er hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet. Ohne ihn wäre ich schon längst den Evo-Hunters zum Opfer gefallen. Aiden kam nur auf die Erde, um mich vor ihnen zu beschützen und ich hab ihn kein einziges Mal gefragt warum er das tat, was ich nun doch bitterlich bereute. Ich wünschte, ich hätte mich mehr und öfters mit ihm unterhalten, aber hinterher war man immer schlauer. Nun musste ich nach vorne blicken, was jedoch alles andere als leicht war.
„Das sieht nicht gut aus Mister Winter.“, sagte Frau Silly zu mir, mit der ich mich am Nachmittag in einem leeren Klassenzimmer traf, um mit ihr über meine Prüfungen zu reden.
„Ja und? Dann ist das halt so.“, sagte ich und versuchte dabei gleichgültig zu klingen.
„Ihre Spanisch- und Phyikprüfung haben sie in den Sand gesetzt und bei einer Prüfung sind sie nicht einmal erschienen.“, erzählte Frau Silly weiter. „Natürlich hat mir ihr Dad berichtet, was vorgefallen ist, aber das ist keine Entschuldigung für die Ergebnisse der angetretenen Prüfungen.“ Ich rollte mit den Augen und wollte einfach nur weg hier, doch Frau Silly hielt mich zurück. „Was ist denn nur los mit dir, Dylan?“ Was? Hat mich Frau Silly gerade wirklich erstmals mit meinem Vornamen angesprochen? Und dann auch noch dieser besorgte Unterton … „Ich weiß, dass ich immer sehr streng bin, aber das bin ich doch nur, weil ich möchte, dass aus all meinen Schülern mal etwas werden soll. Von Miss Giggles weiß ich, dass du ein sehr guter Zeichner bist und deine Klausur in Geschichte bei Dr. Tibbet hast du mit einer Bestnote absolviert. Spanisch mag vielleicht nicht dein Lieblingsfach sein, aber es ist nun einmal ein Bestandteil deiner Schulausbildung.“
„Ja … Sie haben Recht, aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle?“, fragte ich verzweifelt und über mich selber enttäuscht. „Die Prüfungen sind gelaufen und morgen Abend findet der Abschlussball statt, an dem ich dann ja wohl nicht teilnehmen werde!“
„Oh doch das werden Sie!“, entgegnete Frau Silly, die mich nun wieder Siezte. „Ich habe mit dem Rektor und ihrem Klassenlehrer Dr. Tibbet gesprochen und wir sind übereingekommen, dass Sie die Prüfungen von dem Tag wiederholen dürfen, an dem Sie und Mister Waller von Mister Stark und seiner Gang verschleppt worden sind. Das Gleiche trifft übrigens auch auf Mister Waller und Miss Alister zu, die an dem Tag ebenfalls nicht an den Prüfungen teilnehmen konnten.“
„Das bedeutet…“, sagte ich ungläubig.
„Das Sie morgen früh ihre Prüfungen wiederholen und am Abend ihren Abschlussball feiern werden!“, erklärte Frau Silly mir und vor Freude viel mir die Kinnlade herunter. Ich war Frau Silly so dermaßen dankbar, dass ich ihr um den Hals fiel, was Sie mehr schockierte als mich!
Erst heute Morgen schrieb ich noch Prüfungen und nun stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer und stylte mir meine Haare für den Abschlussball. Anschließend zog ich mir in Cosmos Zimmer mein dunkelgrünes Sakko über mein smaragdfarbenes Hemd, als es an der Tür klopfte. „Darf ich reinkommen?“, fragte mein Dad, der seinen Kopf ins Zimmer streckte.
„Dein Kopf ist ja schon drin, also darf der Rest ruhig auch reinkommen.“, antwortete ich mit einem dezenten Lächeln im Gesicht. Inzwischen war ich nicht mehr allzu wütend auf meinen Dad, dass er Cosmo rausgeworfen hat. Nicht dass ich es richtig fand was er getan hat, aber er ist mein Dad … er macht sich Sorgen um mich und das zu Recht, wie man die letzten Tage gesehen hat.
„Dylan…, ich wollte dir für heute Abend nur noch einmal viel Spaß wünschen.“, sagte mein Dad. „Genieße diesen wundervollen Augenblick, denn er ist schneller vorbei, als du dir wünschen kannst.“
Ich blickte meinen Dad nachdenklich an. „Danke Dad…, ich wünschte nur … ach egal.“
„Du wünschtest dir, dass Cosmo auch zum Abschlussball käme, richtig?“, schlussfolgerte mein Dad. „Hör mal. Du weißt das mir das nicht gefallen hat, was du und Cosmo getan habt, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht weiß, was Cosmo alles für uns getan hat.“, erklärte mein Dad mir.
„Schon in Ordnung Dad. Du musst dich nicht rechtfertigen, wirklich nicht.“, erwiderte ich mit einem traurigen Lächeln. Dann schmunzelte ich und drückte meinem Dad etwas in seine Hand. „Hier, den kannst du wiederhaben.“ Es war der Peilsender, den mein Dad an mir angebracht hat, damit er immer wusste, wo ich steckte. „Nimm es mir bitte nicht übel, aber das ist zu viel der Vaterliebe.“ Mein Dad lächelte, wirkte gleichzeitig jedoch ebenso traurig wie ich es war. Ich umarmte ihn schließlich, was für uns beide als schöner Vater-Sohn-Moment in Erinnerung blieb.
Ariana war noch nicht ganz fertig und sorgte für die letzten Schönheitskorrekturen, als ich am Badezimmer vorbei schlich. Die Tür zu meinem alten Zimmer stand einen Spalt breit offen und so bekam ich eine Unterhaltung zwischen Sydney und Luna mit. Letztere kämpfte gegen Miss Sheffield um ihr Leben, doch zum Glück ging Luna am Ende als Siegerin hervor. „Nach dem Abschlussball werde ich die Erde verlassen.“, hörte ich Luna, die heute ein violettes Kleid trug, sagen.
„Wirst du dich von Ariana noch verabschieden?“, fragte Sydney.
„… Sie würde mich nicht gehen lassen.“, antwortete Luna ihr. „Allerdings wäre es verkehrt, ohne ein Wort zu gehen. Es würde ihr das Herz brechen.“
„So oder so wird es ihr das Herz brechen, wenn du fort bist. Sie hat dich sehr gern. Du bist die beste Freundin, die sie jemals hatte.“, sagte Sydney, die sich für Arianas Einsamkeit schuldig fühlte. „Durch mein Handeln mussten Ariana und ich ständig umziehen. Sie konnte nie dauerhafte Freundschaften schließen. Du hast ihr doch nicht etwa die Wahrheit über Gordon Graham erzählt, oder?“
„Das er es war, der ihren Vater umgebracht hat und das dieser nicht an einem Herzinfarkt starb? Nein, natürlich nicht!“, antwortete Luna. „Diesen Schmerz muss sie nicht auch noch fühlen.“
„Danke.“, sagte Sydney, die selber mit den Tränen zu kämpfen schien.
Ich wollte mich leise wegschleichen, als ich bemerkte, dass Ariana in ihrem türkisenen Kleid hinter mir stand und das Gespräch ebenso wie ich belauscht hatte. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, wirkte sie erschüttert und traurig zugleich. Ich sah sie mitfühlend an, doch zwang sie sich selber zu einem Lächeln, um tapfer zu sein. Doch so wollte ich diesen Abend nicht enden lassen und fasste einen Entschluss. „Geht ihr doch bitte schon einmal ohne mich zur Schule…, ich komme später nach.“
„Guten Abend Dylan!“, begrüßte Frau Stone mich lächelnd, als ich eine halbe Stunde später vor ihrer Tür stand. „Du willst sicher zu Cosmo. Tja, er ist leider nicht hier. Er und Mika sind vor einer Stunde in den Skatepark. Kannst du meinen Sohn überreden, dass er zum Abschlussball gehen soll? Er scheint keine Lust auf die Schulveranstaltung zu haben. Ich glaube das liegt daran, dass er kein Date hat, aber daran ist doch nichts Schlimmes oder? Hast du denn ein Date, Dylan?“
„N-Nein.“, antwortete ich ehrlich. „Dann werde ich mal dort nach ihnen suchen. Danke Frau Stone!“
Ich schlenderte im gemächlichen Gang zum Skatepark, der nicht weit von hier entfernt lag. Mika und Cosmo waren heute die Einzigen, die sich mit ihren Skateboards dort austobten. Ich wusste nicht, dass Cosmo skaten konnte, aber vermutlich hat Mika es ihm beigebracht und wie hätte es anders sein können, schlug er sich fantastisch darin. Ich beobachte sie eine Weile aus der Entfernung, bis ich mich dazu entschloss, ihnen endlich Hallo zu sagen. „Wehe ihr rennt weg…!“, drohte ich.
Mika und Cosmo blieben augenblicklich stehen. Cosmo starrte mich mit großen Augen und offenen Mund an. „Was tust du denn hier?“, fragte Mika mich. „Hat meine Mum dich geschickt?“
„Nein, aber ehrlich gesagt würde ich schon gerne wissen, warum du nicht auf den Abschlussball gehst.“, antwortete ich interessiert. „Du hast doch deine Prüfungen mit Bravour gemeistert, oder?“
„Ja und? Ich hab auf diesen kitschigen Schnulzenabend trotzdem keinen Bock.“, sagte Mika sauer.
Ich runzelte die Stirn. Hatte Mika etwa Liebeskummer, dass er sich so verhielt? Ich wandte mich schließlich an Cosmo, der mich nach wie vor wortlos anstarrte. „Und was ist mit dir?“
Schließlich fand er seine Stimme wieder: „Ich gehe doch nicht mehr auf eure Schule.“
„Ach komm, wen interessiert das schon? Außerdem … hätte ich dich heute Abend wirklich sehr gerne dabei.“, gestand ich und wurde dabei leicht rot im Gesicht. „Bitte Cos! Ich hab auch nochmal mit meinem Dad geredet und ich glaube, er weiß, dass er überreagiert hat.“
„Meine Antwort bleibt trotzdem Nein. Tut mir Leid, Dylan.“, entgegnete Cosmo, der sich wieder auf sein Skateboard schwang und davonsauste. Ich blickte ihm traurig nach und dann zu Mika, der ebenso traurig zu sein schien. Der heutige Abend sollte den Menschen eigentlich Freude bereiten, doch egal wo ich hinkam, sah ich traurige Gesichter.
Der Abschlussball fand im Schulhof statt, der für diesen Anlass festlich mit Girlanden und Laternen dekoriert worden war. Das Buffet sah erstklassig aus und das Wetter war auch perfekt. Weniger perfekt erging es mir vor dem Eingang. „Passwort!“ Wieder wurde ich von dem Jungen von Halloween, Silvester und dem Frühlingsfest nach einem Passwort gefragt.
„Was bist du – mein persönlicher Running-Gag?“, fragte ich zähneknirschend, doch zum Glück kamen Ariana und Luna mir zur Hilfe, die dem Kerl das Passwort „Gicageles“ nannten. Ich guckte ungläubig.
„Das Wort setzt sich aus den Nachnamen unserer Lehrer ‚Giggles‘ und ‚Cage‘ zusammen, die ja ein Paar sind.“, erklärte Ariana mir. „Das ist in Mode, Liebespaaren solche Namen zu verpassen!“ Ich starrte sie auch weiterhin ungläubig an.
Mr. T, unser Schulrektor, betrat ein kleines Podest im Schulhof und richtete eine Ansprache an alle Schüler. „Am heutigen Abend soll vor allem der Spaß im Vordergrund stehen. Vergesst den Stress der letzten Wochen, der über euch hereingebrochen ist, aber vergesst nicht, was ihr alles von uns den Lehrern gelernt habt. Genießt diesen wundervollen Abend unterm Sternenhimmel, aber denkt immer daran, wir, eure Lehrer, haben unsere Augen überall!“
Gelächter zog durch die Schülerschar, denn Alkohol, Zigaretten und ganz besondere Intimitäten waren natürlich strengstens verboten. Die Musik ging an und die ersten Schüler und Schülerinnen brachten ihre Füße in Bewegung, indem sie zu der Partymusik tanzten. Ich beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Joyce war eine der Ersten auf der Tanzfläche, auch wenn es ihr viel abverlangte, ihren Freund Jens dazu zu bewegen, mit ihr zu tanzen. Jens war ein erstklassiger DJ und Aushilfskellner, aber von Tanzen verstand er genauso wenig wie ich von Spanisch. Dafür war Mister Cage der geborene Tänzer! Er und Miss Giggles tanzten miteinander Samba, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Das sorgte natürlich für reichlich Heiterkeit bei den Schülern. Auch Luna war ordentlich am abfeiern, als wäre es ihr letzter Tanz. Sie war bei den Jungs immer noch sehr beliebt und so wechselte sie fast im Minutentakt ihre Tanzpartner.
Ariana und ich saßen wie bestellt und nicht abgeholt auf einer Bank unter einem Baum und beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Alle tanzten und feierten, nur uns Beiden war das Feiern und Tanzen vergangen. Bis mir der Gedanke kam, dass das dumm von uns war. Wir machten unser Leben viel zu sehr von unseren Evos abhängig. Also fasste ich mir ans Herz, wandte mich an Ariana und öffnete meinen Mund … doch … „Ich schwöre Dylan, wenn du mich jetzt zum Tanzen aufforderst, dann trete ich dir gegen dein kaputtes Knie!“
Ariana warf mir einen bösen Blick zu und auch wenn ihre Drohung nicht ernst gemeint war, so schluckte ich meine Frage dennoch herunter. Inzwischen kam Tamara zu uns. Sie trug ein rubinrotes Kleid, indem sie einfach nur wunderschön aussah. „Hey ihr Beiden. Ich werde jetzt ins Krankenhaus gehen und Dixon dort besuchen. Er soll sich an einem Abend wie heute nicht so einsam fühlen…“
Ich schmunzelte und als ich zu Ariana sah, wusste ich, dass sie soeben das gleiche dachte wie ich. Tamaras Liebe zu Dixon war nie verschwunden!
Tamara verließ den Abschlussball und ich holte mir ein Glas Bowle – natürlich alkoholfrei! Doch dann entdeckte ich Mika, der sich offenbar doch noch dazu durchringen ließ, hier heute aufzukreuzen. Er trug ein weißes Hemd und eine blaue Weste. Er sah todschick aus, wenn nicht sogar der bestaussehende Junge an diesem Abend. „Du hast es dir anders überlegt.“, sagte ich überrascht.
„Ja habe ich … Ich kann doch nicht unseren Abschlussball verpassen.“, erklärte Mika mir und lächelte mich dabei an, wie er es noch nie getan hat. Plötzlich streckte er seine Hand nach mir aus und ich sah ihn an, als wäre er verrückt. „Darf ich um diesen Tanz bitten? Was guckst du denn so? Ich weiß, dass du tanzen kannst…, oder hast du noch Schmerzen im Knie?“
„N-Nein, aber ich dachte nicht, dass du … wir beide … also … woher weißt du das mit meinem Knie?“ Entweder stotterte ich weiterhin herum, wie ein Durchgeknallter, oder ich griff die Chance beim Schopf und tanzte mit Mika. Ich entschied mich für Letzteres und begleitete Mika auf die Tanzfläche. Das allein sorgte schon für viel Aufsehen unter unseren Mitschülern, doch als wir dann auch noch zum Tanzen anfingen, waren alle Augen nur noch auf uns gerichtet. Das ich homosexuell bin, war seit dem Frühlingsfest jedem bekannt, aber das auch Mika sich zu Jungs hingezogen zu sein schein fühlt, war für viele nun doch eine Überraschung!
Als wir uns über die Tanzfläche bewegten, hatte ich das Gefühl, als würde ich schweben. Es war ein traumhaft schönes Gefühl und mir war es egal, dass uns alle wie Tiere im Zoo anstarrten. Das erste Mal seit langer Zeit, fühlte ich mich richtig glücklich! Es gab nur mich und Mika, nur uns Beide und keinen anderen mehr auf dieser Welt! Als der Tanz sich dem Ende neigte, beugte sich Mika ganz leicht zu mir vor. Mein Herz fing zu klopfen an, wie an dem Abend, als ich mit ihm im Wandschrank der Alisters steckte. Hatte ich etwa ernsthafte Gefühle für Mika? Aber ich mag ihn doch gar nicht! Seine Augen waren so strahlend hell und seine Ausstrahlung so verführerisch. Okay ich mag ihn doch! Mika hielt mich ganz fest in seinen Armen, als er mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte. Ich schloss dabei meine Augen und sah nur noch Sterne … bis es nass wurde! Nass? Ich öffnete meine Augen wieder und sah, dass dunkle Wolken den Sternenhimmel bedeckten. Es fing an zu tröpfeln. Mika schaute überrascht zum Himmel empor, als ein Regentropfen seine Hand berührte und diese sich kurz darauf orange färbte. Ich riss meinen Mund auf und starrte Mika erschrocken an. Der Regen wurde stärker und plötzlich verwandelte sich Mika in Cosmo … in dessen Evogestalt und das vor der gesamten Schule!
Ω:Enttarnt-96
Es war ein kurzer und warmer Regenschauer, der sich über den Schulhof ergoss, auf dem heute unser Abschlussball stattfand. Ein paar Mädchen waren damit beschäftigt rum zu jammern, dass ihre Frisur und ihr Kleid beschädigt werden, doch die meisten Augen waren auf Mika gerichtet…, oder Cosmo?! Selbst ich stand wie schockiert da und beobachtete das soeben Geschehene. Mikas Haut wurde durch den Regen nass und er verwandelte sich in Cosmos Evogestalt! Ich war selber überrascht, um nicht zu sagen verwirrt. Bedeutete das, dass Mika ein Evo war, oder dass Cosmo sich in Mika verwandelte, um auf den Abschlussball zu gehen? Eigentlich hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken, denn … das Geheimnis der Evos war gelüftet!
„Ei-Ein Mo-Monster!“, schrie ein Schüler, der als Erstes die Stille durchbrach. Danach folgte ein hysterischer Schrei von einer aufgedonnerten Primadonna. Ich starrte den Evo vor mir an. Seine Augen strahlten Angst und Besorgnis aus. Kein Zweifel: Es war tatsächlich Cosmo! „Oh mein Gott, was ist das? Ist das ein Kobold?!“, schrie ein Mädchen, woraufhin ein anderer Junge erwiderte: „Bist du blöd? Siehst du seinen Schwanz nicht? Das ist eindeutig ein mutierter Affe!“ Ich warf nervöse Blicke um mich. Selbst meine Freunde Jens und Joyce waren zu Salzsäulen erstarrt und schauten teils geschockt, teils angewidert auf Cosmo, den sie als diesen natürlich nicht erkannten. Sie dachten vermutlich, dass es Mika sei … alle dachten das! „Mika ist ein Alien!“, schrie ein weiterer Schüler und nach dieser Aussage brach Panik aus! Schüler und Lehrer rannten verängstigt durch den Schulhof, brachten sich unter Sitzbänken und Tischen in Sicherheit, oder rannten ins Schulgebäude. Es herrschte ein wilder Tumult, bei dem Ariana beinahe von der Meute zerquetscht wurde, hätte Luna sie nicht in Sicherheit gebracht. Mr. T versuchte zusammen mit Mister Cage Ruhe in das Chaos zu bringen, doch vergeblich. Miss Giggles stand noch immer wie versteinert da, bis sie ihren Mund öffnete und ihr schrillendes Organ erklingen ließ. Ich musste mir die Ohren zuhalten. Das war zu viel Ablehnung für Cosmo, dem fast die Tränen kamen, als er sich umdrehte und davon rannte. Zuerst wusste ich nicht, was ich tun sollte, doch die Antwort lag klar auf der Hand. Ich rannte Cosmo hinterher. Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten, doch er war sehr viel schneller als ich. Auf dem Parkplatz wurde ihm der Weg jedoch von einem fahrenden Auto abgeschnitten. Ich holte auf und hielt Cosmo schützend an den Armen fest, als sich das Fenster öffnete und wir Dr. Tibbet erblickten. „Schnell ihr Beiden, steigt ein!“. Beide starrten wir zu unserem Geschichtslehrer und beide stellten wir uns nun die Frage, ob wir ihm vertrauen konnten, doch Dr. Tibbet schien unsere Gedanken lesen zu können. „Ich bin kein Evo-Hunter! Wirklich nicht. Also steigt schnell ein!
In das Auto eines Fremden steigen? Das hat mir mein Dad schon verboten, als ich noch drei Jahre alt war. Bis vor wenigen Sekunden glaubte ich auch noch, Dr. Tibbet zu kennen, aber wie so oft in letzter Zeit, ließ meine Menschenkenntnis enorm zu wünschen übrig. „Dr. Tibbet, Sie…“
„Hört zu. Cosmo ist hier nicht mehr sicher.“, sagte Dr. Tibbet, während ich mit Cosmo auf der Rückbank saß und er uns durch den Rückspiegel musterte. „Inzwischen tauchen immer mehr Evo-Hunters hier auf und da jetzt auch noch Cosmos Identität aufgeflogen ist, wird das Konsequenzen mit sich bringen. Die Menschheit ist noch nicht bereit für die Entdeckung der Evos!“
„Ja, aber was sollen wir denn tun?“, fragte ich verzweifelt und versuchte die Frage, ob Dr. Tibbet ein Freund oder ein Feind war, zunächst einmal hinten anzustellen.
„Cosmo muss die Erde verlassen!“, antwortete Dr. Tibbet und ich schluckte. „Er muss nach Neró zurückkehren und bei dem Herrscher um Gnade und Vergebung bitten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Mit etwas Glück … verzeiht der Herrscher ihm und nimmt ihn wieder in seine Reihen auf.“
Cosmo gluckste. „Sie scheinen von unserer Existenz zu wissen, aber von unserem Herrscher scheinen Sie null Ahnung zu haben. Er wird mir nie vergeben!“
„Dann komme ich mit dir.“, sprudelte es nur so aus mir heraus und Cosmo schaute mich erschrocken an. „I-Ich komme mit.“, wiederholte ich. „Bevor du nein sagst, hör dir meinen Standpunkt an. Du bist hier nicht sicher, aber auf Neró scheint es für dich auch nicht ganz sicher zu sein. Doch die Evo-Hunters sind nicht nur hinter dir her, sondern auch hinter mir! Sie wollen eine wertvolle Information von mir, an die ich mich bei bestem Willen nicht mehr erinnern kann, doch vielleicht erhalte ich diese Erinnerung wieder, wenn ich erst einmal auf Neró bin. Sie werden mir kein Leid zufügen, solange sie die Info von mir nicht erhalten haben und auch dir werden sie kein Leid zufügen, dafür sorge ich!“
„Dylan…“ Cosmo sah mich ungläubig an. Als wäre ich nun völlig verrückt.
„Bitte Cosmo, nimm mich mit.“, bettelte ich. „Zumal du mir meinen Wunsch noch nicht erfüllt hast.“
„Das ist gefährlich…“, entgegnete Cosmo.
„Dessen bin ich mir bewusst, aber seien wir doch mal ehrlich. Ohne dich würde ich hier keine Woche überleben. Ich brauche dich!“ Mein Einwand klang in meinen Ohren durchaus plausibel und ich wollte es wirklich, auch wenn ich tierische Angst verspürte, vor dem was mich erwartete.
Cosmo atmete einmal tief durch, bis er sich zu einer Entscheidung durchrang. „Also schön. Ich kehre nach Neró zurück und nehme dich mit…, auch wenn mein Schicksal damit besiegelt sein wird, denn dein Dad wird mich danach ohne jeden Zweifel umbringen!“
„Das ist nicht unser einziges Problem.“, sagte ich nachdenklich. „Nicht du hast dich vor der gesamten Schule in einen Evo verwandelt, sondern Mika!“
„Ihr wollt mich verarschen.“, sagte Mika, nachdem Dr. Tibbet uns bei ihm absetzte und Cosmo und ich ihm die aktuelle Lage erklärten. „Cosmo hat sich vor allen Augen in einen Evo verwandelt?!“
„Ja doch, das haben wir dir doch gerade erklärt.“, sagte ich genervt, da die Zeit drängte.
„Ihr verarscht mich.“, sagte Mika erneut, der es einfach nicht wahrhaben wollte.
„Alle denken jetzt, du wärst eine Art Monster. Sorry!“, entschuldigte Cosmo sich bei ihm.
„Ihr verarscht mich!“, wiederholte Mika, der offensichtlich in einer Zeitschleife feststeckte.
„Okay vergiss es. Ich pack dir ein paar Sachen zusammen. Wo ist dein Zimmer?“, fragte ich ihn, doch nicht Mika führte mich in sein Zimmer, sondern Cosmo. Als ich das Zimmer betrat, war ich mehr als erstaunt. Ich fühlte mich bereits jetzt, als würde ich durch die Weiten der Galaxis reisen. Sein Zimmer glich einer Reise ins Weltall. Die Wände und auch die Decke waren mit Motiven aus dem Universum tapeziert, von der Decke hingen an Drahtseilen festgebunden Planeten und Kometen. Auch ein Raumschiff samt Astronauten hing lose herum. In einem Regal entdeckte ich galaktische Ikonen wie Darth Vader, Yoda, Spock, E.T. und einen Xenomorph. Mein einziger Kommentar dazu: „Wow…!“
„Geil oder? Ich liebe Mikas Zimmer!“, sagte Cosmo hellauf begeistert und grinste dabei. „Und um eines klar zu stellen: Dieser grüne Wicht namens Yoda ist mehr Kobold, als ich es jemals sein werde!“
„Wer hat euch erlaubt, einfach mein Zimmer zu betreten?!“, fragte Mika uns erbost, nachdem er uns gefolgt war. Cosmo fing an, Kleidung für ihn in die Sporttasche zu packen. „Hey, Finger raus aus meiner Schublade! Da sind meine Boxershorts drin. Was ist mit meiner Intimsphäre?!“
Ich gluckste. „Als ob dir das wichtig wäre. Beim Duschen nach dem Sportunterricht präsentierst du uns doch auch immer deinen stählernen Adonis-Körper samt deinen beeindruckenden Gliedmaßen.“
Stille. Cosmo hörte auf zu packen und sah mich an. Erst jetzt wurde mir klar, was ich da soeben von mir gab. In Mikas Gesicht bildete sich ein Grinsen. „Soso, ich hab also einen stählernen Adonis-Körper und beeindruckende Gliedmaßen, ja?“ Mein Kopf wurde knallrot!
„Ich würde euch ja jetzt gerne allein lassen, aber leider drängt die Zeit!“, gab Cosmo zu verstehen, der erneut Mikas Sachen zusammenpackte. „Besser du verabschiedest dich noch von deiner Mutter.“
„Wieso muss ich überhaupt mitkommen?“, fragte Mika ihn nun wenig begeistert.
„Weil Cos so bescheuert war, sich auf dem Abschlussball als dich auszugeben. Jetzt denkt natürlich jeder, dass du ein Alien, Monster oder was auch immer bist. Es wird nicht lange dauern und die Men in Black stehen vor der Tür.“, erklärte ich und versuchte gewisse Gefühle zu unterdrücken.
„Aha … ja vielen Dank Cos!“, entgegnete Mika, der nun selber keine andere Möglichkeit mehr sah.
„Wir müssen noch vorher zu mir nach Hause, dann können wir los.“, sagte ich entschieden.
„Und was soll ich meiner Mum sagen?“, fragte Mika verärgert. „Hey Mum, tut mir Leid, aber ich muss die Erde für eine Weile verlassen, weil mich jeder für einen Außerirdischen hält? Tolle Idee! Ich glaube ich schreibe ihr lediglich einen Brief, dass sie sich keine Sorgen machen soll…“
Natürlich war das leichter gesagt als getan, denn als wir die Wendeltreppe runtergingen, kam gerade Mikas Mum ums Eck. „Mika. Ein Schulfreund von dir hat angerufen und wollte wissen, ob du nach Orangen duftest und kurz darauf rief ein Mädchen an, das deinen Schwanz beeindruckend fand. Würdest du mir das bitte erklären? Hast du ein neues Parfüm? Hattest du … Geschlechtsverkehr…?“
„Äh … mach dir keine Sorgen. Die spinnen heute Abend alle etwas.“, antwortete Mika seiner Mum. „Ich werde heute Nacht bei Dylan und Cosmo übernachten. Das geht doch in Ordnung Mum, oder?“ Mikas Mum war einverstanden und als er zur Tür rausging, warf er ihr zum Abschied noch einmal einen traurigen Blick zu. Frau Stone winkte ihm lächelnd und unwissend hinterher.
„Verfluchte Scheiße! Dylan, wo warst du?!“ Ich war kaum zur Tür rein, da kam Ariana auf mich zugestürmt und schrie mich an. „In der Schule ist die totale Panik ausgebrochen. Den Abschlussball wird sicherlich keiner vergessen. Was machen wir denn jetzt?“ Ich blickte Ariana an, wohlwissend die Antwort bereits zu kennen, denn draußen warteten Mika und Cosmo auf mich. Hinter Ariana tauchte Luna auf und als ich Ariana antwortete, sah ich nur sie an: „Wir werden für eine Zeit lang die Erde verlassen müssen. Cosmo hat mir erzählt, dass jeder Evo einen Menschen nach Neró transportieren kann. Von Aiden weiß ich, dass ein Tag auf der Erde, fünf Tage auf Neró entspricht. Ich lag 24 Tage lang im Koma, folglich war ich 120 Tage, vier Monate, auf Neró! Die Sommerferien sind lange genug, um zehn Monate auf Neró zu verbringen!“
Ariana war fassungslos und nickte einfach nur, bis sie sagte: „O-Okay, ich pack meine Sachen! Brauch ich mein Beautyset? Ach vergiss das Beautyset! Auf Neró werde ich eh das hübscheste Menschenweibchen sein, egal wie zerzaust ich aussehe, oder wie viele Pickel ich im Gesicht habe.“
Ariana rannte die Treppe hoch und ich wandte mich an Luna: „Ariana kann nicht mit! Mika wartet mit Cosmo draußen. Wir wollen ihn für die nächste Zeit aus der Schussbahn bringen, bevor die ersten Reporter bei ihm vor der Matte stehen.“, erklärte ich ihr. Ich wusste Luna verstand mich, auch wenn sie ausgesprochen ruhig war. „Du wolltest Ariana eh nicht mitnehmen…, nicht wahr?“
Luna lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Aber wir können nicht von eurem Garten aus ins Weltall starten. Das würde zu viel Aufsehen erregen. Wir sollten die Stadt verlassen.“
„Dann muss uns jemand fahren und ich weiß jetzt schon, dass ich meinen Dad nicht fragen werde!“, entgegnete ich. „Das Beste wird sein, er wird davon erst gar nicht in Kenntnis gesetzt.“
„Dann fahre ich euch.“, hörte ich eine Stimme sagen und sah Sydney aus dem Wohnzimmer kommen. „Dein Dad muss es nicht erfahren…, zumindest nicht solange, bis ihr fort seid. Ich werde versuchen, es ihm schonend beizubringen. Er ist sowieso noch auf dem Revier, um den angefallenen Papierkram der letzten Tage zu bearbeiten.“
„Das würdest du wirklich tun?“, fragte ich sie erstaunt.
„Glaube nicht, dass ich es für richtig halte, dich und Mika auf einen fremden Planeten zu schicken, von dem wir so gar nichts wissen.“, erwiderte Sydney ernst. „Doch nachdem was auf dem Abschlussball vorgefallen ist, werden die Telefone auf dem Revier bestimmt bald Sturm klingeln, wenn es nicht sogar schon so weit ist. Journalisten werden kommen und das Haus der Stones belagern, Forscher und Verrückte die schon immer an Außerirdische geglaubt haben werden kommen. Sie alle werden nach Antworten suchen, doch keine finden, wenn ihr nicht da seid. Ich weiß nicht, was euch auf Neró erwarten wird, aber ich vertraue Luna und Cosmo, dass sie auf euch Acht geben werden. Doch Ariana sollte nicht in diese Welt hineingezogen werden. Ich will sie in Sicherheit wiegen können, das ist und war schon immer mein einziger Wunsch im Leben.“
Sydneys Ansprache war beeindruckend, doch die Zeit drängte und ich verzichtete darauf, mir ein paar Klamotten einzupacken. Cosmos Kommentar dazu: „Dann musst du eben Mikas Boxershorts anziehen…, oder gleich ganz nackt rumlaufen.“ Ich blickte ihn böse an, doch er grinste sich einen ab und auch Mika schien sich das Lachen nur schwerlich verkneifen zu können.
„Ariana ist mit Packen beschäftigt.“, sagte Luna. „Das kann bei ihr Stunden dauern. Wenn wir los wollen, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür!“ Wir stiegen alle in das Auto von Sydney ein und fuhren los. Als wir die Einfahrt verließen, kam Ariana aus dem Haus gestürmt. Sie rannte uns wütend auf der Straße hinterher, als uns gerade mein Dad in seinem Polizeiwagen entgegen kam.
„Na Super!“, stöhnte ich.
Sydney fuhr so schnell sie konnte aus der Stadt raus. Unser Weg führte uns bis zu den Feldern der Woodstock-Farm, doch suchten wir uns einen etwas abgelegenen Ort auf einem Hügel, von der wir eine wunderbare Aussicht auf die Farm hatten. Luna und Cosmo, die ihre Evogestalt annahmen, wiesen uns an, ihren Anweisungen genau Folge zu leisten. Mika sollte eine Hand Cosmo reichen und ich reichte eine Hand Luna. „Und wie läuft das jetzt ab?“, fragte Mika beunruhigt. „Sagt ihr irgendwelche Zauberformeln auf, oder starten wir einfach so wie eine Rakete ins Weltall. Ihr wisst aber schon, dass Menschen ohne Raumanzüge im Weltall nicht atmen können?“
Cosmo und Luna antworteten ihm Beide nicht, doch auch ich musste zugeben, dass ich nun ein wenig beunruhigt war. Gleich würde ich die Erde verlassen! Mein Bauch kribbelte wie verrückt und mein Puls schlug rasend schnell. Cosmo und Luna schlossen ihre Augen und nach kurzer Zeit fingen ihre Antennen auf dem Kopf zu vibrieren an. Auf einmal formten sich zwei große Kugeln daraus, die wie Seifenblasen aussahen. Sie schlossen mich und Mika in sich ein. „Das sind Luftblasen. Mit denen könnt ihr problemlos überall atmen und sie sind sehr stabil!“, erklärte Cosmo uns.
„Kann die Reise dann losgehen?“, fragte Luna uns alle, während Sydney etwas abseits stand und dem Geschehen mit Neugier und Staunen beobachtete.
„Ist es zu spät, noch einmal aufs Klo zu gehen?“, fragte Mika scherzhaft in die Runde.
„Gut wir starten!“, rief Luna und zusammen mit Cosmo streckte sie ihre Arme in die Höhe.
Plötzlich tauchten Millionen Sterne um uns herum auf, die uns in helles Licht einhüllten. Meine Füße fingen an sich leicht vom Boden abzuheben, als das Polizeiauto meines Dads am Fuße des Hügels vorfuhr. Er und Ariana stiegen aus dem Auto aus und rannten den Hügel hinauf. „Dylan nein! Wartet!“, hörte ich meinen Dad schreien, doch da flogen wir Vier auch schon in den Nachthimmel. Ich warf einen letzten Blick zu meinem Dad, der nicht sauer, aber sehr besorgt wirkte. Dann wurde es dunkel um mich herum. Wir flogen durch die Wolken und dann ins Weltall!
Ende von Part 4: „TARTAROS“