O:Evo-1570

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

E:Zusammenhalt-77
Eine melancholische Stille hielt Einzug, als die Feuerwehr, die Polizei und die Sanitäter abrückten und wir uns alle in unser Haus zurückzogen. Mein Dad bot Sydney an, dass sie die restliche Nacht bei uns übernachteten. Wir hatten zum Glück sehr nette Nachbarn, die uns ein paar Matratzen, Kissen und Bettdecken ausliehen. „Wenn ihr noch etwas braucht, dann meldet euch einfach bei mir.“, sagte Mister Yard, ein Frührentner, zu meinem Vater, während ich ein Tablett mit einer Kanne heißen Kamillentee und Tassen in den ersten Stock rauf trug. Ariana hat sich allein in mein Zimmer zurückgezogen und Sydney bat mich darum, nach ihr zu sehen. Ich fand mein Zimmer jedoch leer vor, doch gerade als ich in Cosmos Zimmer nach ihr suchen wollte, entdeckte ich sie auf meinem Balkon. Sie wirkte am Boden zerstört, als sie auf die Überbleibsel ihres Zuhauses starrte, von dem noch immer weißer Rauch aufstieg. Genauer betrachtet wirkte es wie ein Albtraum, doch leider war es die Realität und man konnte von Glück sagen, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.
Ich leistete Ariana auf dem Balkon Gesellschaft, jedoch ohne etwas zu sagen. Ein leiser Wind zog an uns vorbei und der Geruch von Verbranntem lag in der Luft. Irgendwann sagte sie: „Es ist nicht so, dass ich diesem Haus hinterher trauern würde. Wir haben schließlich nur etwas über fünf Monate darin gelebt, aber … all meine Erinnerungen, die ich an meinen Dad noch hatte, sind dort dem Feuer zum Opfer gefallen. Ich konnte nicht einmal ein Foto von ihm retten.“
Mit sanften Worten versuchte ich Ariana zu trösten. „Du hast nicht alle Erinnerungen an ihn verloren. Die wichtigsten Erinnerungen trägst du bei dir – tief in deinem Herzen.“ Ariana sah mich an und in ihrem bedrückten Gesicht, zeichnete sich ein kleines Lächeln ab, das neue Hoffnung gab.
Es klopfte an meiner Tür und Sydney und Luna betraten kurz darauf mein Zimmer. „Kinder, es ist doch kalt draußen. Kommt wieder rein. Ariana, du solltest dich ein wenig ausruhen. Du hast zwar nur eine leichte Rauchvergiftung, aber auch damit ist nicht zu spaßen.“
Wir folgten den Anweisungen von Sydney und Ariana legte sich in mein Bett, dass ich ihr heute Nacht als Schlafmöglichkeit zur Verfügung stellte. Auch für Luna war eine Matratze in meinem Zimmer hergerichtet. Ich schenkte den Dreien jeweils eine Tasse Tee ein und ließ sie anschließend alleine, um mich im Badezimmer ein wenig frisch zu machen. Als ich allein war, musste ich erstmal kräftig durchatmen. Ich beugte mich übers Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf, dann nahm ich eine Hand voll Wasser und schleuderte es mir ins Gesicht. Eine fürchterliche Nacht. Es klopfte an der Badezimmertür und als ich mir das Gesicht mit einem Handtuch trocken rubbelte, schaute der Kopf meines Grandpas durch den Türspalt. „Dylan, wie geht es dir?“
„Geht so. Mein Haus stand ja nicht in Flammen.“, antwortete ich ehrlich.
Mein Grandpa betrat das Badezimmer vollständig und schloss hinter sich die Tür. Offenbar wollte er unter vier Augen mit mir reden. „Ich hoffe dir ist klar, dass das was du heute getan hast, sehr gefährlich war. Du hast dich in Lebensgefahr gebracht. Tu das nie wieder, hast du mich verstanden?!“
Mein Grandpa schaute mich ernst an und da ich seine Sorge um mich verstand, nickte ich. Dann sagte er: „Könntest du bitte noch nach Cosmo sehen? Ich weiß das von Cosmo…, zumindest das, was mir dein Dad erzählt hat. Ich weiß, dass er nicht von der Erde stammt und deinetwegen hier ist. Doch wenn ich ihn mir gerade so anschaue, dann glaube ich, könnte er jetzt deine Hilfe sehr gut gebrauchen. Das Feuer … er hatte schreckliche Angst und war kaum in der Lage sich zu bewegen.
„Seine Spezies hat fürchterliche Angst vor Feuer.“, erklärte ich meinem Grandpa. „Sie ziehen ihre Kräfte aus Wasser, da ist es nur logisch, dass Feuer ihre Schwachstelle darstellt.
„Mag sein, Luna hatte auch Angst, aber bei Cosmo wirkte es viel intensiver.“, meinte mein Grandpa besorgt. „Vielleicht schaust du mal nach ihm?“ Ich nickte, mein Grandpa verließ das Badezimmer und ich hörte, wie er die Treppe hinunterging.
Als ich Cosmos Zimmer betrat, lag er kerzengerade in seinem Bett und starrte die Decke an. Ich schloss leise die Tür, um ihn nicht aufzuschrecken, doch das war gar nicht nötig, denn er war ohnehin nicht ansprechbar. „Cosmo? Cosmo!“ Er reagierte nicht und schaute weiterhin zur Decke, als wäre er in einer Hypnose. Ich griff schließlich nach seiner linken Hand und endlich spürte ich eine Reaktion seinerseits, indem er den Griff erwiderte. Er fühlte sich ungewöhnlich kalt an. „Es ist alles gut, hörst du? Das Feuer ist gelöscht. Du brauchst keine Angst mehr haben.“
Ich hatte keine Reaktion seinerseits erwartet, aber als er den Mund doch öffnete, war ich doch sehr erleichtert. „Die Flammen … sie verschlucken alles, was sich ihnen in den Weg stellt.“
„Ja, aber jetzt ist es gelöscht.“, sagte ich und versuchte ihm ein Lächeln abzugewinnen.
Cosmo drehte seinen Kopf zu mir, seine Augen bewegten sich, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass es ihm allmählich besser ging. „Ich bin schon einmal nur ganz knapp einem Feuer entronnen.“ Was meinte er damit? Einen weiteren Brand gab es bisher noch nicht. Sprach er etwa von einem Feuer auf Neró? „Es war tief in der Nacht, wie heute, und alles war still, bis ich plötzlich Schreie hörte. Evos die ich liebte…, sie starben in jener Nacht.“ Ich hörte Cosmo aufmerksam zu. Es war das erste Mal, dass Cosmo sich mir dermaßen öffnete und das erste Mal, dass ihm Tränen kamen. „Es war ein Mensch. Ein Mensch hatte das Feuer gelegt!“ Wie gelähmt saß ich auf der Bettkante, als ich diese furchtbare Geschichte aus seinem Munde hörte. Ein Mensch hat die Evos die Cosmo liebte auf dem Gewissen? Fu… „Ich hege keinen Groll gegen die Menschen, das weißt du.“, sagte Cosmo, der sich die Tränen mit dem Ärmel abwischte. „Es war ein böser Mensch, der das Feuer gelegt hat, aber ich weiß, dass nicht alle Menschen so sind. Du bist ein guter Mensch Dylan, und dein Dad auch und dein Grandpa und Ariana und Sydney, ihr seid alle gute Menschen und wer immer heute Nacht das Feuer gelegt hat, wird dafür büßen!“ Nach dieser schockierenden Nachricht musste ich erst einmal kräftig schlucken, doch dann nahm ich Cosmo in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr, dass alles gut sei und er keine Angst mehr haben muss.

Die Nacht vom Samstag auf Sonntag war für alle in diesem Haus sehr kurz. Ich glaubte gegen vier Uhr morgens eingeschlafen zu sein, denn zu jenem Zeitpunkt sah ich das letzte Mal auf die Uhr. Als ich wieder erwachte, zeigte die Uhr gerade einmal viertel nach Neun an. Meine verworrenen Träume, das Zwitschern der Vögel und nicht zuletzt der schnarchende Cosmo, waren dafür verantwortlich, dass ich nicht mehr länger schlafen konnte. Also streifte ich mir meinen Morgenmantel über und tapste leise in die Küche. Ich war offenbar der Erste heute, denn auch meinen Grandpa hörte ich im Wohnzimmer noch tiefschlafend grunzen. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, als ich die Kaffeemaschine in Gang setzte und für uns alle das Frühstück herrichtete. Als ich Löffel und Messer aus der Schublade holte, sah ich vom Küchenfenster aus meinen Dad, der gerade die Hofeinfahrt entlang marschierte. „Da hatten wir wohl die gleiche Idee.“, sagte er lächelnd zu mir, als er mit den frischen Brötchen die Küche betrat. „Es trifft sich übrigens gut, dass du schon wach bist, so kann ich unter vier Augen mit dir reden.“
„Was ist denn los?“, fragte ich, während ich die Brötchen in einen Frühstückskorb legte.
„Ich hab mich gestern noch kurz mit deinem Grandpa unterhalten. Wie du ja weißt, reist er heute wieder ab. Die Couch wäre demnach wieder frei. Daher hab ich mir überlegt, dass Sydney, Ariana und Luna vorübergehend bei uns wohnen, bis das mit der Versicherung geklärt ist. Ich könnte auf der Couch pennen, wäre nicht das erste Mal, dann kann Sydney in meinem Schlafzimmer schlafen. Du müsstest dir jedoch mit Cosmo ein Zimmer teilen, damit Ariana und Luna ein Zimmer für sich haben. Wärst du damit einverstanden? Ich weiß, ich überrumpele dich jetzt damit, aber…“
„Geht in Ordnung, Dad.“, sagte ich sofort, ohne lange darüber nachzudenken. Es ging immerhin auch nicht darum, ob es für mich in Ordnung wäre, sondern darum das Richtige zu tun. „Ich werde künftig immer in Cosmos Zimmer schlafen, aber dann benötige ich noch Ohrstöpsel, denn er schnarcht!“

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 9.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Elijah Richfield: Ehemals bester Kumpel von Mika. Spielten öfters Online-Games zusammen. Seine Eltern sind sehr reich. Er wurde auf eine Privatschule geschickt.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.

Z:Freunde-78
Nachdem Emmet über die Frühlingsferien weggezogen war, rechnete ich ja bereits mit einem ersten schrecklichen Schultag nach den Ferien, aber nun wurde er noch um einiges schrecklicher. Ariana war aufgrund ihrer Rauchvergiftung krankgeschrieben und Luna und Cosmo mussten nicht zur Schule, weil das Feuer so große Panik in ihnen ausgelöst hatte, die sie erst verarbeiten mussten. So lautete zumindest die offizielle Meldung. Als ich mir jedoch Cosmo so ansah, wie er den Kühlschrank leer plünderte und sich den Magen vollstopfte, da wusste ich, dass es ihm schon wieder sehr viel besser ging. Doch wollte ich mal gnädig sein. Für mich hieß es Montagmorgen alleine in die Schule zu gehen. Mein Dad musste wieder zur Arbeit und Sydney durfte sich mit der Versicherung herumschlagen. Doch es war das erste Mal, dass mein Dad mir eine Lunch-Box für die Pausen herrichtete. „Ich wollte dir was Gutes tun.“, erklärte er, was ich stirnrunzelnd annahm, als er mir meine Schultasche reichte.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Brand so schnell herumsprach. Tatsache war jedoch, dass es ein jeder bereits zu wissen schien, als ich die Schule betrat. Fragen wie „Wie ist das Feuer entstanden?“, „Ich hab gehört es war Brandstiftung, stimmt das?“ und „Wurde der Täter bereits gefasst?“ bekam ich zugleich im Schulkorridor zu hören, noch bevor ich überhaupt richtig angekommen war. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn sich wenigstens mal jemand nach Ariana erkundigt hätte, doch die schien meinen Mitschülern nicht zu interessieren. Bei Luna sah das gleich ganz anders aus, durch ihr gutes Aussehen und ihr cooles Auftreten, lief sie Tamara den Rang als beliebteste Schülerin ab und vor allem die Jungs unseres Jahrgangs erkundigten sich mehrmals nach ihr.
„Jetzt lasst Dylan doch mal in Ruhe!“, rief Jens plötzlich, der sich vor mich aufbaute und mich somit vor meinen Mitschülern beschützte. Er ragte über alle hinaus. Für sein Alter war er wahnsinnig groß! Zu meiner großen Überraschung half Joyce ihm dabei, die Meute zurückzuhalten. Was Liebe bei einem Menschen so alles anstellen konnte, wurde mir gerade durch sie schwer bewusst.
„Danke euch beiden.“, sagte ich überaus dankbar, als die Zwei mich noch zum Klassenzimmer begleiteten, ehe sie in der gegenüberliegenden Tür in ihrem Klassenzimmer verschwanden.
Endlich im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich unverzüglich auf meinen Platz. Es waren noch nicht alle Schüler da, doch einer der bereits Anwesenden war Mika, der zu mir rüber sah, als er mich entdeckte. Er schaute jedoch gleich wieder weg, da es ihm offenbar unangenehm war. Da erinnerte ich mich wieder an unsere Kussszene beim Theaterstück. Seit jenem Tag benahm er sich so merkwürdig und überaus kindisch, was im Kontrast zu seiner doch starken Persönlichkeit stand.
Inzwischen setzte sich ein Mädchen mit dunkelblondem, lockigem Haar neben mich auf den Stuhl, auf dem normalerweise Cosmo saß. „Hallo Dylan, ich hoffe du hattest schöne Ferien? Wie geht es Ariana, ich hab von dem Brand gehört. Das muss furchtbar gewesen sein.“ Ich schaute Tamara fassungslos an, denn ohne zu fragen, setzte sie sich einfach neben mich. Nicht das mich das in irgendeiner Weise gestört hätte, aber leicht verwundert war ich doch. Tamara schien meine Gedanken zu lesen, denn als ich sie nur schweigsam ansah, sagte sie: „Oh, tut mir leid, ich weiß natürlich, dass das nicht mein Platz ist, aber ich hab gehört Cosmo kommt heute auch nicht und jetzt wo Emmet fort ist, sitz ich da vorne auch ganz alleine, also dachte ich mir…“
„Schon in Ordnung, Tamara.“, reagierte ich schnell und lächelte dabei. „Ariana geht es den Umständen entsprechend. Sie ist mit einer leichten Rauchvergiftung und dem Schock davon gekommen. Doch weißt du was? Komm doch nach der Schule mit mir nach Hause und besuch sie. Darüber wird sie sicherlich freuen.“ Tamara bedankte sich bei mir und nahm das Angebot gerne an. Danach mussten wir unsere Unterhaltung jedoch einstellen, da Mr. T ins Klassenzimmer kam und augenblicklich mit dem Unterricht begann. Er wies uns auch daraufhin, dass im Juni die Prüfungen begannen, die ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte. Das bedeutete lernen, lernen, lernen!

Der restliche Tag zog recht ereignislos an mir vorbei, was aber auch gut war, denn etwas Ruhe war nun genau das Richtige für mich momentan. Selbst im Sportunterricht ging es gemächlicher zu, da Mister Cage über die Ferien wie ausgewechselt zu sein schien. Offenbar hatte Miss Giggles einen starken Einfluss auf sein Verhalten, denn er wirkte viel ausgeglichener und handsamer. Die Jungs konnten sich untereinander unterhalten, ohne dass er ihnen gleich ein paar Strafrunden aufbrummte. Doch Mister Cage war nicht der Einzige der sich anders als früher benahm, auch Mika schien wie ausgewechselt zu sein. Inzwischen kannte ich drei Gesichter an ihm: Das erste Gesicht zeigt seine Grausamkeit auf, als er noch mit Elijah zu tun hatte und dieser schlechten Einfluss auf ihn ausübte. Das zweite Gesicht entstand nach Elijahs Weggang und Mikas neuer Freundschaft zu Cosmo, der ihn gleich viel freundlicher und hilfsbereiter erscheinen ließ. Nun zeigte sich ein neues Gesicht bei Mika, denn er ging auf Abstand und wirkte zurückhaltender denn je. Im Sportunterricht tat er alles, um mir aus dem Weg zu gehen. Doch als wir zwei Mannschaften für Football bilden sollten, war ihm dies nicht mehr möglich, da wir gemeinsam in einem Team landeten. Schließlich konnte er mir nicht mehr entfliehen und ich sprach ihn auf sein Verhalten an. „Was ist los mit dir? Gehst du mir aus dem Weg? Interessiert es dich gar nicht, ob es Cosmo gut geht oder nicht?“
Mika biss sich auf die Lippe, bevor er mir eine recht eindeutige Antwort gab: „Ich weiß das Cosmo okay ist, denn ich hab gestern Abend noch mit ihm telefoniert. Und nein ich geh dir nicht aus dem Weg, tut mir Leid, wenn es den Anschein erweckt hat, aber ich bin mit meinen Gedanken woanders.“
„Na schön, dann kannst du mich ja heute zu mir nach Hause begleiten. Cosmo freut sich sicherlich, wenn du ihn besuchst. Tamara kommt auch mit, um Ariana zu besuchen.“
„Keine Zeit, sorry.“, antwortete Mika lediglich, ohne mir dabei ins Gesicht zu sehen.
„Aber Cosmo ist dein bester Freund!“, entgegnete ich, ehe Mister Cage den Anpfiff fürs Spiel gab.

Nach Schulschluss trafen Tamara und ich uns vor dem Schulgebäude wieder, um gemeinsam den Weg zu mir nach Hause zu bestreiten. Zuerst sprachen wir kein Wort miteinander. Ich grübelte noch immer über Mikas Verhalten nach und auch Tamara schien etwas zu beschäftigten. Was es war, erfuhr ich zugleich, als sie die Stille unterbrach: „War es eigentlich ganz sicher Brandstiftung?“
Ich blickte zu Tamara und nickte. „Die Feuerwehr und die Polizei waren sich ganz sicher.“
Nach dieser Aussage ging Tamara in sich und kaute unterm Gehen auf ihrem rechten Daumen rum. Schließlich stellte sie mir eine Frage, die mich nicht nur überraschte, sondern auch schockierte: „Wäre es möglich…, nur ein Verdacht meinerseits…, dass Ariana dieser Anschlag galt?“
Ich blieb augenblicklich stehen und starrte Tamara fassungslos an. „Wie kommst du denn darauf?“
Tamara schien etwas zu wissen, was mir bisher verborgen blieb. Doch nach kurzem Zögern rückte sie mit der Sprache heraus: „Ich bin mir nicht sicher, also interpretier da nicht zu viel rein, aber erinnerst du dich noch an die Drogen, die sich in meiner Wasserflasche befanden und die ich am Tag der Demo zu mir genommen habe?“ Ich nickte. „Ich weiß nicht wie die Drogen da rein gekommen sind, aber an jenem Tag hab ich die Flasche von Ariana erhalten. Natürlich hat sie mir nicht die Drogen verabreicht, sowas würde sie nie tun, aber sie hat sie unwissentlich an mich weitergereicht. Was wenn die Drogen ihr galten? Vielleicht hegt jemand einen Groll gegen sie und möchte sie loswerden. Ich weiß, dass ist alles ziemlich weit hergeholt, aber es wäre zumindest eine Option, die in Betracht gezogen werden sollte.“ Ich schaute Tamara auch weiterhin fassungslos an. Das Ariana der Brandanschlag und auch die Drogen galten, erschien mir irrsinnig. Ehrlich gesagt hatte ich eine eigene Theorie, nämlich dass das Feuer für Luna gelegt worden war. Ein Evo-Hunter könnte ihre Schwäche ausgenutzt haben, um sie los zu werden. Andererseits stellte sich die Frage, ob ein Evo-Hunter nicht selber viel zu viel Angst vor Feuer hat, um selbst eins zu legen.
„Behalt diese Theorie fürs Erste für dich.“, sagte ich schließlich. „Ohne Beweise können wir ohnehin nichts ausrichten und würden Ariana nur in Angst versetzen.“ Tamara verstand und versprach es für sich zu behalten. Doch nun war meine Sorge geschürt und die Frage wer für all das verantwortlich war, brannte sich mir ins Gehirn ein.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 9.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

H:Mitbewohner-79
Als Tamara und ich bei mir Zuhause ankamen, sahen wir meinen Nachbarn Mister Yard vor meiner Haustür stehen. Er überreichte Ariana gerade ein paar alte Klamotten seiner verstorbenen Frau. „Schau mal, ob die deiner Mutter passen und gefallen. Wenn nicht, dann verkauft sie einfach, damit ihr wenigstens etwas Geld habt, um euch neue Kleidung zu kaufen. Meine Frau hätte das sicher so gewollt.“, hörte ich ihn zu Ariana sagen, als wir die Hofeinfahrt entlang marschierten. „Ah hallo Dylan. Ich wollte nur kurz nach unseren lieben armen Nachbarn schauen. Jedoch muss ich weiter, ich hab einen Friseurtermin, den darf ich um nichts auf der Welt verpassen. Also bis bald mal!“ Mister Yard schien es plötzlich besonders eilig zu haben und spurtete davon.
Tamara und ich blickten ihm nach und Tamara ließ sich zu einem Kommentar hinreißen: „Was will der Mann denn beim Friseur, wo er doch eh nur noch so wenige Haare auf dem Kopf hat?“
Die Frage war jedoch nebensächlich, da Ariana über Tamaras Besuch überaus erfreut zu sein schien und die Beiden sich vor Glück in die Arme fielen. Es war ein wildes Gegacker und Gekicher zwischen den Zwei, die ich nach kurzer Zeit im Wohnzimmer alleine ließ, weil es mir auf die Nerven ging. Ich hoffte inständig, dass sich Tamara an ihr Wort hielt und Ariana nichts von ihrem Verdacht erzählte.
Ich wollte es jedoch einer anderen Person erzählen und das war Cosmo. Da er nicht in der Küche vor dem Kühlschrank aufzufinden war, wollte ich in seinem Zimmer nach ihm suchen, doch blieb ich vor seiner Tür stehen, die einen Spalt breit offen stand. Ich hörte seine Stimme und die von Luna. Cosmo erwähnte meinen Namen und das ließ mich aufhorchen. Ich belauschte ihr Gespräch: „Dylan war viel zu unvorsichtig. Conner hätte sich jederzeit als Evo-Hunter entpuppen können.“
„Er schien zum Glück ja keiner gewesen zu sein, aber ich gebe dir Recht. Wir müssen mehr Vorsicht walten lassen – auch Dylan.“, hörte ich Luna sagen. „Nachdem was uns Aiden berichtet hat, werden die Evo-Hunters mehr hinter Dylan her sein, als hinter uns! Das einzig Gute daran ist, dass sie ihm nichts antun werden, solange sie nicht die Antworten erhalten haben, die sie hören wollen.“
„Ja, aber dummerweise kennt Dylan die Antworten selber auch nicht.“, sagte Cosmo nun. „Dylan hat keinerlei Erinnerung mehr daran, was er auf Neró erlebt hat.“
„Und was ist mit der Zeichnung, von der du mir erzählt hast?“, fragte Luna. „Sie soll eine exakte Kopie unseres Planeten sein.“
„Ja, aber die hat er schon vorher gezeichnet. Nachdem wir uns das erste Mal geküsst haben.“, erklärte Cosmo ihr. „Ich wusste nichts von unserer Fähigkeit, mit Menschen eine Verbindung aufzubauen, sobald man etwas intimer wird. Doch ich hab aus meinen Fehlern gelernt und werde Dylan nicht mehr zu nahe kommen … also was das Küssen und so anbelangt.“
„Hoffentlich.“, erwiderte Luna. „Du bist noch ein sehr junger Evo, Cosmo, und ich weiß auch, dass du seit deiner Landung auf diesem Planeten es nicht immer leicht hattest, aber mach es dir bitte nicht selber schwerer, indem du deinen Gefühlen nachgibst. Er ist ein Mensch und du ein Evo!“
Ich hatte genug gehört. Ich tapste leise ein paar Schritte rückwärts, ehe ich mich umdrehte und in mein Zimmer verschwand. Eigentlich war es ja nun Arianas und Lunas Zimmer, aber ich brauchte eine Minute um das soeben Gehörte zu verarbeiten. Doch viel Zeit bekam ich dafür nicht, denn auf einmal klingelte es an der Tür und zu meiner großen Überraschung, aber Cosmos großer Freude, war Mika nun doch zu Besuch gekommen. Als Cosmo unten war, schlich ich mich wieder aus dem Zimmer, doch rannte ich geradewegs in Lunas Arme, die mich entgeistert anstarrte. Ich äh … hab etwas aus meinem Zimmer gebraucht.“, log ich und das über alle Maßen schlecht.
Cosmo kam mit Mika wieder die Treppe raufgerannt und als er mich sah, lächelte er mich an. „Hey, seit wann bist du Zuhause? Ich hab dich gar nicht kommen gehört.“
Meine Stimme versagte, doch Luna sprang ein. „Er hat noch etwas in seinem Zimmer gesucht, bevor er Hallo sagen wollte.“ Luna warf mir ein Lächeln zu, was ich nervös erwiderte. Hatte sie meine Lüge durchschaut? War ihr klar, dass ich sie und Cosmo gerade eben belauscht hatte?
„Wie dem auch sei, ich hab meine Videospielkonsole mitgebracht.“, sagte Mika, der stolz seine Tasche präsentierte. „Wir können alle gemeinsam spielen, was haltet ihr davon? Seit kurzer Zeit bin ich sogar besser als dieser dumme Prince in ‚Galaxy War‘.“ Ich rollte innerlich mit den Augen, denn Mika wusste gar nichts davon, dass Emmet dieser ominöse Prince war. Ich hatte zwar nicht vor, ihm das auf die Nase zu binden, aber wäre es sicher lustig mitanzusehen, wenn er davon erfahren würde. Den restlichen Tag verbrachten wir alle damit, uns die Zeit mit Videospielen zu vertreiben. Auch Ariana und Tamara spielten eifrig mit und stellten sich gar nicht mal so dumm an. Für Luna hingegen war es das erste Mal, dass sie Videospiele spielte, doch Cosmo, der inzwischen geübt darin war, half ihr dabei, die Regeln zu verstehen. Wir hatten sicher alle unsere Geheimnisse und Probleme, doch aktuell waren die nicht von Bedeutung, denn wir hatten einfach nur Spaß unter Freunden.

Am Abend gingen Tamara und Mika nach Hause, dafür kam mein Dad aus der Arbeit zurück und auch Sydney tauchte spätabends endlich wieder auf. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich wurde bei der Feuerwehr aufgehalten. Manchmal ist es wirklich frustrierend ein Polizist zu sein, wenn einem selber die Hände gebunden sind.“
„Noch immer kein Hinweis auf den Brandstifter?“, fragte Ariana beunruhigt, als wir alle gemeinsam am Esstisch saßen und mein Dad uns etwas Leckeres zum Abendessen zubereitete.
„Leider nein.“, antwortete ihre Mutter, die das Besteck auf dem Tisch verteilte.
„Keine Sorge. Wir sind an dem Fall dran, beziehungsweise Aiden wurde darauf angesetzt!“, rief uns mein Dad vom Herd aus zu, doch bei der Erwähnung von Aiden waren wir alle überrascht. „Ja, ich weiß was er ist.“, erklärte mein Dad. „Aber gerade deswegen ist er vermutlich der Beste für diesen Job oder? Ich meine…, wenn es Brandstiftung war, dann können wir nicht ausschließen, dass ein Evo-Hunter dahinter steckt und dann wäre es gut, wenn ein anderer Evo ihm auf die Schliche kommt.“
„Können wir ihm überhaupt vertrauen?“, fragte Sydney skeptisch.
„Also ich vertrau ihm. Ich glaube er ist ein guter Kerl.“, sagte Luna, als mein Dad den kochend heißen Topf auf dem Esstisch abstellte und das Abendessen endlich eröffnet war.

Dadurch dass die Alisters nun fortan bei uns wohnten, war immer für ein volles Haus gesorgt. Es herrschte etwas Platzmangel und es gab nun kein Zimmer mehr, indem du dich für ein paar Minuten in Ruhe zurückziehen konntest, ohne gestört zu werden. Ich wollte eigentlich nur noch ein paar Kleidungsstücke aus meinem Zimmer holen und platzte dabei gerade rein, als sich Ariana umzog. Mir stieg sofort die Schamesröte ins Gesicht, während Ariana zu kreischen begann und mir Pest und Cholera an den Hals wünschte. Ich zog die Tür schnell wieder zu, doch Sydney hatte ihre Tochter natürlich schreien gehört und kam aus ihrem neuen Schlafzimmer gestürmt. „Was ist passiert?“
„Gar nichts.“, sagte ich ganz schnell, während ich immer noch rot im Gesicht war. Sydney blickte mich verwirrt an, doch ging ich mit gesenktem Kopf an ihr vorbei, um ins Badezimmer zu gehen und mir dort die Zähne zu putzen. Doch auch dort tappte ich in ein Fettnäpfchen, denn Luna stieg gerade frischgewaschen aus der Badewanne. Sie hatte zwar ihre Evoform angenommen, aber war dennoch nackt. Ein Schrei folgte, heißes Wasser klatschte mir ins Gesicht und ich schloss die Badezimmertür ganz schnell wieder. Sydney stand noch immer auf dem Gang und beobachtete das Debakel. Sie zog ihre Stirn in Falten und versuchte ein Lachen zurückzuhalten. Ich hingegen versuchte trotzdem cool zu bleiben und sagte lediglich: „Es ist gar nichts, alles okay. Ich fühl mich nur so … nass.“

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 13.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Da hat Dylan das Pech für sich gebucht. Nirgends kann er mehr ungestört hin. Hoffentlich entspannt sich bald die Lage und er bekommt wieder mehr Privatsphäre.

1 „Gefällt mir“

Sooo, besser spät als nie. Ich hatte am Wochenende schlicht und ergreifend keine Zeit ein neues Kapitel hochzuladen. Tut mir leid! Ihr bekommt heute das Kapitel vom Samstag und morgen geht es ganz wie gewohnt weiter.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Hannibal: Kater der Winters.

Θ:Wanted-80
Eine Tatsache war unwiderruflich bewiesen: Seitdem die Alisters bei uns wohnten, gab es so etwas wie Langeweile nicht mehr in unserem Haus. Es war immer etwas los, spätestens dann, wenn Cosmo völlig schlaftrunken gegen eine Wand lief und gegen den Boden knallte. Dies sorgte für ausgelassene Heiterkeit beim Frühstückstisch. „Hast du geträumt, du könntest durch Wände gehen?“, fragte Ariana ihn mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Soweit ich weiß, gehört dieses Talent nicht zu den Fähigkeiten eines Evos.“, meinte Luna vergnügt.
„Vielleicht ist Cosmo ja ein Mutant, so eine Art X-Men.“, sagte ich und verschlang dabei einen Muffin.
„Jaja, hackt nur alle auf mir rum. Immer auf die Kleinen.“, grummelte Cosmo beleidigt vor sich hin.
Mein Dad betrat in Uniform die Küche und schenkte sich und Sydney jeweils eine Tasse Kaffee ein. „Sydney und ich werden heute den ganzen Tag in der Arbeit sein. Ihr werdet euch heute Abend also alleine versorgen müssen. Überlasst Ariana oder Dylan das Kochen. Ich möchte, dass das Haus noch steht, wenn wir nach Hause kommen.“ Luna warf meinem Dad einen verwirrten Blick zu, während Cosmo nun erst recht vor sich hin grummelte und seine Cornflakes mit der Gabel zerhackte.
Inzwischen betrat auch Sydney die Küche, ebenfalls in ihrer Uniform, und mein Dad überreichte ihr die Tasse Kaffee, die sie mit einem warmen Dankeschön entgegennahm. Dabei berührten sich ihre Hände kurz und für einen kurzen Augenblick sah es für mich so aus, als würden Funken sprühen. Ich warf einen Blick zu Ariana, die das Geschehen mit Interesse, aber auch mit Missfallen verfolgte. Kurz darauf herrschte Aufbruchsstimmung und wir verließen alle gemeinsam das Haus.

„Da die Prüfungen bald anstehen, möchte ich mit euch ein paar Wiederholungen durchgehen. Ich werde euch deshalb ein paar Fragen stellen und ich hoffe sehr, dass ihr die Antworten über die Ferien nicht vergessen habt.“ Dr. Tibbet stand vorne an der Tafel und ich versuchte ihm aufmerksam zuzuhören, doch Cosmo lenkte mich immer wieder aufs Neue ab.
„Was hältst du hiervon?“ Cosmo hob ein Blatt hoch, auf dem die Zeichnung einer Katze zu sehen war. Zumindest glaubte ich, dass es eine Katze darstellen sollte, da wir gerade von Hannibal sprachen, der seit dem Feuer spurlos verschwunden war und nicht mehr aufgetaucht ist. Wir wollten deshalb heute Steckbriefe in der Stadt verteilen, doch Cosmos Zeichnung war alles andere als hilfreich.
„Sicher, dass das eine Katze darstellen soll? Sieht mir eher nach dir mit Fell aus.“, entgegnete ich skeptisch. Cosmo nahm meinen Vergleich zum Glück gelassen auf. Er zerknüllte das Papier und warf es im hohen Bogen in den Papierkorb, genauso wie er es an seinem ersten Schultag gemacht hatte.
Dies rief Dr. Tibbet auf den Plan, der zugleich seine nächste Frage an Cosmo richtete: „Cosmo, passt du auch auf? Wie heißt die erste Göttergeneration der griechischen Mythologie?“
„Ach das ist leicht.“, sagte Cosmo lässig. „Die erste Göttergeneration besteht aus Gaia die Erde, Nyx die Nacht, Tartaros die Unterwelt, Eros die Liebe und Erebos die Finsternis. Wollen Sie noch mehr wissen? Ich kann ihnen auch sagen, von wem die fünf Götter abstammen, nämlich von…“
„Nein, das ist schon in Ordnung.“, sagte Dr. Tibbet, der Cosmo das Wort abschnitt. „Wie mir scheint, weißt du bereits alles, was du wissen musst. Das ist gut, sehr gut sogar…“ Dr. Tibbet hielt einen Moment inne, ehe er sich Ariana in der ersten Reihe widmete, die nun neben Tamara saß, nachdem der Platz ihres Bruders frei wurde.

„Zum Glück habe ich vorgesorgt und wir sind auf deine Zeichnung nicht angewiesen.“, sagte ich nach Schulschluss zu Cosmo, als wir die Korridore entlang marschierten und auf dem Weg ins Rektorat waren. „Ich hab gestern Zuhause noch selber eine Zeichnung von Hannibal angefertigt. Sieh sie dir an. Ich finde, sie ist ganz gut geworden. Jetzt hoffe ich nur, dass wir den Kopierer benutzen dürfen.
„Niemals!“ Cosmo und ich standen ein paar Sekunden später im Rektorat und Miss Sheffield, die Sekretärin unseres Rektors, schaute uns bierernst durch ihre Brille hinweg an. „Dieser Kopierer ist Schuleigentum und dient ausschließlich der Schule. Ganz sicher erlaube ich euch nicht, ihn für eure dummen Freizeitaktivitäten Zweck zu entfremden.“
„Aber Miss Sheffield bitte.“, flehte ich sie an. „Wir würden das Papier was wir verbrauchen auch zahlen. Zuhause haben wir leider keinen Kopierer und es ist ja auch nicht zum Spaß, sondern weil mir mein Kater entlaufen ist und ich ihn gerne suchen würde.“
„Tut mir Leid, aber das ist nicht mein Problem. Wenn du nicht besser auf dein Haustier aufpassen kannst, dann leg dir beim nächsten Mal auch keines zu.“ Miss Sheffield blieb eisenhart und ich hatte eine Stinkwut auf diese Beißzange, die noch schlimmer als Frau Silly war. Frau Silly war nur böse, aber Miss Sheffield war böse, gemein und eine Bissgurke!
„Sicher, dass wir sie nicht umstimmen können?“, fragte Cosmo nun die Sekretärin und zwinkerte dabei verführerisch mit seinem rechten Auge. Baggerte der Idiot sie gerade ernsthaft an? Mir stieg die Galle hoch, doch konnte ich mich gerade noch zusammenreißen, damit ich mich nicht übergab.
Miss Sheffields Stimmte bebte: „Junger Mann, sie überschreiten gerade eine Grenze und ich…“
„Was gibt es denn hier für ein Problem?“ Mr. T trat aus seinem Büro und schaute in die Runde. Ich erklärte dem Rektor den Sachverhalt und wenigstens er hatte ein offenes Ohr für die Probleme seiner Schüler. „Miss Sheffield, lassen Sie die Beiden den Drucker benutzen. Das Papier müssen sie auch nicht bezahlen.“ Miss Sheffield wirkte empört und wollte protestieren, doch Mr. T ließ keinen Widerspruch zu. Bevor er in sein Büro zurückkehrte, zwinkerte er mir vergnügt zu.

„Jetzt haben wir genug Steckbriefe, um sie in der ganzen Stadt zu verteilen und aufzuhängen.“, sagte ich zufrieden, als wir zwanzig Minuten später mit einem ganzen Stapel das Rektorat wieder verließen. Noch vor dem Schulgebäude trafen wir Fynn, der alleine auf einer Bank saß. „Hey Fynn, wieso bist du nicht schon längst Zuhause? Die Schule ist doch bereits seit einer halben Stunde aus.“
„Ich wurde aufgehalten und hab den Bus verpasst. Jetzt muss ich warten, bis mein Grandpa mich abholt.“, erklärte Fynn uns. „Und was macht ihr noch hier? Hey, ist das eine Katze auf dem Zettel?“
„Oh ja, das ist mein Kater Hannibal. Er wird seit ein paar Tagen vermisst.“ Ich überreichte Fynn einen Steckbrief. „Wenn du ihn siehst, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir Bescheid gibst.“
„Natürlich und ich kann sogar noch mehr für dich tun.“, sagte Fynn lächelnd, der nun aufstand. „Gib mir ein paar der Zettel und ich verteil sie in meiner Gegend. Dann ist der Suchradius größer und es gibt eine größere Chance, dass dein Kater gefunden wird.“
Ich war Fynn sehr dankbar für seine Hilfe und überreichte ihm einen Schwung der Steckbriefe. Kurz darauf fuhr sein Grandpa vor. Er winkte mir aus dem Auto aus zu, als Fynn auf dem Beifahrerplatz einstieg. Ich erwiderte den Gruß. Danach fuhr das Auto wieder mit qualmendem Auspuff davon.
Auch Cosmo und ich setzten unseren Weg fort. Wir gingen ins Stadtzentrum und verteilten die Steckbriefe in der ganzen Gegend, indem wir sie an Bäume und Laternenpfosten klebten.
Als ich einen der Zettel an eine Laterne klebte, entdeckte ich Aiden, wie er gerade ein Café verließ und zu seinem Dienstwagen schlenderte. „Hey Aiden!“ Der junge Deputy blieb stehen und drehte sich zu mir um. „Kannst du mir einen Gefallen tun und einen davon auf dem Revier aushängen?“
Aiden musterte den Steckbrief. „Natürlich.“ Ich übergab ihm einen der Zettel und wollte bereits zu Cosmo zurückkehren, als Aiden fragte: „Wie geht es dir eigentlich? Konntest du dich noch an was erinnern?“
Ich blickte Aiden an, der mich neugierig musterte. „Hör zu, du bist vielleicht kein Feind, aber deshalb müssen wir noch lange nicht miteinander befreundet sein. Ich kenne dich nicht, auch wenn du das anders zu sehen scheinst, weil du mich offenbar von Neró kennst, aber ich kann mich daran nicht mehr erinnern und ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht.“ Nach diesen Worten drehte ich Aiden den Rücken zu und ging davon. Ich spürte seinen Blick im Nacken, doch ging ich einfach weiter.
Ich kehrte zu Cosmo zurück und gemeinsam gingen wir in den Park, wo wir weiter Steckbriefe an Bäume klebten, bis schließlich keiner mehr von ihnen übrig war. „Das war´s.“, sagte ich.
„Irgendjemand wird Hannibal finden, wirst schon sehen.“, sagte Cosmo hoffnungsvoll zu mir.
„Hoffentlich.“ Meine Gedanken kreisten um Hannibal, den er war nicht nur ein einfaches Haustier… Auf einmal spürte ich einen Tropfen auf meiner Nase und einen weiteren auf der Wange. Ich blickte in den Himmel hinauf, graue Wolken waren aufgezogen und es fing zu regnen an. Ich warf einen schnellen Blick zu Cosmo, der registrierte, dass er sich gleich in der Öffentlichkeit verwandeln würde.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 16.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

So eine kurze Rollenliste hatte ich schon ewig nicht mehr. Vor allem weil nur zwei der hier vier aufgelisteten Charaktere auch wirklich auftreten.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.

I:Gewitter-81
Das Wetter schlug so schnell um, dass Cosmo und mir keine Zeit blieb, uns in Sicherheit zu bringen. Denn sobald Regen aufzog, bestand die Gefahr, dass Cosmo sich in seine wahre Lebensform zurück verwandelte und es war nicht unbedingt vom Vorteil, wenn dies in der Öffentlichkeit geschah. Da wir uns gerade im Park befanden, waren natürlich auch eine Menge Menschen zugeben. Ein Mann, der mit seinem Hund Frisbee spielte, ein Jogger, eine alte Frau die auf einer Bank saß und Tauben fütterte, Kinder auf dem Spielplatz und Eltern, die auf sie Acht gaben, sowie Liebespaare, die einen Spaziergang im Park vollzogen, waren da ausreichend, um Cosmos Identität auffliegen zu lassen.
Als ich den ersten Tropfen auf meiner Haut spürte, dachte ich mir noch nicht viel dabei. Meine Sorge galt den Steckbriefen, die durch den Regen nass und damit unleserlich gemacht werden könnten. Das Cosmo sich bei Berührung mit Wasser in seine Evogestalt zurück verwandeln würde, daran dachte ich zunächst gar nicht. Doch dann geschah alles so schnell. Der Regen wurde stärker, aus ein paar wenigen Tropfen wurde ein echter Schauer und zu allem Übel fing es auch noch zu Donnern an. Ein starker Wind zog auf und ehe wir uns versahen, befanden wir uns inmitten eines Sturms. Cosmo brachte sich ganz schnell unter einem Baum in Sicherheit, doch allzu lange brauchte es auch dort nicht, damit er nass wurde. Ich sah, wie die Parkbesucher einer nach dem anderen schnell nach Hause rannten. Die Eltern packten sich ihre Kinder und rannten schnell zum Parkausgang, doch für Cosmo war kein Entkommen mehr möglich. Er würde unweigerlich nass werden und sobald er den Park verließ, würde ihn mit Sicherheit jemand in seiner wahren Gestalt sehen. Dazu durfte es auf gar keinen Fall kommen! Doch zum Glück hatte ich schnell die rettende Idee: „Komm mit!“, rief ich Cosmo zu, dessen Haut bereits die ersten Orangetöne annahm. Cosmo sah mich unsicher an, doch folgte er mir ohne unnötige Fragen zu stellen. Ich rannte zum Spielplatz. Der Regen prasselte auf die Rutsche, an der wir vorbei rannten. Ich warf einen kurzen Blick nach hinten und konnte noch die letzten Veränderungen von Cosmos Umwandlung sehen. Sein Haar war wieder sonnengelb, wenn auch durchnässt, an jeder Hand waren es wieder nur vier Finger statt fünf, seine Ohren waren spitz, seine Fühler waren ausgefahren und sein Schwanz wedelte ebenfalls wieder in der Luft herum. Cosmo hatte sich vollständig in einen Evo zurück verwandelt und ich hoffte inständig, dass sich keiner außer uns mehr im Park oder zumindest in unserer Nähe befand.
Ich suchte uns einen Unterschlupf in einem kleinen Spielhäuschen, das nicht höher als wir selbst war. Es bot uns nur geringfügigen Raum, sodass wir uns etwas zusammen quetschen mussten, aber immerhin war es hier trocken und keiner würde Cosmo entdecken. „Puuuh.“, atmete ich erleichtert aus. „Das Beste wird sein, wir bleiben hier, bis der Sturm vollständig vorüber gezogen ist. Es ist zwar etwas eng hier, aber wir haben keine andere Wahl. Oh Verzeihung!“ Ich hatte meinen rechten Fuß versehentlich auf Cosmos Schwanz abgelegt. Es war aber auch alles andere als bequem hier.
„Kein Problem, tat nicht weh.“, sagte Cosmo, der mich sanft anlächelte. „Ist aber auch doof. Bisher hatte ich immer einen Regenschirm dabei, um nicht in diese Gefahr zu laufen, aber ausgerechnet heute, wo es tatsächlich mal regnet, hab ich nicht dran gedacht.“
„Wir können es nicht mehr ändern. Wir müssen es ausharren.“, erwiderte ich nüchtern gestimmt.
Ich warf einen Blick nach draußen. Der Regen wurde zunehmend stärker und ich hoffte sehr, dass es nicht auch noch zu Hageln anfing. Doch weitaus schlimmer war das Donnergrollen, der den Himmel in ein Paukenfest verwandelte. Es wurde stockfinster, doch dann wurde es für einen Bruchteil der Sekunde ganz hell und mir war klar, dass dies ein Blitz war. Ich zuckte ängstlich zusammen, denn mit solch einem starken Gewitter kam ich gar nicht zurecht. „Was ist los mit dir? Hast du Angst?“, fragte Cosmo mich besorgt. Ich schüttelte den Kopf, um nicht als Feigling vor ihm dazustehen, doch Cosmo durchschaute mich natürlich. „Idiot. Es ist okay, wenn du Angst hast, aber keine Sorge, dass Gewitter wird vorbeigehen und dann strahlt die Sonne heller denn je!“
Ich war Cosmo für seine aufbauenden Worte sehr dankbar, doch beruhigten sie mich nicht wirklich, denn ich hatte schon als kleines Kind panische Angst vor Donner und Blitz. Die Furcht lähmte mich und meine Hände und Knie fingen zu zittern an. Hinzu kam die Kälte, da ich von oben bis unten nass war und auch keine Jacke dabei hatte, weil ich einfach nicht mit einem Unwetter gerechnet hatte. Womit ich jedoch hätte rechnen müssen ist, dass Cosmo den wärmenden Part übernimmt. Plötzlich zog er sein Oberteil aus, rückte noch näher an mich heran und zog mich an seinen Körper. Zu meiner Überraschung war er selbst im nassen Zustand ein sehr warmer Geselle. Wie konnte das sein? Er war wie ich von oben bis unten durchnässt, aber seine Haut fühlte sich warm und weich an. Es war ein angenehmes Gefühl, dass mich dazu verleitete, meinen Kopf auf seine Brust zu legen und meine Augen zu schließen. Nun befand ich mich im Reich der Träume und mir ging es schon sehr viel besser. Das Donnergrollen war nur noch ein leiser Ton in der Ferne und von den Blitzen bekam ich gar nichts mehr mit. Nach einer Weile spürte ich ein weiteres angenehmes Gefühl. Eine Hand streichelte mir zuerst durch das Haar und dann die Wangen. Erst jetzt spürte ich ein Beben, das mich auf eine ganz andere Art und Weise zum Zittern brachte. Das Beben wurde von Cosmos Herzschlag verursacht, das zunehmend schneller klopfte. Doch war sein Herz nicht das Einzige, was stark klopfte. „Cosmo?“ Ich sprach, ohne meine Augen zu öffnen und obwohl Cosmo nicht zu reagieren schien, so wusste ich trotzdem, dass er mir aufmerksam zuhörte. „Danke, dass du immer für mich da bist.“
Cosmo erwiderte mein Dankeschön, indem er mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange gab. Ich fing zu Schmunzeln an, ehe ich mich meinen Träumen hingab und schließlich einschlief.

Als ich meine Augen wieder öffnete, spürte ich bereits die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Das Gewitter war zu Ende und die Sonne brach wieder durch die Wolken hindurch. Wie lange ich wohl geschlafen habe? Ich wandte meinen Kopf ein wenig hin und her, der noch immer in Cosmos Schoß lag, und sah, dass auch Cosmo irgendwann eingeschlafen sein muss. Er hatte nach wie vor seine Evogestalt, doch durfte es für ihn nun kein Problem mehr sein, sich in einen Menschen zu verwandeln. Doch bevor es soweit sein sollte, wollte ich…
Ich streckte meine Hand aus und berührte Cosmos Gesicht. Obwohl seine Haut Orange war, fühlte sie sich nicht anders als die eines Menschen an, genauso weich, wenn auch ein wenig wie Gummi. Einer von Cosmos Fühler zuckte. Hatte er meine Berührung gespürt? Mein Interesse war geweckt und ich wollte auch mal einen seiner Fühler antasten, doch bevor ich es tun konnte, öffnete Cosmo mit geschlossenen Augen seinen Mund und sagte: „Fass meine Fühler an und ich beiß dich mit meinen Eckzähnen!“ Die Drohung zeigte Wirkung und ich hielt zugleich inne. Cosmo öffnete seine Augen und grinste mich an. „Ich mag es nicht, wenn man mich überall betatscht, als wäre ich ein Objekt.“
„Tut mir leid, ich war nur neugierig.“, entschuldigte ich mich. „Wir kennen uns jetzt schon so lange und nie war ich deiner wahren Gestalt so nah wie jetzt.“
„Interessanterweise wollen die meisten Menschen immer unsere Schwänze anlangen, aber du bist da anders, denn du hast es auf meine Fühler abgesehen.“, sagte Cosmo zu mir.
Nun fing ich zu grinsen an. „Oh glaub mir, deinen Schwanz würde ich auch gerne mal anfassen!“ Cosmo fing zu lachen an und steckte mich damit an. Irgendwann sagte ich: „Das Unwetter ist vorbei. Wir sollten nach Hause gehen. Ariana und Luna machen sich sicherlich schon Sorgen um uns.“
„Ja gehen wir.“, pflichtete Cosmo mir bei, der sich augenblicklich in einen Menschen verwandelte. Da hörte ich Cosmos Magen knurren. „Boah, hab ich einen Hunger! Ich hoffe Ariana hat was gekocht.“
„Bist du verrückt?!“, reagierte ich panisch. „Ariana kocht so gut, wie du zeichnen kannst, also mies!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 18.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan. Sie starb vor genau einem Jahr.
Hannibal: Kater der Winters.

K:Todestag-82
Vor genau einem Jahr … verstarb meine Mutter! Vor dem heutigen Tag hab ich mich mehr gefürchtet, als vor einem möglichen Angriff eines Evo-Hunters. Ich erinnerte mich nur noch zu gut daran, was an ihrem Geburtstag geschehen war. Mein Dad war spurlos verschwunden und kehrte irgendwann sturzbetrunken nach Hause, wo er mir mitteilte, dass er sich für mich schämte und meine Mum sich im Grabe umdrehen würde, wüsste sie, dass ich homosexuell sei. Zum Glück ist seit jener Zeit einiges geschehen, mein Dad ist der Homosexualität aufgeschlossener gegenüber und betrunken hat er sich seither auch nicht mehr. Als ich ihm heute das erste Mal gegenüber stand, machte er auf mich einen recht nüchternen Eindruck. Wir tauschten kurz Blicke miteinander aus, doch verlor keiner von uns beiden ein Wort über den heutigen Tag.
Manchmal sagten Blicke aber auch einfach mehr als tausend Worte. Die Trauer war nach wie vor groß und je mehr ich an meine Mum dachte, desto feuchter wurden meine Augen auch. Ich stand gerade im Schlafzimmer meines Dads, dass momentan von Sydney bewohnt wurde, und begutachtete mich im Spiegel. Ich trug eine Jeans, ein weißes Hemd und ein schwarzes Sakko. Lässig, aber elegant. Mein Dad befand sich ebenfalls im Raum und band sich gerade seine Krawatte, mit der er allerdings zu kämpfen hatte. Sydney kehrte aus dem Badezimmer zurück. Sie trug ein schwarzes Kleid mit Rüschen, und als sie meinen Dad sah, kam sie ihm zu Hilfe. „So geht das.“
„Danke.“, sagte mein Dad, der Sydney gewähren ließ. „Ich hab keine Krawatte mehr getragen, seit … seit der Beerdigung von Natalie. Das sind Teufelsdinger, diese Krawatten.“
Cosmo erschien im Türspalt, auch er hatte sich ein wenig in Schale geworfen. Er sah ungeheuerlich gut aus, wäre der Anlass dafür nur nicht so traurig. „Wir wären dann alle soweit.“, sagte er, womit er wohl auf sich, Luna und Ariana anspielte, die schon unten auf uns warteten.
„Ist in Ordnung, wir können.“, sagte mein Dad, der noch einmal kräftig durchatmete. Sydney klopfte ihm sanft auf die Schulter und ermutigte ihn zu einem Lächeln. Danach machten wir uns alle gemeinsam mit zwei Autos auf dem Weg zu dem Ort, wo meine Mum ihre letzte Ruhe fand.

Der Friedhof war ein friedlicher Ort für alle Menschen, die einen Angehörigen oder Freund verloren haben. Ein Grab reihte sich nach dem anderen auf dem großen Gelände, in dessen Mitte eine kleine Kapelle stand. Als wir dort ankamen, läuteten die Glocken gerade zur Mittagszeit. Schweigsam stolzierten wir den Kiesweg zwischen den Gräbern entlang. Dabei warf ich gelegentlich einen Blick auf verschiedene Gräber. Einige davon waren sehr schön mit Blumen und Grablichtern geschmückt. Ich entdeckte eine Frau, die vor einem Urnengrab kniete und zu beten schien. Das Gefühl von Trauer packte mich, doch da ergriff Cosmo meine Hand, genau im richtigen Augenblick.
Wir gingen noch ein paar Schritte, bogen bei einem hohen Baum um die Ecke ab und erreichten schlussendlich das Grab meiner Mutter.

Hier ruht
Natalie Winter
(5.12.1977 – 18.05.2015)

Wir bildeten einen Halbkreis um das Grab meiner Mutter und legten eine Schweigeminute ein. Danach sprach mein Dad ein paar Worte über Mum, die mich zutiefst berührten. „Natalie, mein Schatz. Ich weiß, du kannst mich hören, wo immer du auch sein magst. Wir vermissen dich – jeden Tag. Ohne dich, ist das Leben nicht mehr so wie es einst war. Jeden Tag wache ich auf und halte Ausschau nach deinem strahlenden Lächeln, doch du bist nicht mehr da. Ich gebe mir viel Mühe, um stark zu bleiben, doch nicht immer gelingt es mir. Doch dann muss ich nur unseren gemeinsamen Sohn ansehen und ich weiß … ich bin niemals allein.“ Mein Dad sah mir in die Augen und ich erwiderte den Blick mit einem dankbaren Lächeln. Es mag skurril klingen, denn obwohl der heutige Tag Trauer in mir hervorrief, so war dies gerade einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben.
Wir beendeten unsere kleine Gedenkfeier, indem jeder von uns eine weiße Rose auf das Grab meiner Mum legte. Meine Mum liebte weiße Rosen, keine Roten, Weiße! Danach entfernten sich die Anderen von uns, um meinen Dad und mir einen kurzen Augenblick für uns allein zu schenken. Wir setzten uns auf eine Bank gegenüber dem Grab meiner Mutter. Die Bank stand unter einem Baum, an dem wunderschöne Kirschblüten blühten. Ich blickte nach oben und bestaunte diese rosa Pracht. „Ich vermisse Mum.“, sagte ich schließlich nach einer Weile und ließ mein Herz sprechen.
Mein Dad schlang seinen Arm um meine Schultern. „Ich auch…, ich auch…“ Ich glaube, ich war meinem Dad schon lange nicht mehr so nahe gewesen. Unsere Auseinandersetzungen von vor ein paar Monaten waren inzwischen vollkommen beigelegt und ich war sehr glücklich darüber. „Deine Mum wäre sicher stolz auf uns Beide, wenn sie wüsste, wie wir das alles gemeistert haben.“
„Kann sein…, doch zuvor hätte sie uns bestimmt die Hölle heiß gemacht, weil wir uns manchmal wie kleine Kinder aufgeführt haben.“, erwiderte ich und fing dabei zu Grinsen an.
Mein Dad schmunzelte ebenfalls, bis er sagte: „Dein Grandpa lässt dir übrigens liebe Grüße ausrichten. Es tut ihm Leid, dass er heute nicht bei uns sein kann, aber an deinem Geburtstag wird er definitiv da sein.“ Ach stimmt ja…, in ein paar Wochen hatte ich meinen 16.Geburtstag.
„Ich hoffe wir oder jemand anderes findet Hannibal.“, sagte ich plötzlich erneut traurig. „Hannibal … er … Mum hat ihn mir zu meinem 13.Geburtstag geschenkt.“ Mein Dad nickte, denn ihm war nur zu bewusst, wie sehr ich an dem Kater hing. Danach blickten wir wieder zum Grab meiner Mum und schwiegen uns an, bis eine Person meine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wer ist da?!“, rief ich laut.
„Was ist denn los, Dylan? Wen hast du gesehen?“, fragte mein Dad mich irritiert, nachdem ich aufgestanden war und zu der Kapelle sah, an dem ich die Gestalt entdeckt hatte. Es war zweifelsohne eine Frau und sie hatte unentwegt zu uns her gestarrt. Das an sich ist kein Verbrechen, doch Angst durchflutete meinen Körper, als ich glaubte, in der Frau meine Mum gesehen zu haben.
Ich begann auf die Kapelle zuzurennen, mein Dad folgte mir, wenn er auch nicht verstand, warum ich auf einmal wie von der Tarantel gestochen aufgestanden und losgerannt bin. An der Kapelle angekommen, blickte ich mich erneut um, doch im ersten Moment schien die Frau verschwunden zu sein. Doch dann sah ich sie erneut hinter einem großen Baum stehen. Die Frau verzog keine Miene, ihre Augen wirkten eiskalt, kein Lächeln und ihre Haut wirkte blass wie die einer Leiche. Nun packte mich wirklich die Angst, denn ich sah zweifellos das Gesicht meiner… „M-Mum?!“
„Dylan, was redest du da? Was ist denn los? Wen hast du gesehen?“, fragte mein Dad mich, der sich nun allmählich ernsthafte Sorgen machte.
Es war nur ein kurzer Moment, indem ich meine Augen zumachte, um zu zwinkern, doch just in diesem Moment verschwand die Frau. Sie war weg. Spurlos verschwunden. Ich erzählte meinem Dad, wen ich gesehen habe, denn er konnte sie nicht sehen. Natürlich glaubte er mir kein Wort und ehrlich gesagt, glaubte ich mir selber nicht. Hatten meine Augen mir einen Streich gespielt? Leider wurde diese unheimliche Begegnung durch einen weiteren Vorfall zu blanken Entsetzen. Ein Schrei hallte über den Friedhof. Meine Ohren sagten mir, dass dieser Schrei nur von Ariana stammen konnte. Ich ahnte Furchtbares und versuchte schnell die Herkunft des Schreis ausfindig zu machen. Mein Dad war zum Glück schneller, er rannte los und ich ihm hinterher. Auf dem Weg zu Ariana, trafen wir auch Sydney, die sich große Sorgen um ihre Tochter machte. Wir rannten den Kiesweg entlang, der irgendwie kein Ende mehr zu nehmen schien, bis wir auf Cosmo, Luna und Ariana stießen, die alle unversehrt zu sein schienen. „Was ist geschehen?“, fragte Sydney ihre Tochter.
„Dylan warte.“ Cosmo hielt mich am Arm fest und versuchte mir den Weg abzuschneiden. „Es ist besser, wenn du das nicht siehst.“ Ich starrte Cosmo verständnislos an. Nicht sehen? Was denn nicht sehen? Ich entriss mich Cosmos Handgriff und ging um ihn herum, bis ich freies Sichtfeld auf ein Grab hatte, vor dem auch Ariana und Luna standen. Meine Augen weideten sich vor Entsetzen, als ich sah, was auf dem Grab lag. Es war mein geliebter Kater Hannibal, tot! Ich stand wie versteinert da und blickte auf seinen leblosen Körper. Dann sah ich auf den Grabstein, auf dem uns jemand eine Nachricht hinterlassen hat: „Das war erst der Anfang, denn jetzt beginnt das CHAOS!“

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 20.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: -folgt noch-
Henry Knighton: -folgt noch-
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan. Sie starb vor genau einem Jahr.
Hannibal: Kater der Winters.

Λ:Ermittlungen-83
Wenn ich mir die letzten Wochen noch einmal Revue passieren ließ, dann kam ich zu der Erkenntnis, dass mindestens ein Evo-Hunter wieder auf der Jagd nach uns war und dabei sehr schlau vorging…
Fall 1: „Die ominöse Person, die sich als meine Mutter ausgab!“

„Zum hundertsten Mal, ja ich bin mir sicher, dass ich Mum am Friedhof gesehen habe, wenngleich sie auch einen sehr leblosen Eindruck auf mich machte.“ Ich war mehr als frustriert. Niemand wollte mir so recht glauben, was ich gesehen hatte und allmählich zweifelte ich selber an meinem Verstand.
„Vielleicht hast du sie gesehen.“, sagte mein Dad, mit dem Cosmo und ich zusammen mittags im Wohnzimmer saß. „Vielleicht aber auch nicht. Deine Augen könnten dir einen Streich gespielt haben. Es war ein langer Tag und du musstest natürlich andauernd an deine Mum denken, da kann es schon passieren, dass man Dinge oder Personen sieht, die eigentlich nicht hier sein können.“
„Dad bitte.“ Ich fasste mir an den Kopf, denn allmählich quälten mich Kopfschmerzen.
„Ich weiß doch auch nicht, Dylan. Vielleicht wäre es das Beste, wenn du wieder zu Dr. Loony gehst.“, schlug mein Dad mir vor.
Ich schaute ihn schockiert an. Er wollte mich wieder zum Seelenklempner schicken? „Niemals!“
Zum Glück mischte sich Cosmo nun ins Gespräch ein: „Es könnte aber auch sein, dass Dylan wirklich seine Mutter gesehen hat.“ Ich schaute ihn überrascht an, während mein Vater seine Stirn in Falten legte und Beweise hören wollte. „Naja möglich wäre es, wenn ein Evo-Hunter dahinter steckt, der die Gestalt von ihr annahm, um Dylan in Angst zu versetzen und um ihn zu verunsichern.“
Cosmos Gedanke klang plausibel und mein Dad schien das wohl ebenfalls so zu empfinden, denn er stand auf und sagte: „Ich werde jedenfalls nicht mehr tatenlos zusehen und darauf warten, bis ein Evo-Hunter uns angreift. Ich gehe jetzt zur Arbeit und werde auf eigene Faust ermitteln.“

Die unerwartete Begegnung mit meiner Mum warf mich aus der Bahn, doch der Tod meines Katers brachte das Fass dann endgültig zum Überlaufen. Doch wer war der Täter?
Fall 2: „Der Tod von Hannibal!“

Am Nachmittag ging ich allein in den Garten, um meinem Kater die letzte Ehre zu erweisen. Ich wollte seinen Leichnam in der Erde unter dem Baumhaus vergraben. Ich holte eine Schaufel aus dem Gartenschuppen und fing zu graben an, als eine Stimme zu mir sprach: „Oh hallo Dylan!“ Ich sah mich um und entdeckte Mister Yard, unseren Nachbarn, wie er auf einer Leiter stand, angelehnt an seinen Kirschbaum. „Die Kirschwochen haben angefangen, da wollte ich schauen, ob ich schon was sehe.“ Ich schenkte Mister Yard ein knappes Lächeln, doch hatte ich keinerlei Interesse an seinen Kirschen. „Ach du lieber Himmel, wie unsensibel von mir. Dein Vater hat mir heute Vormittag erzählt, was mit eurem Kater passiert ist. Das tut mir so schrecklich Leid für euch. Das muss schwer für dich sein.“
„Danke…, aber es geht schon.“, erwiderte ich erneut knapp und buddelte inzwischen weiter.
„Dein Vater hat mir auch erzählt, dass Hannibal ein Geschenk deiner Mutter zu einem deiner Geburtstage war. Das macht es natürlich noch schwerer für dich. Sicher bist du nun sehr traurig, aber denk immer daran, dass Leben geht weiter!“ Mister Yard plapperte ohne Luft zu schnappen und ehrlich gesagt, ging er mir gerade gehörig auf die Nerven. Glücklicherweise verabschiedete er sich kurze Zeit später wieder von mir und stieg von seiner Leiter herunter.
Ich grub das Loch fertig und legte Hannibal, den ich zuvor in ein weißes Laken gehüllt habe, hinein. Bevor ich das Loch wieder zuschaufelte, warf ich einen letzten Blick auf ihn. Eine Träne kullerte meine Wangen hinunter. Als Hannibal dann unter der Erde lag, legte ich auch ihm eine weiße Rose auf das Grab. Danach ging ich zurück ins Haus, wo Cosmo bereits auf mich wartete und mich umarmte.

Die unheimliche Begegnung mit meiner Mum und der Tod meines Katers – zweifelsohne bestand die Möglichkeit, dass die Fälle miteinander verknüpft waren. Auch der folgende Fall?
Fall 3: „Der Brand im Haus der Alisters!“

Im Haus suchte ich vergeblich nach Ariana. Doch ahnte ich bereits, wo ich sie finden könnte. Ich zog mir Schuhe an und stolzierte zur Haustür hinaus. Bereits da konnte ich Ariana vor den Trümmern ihres alten Hauses sehen. „Wir hätten in jener Nacht alle sterben können.“, sagte Ariana zu mir, als ich mich ihr näherte. „Wenn dein Dad uns nicht gerettet hätte … ich mag es mir gar nicht ausmalen.“
„Ihr seid ja noch einmal unbeschadet davon gekommen.“, sagte ich und versuchte sie zu trösten.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ein Evo-Hunter hinter dem Brand steckt.“, sagte Ariana und mit dieser Aussage brachte sie mich ins Grübeln. „Es gibt da eine Person aus unserer Vergangenheit, die uns Schaden zufügen will. Deshalb wollte meine Mum auch vor den Ferien, dass wir wegziehen, aus Sorge, diese Person könnte uns finden und sich an uns rächen.“ Diese Offenbarung schockierte mich und weckte die Neugier in mir, was denn in der Vergangenheit der Alisters vorgefallen war, doch brachte ich aus Ariana kein weiteres Wort mehr darüber raus. Stattdessen sagte sie: „Ich könnte mir vorstellen, dass diese Person geglaubt hat, Hannibal wäre mein Kater, weil er ja über die Ferien bei uns gelebt hat, und um sich an uns zu rächen, hat er ihn umgebracht. Jedenfalls … wenn dem wirklich so ist, dann tut es mir so unendlich leid, Dylan!“ Mein Mund stand offen, ich war sprachlos.
Da hielt ein Auto vor unserem Haus und Arianas Mutter stieg auf der Beifahrerseite aus. Auf der Fahrerseite stieg ein Mann aus, den weder ich noch Ariana kannten. Allerdings kam er mir bekannt vor. „Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast, Henry.“, sagte Sydney strahlend zu dem Mann.
„Kein Problem, war ja nur ein minimaler Umweg. Außerdem … für solch eine Frau wie dich, würde ich das jederzeit wieder tun.“ Der Mann namens Henry gab Sydney einen Handkuss, woraufhin Arianas Mund weit aufklappte. Jetzt erinnerte ich mich wieder an den Mann. Es war der Feuerwehrmann aus der Nacht, in der das Haus der Alisters brannte. Daher kannte Sydney ihn also. Aber was ging da ab?

Allmählich wusste ich gar nicht mehr was ich denken sollte. Steckt nun ein Evo-Hunter hinter all diesen Verbrechen, oder ein gewöhnlicher Mensch, der auf Rache aus war?
Fall 4: „Die Drogen in Tamaras Getränk!“

„Ich muss herausfinden, ob die Drogen wirklich für Ariana bestimmt waren. Kannst du mir dabei helfen Tamara?“ Ich sah die Schwester meiner ehemals großen Liebe mit großen Augen an, als ich sie am nächsten Tag in der Schule um Hilfe bat. Ich zog sie nur ungern in die Sache mit hinein, aber vielleicht kam sie an ein paar Informationen, an die ich niemals gelangen könnte.
„Ich bin mir nicht sicher, Dylan.“, antwortete sie mir, als wir zusammen das Schulgebäude verließen. „Ich weiß doch auch nicht wirklich was und alles was ich weiß sind nichts weiter als Vermutungen.“
„Bitte Tamara. Arianas Leben oder das eines anderen könnte davon abhängen.“, sagte ich flehend.
Tamara biss sich auf die Unterlippe, doch schließlich gab sie sich einen Ruck und erzählte alles, was sie wusste: „Die Wasserflasche, in der sich die Drogen befanden, war nicht die Einzige von dieser Marke. Joyce hat einen ganzen Beutel voll Flaschen davon mit in den Sportunterricht gebracht und sie an uns alle weiter gereicht. Doch war es eine Flasche zu wenig, weshalb Ariana mir ihre gab. Sie war noch randvoll, aber ich bemerkte, dass der Verschluss bereits offen war. Natürlich hab ich mir nichts weiter dabei gedacht. Erst später wurde mir klar, dass jemand heimlich Drogen da reingemixt haben muss. Die Frage ist halt wer und vor allem wann?! Wenn es ein gezielter Angriff auf Ariana war, dann muss es fast Joyce gewesen sein, von der sie die Flasche bekommen hat, aber ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass Joyce so etwas tun würde. Zudem war es Jens der die Wasserflaschen im Supermarkt gekauft hat und dabei zufällig auf Dixon und Rodney gestoßen ist und jetzt kommt´s…, ich glaube dass Rodney ein Drogendealer ist.“
Ich sah Tamara ahnungslos an. „Wer zum Henker ist denn Rodney?“
„Kennst du ihn nicht? Naja vom Namen her vielleicht nicht, aber du hast ihn sicher schon öfters gesehen. Er ist der Punk mit den gestylten giftgrünen Haaren und den vielen Tattoos und Piercings.“, erklärte Tamara mir, wobei ich den Zusammenhang noch nicht verstand. „Jedenfalls, ist er seit den Ferien Dixons neuer bester Freund! Seit unserer Trennung hängt Dixon nur noch mit Rodney und seiner Gang ab und ich glaube gesehen zu haben, wie der Kerl schon mal Drogen vertickt hat.“ War denn inzwischen eigentlich jeder verdächtig? Eins schien jedenfalls sicher zu sein: An dieser Schule gab es mindestens eine Person, die etwas Böses im Schilde führte. Frage: Mensch oder Evo-Hunter?!

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 23.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Hank: Mitglied in Rodneys Gang. Er ist körperlich ein Bulle und der beste Freund von Rodney.
Zara: Mitglied in Rodneys Gang. Sie ist Rodneys Freundin.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

M:Verdächtig-84
Ich begleitete Tamara zum Bahnhof, wo sich laut ihrer Aussage, die Gang von Rodney des Öfteren aufhielt. Das Dixon nun ein Mitglied dieser Punk-Gang sein sollte, wollte ich nicht so Recht glauben. Andererseits hatte ich ihn seit Schulbeginn nicht mehr so oft gesehen, nur noch im Sportunterricht und dort wirkte er meist geistesabwesend, was sich auch dadurch äußerte, dass er den Basketball bei einem Spiel nicht in den Korb traf. Auch mit Jens oder Mika sah ich ihn kaum noch rumhängen.
Tamara und ich marschierten über einen Bahnübergang und erreichten eine Baustelle, die direkt an den Gleisen lag. Holz, Eisen und andere Materialien lagen herum und Tamara und ich mussten aufpassen, dass wir nirgends stolperten. „Wieso arbeitet denn hier keiner?“, fragte ich nervös, als ich mich umsah und keine Bauarbeiter oder dergleichen entdecken konnte.
„Hast du jemals jemanden auf einer Baustelle arbeiten sehen?“, konterte Tamara. „Hier entlang. Es ist nicht mehr weit. Doch wir müssen leise sein, damit sie uns nicht entdecken.“
Tamara führte mich in ein angrenzendes Waldgebiet, von dem auch bereits einige Bäume gefällt worden waren. Nach etwa hundert Metern erreichten wir unser Ziel: Ich hörte Stimmen und Gelächter, der Geruch von Nikotin zog durch die Luft und als Tamara und ich uns hinter mehreren aneinanderreihenden Büschen versteckten, konnte ich durch die Blätter hindurch Rodney und seine Gang sehen. Seine Gang bestand aus etwa sieben Jungs und drei Mädchen, allesamt im Punk-Look, und unter ihnen befand sich auch Dixon, der kaum wiederzuerkennen war. Er trug eine am Knie zerrissene Jeans, ein Kettenhemd und eine schwarze Lederjacke. Zumindest seine Frisur sah noch genauso aus wie vorher. „Das ist Rodney.“, sagte Tamara und deutete auf einen etwas kräftiger gebauten Kerl, mit giftgrünen, gestyltem Haar. Seine Arme waren mit Tattoos übersäht und an seiner Nase und seiner Lippe baumelten Piercings, die ich abgrundtief abstoßend fand. „Das neben ihm ist sein bester Kumpel Hank. Mit dem legst du dich besser nicht an, denn der besitzt einen Schlagring.“, warnte Tamara mich und zeigte auf den bulligen Kerl neben Rodney, auf dessen Glatze ich einen Totenkopf erspähen konnte. Auf mich wirkte der Kerl wie eine Dampfwalze. Wenn der erst einmal loslegte, dürfte nur noch ein Häufchen Elend zurückbleiben. „Das kiffende Mädchen, das auf dem Rumpf eines Baumes hockt, heißt Zara. Sie ist Rodneys Freundin.“ Ich sah zu den drei Mädchen und wusste sofort, welche von ihnen Zara war, da sie die Einzige mit violettem Haar war und ihrem Freund zudem im nächsten Moment die Zunge in den Hals steckte. „Äh ja, Rodneys Gang besteht übrigens nur aus Zehntklässlern, Dixon ist die große Ausnahme.“
„Ich versteh das nicht. Weiß seine Mum, was er da treibt?“, fragte ich leise.
„Nein, natürlich nicht, wenn bekannt werden würde, dass der Sohn der Bürgermeisterin sich mit Punks rumtreibt…, wäre ihr Ruf im Arsch.“, antwortete Tamara mir. „Sie hat sich noch nie um Dixon geschert, oder hast du sie jemals bei einem Basketballspiel gesehen, oder auf dem Frühlingsfest?“
„Okay und du glaubst, dieser Rodney dealt mit Drogen?“, fragte ich weiter.
„Ich glaube es nicht, ich weiß es. Mika und Jens haben es mir erzählt. Sie haben sich Sorgen um Dixon gemacht und Rodney deshalb ausspioniert. Dabei haben sie gesehen, wie Rodney einem Studenten gegen Geld Drogen gegeben hat. Daraufhin sind sie natürlich direkt zu Dixon, um ihn zu warnen, doch der glaubte ihnen kein Wort und meinte nur, dass sie ‚falsche Freunde‘ wären und sich zum Teufel scheren sollen. Dixon steht unter Rodneys Einfluss. Er hat ihn komplett korrumpiert!“
„Ich kann das immer noch nicht glauben…, aber wie es scheint, hast du Recht.“, sagte ich, während ich Dixon dabei beobachtete, wie er von Rodney eine Zigarre entgegen nahm und kräftig daran zog. „Ich hab genug gesehen. Lass uns von hier verschwinden, bevor sie uns noch entdecken.“
„Was hast du nun vor?“, fragte Tamara mich, die um Dixon besorgt war.
„Na was wohl? Mein Dad ist Sheriff in dieser Stadt!“, antwortete ich ihr fest überzeugt.

„Rodney Stark.“, wiederholte ich den Namen, als ich gerade mit Cosmo und Luna im „60“ saß und mit meinem Dad telefonierte. Ich erzählte ihm alles über Rodney, seine Gang, und das er Drogen vertickt. Auch darüber, dass der Sohn der Bürgermeisterin womöglich darin verwickelt sein könnte.
„Ich werde mich darum kümmern, aber sag mal, wann kommst du nach Hause?“ Komische Frage. Meinem Dad war es sonst auch immer egal, wann ich nach Hause kam, solange ich immer pünktlich zum Abendessen erschien. „Jedenfalls … beeil dich. Ich hab hier Zuhause eine kleine Überraschung, die auf dich wartet.“ Mein Dad legte auf und ich schaute verdutzt. Was denn für eine Überraschung?
„Kaum zu glauben, in was Dixon da reingeraten ist.“, sagte Cosmo zu mir, der ein Stück Schokokuchen aß. Ihm und Luna hatte ich natürlich auch von meiner kleinen Expedition mit Tamara berichtet, auch von Tamaras Verdacht, dass nicht ihr, sondern Ariana die Drogen galten.
„Was ich nicht glauben kann ist, dass du dich erneut in Gefahr gebracht hast Dylan.“, sagte Luna, die mir gegenüber saß und mich dabei böse anstarrte. „Wenn sie euch entdeckt hätten. Dieser Rodney scheint gefährlich zu sein, vielleicht ist er sogar ein Evo-Hunter!“
„Boah, fang du nicht auch noch an Luna.“, reagierte ich genervt. „Cosmo ging mir auf Hawaii damit schon immer auf die Nerven, als es um Conner ging. Wenn es nach euch ginge, dürfte ich das Haus ja gar nicht mehr verlassen. Ich kann mich doch nicht ständig in meinem beziehungsweise jetzt Cosmos Zimmer verkriechen. Es tut mir nur Leid, dass ich euch nicht schon früher von Tamaras Verdacht erzählt habe, aber ich wollte Ariana keine Angst einjagen. Wo steckt sie eigentlich?“
„Sie ist genau wie du zu den Detektiven übergangen und schnüffelt ihrer Mum hinterher, von der sie glaubt, eine heimliche Affäre mit dem Feuerwehrmann zu haben, den sie in der Nacht des Brandanschlags kennengelernt hat.“, antwortete Luna mir. „Ist das eine menschliche Krankheit, dass ihr allem und jedem hinterher schnüffeln müsst?“
„Eher eine Dylan-und-Ariana-Krankheit, da sie Beide von Polizisten großgezogen worden sind.“, korrigierte Cosmo sie, der sein Stück Kuchen aufgegessen hatte.
„Ihr haltet euch wohl für oberschlau.“, sagte ich nun gereizt und genervt. „Ich tu wenigstens was, um herauszufinden, wer hinter all den Vorfällen steckt. Was habt ihr in der Zwischenzeit angestellt?!“
Luna und Cosmo warfen sich gegenseitige Blicke zu, ehe Luna antwortete: „Ich hab Mister Yard ausspioniert, denn unserer Meinung nach, verhält sich dieser Mann ausgesprochen eigenartig.“
„Tja und ich hab unsere Lehrer und Mitschüler ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Joyce scheint ein ganz anderer Mensch zu sein, seitdem sie mit Jens zusammen ist und bei Mister Cage dasselbe.“, erklärte Cosmo mir. „Es kann natürlich sein, dass die Liebe einen völlig verändert, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass Evo-Hunters ihre Gestalt angenommen haben.“
Mein Mund stand offen und ich schaute zwischen Luna und Cosmo hin und her, so perplex war ich. „Oookay, wie es scheint, sind wir alle dem Detektivsein verfallen. Inzwischen glaube ich, dass jeder verdächtig ist: Rodney und seine Gang, Dixon, Joyce, Mister Cage und Mister Yard!“
„Und dieser Schmierlappen, der sich an meine Mum ran wirft!“, rief eine weibliche Stimme und wie aus dem Nichts stand Ariana vor uns, die sichtlich sauer zu sein schien. „Ich schwöre euch, wenn dieser Kerl meiner Mum noch einmal die Zunge in den Hals steckt, dann prügle ich ihn windelweich!“

Pünktlich zum Abendessen kamen Cosmo, Luna, Ariana und ich nach Hause. Sydney schien noch nicht wieder da zu sein, sehr zum Missfallen von Ariana, die innerlich zu toben schien. Mein Dad stand bereits in der Küche und bereitete das Abendessen vor. Der Tisch war für sieben Personen gedeckt und Cosmo konnte es kaum erwarten, schon wieder was zu essen. „Hey Dad.“, begrüßte ich ihn, als mir plötzlich einfiel, dass wir doch nur sechs Personen in dem Haus waren.
„Dylan, eine große Überraschung wartet auf dich im Wohnzimmer!“, rief mein Dad mir lächelnd zu, was mir nun doch ein wenig Sorge bereitete.
„Noch mehr Essen?“, fragte Cosmo meinen Dad hungrig. Ohne ein weiteres Wort schob ich die Schiebetür zur Seite und betrat das Wohnzimmer. Auf der Couch saß ein Junge, der sichtlich erfreut schien, als er mich sah. „Ach du heilige Schei…“, hörte ich Cosmo sagen, als er wie ich Conner auf der Couch sitzend erblickte. Conner stand auf und fiel mir regelrecht um den Hals. Ich war zu überrascht, um die Umarmung zu erwidern. Im Hintergrund hörte ich Cosmo leise zu Luna sagen: „Tu mir den Gefallen und schreib Conner wieder auf unsere Verdächtigenliste!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 25.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.

N:Date-85
Es war die Überraschung schlechthin, als plötzlich mein Urlaubsflirt Conner vor mir stand und mich in den Arm nahm. Mit ihm hatte ich so gar nicht gerechnet, denn ehrlich gesagt, hatte ich ihn schon fast wieder aus meinem Gedächtnis gestrichen. Nicht weil er mir gleichgültig war, sondern weil der letzte Monat mein Gehirn auf andere Weise beschäftigte. Doch nun war er hier und ehrlich gesagt, freute ich mich ein wenig ihn wiederzusehen. Cosmo hingegen war alles andere als begeistert, dass Conner mich besuchte. Seine kindische Eifersucht spiegelte sich in Ignoranz und Unhöflichkeit gegenüber Conner wider. Zum Glück hatte Conner ein Zimmer in einer Pension, wo wir Cosmo im Notfall aus dem Weg gehen konnten. Zu meiner Erleichterung waren Ariana und Luna Conner gegenüber nicht so feindselig gestimmt. „Er ist süß.“, meinte Ariana beim Zähneputzen zu mir, als Conner fort war.
Luna konnte Cosmos Misstrauen gegenüber Conner nicht verstehen, da es keinerlei Anzeichen gab, dass er ein Evo-Hunter sein könnte. „Wäre er ein Evo-Hunter, hätte er Dylan auf Hawaii angegriffen und nicht hier!“ Berechtigte Aussage ihrerseits, dem ich nur beipflichten konnte.
Conner blieb mehrere Tage zu Besuch und auch wenn mich gerade ganz andere Dinge beschäftigten, nahm ich mir gerne die Zeit, ihm meinen Heimatort zu zeigen und ihm meine Freunde vorzustellen. Ein wenig eigenartig wirkte es schon, da jeder zu glauben schien, Conner sei mein fester Freund. „Ist das dein Freund? Also der mit dem du gehst und mit dem du na du weißt schon was machst …“, fragte Joyce mich ganz aufgeregt, während mir die Schamesröte ins Gesicht stieg.
„Ariana hat Recht, er ist süß.“, sagte Tamara und fügte hinzu: „Warte, ich mach ein Foto mit meinem Handy und schick es Emmet, damit er sieht, was er verpasst!“ Ich stutzte, doch ließ ich Tamara gewähren. Auf Emmets Reaktion wäre ich ja schon gespannt gewesen.
Conner beeindruckte alle mit seiner heiteren und sonnigen Ausstrahlung – vor allem die Mädels – aber leider war er nur eine begrenzte Zeit zu Besuch: „In zwei Tagen muss ich leider schon wieder zurück. Ich kann die Uni schließlich nicht noch eine weitere Woche lang schwänzen…“, teilte Conner mir am fünften Tag mit, was mich doch ein wenig traurig stimmte.

Am Abend vor Conners Abreise, verabredete ich mich mit ihm zu einem Abschiedsdate im „Dinner for Two“. Es sollte keine große Sache werden, doch mein Dad und Cosmo machten daraus eine superdupergigantische Sache! „Denk an unsere Hausordnung: Bis spätestens 22 Uhr bist du Zuhause!“, warnte mein Dad mich, als ich frisch angezogen die Treppe runterkam.
„Und egal was er tut…, tu das Gegenteil.“, sagte Cosmo, der mich und meinen Dad damit mehr als verwirrte. „Hallo? Wenn er S – E – X will, dann solltest du schleunigst das Weite suchen!“
Mein Dad lachte beunruhigt und nervös. „Dylan würde doch niemals…, also er würde doch nicht…“
„Einatmen und wieder ausatmen Dad.“, sagte ich amüsiert. „Du musst dir um mich keine Sorgen machen und du…“, ich zeigte mit einem Finger auf Cosmo, „… du bist jetzt still, sonst kracht es!“
„Ja aber, Dylan…“
„Nein Cosmo, es reicht, kein aber!“, schrie ich nun laut und aufgebracht. „Ich will nichts mehr davon hören, dass du Conner nicht magst und dass er eventuell ein Evo-Hunter sein könnte. Schluss damit!“
Cosmo schaute mich wie ein trauriges kleines Kind an. Ihm hatte es tatsächlich die Sprache verschlagen, jedoch nur für kurze Zeit: „Ich wollte dir doch nur sagen, wie umwerfend du aussiehst.“ Ich schnaufte wie ein Nashorn, doch fand ich das Kompliment sehr süß und dankte Cosmo dafür.

Conner und ich trafen uns vor dem „Dinner for Two“. Er hatte sich wie ich für das Date in Schale geworfen. Er trug ein himmelblaues Hemd und hatte seine Haare gestylt. Zudem trug er eine Kette um den Hals, an dem ein Anhänger in Form eines Wassertropfens hing. Als er mich sah, lächelte er, dabei kamen seine weißen Zähne zum Vorschein. Wenn es Engel wirklich gab, dann stand gerade wahrhaftig einer vor mir. „Wollen wir?“, fragte ich lächelnd und verdrängte meine Nervosität.
Conner hielt mir elegant die Tür auf und ich trat in das Restaurant ein. „Ein Tisch für Zwei…?“ fragte ein mir bekannter Ober. Es war Jens! „Oh, guten Abend Dylan … und du musst ganz sicher Conner sein. Joyce schwärmt pausenlos von dir, äh ich meine sie redet fast nur noch von dir, aber nichts Besonderes, nur gewöhnliche Sachen.“ Jens redete sich um Kopf und Kragen. Man spürte förmlich, dass er eifersüchtig auf Conner war, weil er Joyce so den Kopf verdreht hat, dennoch benahm er sich galant und schüttelte Conner die Hand. Dass Jens heute Abend arbeiten musste, wusste ich vorher nicht – und jetzt musste er uns auch noch bedienen. Er führte uns Zwei zu unserem Tisch, zündete eine am Tisch stehende Kerze an und brachte uns zugleich die Speisekarte. Nebenbei empfahl er uns ein vorzügliches Fischgericht, wofür Conner sofort Feuer und Flamme war.
„Es ist nett hier…“, sagte Conner, der sich umsah und dabei genau wie ich nervös zu sein schien.
„Es ist wirklich schade, dass du morgen schon wieder abreisen musst.“, sagte ich schließlich. „Ich hab mich ehrlich tierisch gefreut, dass du hier warst. Damit hab ich im Leben nicht gerechnet, vor allem… nachdem dich unsere Trennung im Hotel auf Hawaii so belastet hat.“
„Seit jenem Tag hab ich an nichts anderes mehr als an dich denken können.“, erwiderte Conner, der zugleich seinen Kopf über den Tisch beugte, um mich küssen zu können. Ich wusste, dass ich es auch wollte, ihn küssen, aber war das richtig? Er reiste morgen ab und das wäre doch nur unnötiges Pingpongspielen am Herzen.
Zu einem Kuss kam es ohnehin nicht, denn kurz davor, setzte sich ein anderes Paar an den Tisch auf der anderen Seite der Hecke. Mir fiel die Kinnlade runter, als ich Sydney erkannte, die ein anmutiges Abendkleid trug und in Begleitung des Feuerwehrmanns Henry Knighton war. „S-Sydney!“, gab ich perplex von mir, während nun auch Conner rüber sah.
Sydney schien nicht weniger überrascht zu sein. „Na sowas, ihr Zwei auch hier? Das ist ja eine Überraschung. Ich glaube ihr kennt Henry bereits?! Er ist meine Begleitung für heute Abend.“
„Freut mich sehr Jungs!“, begrüßte Henry uns über die Hecke hinweg freundlich.
„Sooo, einmal der Seelachs und einmal die Penne.“, sagte Jens, der auf zwei Händen jeweils einen Teller mit unseren bestellten Speisen herbeitrug. „Lasst es euch schmecken!“
Conner und ich begannen zu essen und ließen uns auch nicht zu sehr von Sydney und ihrem unerwarteten Date ablenken. Doch irgendwann bekam ich das ungute Gefühl, beobachtet zu werden und ein Déjà-vu spielte sich in meinem Kopf ab. Ich drehte mich augenblicklich um, doch da war nichts. Dann schien es so, als würde ein etwas kräftiger Windstoß die romantische Kerze ausblasen. Moment … ein kräftiger Windstoß in einem Restaurant? Erneut blickte ich mich um und konnte dabei gerade noch erkennen, wie sich eine Gestalt hinter der Hecke versteckte. „Du entschuldigst mich für einen Moment.“, sagte ich mit aufgesetztem Lächeln zu Conner, schritt jedoch dampfend davon. „Was zum Teufel treibst du hie … Ariana, du?!“ Ich starrte Ariana erschrocken an.
„Bitte sei leise.“, zischte Ariana mich an und zog mich zu sich herunter. „Meine Mum darf nicht mitbekommen, dass ich sie ausspioniere, sonst bekomme ich eine Woche lang Hausarrest.“
„O-Okay, ich dachte ehrlich gesagt du bist Cosmo, der mich und Conner ausspioniert.“, erwiderte ich.
„Tu ich auch!“, rief Cosmo plötzlich, der hinter einer weiteren Hecke zum Vorschein kam. Erneut klappte mir die Kinnlade herunter. Cosmo grinste mich unschuldig an. „Hallo!“
Ich schäumte vor Wut. „Wolltest du nicht eigentlich bei meinem Dad zuhause bleiben? Und sag mir jetzt bitte nicht, dass mein Dad sich als Ober getarnt hat und mich ebenfalls hier ausspioniert.“
„Äh … ist das eine dieser Fangfragen?“, entgegnete Cosmo verdutzt und vorsichtig.
Ich versuchte cool und gelassen zu bleiben und mich nicht aufzuregen. „Geh nach Hause Cosmo und was dich angeht Ariana, denkst du nicht auch, dass deine Mum alt genug ist, um zu wissen, mit wem sie ausgeht?!“ Fast wie auf Kommando, schüttelten Cosmo und Ariana gleichzeitig den Kopf.
Frustriert und mit gleichgültiger Haltung ging ich zu meinem Platz zurück, wo Conner bereits ungeduldig auf mich wartete. Von seinem Seelachs hingegen war nichts mehr übrig. Ich machte mich über meine nur noch lauwarmen Penne her, als Jens erneut an unseren Tisch trat und sagte: „Ach bevor ich es vergesse, Dylan. Danke für deine Einladung. Ich komme am Samstag sehr gerne zu deiner Geburtstagsfeier. Ab 16 Uhr, richtig?“ Ich riss meine Augen weit auf und nickte zaghaft.
Meine Aufmerksamkeit galt jedoch Conner, der von diesen Neuigkeiten begeistert war „Du hast Geburtstag? Na dann bleib ich wohl doch noch ein paar Tage.“ Sollte ich mich darüber nun freuen oder nicht? Ich verspürte so gar kein Herzklopfen mehr … und hörte Cosmo hinter der Ecke fluchen.

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 27.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Ξ:Geburtstag-86
Der heutige Tag war mein Tag! Heute feierte ich meinen 16.Geburtstag und zu diesem Anlass lud ich einige Leute in unser Haus ein. Es sollte ein schöner Tag mit Musik, Tanz, Kuchen, Pizza und natürlich reichlich Geschenken, die an mich bestimmt waren, werden. Für die nötige Stimmung sorgte zudem mein Grandpa, der eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung für mich dabei hatte. Mir fielen die Augäpfel aus dem Kopf, als ich sah, wer zusammen mit ihm aus dem Auto ausstieg. „Ist nicht wahr.“, sagte ich schockiert, überrascht, erfreut und das alles zur selben Zeit!
„Ich nehme mal an, du kennst Zayn Malik?!“, rief mein Grandpa mir zu, als er aus seinem Wagen stieg und mit ihm ein Mitglied meiner Lieblings-Boyband „One Direction“!
„Ich muss träumen.“, sagte ich ganz verdattert.
Da schnipste Cosmo mir mit seinen Fingern an die Schläfe, was etwas wehtat. „Für mich machst du einen wachen Eindruck.“
„Guten Tag. Du musst Dylan sein. Dein Großvater hat mir bereits viel von dir erzählt.“, sagte Zayn lächelnd zu mir, der wahrhaftig vor mir stand und mir die Hand schüttelte. „Ich wünsch dir alles Gute zu deinem Geburtstag. Dein Großvater hat mich eingeladen, um dich zu überraschen.“
„Tse, als würde er dem Kerl das erste Mal gegenüber stehen.“, hörte ich Cosmo im Hintergrund zu Luna sagen und spielte damit zweifelsohne auf den Tag an, als er sich in Zayn Malik verwandelte und stolz durch die Schule stolzierte, während alle Mädels anfingen zu kr…
„Aaaaaah! Oh mein Gott, das ist Zayn Malik!“, schrie Ariana, die soeben die Treppe runterkam. „Mein größter Traum wird wahr! Oh mein Gott, oh mein Gott! Vielleicht träum ich ja auch noch…!“
„Wieso sagt eigentlich jeder, dass er träumen muss?“, fragte Cosmo verständnislos. „Ihr habt doch alle eure Augen auf, also könnt ihr gar nicht träumen, weil ihr auch nicht schlaft!“
„Cosmo, ich glaube das hat mit dem Menschsein zu tun.“, versuchte Luna ihm zu erklären.
Nachdem bereits die erste große Überraschung des Tages geglückt war, konnte es ja nur noch ein unvergesslicher Geburtstag für mich werden. Sobald meine anderen Gäste eintrafen, konnte die Party so richtig beginnen. Mein Dad setzte bereits den Kaffee auf, während Sydney ihren Himbeerkuchen anschnitt, den sie auf meinen Wunsch hin heute Morgen gebacken hat. Cosmo leckte sich bereits gierig das Maul, doch jedes Mal, wenn er dem Kuchen zu nahe kam, gab´s ein paar auf die Finger. „Dylan, geh bitte zur Tür. Deine Gäste trudeln ein!“, rief mein Dad mir zu.
Ich ging zur Tür und öffnete sie. Jens und Joyce kamen wie erwartet zusammen und ich freute mich sehr, dass sie meiner Einladung gefolgt sind. Sie hatten noch keinen Fuß über die Türschwelle gelegt, als ein alter blauer Truck vorfuhr, aus dem Fynn mit seinem Großvater ausstieg. Fynn hielt einen Behälter in seiner Hand, indem sich ein Johannisbeeren-Creme-Kuchen befand, den Großmutter Woodstock für mich machen ließ. Sie waren noch nicht ganz angekommen, da hörte ich auch schon den ersten Schrei aus dem Wohnzimmer. Zuerst erschrak ich und fragte mich, was jetzt wieder los sei. Heute wollte ich auf keinen Fall Ärger haben, aber dann wurde mir schnell klar, dass Joyce wohl gerade Zayn Malik gegenüberstand. Na hoffentlich hatte Jens seine Eifersucht im Griff. „Was war das?“, fragte Fynn mich irritiert.
„Ach das, nur ein Schrei von vielen heute.“, antwortete ich belustigt. „Es ist wirklich schön, dass ihr gekommen seid. Mr. Woodstock, warum haben Sie denn ihre Frau nicht mitgebracht?“
„Ach du weißt doch, dass sich meine Frau bei zu vielen Menschen unwohl fühlt. Sie zog es also vor, lieber Zuhause zu bleiben und ein wenig zu stricken, aber ich soll dir liebe Grüße von ihr ausrichten.“, erklärte der alte Woodstock mir und die Grüße nahm ich sehr gerne entgegen.
„Kommt herein. Sobald Tamara mit den Bananen-Muffins da ist, gibt es Kaffee und Kuchen.“, sagte ich und fünf Minuten später kam Tamara auch. Bevor sie jedoch unser Haus betrat, nahm ich ihr die Box mit den Muffins ab, damit sie keinen Schaden erlitten – sonst hätte Cosmo noch geweint – denn es dauerte keine zehn Sekunden, da entdeckte auch sie Zayn Malik, gefolgt von einem Schrei.
„Geht das etwa den ganzen Tag nun so?“, fragte Sydney, die sich vor Schreck die Ohren zuhielt.
„War wohl doch keine so gute Idee. Ach hätte ich doch nur Sandra Bullock eingeladen…“, sagte mein Dad, von dem ich nur zu gut wusste, wie scharf er Sandra Bullock fand.
„Soso, Sandra Bullock…“, wiederholte Sydney, die meinen Dad schelmisch angrinste.
„Kommt Henry eigentlich auch?“, fragte mein Dad Sydney unerwartet, aber vermutlich, um das Thema zu wechseln.
„Nein. Wir hielten es für das Beste, Ariana noch ein wenig Zeit zu geben.“, antwortete Sydney ihm.
„Also ist es was Ernstes? Du und Henry … ihr seid …?“ Mein Dad sah Sydney fragend an und auch ich war neugierig darauf zu erfahren, ob Ariana womöglich bald einen neuen „Stiefvater“ bekam.
„Wir verstehen uns sehr gut, falls es das ist, was du wissen möchtest.“, antwortete Sydney, die sich zu einer weiteren Aussage nicht hinreißen ließ und das Schweigen über das Thema legte.
„Gibt es bald Essen? Ich verhungere…“, sagte Cosmo, der in die Küche gestapft kam und sich hungrig auf den Küchenstuhl fallen ließ, wo er betrübt auf die verschiedenen Kuchen starrte.
„Was ist los mit dir?“, fragte ich, da mir sein Verhalten selbst für ihn eigenartig erschien.
„Ach keine Ahnung. Ich fühl mich heute irgendwie ein wenig schlapp.“, antwortete Cosmo mir.
„Ach echt? Können Evos eigentlich krank werden? Seit wann fühlst du dich denn so?“, fragte ich weiter, da Cosmo in meinen Augen auch einen relativ blassen Eindruck machte.
„Hm … keine Ahnung. Angefangen hat das glaube ich heute Morgen nach dem Duschen.“, erklärte Cosmo mir. Ich stutzte. Nach dem Duschen? Wasser war doch normalerweise die Kraftquelle der Evos, demnach sollte er doch eigentlich frisch gestärkt sein.
Es klingelte an der Tür. „Na das kann ja eigentlich nur eine Person sein.“, sagte Cosmo, der mit den Augen rollte. Meine Sorge um ihn war auf einmal wie weggewischt, denn sein Missfallen gegenüber Conner wurde langsam mehr als krankhaft.
„Da kann ich dich beruhigen. Es fehlen noch zwei Leute. Conner und…“ Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen, denn ich hörte laute Stimmen vor dem Haus. Ich trat näher an das Küchenfenster, um mehr sehen zu können. In der Hofeinfahrt standen zwei Jungs, der eine war Conner mit einem Strauß Blumen und der andere Mika, mit meiner Lieblingsschokolade. „Oh, das ist nicht gut.“
„Oh super, endlich wird´s spannend!“, rief Cosmo glückselig, dessen Hunger wie weggeblasen zu sein schien. „Ich hab gar nicht gewusst, dass du Mika auch zu deinem Geburtstag eingeladen hast.“
„Warum nicht? Schließlich ist er doch dein bester Freund…“, antworte ich, was sich hinterher jedoch ein wenig dämlich anhörte, da es ja nicht Cosmos Geburtstag war, aber ich wollte einfach nicht zugeben, dass ich Mika insgeheim auch gerne hatte.
„Ich geh da lieber mal dazwischen, bevor sie sich die Köpfe einschlagen.“, sagte ich schnell.
„Warum streiten die sich eigentlich?“, hörte ich meinen Dad noch verwirrt fragen
Cosmo hatte natürlich die passende Antwort: „Vermutlich, weil beide denselben Jungen lieben.“

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 30.Mai 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Hannibal: Kater der Winters; wurde tot auf dem Friedhof vorgefunden.

O:Geschenke-87
Es war mir mehr als unangenehm, was sich gerade vor meinem Haus zutrug. Ich öffnete die Haustür und konnte sehen, wie Mika mit stählerner Brust auf Conner zuschritt. Conner wirkte jedoch nicht weniger bedrohlich, kein Wunder, fühlte er sich von Mika doch angegriffen. „Wieso gehst du nicht wieder dorthin, wo du hergekommen bist, hm? Dylan braucht einen Kerl wie dich nicht.“, sagte Mika.
„Hallo? Geht´s noch?!“, stieß ich wütend aus und packte Mika kräftig am Arm, um ihn von Conner wegzuzerren. „Was soll der Scheiß hier? Wieso gehst du auf Conner los?!“
Mikas Wut verwandelte sich in Verwirrung um. Ich blickte ihn zornig an, während er plötzlich hilflos und traurig zu sein schien. Mika war ja schon immer etwas seltsam, aber inzwischen benahm er sich völlig daneben. „E-Er…“ Mika stotterte herum und brachte kein Wort aus sich heraus, so sehr hat ihn das alles aus der Fassung gebracht. Schließlich reichte es ihm: „Ach lasst mich doch alle in Ruhe! Hier für dich und noch einen schönen Geburtstag wünsche ich.“ Mika drückte mir die Schokolade in die Hände und kehrte um. Ich verspürte nicht das Verlangen, ihm hinterher zu rennen, da er sich unmöglich gegenüber Conner benahm. Doch leider stimmte mich das Ganze auch irgendwie traurig.
„Warte. Ich übernehme das schon.“, sagte Cosmo plötzlich, der an mir vorbei rannte, Mika hinterher.
Conner warf Mika einen letzten zornigen Blick nach, ehe er sich voll und ganz mir widmete. Dabei setzte er plötzlich ein Lächeln auf, das ich fast schon ein wenig unheimlich fand. „Das ganze Chaos tut mir Leid. Hier, das ist für dich. Ich hoffe es ist nicht zu schmalzig, aber sie sind wirklich sehr hübsch.“
Conner überreichte mir den Strauß Blumen und mit einem Mal war mein Kummer wie weggeblasen. Die Blumen dufteten einfach herrlich und ich war Conner sehr dankbar für dieses Geschenk. Als Gegenleistung drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, was auch meine Freunde im Haus mitbekamen, die zum Kichern und zum Tuscheln anfingen – wie im Kindergarten!
„Dylan!“ Ich drehte mich um, denn mein Dad stand an der Haustür und blickte nervös zu uns. „Jetzt steht da nicht rum, wie Falschgeld. Deinen Gästen knurrt der Magen. Kommt, lass uns Kuchen essen!“ Conner und ich marschierten ins Haus zurück, doch warf ich noch einmal einen Blick die Straße runter, in Richtung, in der Mika verschwand. Hoffentlich konnte Cosmo ihn besänftigen.

„For he’s a jolly good fellow, for he’s a jolly good fellow. For he’s a jolly good fellow, which nobody can deny.“ Meine Gäste sangen alle gemeinsam mir dieses Geburtstagslied, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte, auch wenn es mich mit Scham erfüllte, dass für mich gesungen wurde. Immerhin war Einer dabei, der singen konnte. Als Zayn Malik sang, schmolzen Ariana, Joyce und Tamara dahin.
Noch während des Liedes kehrte Cosmo zurück und zur Überraschung aller, hatte er auch Mika im Schlepp. Er und Conner warfen sich nur ganz kurz gegenseitige Blicke zu, ehe sie sich anderen Dingen widmeten. Conner wurde von meinem Grandpa in ein Gespräch verwickelt und Mika wandte sich schuldbewusst an mich. „Ich hab mich wie ein Vollidiot aufgeführt. Ich hoffe du kannst mir noch einmal verzeihen?“ Ich runzelte die Stirn und schaute Mika mit ernster Miene an, doch dann lächelte ich, denn natürlich verzieh ich ihm. Zu seiner und auch meiner eigenen Überraschung, umarmte ich ihn innig. Dies entging auch Conner nicht, der seine Augen nicht von uns abwandte. „Und wie fühlst du dich nun mit Sechszehn? Erwachsener? Merk dir eins: Dein Vater hat immer noch die Macht!“
Nach dieser Aussage, setzte sich Mika zu Cosmo an den Tisch und gemeinsam verdrückten sie mehrere Kuchenstücke und Muffins.
Nach einer Weile, in der sich jeder mit jedem ein wenig unterhielt, stand mein Dad auf und schlug mit einem Löffel sachte gegen ein Weinglas, um eine Rede zu halten. Ich schluckte, denn ich rechnete mit allem … vor allem mit peinlichen Geschichten aus meiner Kindheit. „Der heutige Tag gebührt ganz meinem Sohn, denn heute, vor sechszehn Jahren, hat er mein Leben … und auch das von meiner verstorbenen Frau mit Glück und Liebe bereichert. Ich will gar nicht viele Worte verlieren, denn ich möchte niemanden zu Tränen rühren, oder in Verlegenheit bringen, aber an dieser Stelle will ich meinem Sohn sein Geschenk überreichen.“ Während mein Dad redete, schlich sich Sydney aus dem Wohnzimmer, vermutlich um mein Geschenk hereinzuholen. „Dylan…, ich weiß noch genau, wie deine Mutter dir vor drei Jahren Hannibal zu deinem Geburtstag geschenkt hat. Leider wurde dein Kater dir auf schmerzvolle Art und Weise aus deinem Leben gerissen. Ich weiß wie lieb du ihn hattest…, auch wenn ich mich meistens um ihn kümmern durfte.“ Die Gäste lachten und auch ich musste schmunzeln. War sein Geschenk etwa…? „Ich denke, wenn Hannibal eine Sternschnuppe gesehen hätte, dann hätte er sich gewünscht, dass du nicht um ihn trauerst und dein Leben weiter lebst…, vielleicht sogar mit einem neuen Spielgefährten.“ In diesem Augenblick trat Sydney wieder ins Wohnzimmer und in ihrem Armen hielt sie ein Katzenbaby, dass jedem im Raum ein „Awww“ entlockte. Sydney überreichte mir das Katzenbaby, das mich mit seinen Kulleraugen süß ansah und mein Herz somit im Sturm eroberte. „Das ist Tatze und er ist eine Tigerkatze.“, erzählte mein Dad.
„Oh mein Gott, ist der süß.“, hörte ich Fynn laut sagen.
„Danke Dad.“, sagte ich glückselig und umarmte meinen Dad dankbar mit einem Arm, während ich in der anderen Hand Tatze hielt, der mit seinen kleinen Pfoten herumwedelte.

Die Geburtstagsfeier ging weiter und ich öffnete die Geschenke meiner Freunde. Von Sydney, Ariana und Luna erhielt ich drei Tickets für einen Besuch im Nationalpark. Klar, dass ich da Cosmo und meinen Dad mitnahm. Auch von Cosmo erhielt ich ein Geschenk. Es war ein Zeichenset mit Bleistift, Lineal, Spitzer, Geodreieck, Radiergummi, Buntstiften und Pinsel. Damit hatte er genau das richtige Geschenk für mich gefunden, da das Zeichnen zu meinen leidenschaftlichsten Hobbys zählte.
Nachdem alle Geschenke geöffnet waren, zog Tamara mich zur Seite. Ich begleitete sie in den Flur, wo sie noch eine kleine Überraschung für mich parat hielt: „Das hier hat mich vor einer Stunde erreicht. Sieh es dir an, danach kannst du mir das Handy ja wieder zurückgeben.“
Tamara überreichte mir ihr Handy und ging anschließend zurück zu den Anderen – unter anderem um Zayn Malik weiter anzuhimmeln. Ich schaute auf das Display ihres Handys. Das Gesicht von Emmet strahlte mir entgegen. Offenbar hatte er mir eine Videonachricht hinterlassen. Ich drückte auf „Play“ und das Video wurde abgespielt: „Oookay, wie funktioniert das hier? H-Hey Dylan. Ich hoffe du hörst mich, denn eigentlich hasse ich Videobotschaften, aber für dich mache ich eine Ausnahme. Ich wünsch dir alles Liebe zu deinem 16.Geburtstag! Sorry, dass ich nicht mit dir feiern kann, aber ich denke an dich und ich vermiss dich auch. Du bist für mich immer noch der beste Freund, den man sich nur wünschen kann und ich wünsch dir Glück, Gesundheit und viel Liebe. So … das war´s eigentlich schon … denke ich…, äh wo macht man das aus? …Ah da!“ Das Video war zwar kurz, aber wunderschön. Emmet zu sehen, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 1.Juni 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Π:Conner-88
In den letzten zwölf Monaten sind viele traurige Dinge in meinem Leben passiert und trotzdem hatte ich einen doch ganz schönen Geburtstag, bei dem ich von den Menschen die mir am wichtigsten sind, umgeben war. Zum Glück hatte sich Mika wieder eingekriegt und ein weiterer Schlagabtausch zwischen ihm und Conner blieb uns allen erspart. Mika saß ruhig in seiner Ecke, trank ein wenig Kirschschorle und unterhielt sich mit Jens über das peinliche Verhalten der Mädchen, die noch immer Zayn Malik anhimmelten. Apropos Zayn Malik: Ich konnte es immer noch nicht so recht glauben, dass mein Dad und mein Grandpa es geschafft haben, ihn auf meine Geburtstagsparty einzuladen. Ich brachte keinen Ton heraus, als Zayn sich mit mir über Musik unterhielt, so schüchtern war ich. Cosmo war wieder einmal derjenige, der aus einer peinlichen Situation, eine Lustige machte, indem er sagte, dass er die Band „BTS“ besser als „One Direction“ fand.
So schritt der Tag dahin und mein Geburtstag näherte sich dem Ende. Fynn und sein Grandpa waren die Ersten, die sich von mir verabschiedeten und nach Hause fuhren. Doch zuvor lud der alte Woodstock uns alle in den Sommerferien zu sich auf die Farm ein, wo er für uns ein nettes Barbecue veranstalten wollte. Kurz darauf gingen auch Jens, Joyce und Tamara. Bei Letzterer bedankte ich mich noch einmal ganz herzlich für die überraschende Nachricht von Emmet. Zum Schluss blieben noch mein Dad, mein Grandpa, Zayn Malik, Sydney, Ariana, Cosmo und Mika über. Luna hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen, da sie sich müde fühlte und ihr auch ein wenig schwindlig war. Auch Cosmo schien es immer noch nicht besser zu gehen. Ich bemerkte, wie er mehrmals auf die Toilette rannte, denn offenbar spielte sein Magen verrückt. „Vielleicht ein Evo-Grippevirus.“, meinte Ariana zu mir.
„Hoffentlich geht es Beiden morgen wieder besser.“, fügte ich hinzu.
„Ich werde es dann auch langsam mal packen.“, sagte Mika, der sich von seinem Platz erhob.
Ich begleitete Mika zur Tür. „Danke, dass du da warst. Das hat mich wirklich sehr gefreut.“
„Du musst nicht aus Freundlichkeit lügen. Wir wissen beide, dass ich dir beinahe deinen Geburtstag versaut habe.“, entgegnete Mika schwerfällig.
Ich legte meinen Kopf schief und sah Mika an. „Du hast ihn nicht versaut … wirklich nicht.“
Ich konnte Mika ein Lächeln entlocken, dennoch wirkte er traurig, als ob ihn etwas beschäftigen würde. Ich könnte jetzt raten, was mit ihm los war, doch war mir nicht danach. Meine Gedanken kreisten bereits um so viele Themen, dass ich mir nicht auch noch über ihn den Kopf zerbrechen möchte. Mika war einfach Mika, der nett, aber eben auch ein Arsch sein kann. „Also dann.“, sagte er und zur Verabschiedung umarmten wir uns kurz, was sich unerwartet angenehm anfühlte. Danach schritt er zur Tür raus, die ich erst wieder zuzog, als er hinter der nächsten Biegung verschwand.
Noch bevor ich ins Wohnzimmer zurückmarschierte, kam Conner auf mich zu, der mich mit einem breiten Lächeln ansah und mir dann einen Kuss auf den Mund drückte. Es war unser erster richtiger Kuss, seitdem er zu Besuch war. Bisher hatte ich mich immer zurückgehalten, da ich nicht wieder falsche Hoffnungen in ihn wecken wollte und ihm ging es bestimmt auch so. Keine Ahnung warum er mich jetzt so plötzlich küsste, aber es fühlte sich leider auch nicht so gut wie früher an. Ich musste mir und auch ihm wohl oder übel eingestehen, dass ich keine tieferen Gefühle für ihn hegte. „Zeigst du mir euer Baumhaus?“, fragte Conner mich plötzlich. „Ich war noch nie in einem und du sahst so glücklich aus, als du mir davon berichtet hast, wie du es mit deinem Dad zusammen gebaut hast.“
Ich musste nicht lange überlegen. Meine restlichen Geburtstagsgäste kamen, dem Gelächter aus dem Wohnzimmer nach zu urteilen, sehr gut ohne mich aus, so dass ich und Conner uns Schuhe anzogen, vorne zur Haustür rausschlichen und uns heimlich in den Garten verzogen. Ich kletterte vor Conner die Leiter zum Baumhaus hoch, von dem man nun einen wundervollen Ausblick hatte. Die Sonne war gerade am Untergehen und schaute nur noch ein bisschen hinterm Horizont hervor. Conner stellte sich neben mich und war begeistert. „Wow! Das ist wunderschön!“
Es war ein wirklich schöner Augenblick und ich ruinierte ihn nur ungern, aber Conner verdiente die Wahrheit. „Du Conner, ich…“
„Hey, sind das am anderen Baum Kirschen?“, fragte Conner mich plötzlich, der zum Kirschbaum von Mister Yard blickte. „Sind die schon reif?“
„Nein, ich glaube nicht, aber das ist jetzt auch unwichtig, weil ich dir was sagen möchte.“, antwortete ich knapp. „Wir müssen nämlich darüber reden, was wir füreinander emp…“
Wieder wurde ich von Conner unterbrochen, der sich nun im Baumhaus umsah, und eine alte Decke und zwei Wasserpistolen fand. „Boah cool. Pistolen. Peng, Peng, Peng!“ Conner tat so, als würde er um sich schießen. Ich schnaufte, denn allmählich wurde das Ganze anstrengend.
„Conner, jetzt hör mir doch bitte mal zu. Ich will dir schon die ganze Zeit etwas sagen!“, rief ich ihm zu, doch Conner drehte mir den Rücken zu und ich wusste nicht, ob er mir Gehör schenkte. „Hallo?“
Wieder war es Conner der sprach, doch dieses Mal klang seine Stimme anders und zwar eiskalt: „Du willst mir sagen, dass du nichts für den lieben Conner empfindest?“ Ich runzelte die Stirn, denn seit wann sprach Conner von sich in der dritten Person. „Nun … damit würdest du ihm sicher das Herz brechen…, wenn es noch schlagen würde.“ Conner drehte sich zu mir um, dessen Miene steinhart wurde. Von seinen leuchtenden Augen war nichts mehr zu sehen. Auf einmal ging eine ungeheuer böse Aura von ihm aus, was mich einen Schritt zurückweichen ließ. Inzwischen war ich jedoch so schlau, was dieses Verhalten bedeutete: Conner war ein Evo-Hunter! „Überrascht?“, fragte Conner mich, der bedrohlich auf mich zuschritt. „Nun ich hab mir auch wirklich Mühe gegeben nicht aufzufliegen. Es war gar nicht so einfach, das kann ich dir sagen. So zu tun, als wäre ich dieser Junge, den du auf Hawaii kennen gelernt hast, aber es war die einzige Möglichkeit für mich, nahe an dich heranzukommen, ohne dass irgendjemand Verdacht schöpfte. Leider war es mir bis jetzt nie vergönnt, unter vier Augen mit dir zu sein. Immer musste sich Cosmo dazwischen drängen, also hab ich euer Wasser mit einem Virus infiziert, dass Evos kampfuntauglich macht.“
„Deshalb geht es Cosmo und Luna also so schlecht. Ich hätte wissen müssen, dass da irgendetwas nicht stimmt.“, sagte ich und versuchte trotz zitternden Knien tapfer zu sein. „Was ich aber nicht verstehe, du hattest auf Hawaii doch so viele Gelegenheiten. Warum erst jetzt?“
Conner lachte hämisch. „Hast du es nicht begriffen? Der Conner, den du auf Hawaii kennengelernt hast, das war wirklich der Echte! Ich hab mich erst danach in ihn verwandelt, nachdem ich herausgefunden habe, dass du auf ihn stehst. Dabei hab ich mir so viel Mühe gegeben, mit dir zu flirten, egal wie zuwider es mir auch war.“ Ein Teil von mir atmete erleichtert aus. Wenigstens hatte ich keinen Sex mit einem Evo-Hunter! Mit einem Mal verwandelte Conner sich in einen schwarzen Jungen. Ich überlegte kurz, doch dann erinnerte ich mich an den schwarzen Jungen vom Strand wieder, der den Beachvolleyball versehentlich soweit warf, dass er bei mir landete. „Ich hab diesen Kerl hier getötet, seine Identität angenommen und mich an dich ran geworfen, aber du hast mir eine Abfuhr erteilt, also hab ich dich weiter beschattet und gesehen, was du für Conner empfindest. Als du fort warst, war Conner soooo traurig, da hab ich ihn ein wenig getröstet … und ihn umgebracht!“
„Nein!“, schrie ich und nun packte mich die kalte Wut. Tränen stiegen in mir hoch und da ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte, stürmte ich auf den Evo-Hunter zu und griff ihn mit meinen Fäusten an. Leider war ich kein Gegner für ihn, denn mit nur einem Handgriff wehrte er mich ab und schlug mich zu Boden, wo ich schluchzend liegen blieb.
„Ich begreife nicht, wie ein dummer Junge wie du es geschafft hat, von unserem Heimatplaneten zu entkommen. Dir muss doch klar gewesen sein, dass man Jagd auf dich machen würde, nachdem was du dort angerichtet hast.“ Ich hatte keine Ahnung wovon er redete, da ich keinerlei Erinnerung daran hatte, was ich auf Neró erlebte. Der Evo-Hunter, der sich wieder in Conner zurückverwandelte, um mir auch seelischen Schmerz zuzufügen, beugte sich zu mir runter, damit ich ihn besser verstand. „Und jetzt sag mir was ich wissen will und keiner muss mehr sterben. Wo ist der Omega?!“ Ich hatte auf diese Frage schon die ganze Zeit gewartet. Aiden hatte mich davor gewarnt. Der Omega war eine Evo-Unterrasse, so wie Cosmo ein Omikron, Luna ein Ny und Aiden ein Delta war. Laut Aidens Aussage gehörte der Omega zu den Stärksten der Evos und es gab nur einen Einzigen davon! „Ich warte und meine Geduld neigt sich dem Ende. Es wäre also besser du antwortest mir!“
„Ich schwöre, ich hab keine Ahnung wo sich der Omega befindet.“, antwortete ich ehrlich.
„Lüg mich nicht an!“, keifte der Evo-Hunter mich wütend an, der mir nun das Handgelenk verdrehte.
Ich schrie und der Evo-Hunter fügte mir weiteres Leid hinzu, als plötzlich eine dritte Person im Baumhaus erschien und dem Evo-Hunter die Gartenschaufel ins Gesicht rammte. Blut spritzte mir ins Gesicht, als der Evo-Hunter tot umfiel. Schockiert blickte ich in das Gesicht von Zayn Malik, der sich vor mir in Aiden verwandelte. Von unten hörte ich Stimmen, darunter auch die von meinem Dad, der panisch die Leiter raufgeklettert kam und mich schützend in seine Arme nahm. Ich war gerettet!

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 3.Juni 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook (Γ:Evo-4834): Urlaubsflirt von Dylan. Stattet ihm einen Überraschungsbesuch Zuhause ab. Doch es stellte sich heraus, dass der echte Conner von einem Evo-Hunter umgebracht wurde und dieser die Gestalt von Conner annahm. Der Evo-Hunter wurde von Aiden getötet.

P:Herzrasen-89
Knapp eine Woche war seit meinem Geburtstag und dem Vorfall im Baumhaus vergangen. Die ganze Woche kreisten meine Gedanken über diesen einen Tag: „Also hab ich dich weiter beschattet und gesehen, was du für Conner empfindest. Als du fort warst, war Conner soooo traurig, da hab ich ihn ein wenig getröstet … und ihn umgebracht!“ Mir kamen noch immer die Tränen, wenn ich daran dachte, dass Conner meinetwegen sterben musste. „Dir muss doch klar gewesen sein, dass man Jagd auf dich machen würde, nachdem was du auf Neró angerichtet hast.“ Ich fluchte innerlich, mein Kopf drohte zu explodieren, so sehr war ich darauf erpicht zu wissen, was mir auf Neró widerfahren war. „Wo ist der Omega?!“ Die Evo-Hunters konnten mich so oft foltern wie sie wollten, ohne Erinnerungen wusste ich nichts über den Omega. Ein Räuspern. Doch offensichtlich muss auf Neró etwas passiert sein, dass ich zu dem Entschluss kam, den Omega zu kennen. Wieder ein Räuspern.
„Dylan Winter!“ Die Stimme von Dr. Tibbet riss mich völlig aus meinen Gedanken und erst jetzt bemerkte ich, dass mein Lehrer direkt vor mir stand und mich mit einem strengen Blick ansah. Nicht einmal Cosmos dezenten Ellenbogencheck hatte ich bemerkt, der mich darauf hinwies, dass mir zugleich Ärger drohte. „Mister Winter, sind Sie in meinem Unterricht überhaupt noch anwesend?“
„T-Tut mir Leid, Dr. Tibbet, ich habe nicht aufgepasst.“, antwortete ich wahrheitsgetreu.
Dr. Tibbet schaute durch seine Brille hindurch auf mich herab. Seine Mimik blieb ernst, aber in seiner Stimme lag nun ein gewisser Ton von Besorgnis: „Bald stehen die Prüfungen an und nur für sie alle nehme ich mir die Zeit, die wichtigsten Themen noch einmal durchzugehen. Ich hatte Ihnen eine Frage gestellt, aber offenbar waren Sie wieder einmal in ihren Tagträumen vertieft.“
„Wie lautete denn die Frage?“, fragte ich schuldbewusst.
„Wie lautet der letzte Buchstabe vom griechischen Alphabet und welche Bedeutung hat er?“
Natürlich musste es ausgerechnet diese Frage sein. „Omega! Er wird meist dann verwendet, um ein Ende zu verdeutlichen und ist damit auch das Gegenteil vom Anfang, dem Alpha.“, antwortete ich flüssig, musste hinterher jedoch kräftig schlucken. Unterm Pult griff Cosmo nach meiner Hand, der mein rasendes Herz ein wenig zur Ruhe brachte. Ich sah ihn nicht an, denn seine Anwesenheit genügte, um mich von meinen seelischen Schmerzen zu befreien.

Meine innere Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Bereits im Spanischunterricht von Frau Silly begann mein Herz wieder von neuem zu rasen, als die gute alte Frau mich wieder einmal auf dem Kicker hatte und mir eine Frage nach der anderen stellte. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ich zumeist die Antworten nicht kannte, weil ich einfach nicht gelernt hatte, musste ich dabei auch noch aufstehen. Dabei fühlte ich mich bloßgestellt und irgendwie nackt. Ich spürte die Blicke meiner Klassenkameraden auf mir, wie sie mich mit großen Augen anstarrten: Tamara und Ariana in der ersten Reihe, die mir besorgte Blicke nach hinten warfen, Mika am Fenster, der keinerlei Miene verzog, aber das Geschehene mit Interesse verfolgte und Cosmo, der nun keine Gelegenheit mehr hatte, mir nebenbei die Hand zu halten, da dies dann doch ein wenig eigenartig gewirkt hätte.
Als Frau Silly mir die letzte Frage gestellt hatte, wollte ich mich bereits wieder setzen, doch dann: „Nein Mister Winter, ich bin noch nicht mit Ihnen fertig. Gehen Sie bitte ins Büro zu Miss Sheffield und lassen Sie sich dieses Aufgabenblatt zwanzigmal kopieren. Vielleicht tut Ihnen die Bewegung gut, um bei Ihnen für einen klaren Kopf zu sorgen. Na los, Beeilung wenn ich bitten darf!“
Ich brabbelte etwas Unverständliches vor mich hin, entriss Frau Silly förmlich das Aufgabenblatt aus ihren Händen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Wütend stapfte ich die Korridore entlang und rannte dabei beinahe unseren Hausmeister über den Haufen. Im Rektorat angekommen, saß Miss Sheffield hinter dem Tresen und tippte gerade irgendwas in ihren Computer. „Frau Silly hat mich beauftragt, zwanzig Kopien davon zu machen.“, erklärte ich ihr lediglich und erneut wurde ich mit einem strengen Blick gemustert. Miss Sheffield schien alles andere als begeistert zu sein, doch nahm sie das Blatt entgegen und legte es in den Kopierer.
Nach drei Minuten hielt ich die Kopien in meinen Händen. Auf dem Weg zurück in mein Klassenzimmer kam ich an der Kammer unseres Hausmeisters vorbei, aus der ich zwei Stimmen vernahm. Die eine gehörte dem Hausmeister und die andere Stimme war von … Rodney: „Das macht fünfzig Mäuse. Es ist immer wieder eine Freude, Geschäfte mit Ihnen zu machen. Ich muss jetzt zurück, bevor die einfältige Miss Giggles noch Verdacht schöpft, warum ich solange auf der Toilette bin. Viel Spaß mit dem Stoff!“ Ich hörte wohl schlecht. Rodney vertickt Drogen an den Hausmeister?! Ich rannte um die nächste Ecke, bevor die Tür zur Kammer aufsprang und Rodney in die andere Richtung verschwand. Er bemerkte mich zum Glück nicht, doch mein Herz klopfte wie wild.

Mein Dad sollte von meiner neusten Entdeckung unbedingt in Kenntnis gesetzt werden. Vielleicht konnte er den Hausmeister in die Mangel nehmen und ihn zu einem Geständnis bewegen. Ich war schon lange nicht mehr im Polizeirevier gewesen, doch kannte ich fast jeden einzelnen Kollegen meines Dads, da sie früher zusammen öfters auf ein Bierchen zu uns zu Besuch kamen. Seitdem der Partner von meinem Dad jedoch bei einem Schusswechsel ums Leben kam, kamen die Besuche zum Erliegen. Dennoch wurde ich von allen liebevoll in Empfang genommen. Einem schüttelte ich die Hände und ein anderer fragte mich nach meinem Wohlbefinden. Natürlich log ich. Kurz bevor ich das Büro meines Dads erreichte, kam ich jedoch zum Stehen. Mein Dad schien in ein Gespräch verwickelt zu sein und nach kurzer Zeit wusste ich auch mit wem: „Ich versuche ihren Sohn zu beschützen. Wann fangen Sie an, mir zu vertrauen?!“, erklang die eindrucksvolle Stimme von Aiden.
„Ich weiß, dass Sie meinen Sohn gerettet haben und dafür bin ich Ihnen auch unendlich dankbar, dass können Sie mir glauben, aber wer garantiert mir, dass das nicht wieder nur irgendeine Masche von euch Evos ist, um meinen Sohn in eine Falle zu locken?!“, hörte ich meinen Dad laut sagen und natürlich konnte ich nicht anders, als weiter zu lauschen, indem ich mein Ohr gegen die Tür hielt.
„Sie glauben wohl auch, dass alle Evos böse sind, oder?“, entgegnete Aiden gereizt.
„Eine ehrliche Antwort? So langsam glaube ich das wirklich, denn seitdem ihr alle hier seid, geht es meinem Sohn zunehmend beschissener.“, antwortete mein Dad, woraufhin ich spürte, dass mein Herz vom Neuen zu rasen anfing. Heute war es wirklich besonders schlimm.
„Dann halten sie Cosmo und Luna auch für böse?“, hörte ich Aiden fragen, doch die Antwort meines Dads bekam ich nicht mehr zu hören, da just in diesem Augenblick Sydney vor mir stand.
„Dylan, was tust du denn hier?“, fragte sie mich irritiert.
„Oh äh … ich äh…, wollte nur kurz meinem Dad ‚Hallo‘ sagen.“, log ich und das über alle Maßen schlecht. „Doch jetzt sollte ich schleunigst nach Hause gehen und … Hausaufgaben machen. Ciao!“

Wie ein Phantom flog ich aus dem Polizeirevier, stieg in den nächstbesten Bus ein und kam nach etwa zwanzig Minuten Zuhause an. Es war mucksmäuschenstill im Haus und ich nutzte die Gelegenheit, um mich auf den Boden fallen zu lassen, angelehnt an der Haustür und mir mit den Händen übers Gesicht zu fahren. Das war alles zu viel für mich. Ich spürte wieder, wie meine Augen feucht wurden, doch riss ich mich dieses Mal zusammen. Dennoch hörte ich es plätschern. Es kam aus unserem Badezimmer. Ich wusste, dass Ariana und Luna noch mit Tamara und Joyce beim Shoppen waren, also konnte es sich nur um Cosmo handeln, der sich gerade eine Dusche gönnte. Inzwischen war das Wasser wieder rein und ihm und Luna ging es schon wieder sehr viel besser.
Ich legte beide Hände auf meine Brust und spürte mein Herz, das in mir schlug. Wie in Trance ging ich langsam die Treppe hinauf. Vor dem Badezimmer hielt ich für einen Moment inne, doch dann drückte ich die Klinke nach unten. Cosmo hatte natürlich wieder einmal nicht abgesperrt. Er stand unter der Dusche und ließ das Wasser über seinen Körper gleiten. Dabei sang er fröhlich. Er schien mich nicht bemerkt zu haben und so schritt ich wie eine Marionette auf die Dusche zu. Ich zog den Duschvorhang zur Seite und trat mitsamt meiner Kleidung unter die Dusche. Nun bemerkte Cosmo mich endlich und er war mehr als nur verblüfft. „Dy-Dylan, w-was?“ Ich legte einen Finger auf seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Inzwischen ergoss sich das Wasser auch über mir und nach kurzer Zeit war ich klatschnass. Cosmo schaute mich mit großen Augen an. Mein Herz klopfte wie verrückt. Inzwischen war mir alles egal und so drückte ich meine Lippen auf Cosmo seine. Ich küsste ihn unter der Dusche und es war das schönste Gefühl seit langem. Zuerst versuchte Cosmo dem Kuss auszuweichen, doch dann gab auch er seinem Drang nach. Mein Herz hörte auf zu schlagen.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 6.Juni 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

Σ:Kuss-90
Meine Lippen berührten die Lippen von Cosmo. Ich dachte gar nicht groß darüber nach – ich tat es einfach! Zuerst schien Cosmo zu zögern, doch dann gab auch er seinem Verlangen nach und küsste mich mit Leidenschaft zurück. Das Wasser aus dem Duschhahn plätscherte über unsere Köpfe und es war mir vollkommen egal, dass ich noch all meine Klamotten anhatte. Mir war gerade alles egal – sogar die Gefahr, dass ich wieder ins Koma fallen könnte. Nur Cosmo schien sich dieser Gefahr doch noch bewusst zu werden. Auf einmal hielt er inne und löste sich von mir. Erschrocken sah er mich an und fragte: „Geht es dir gut? Alles in Ordnung bei dir?“
Ich versuchte mich zu sammeln, doch egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte nicht. Meine Knie zitterten, mein Herz pulsierte, doch meine Augen sahen alles ganz klar vor sich. „Es ging mir nie besser!“ Wieder presste ich meine Lippen auf die von Cosmo und dieses Mal küssten wir uns sogar mit Zunge. Geschah das hier gerade wirklich? Ich und Cosmo? Ein Mensch und ein … Außerirdischer?! Bevor ich es vergesse … Cosmo sah unter der Dusche natürlich nicht mehr wie Cosmo aus, er hatte sein wahres Ich angenommen, womit ich ihn zum ersten Mal in dieser Gestalt küsste. Zuerst glaubte ich keine Veränderung zu spüren, doch schnell kamen mir seine spitzen Eckzähne ins Gehege, was sich etwas unangenehm anfühlte. Doch Cosmo war ein so guter Küsser, dass es alles andere in den Schatten stellte. Ich schlang meinen rechten Arm um seine Taille und streichelte ihm zärtlich über seinen orangefarbenen Rücken. Ich zögerte jedoch, zu weit nach unten zu gehen, denn wusste ich, dass ich dort mehr als nur seinen Hintern vorfinden würde. Beim Küssen bemerkte ich, wie Cosmo nebenbei zum Grinsen anfing. Er wusste genau, was ich gerade dachte … und es gefiel ihm! Zum Glück hatten wir Beide etwas was uns gefiel: Es dauerte nicht allzu lange, da kam es zu einer Erektion seitens Cosmo. Ich traute mich gar nicht nach unten zu sehen, denn dem Gefühl nach, musste mich dort das Abenteuer meines Lebens erwarten!
Zu diesem Abenteuer kam es jedoch nicht, denn urplötzlich ging die Tür zum Badezimmer auf. Cosmo und ich lösten uns erschrocken voneinander. Der Duschvorhang war zur Seite gezogen, so dass die Person, die gerade ins Badezimmer gestürmt kam, uns auf frischer Tat ertappte. Wäre es Ariana oder Luna, wäre es halb so schlimm, doch zu unser aller Ersetzen war es mein … „Dad!“ Mit erstarrter Miene stand mein Dad vor uns, doch Cosmo und ich waren nicht weniger erstarrt. Bei Cosmo regte sich nun gar nichts mehr…, doch das war egal, denn mein Dad sah genug, um zu erahnen, was sich hier gerade zutrug. Sein Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wieder. Mich packte die Angst, als ich seine Adern aus der Haut herausstechen sah. „Was zur Hölle?!“, stieß mein Dad bereits etwas lauter aus, doch war das kein Vergleich zu dem, wie er danach seine Stimme erhob und das Haus zum Beben brachte: „NIMM DEINE GRIFFEL VON MEINEM SOHN!“, schrie er und stürmte auf uns Beide zu. Er packte Cosmo gewaltsam an seinen Armen, zerrte ihn aus der Dusche und warf ihn regelrecht gegen die gegenüberliegende Wand. Ich befand mich in einer Schockstarre und konnte nur sprachlos zusehen, was sich nun zutrug. Mein Dad stürmte wie ein Besessener auf Cosmo ein, er ballte seine Faust und wollte auf ihn losgehen, doch Cosmo war schneller und wich aus. Cosmo krabbelte auf allen Vieren aus dem Badezimmer, doch mein Dad jagte ihm nach. „WILLST DU MICH VERARSCHEN? ICH LASS DICH IN MEIN HAUS REIN, LASS DICH BEI UNS WOHNEN UND DU VERGREIFST DICH AN MEINEM SOHN?!“ Meine Knie wurden butterweich und ich sackte in der Dusche zusammen, von der noch immer das Wasser runterkam. Ich hörte wie mein Dad Cosmo die Treppe runterjagte. „RAUS HIER! VERSCHWINDE! RAUS AUS MEINEM HAUS UND LASS DICH HIER NIE MEHR BLICKEN! ERWISCHE ICH DICH NOCH EINMAL IN DER NÄHE MEINES SOHNES, DANN ERSCHIESSE ICH DICH!“ Ich hörte die Haustür zuknallen, ehe es totenstill im Haus wurde. Ich legte meine Hände über den Kopf und fing zu weinen an…, oder war es nur das Duschwasser? Ich wusste es nicht.
Kurz darauf hörte ich jedoch wieder Stimmen. „Phil, du meine Güte, was ist geschehen? Dich hört man ja in der ganzen Nachbarschaft schreien.“, sagte Sydney, die soeben nach Hause kam. „War das gerade Cosmo, der die Straße runtergesaust ist? Ich hab gesehen, wie er sich gerade noch so in einen Menschen verwandelt hat, bevor Mister Yard ihn noch sehen konnte.“
„Erwähne ihn nie wieder!“, hörte ich meinen Dad laut zu Sydney sagen.
„Wen?“, fragte Sydney ihn irritiert.
„COSMO!“, antwortete mein Dad laut, ehe ich ihn wieder die Treppe raufpoltern hörte. Mir war klar, was mich jetzt erwartete und ich versuchte mich so gut es ging auf das Schlimmste vorzubereiten. Mein Dad stürmte zurück zu mir ins Badezimmer und knallte auch diese Tür hinter sich zu. In seinen Augen spiegelte sich noch immer blankes Entsetzen. Er sagte kein Wort, rannte nur immer wieder im Kreis umher, mit geballten Fäusten. Das erste Mal in meinem Leben, verspürte ich Angst vor meinem eigenen Vater. „Wie konntest du sowas Abscheuliches nur tun?“, fragte er schließlich.
„Dad ich…“ Ich wollte alles erklären, doch jeder Versuch erschien zwecklos.
„Hör auf zu reden! Ich will jetzt kein Wort von dir hören!“, schrie er mich an und ich fühlte mich mehr wie ein Häufchen Elend. „ER ist ein Außerirdischer! Bist du jetzt komplett übergeschnappt?! Er ist kein Mensch!“ Ich hatte meinen Dad noch nie so wütend erlebt und inzwischen fühlte ich mich wirklich so, als befände ich mich in der Hölle. Mein Dad fuhr mit seinen Händen über seinen Kopf und schien nachzudenken. Doch vermutlich konnte er genauso wenig wie ich einen klaren Kopf bekommen. Dann sagte er: „Du wirst ihn nicht wieder sehen. Hast du mich verstanden? Ich hätte das niemals erlauben dürfen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Du gehst nicht mehr aus dem Haus, außer zur Schule. Keine Freizeitaktivitäten mit Freunden mehr, solange ich nicht weiß, was zu tun ist.“
„Aber Dad…!“ Ich wollte Einspruch erheben, aber mit Vernunft kam ich bei meinem Dad nicht an.
„Kein aber! Du wirst das tun was ich dir sage. Haben wir uns verstanden?!“ Mein Dad sah mich drohend an und mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken.
Danach stürmte mein Dad wieder aus dem Badezimmer. Vor der Tür wartete bereits Sydney, die noch immer irritiert, aber auch geschockt zwischen uns hin und her sah. Als mein Dad fort war, kam sie zu mir ins Badezimmer. Mein ganzer Körper zitterte, auch weil ich nass war und fror. Inzwischen war ich mir sicher, dass ich wirklich weinte. Sydney legte tröstend ihre Hände auf meine, doch nichts und niemand konnte nun mehr das Chaos beseitigen, das ich angerichtet habe.

Noch am selben Tag ließ mein Dad alle Besitztümer von Cosmo in die Garage verfrachten, wo es darauf wartete, auf dem Sperrmüll zu landen. Mein Dad machte kurzen Prozess und ließ auch nicht mit sich reden. Selbst Sydney drang nicht zu ihm durch. Als Ariana und Luna nach Hause kamen, glaubte ich schon, dass er nun auch noch auf Luna losging, als er sie mit teuflischen Augen ansah. Doch zum Glück geschah nichts dergleichen, wenn auch deutlich merkbar war, dass er sie nun in einem anderen Tonfall ansprach. Auch an Sydney richtete er eine Warnung aus: „Lass deine Tochter lieber nicht mit einem Außerirdischen allein.“
Ich war am Ende meiner Kräfte und auch Ariana vermochte es nicht, die Wogen zu glätten. Am späten Abend lag ich allein auf einer Matratze in Cosmos Zimmer. Keine Musik, kein Schnarchen, es war totenstill. Eigentlich hätte ich schlafen müssen, doch ich konnte nicht. Da vibrierte mein Handy, eine Nachricht von Mika. Der hatte mir heute gerade noch gefehlt. Zuerst ignorierte ich die Nachricht, doch dann las ich sie doch: „Cosmo ist in Sicherheit. Er ist bei mir! Mach dir keine Sorgen!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 8.Juni 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte. Mitglied in Rodneys Gang.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
Gina Stone: Mutter von Mika; Witwe.
Tatze: Dylans neuer Kater, den er von seinem Dad zum Geburtstag geschenkt bekam.

T:Vorahnung-91
Die nächsten Tage kam Cosmo nicht mehr zur Schule. Zum einen traute er sich vermutlich nicht, zum anderen hat mein Dad ihn auch abgemeldet, als hätte es Cosmo nie gegeben. Das war der endgültige Schritt vom Ende einer schönen Zeit. Eine Leere durchströmte meinen Körper, als ich den leeren Platz neben mir sah. Ich fühlte mich einsam und Frau Sillys Unterricht trug auch nicht gerade zur Erheiterung bei. Meine einzige Hoffnung war Mika, der sich jedoch wieder einmal komisch verhielt. Erneut versuchte er mir aus dem Weg zu gehen, doch im Sportunterricht von Mister Cage schnappte ich ihn mir dann doch, als es darum ging, Hilfestellung bei Kraftübungen zu geben. „Wie geht es Cosmo? Kann ich zu ihm?“
„Dylan … ich wollte das du dir keine Sorgen um ihn machst, aber ich glaube auch, dass es das Beste für alle Beteiligten ist, wenn ihr euch nicht mehr seht.“, antwortete Mika mir und ich erschrak.
„Jetzt lass den Scheiß Mika. Das geht dich doch alles überhaupt nichts an.“, entgegnete ich erzürnt.
„Und wie mich das was angeht, mehr als du denkst!“, erwiderte Mika daraufhin erbost.
„Jungs, nicht schwafeln, trainieren!“, ermahnte Mister Cage uns, der zur Kontrolle an uns vorbei schritt. „Morgen findet übrigens unser letztes Basketballspiel vor den Sommerferien statt. Ich erwarte Bestleistungen von euch und hochmotivierte Zuschauer!“
Das letzte Basketballspiel? „Was ist mit dem Basketballspiel morgen? Mein Dad hat Cosmo zwar aus der Schule abgemeldet, aber er ist immer noch ein Mitglied im Basketballteam.“
„Er wird aber nicht kommen Dylan. Er will mit alldem nichts mehr zu tun haben, verstehst du das denn nicht?“ Mika hielt während seiner Übung inne und sah mich eindringlich an. Ich hielt dem Blick stand, in der Hoffnung, so etwas an den Tatsachen ändern zu können.
„Dixon? Dixon!“ Jens laute Stimme hallte plötzlich in der Sporthalle wieder und alle drehten sich zu ihm um. Jens kniete vor Dixon, der auf dem Boden lag und wie ein Verrückter zitterte.
„Weg da! Geht alle weg!“, schrie Mister Cage laut, der augenblicklich herbeigerannt kam und Dixon in Augenschein nahm. „Jens, was ist passiert?“
„I-Ich hab keine Ahnung. Wir haben zusammen trainiert und auf einmal ist er zusammen gebrochen und hat zu Zittern angefangen.“, antwortete Jens verzweifelt.
„Das sieht mir sehr nach einem epileptischen Anfall aus.“, schlussfolgerte unser Sportlehrer. „Dylan, renn ins Rektorat. Miss Sheffield soll augenblicklich einen Krankenwagen rufen. Schnell!“
Die Schulkorridore waren allesamt leer und ich rannte wie vom Blitz getroffen. Als ich beim Rektorat ankam, stolzierte Dr. Tibbet gerade heraus. „Dylan, im Schulkorridor ist das rennen verbo…“
„D-Dixon! Er ist in der Sporthalle zusammengebrochen.“, unterbrach ich meinen Lehrer sofort. „W-Wir müssen schnell den Notarzt rufen!“, fügte ich leicht außer Puste hinzu. Dr. Tibbet reagierte sofort und ich folgte ihm ins Rektorat, wo Miss Sheffield wie immer hinter ihrem Tresen saß und eifrig ihren Papierkram abarbeitete.
„Geben Sie mir schnell das Telefon Miss Sheffield, ich muss den Notarzt verständigen, dass einer unserer Schüler zusammengebrochen ist.“, sagte Dr. Tibbet ohne Umschweife.

„Tamara hat mir geschrieben, dass Dixon gerade noch rechtzeitig im Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Ärzte haben ihm den Magen ausgepumpt, in dem sich offenbar eine Überdosis an Drogen befand. Meine Mum und dein Dad haben gehandelt, der Hausmeister hat ausgepackt und wurde von Mr. T gefeuert. Rodney wurde von der Schule verwiesen. Ach und die Presse weiß nun auch Bescheid, dass der Sohn der Bürgermeisterin auf Abwegen ist. Ich seh schon die Schlagzeile in der morgigen Zeitung vor meinem Auge.“ Ich hörte Ariana neben mir mit mir reden, doch hörte ich nur halbherzig zu. Meine Gedanken kreisten um Cosmo und um all die Ereignisse der letzten Wochen. Plötzlich bekam ich eine ganz dunkle Vorahnung. Eine Vorahnung, dass schon sehr bald etwas Schlimmes passieren wird.
„Ariana, du musst mir einen Gefallen tun.“ Ariana blickte mich stirnrunzelnd an, doch musste ich sie einfach danach fragen: „Kannst du mich vor meinem Dad decken und ihm sagen, dass ich lerne und dabei nicht gestört werden möchte?“
„Na klar, aber was hast du vor?“, fragte Ariana mich irritiert.
„Ich … ich muss mit Cosmo reden.“, antwortete ich unsicher.
„Dylan…“
„Bitte Ariana!“, flehte ich und sah sie dabei fast genauso süß und unschuldig an, wie Tatze es zurzeit immer bei mir vermochte. „Ich hab das ungute Gefühl, dass hier was im Gange ist und wir schon bald noch mehr Probleme bekommen. Wir brauchen Cosmos Hilfe!“
In Arianas Gesicht zeigte sich ein sanftes Lächeln, aber auch Besorgnis. „Das weiß ich Dylan, aber was ist mit dir? Morgen beginnen die Prüfungen. Solltest du da nicht wirklich lernen?“
„Das ist doch jetzt völlig unwichtig. Ich muss los. Danke Ariana.“ Ich hatte nicht wirklich eine Bestätigung von Ariana erhalten, aber bevor sie nein sagte, ergriff ich selbst die Initiative. Zum Dank schenkte ich ihr einen Kuss auf die Wange, was nicht nur sie überraschte.

Ich machte mich schleunigst auf den Weg zu Cosmo. Ich war noch nie bei Mika Zuhause, doch wusste ich, in welcher Straße er wohnte. Lediglich die Hausnummer fiel mir nicht mehr ein und so musste ich jedes Haus einzeln abklappern. Zum Glück dauerte es nicht allzu lange und bei der Hausnummer 9 wurde ich fündig: Stone. Das Haus war größer als das in dem ich lebte, aber kleiner als die Villa von Elijah. Mikas Mutter war eine erfahrene Geschäftsfrau, so dass es ihnen an Geld nicht mangelte. Selbst nach dem Tod ihres Mannes ließ sie sich von der Arbeit nicht abbringen, auch wenn sie nie zu so ein Workaholic wie Dixon´s Mum geworden ist.
Ohne zu zögern drückte ich auf die Klingel und nach wenigen Sekunden, konnte ich Schritte aus dem Inneren des Hauses vernehmen. Die Tür öffnete sich und Mikas Mutter stand vor mir, die mich bereits erwartet zu haben schien. „Hallo Dylan…, ich glaube du bist nicht hier, um meinen Sohn einen Besuch abzustatten, auch wenn ich der Meinung bin, dass du ihm gut tun würdest.“
„Ähm … guten Tag Frau Stone.“, sagte ich höflich. Ich würde ihrem Sohn gut tun? Wie war diese Aussage denn zu verstehen? „Ich möchte gerne zu Cosmo.“
Bevor Frau Stone mir antwortete, kam Mika ihr zuvor, der oben am Treppengeländer stand und hinunter blickte. „Habe ich dir nicht gesagt, dass Cosmo dich nicht sehen will?“
Ich blickte zu Mika, der sich keine Mühe machte, die Treppe runterzukommen. „Ich will doch nur mit ihm reden. Bitte, es ist wichtig!“
„Er will aber nicht mit dir reden. Wann begreifst du das endlich?“, entgegnete Mika gereizt.
„Jungs bitte. Mika, wieso lässt du Cosmo nicht für sich selber sprechen?“, fragte Frau Stone, die zu vermitteln begann.
„Mum, halt dich bitte da raus. Das ist eine Angelegenheit unter Männern!“, forderte Mika seine Mutter auf. Ich war baff, als ich sah, wie Mika mit seiner Mutter sprach. Würde ich bei meinem Dad so einen Befehlston an den Tag legen, hätte ich nichts mehr zu lachen. Apropos mein Dad…
„Phil, du auch hier?!“, rief Frau Stone überrascht zur Straße hinaus und als ich mich umdrehte, sah ich meinen Dad in der Hofeinfahrt mit seinem Polizeiwagen stehen. Er schaute mich bitterböse an, denn er wusste genau, was ich hier zu suchen hatte. Das war das Ende meines Ausflugs. Widerwillig stieg ich in den Polizeiwagen, doch als wir davon fuhren, warf ich einen letzten Blick zurück zum Haus der Stones und da sah ich Cosmo! Er stand im ersten Stock am Fenster und blickte mir hinterher.

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 10.Juni 2023!

1 „Gefällt mir“

Es ist mal wieder soweit: Part IV befindet sich auf der Zielgeraden, nächste Woche ist der große Showdown! Doch bereits heute wird es spannend, denn allmählich werden die Geheimnisse gelüftet und Rätsel gelöst, wer oder was hinter all den Vorkommnissen der letzten Zeit steckt. Es wird dabei auch einzelne Abschnitte in den Kapiteln gehen, die nicht aus Dylan´s Sicht erzählt sind, weil er in dieser Szene gar nicht vorkommt. Das mach ich äußerst selten, aber neben Dylan, hab ich ja auch noch andere Hauptrollen, die ich nicht unbeachtet lassen möchte.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte. Mitglied in Rodneys Gang.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehört. Er vertickt angeblich Drogen.
Hank: Mitglied in Rodneys Gang. Er ist körperlich ein Bulle und der beste Freund von Rodney.
Zara: Mitglied in Rodneys Gang. Sie ist Rodneys Freundin.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Conner Eastbrook (Γ:Evo-4834): Urlaubsflirt von Dylan. Stattet ihm einen Überraschungsbesuch Zuhause ab. Doch es stellte sich heraus, dass der echte Conner von einem Evo-Hunter umgebracht wurde und dieser die Gestalt von Conner annahm. Der Evo-Hunter wurde von Aiden getötet.
Hannibal: Kater der Winters; wurde tot auf dem Friedhof vorgefunden.

Y:Falle -92
Der Wind des Todes zog durch die Straße, die zu diesem Zeitpunkt menschenleer erschien. In Wirklichkeit standen hier aber vier Polizeiwagen, mit acht Polizisten, die auf den Einsatzbefehl ihres Sheriffs warteten. „Keiner unternimmt was, bevor ich nicht den Befehl dazu gebe.“, sprach mein Dad durch die Funkanlage, während eine ungeduldige Sydney neben ihm auf dem Beifahrersitz saß.
„Wie lange sollen wir denn noch warten, verdammt nochmal?!“, fluchte Sydney wütend.
„Solange bis wir ein Lebenszeichen von Luna erhalten haben.“, antwortete mein Dad ihr.
„Und was wenn sie auch schon zu einer Geisel wurde, wie Ariana?“, erwiderte Sydney ungeduldig.
Mein Dad zog das Schweigen einer falschen Antwort vor, als die Stimme von Aiden durch den Funksprecher zu hören war: „Sheriff Winter hören Sie mich?“
„Was gibt es denn Aiden?“, fragte mein Dad ihn und schnaufte dabei gestresst.
„Ich habe Ihren Anweisungen Folge geleistet, doch wenn ich das richtig sehe, dann ist Dylan nicht bei Ihnen Zuhause.“, antwortete Aiden, was meinen Dad natürlich alles andere als gefiel.
„Wo steckt der Junge denn schon wieder? Etwa wieder bei den Stones?“, fragte mein Dad weiter.
„Das er bei Cosmo ist, dürfte glaube ich ihre geringste Sorge sein…“, hörte man Aiden sagen und nun bekam mein Dad ein ungutes Gefühl. Zu Recht, kauerte ich doch gerade auf dem kalten Boden hinter einer alten Waschmaschine, die im Keller stand. Ich riskierte einen Blick, doch zog ich meinen Kopf schnell wieder zurück, als ich Schritte von oben hörte. Ich saß wie eine Maus in der Falle. Auf dem Kellerboden lag eine Leiche und oben lauerte ein Evo-Hunter von der übelsten Sorte!

Sechs Stunden zuvor:
„Viel Glück bei der Spanischklausur.“, sagte mein Dad zu mir, als er mich im Polizeiwagen vor der Schule absetzte. Ich brabbelte etwas Unverständliches vor mich hin und öffnete die Beifahrertür, als mein Dad mich am Arm zurückhielt. „Dylan…“ Ich blickte mich widerwillig zu ihm um. „Ich hab dich lieb, vergiss das bitte nicht.“ Ich legte einen sanfteren Gesichtsausdruck auf, dennoch schwieg ich auch weiterhin. Nachdem mein Dad mich am Haus der Stones abholte, kam es zu einem heftigen Streit zwischen uns. Seit diesem Zeitpunkt wechselte ich kein Wort mehr mit ihm.
Ich ging in die Schule, in der heute kein regulärer Unterricht stattfand. Die Prüfungen hatten begonnen und wie nicht anders zu erwarten, war ich sehr schlecht vorbereitet. Das Feuer im Haus der Alisters, der Tod von Hannibal, das Auftauchen meiner Mum, der Angriff des Evo-Hunters als Conner, die Drogengeschichte mit Rodney und nicht zuletzt meine Trennung von Cosmo sorgten dafür, dass ich total neben der Spur stand und nur wenig für die Prüfungen gelernt hatte. Zu allem Übel legte ich meine erste Prüfung auch noch in Spanisch bei Frau Silly ab.
Als ich das Klassenzimmer betrat, war bereits alles vorbereitet. Nur die Hälfte der Klasse legte seine Prüfung heute hier ab, die andere Hälfte befand sich in einem anderen Klassenzimmer, das heute leer stand. Da es nach dem Alphabet der Familiennamen ging, wurden Ariana und ich voneinander getrennt. Ich setzte mich an einen der freien Tische und wartete gespannt ab. Auch Mika war in meiner Gruppe. Er setzte sich auf den Platz neben mir und wünschte mir viel Glück, doch ich ignorierte ihn eiskalt. Ich war sauer auf ihn, dass er mich nicht zu Cosmo ließ. Was bildete der Kerl sich ein? Cosmo war schließlich nur meinetwegen auf der Erde!
„Bitte schaltet alle Handys aus!“, rief Frau Silly uns allen zu, die die Prüfungsblätter in ihren Händen hielt. „Sollte ich auch nur ein Handy während des Unterrichts sehen, geschweige denn klingeln hören, fliegt der- oder diejenige ohne Wenn und Aber raus. Frau Silly war gnadenlos. Wie gerne wäre ich in Arianas Gruppe … die hatten Miss Giggles … okay, auch nicht besser. „Ihr habt eine Stunde und dreißig Minuten für diese Prüfung Zeit und die läuft … ab jetzt!“

„Das Fax auf das du gewartet hast ist gekommen.“, sagte ein Deputy auf dem Revier zu Sydney, die gerade hinter ihrem Schreibtisch saß. Sie hatte Nachforschungen bezüglich einer Person aus ihrer Vergangenheit angestellt und das Fax sollte ihr Aufschluss über die wahre Identität dieser Person geben. „Allem Anschein nach handelt es sich bei der Person tatsächlich um Tucker Graham. Er hat sich das Gesicht umoperieren lassen, aber seine Fingerabdrücke sind identisch.“ Sydney nahm ihrem Kollegen das Fax aus den Händen und betrachtete es selber genauer. Ihr Herz wurde schwer wie Blei. Sie griff sofort zu ihrem Handy. Sie rief ihre Tochter an, doch die ging nicht ran. Sydney fluchte. Sie suchte ihre Kontaktliste weiter ab und wählte schließlich die Nummer der Schule: „Ja hallo? Hier spricht Sydney Alister, die Mutter von Ariana. Könnte ich bitte mit meiner Tochter sprechen? Nein? Ach ja, sie hat ja Prüfung. Könnten Sie ihr dann bitte ausrichten, dass der Mann von früher wieder aufgetaucht ist! Und wenn es keine Umstände macht, dann passen Sie bitte gut auf sie auf.“
„Aber natürlich Frau Alister. Machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Tochter ist bei uns in guten Händen.“, antwortete Miss Sheffield ihr am anderen Ende der Leitung mit einem Lächeln.

Jeder Schüler, der mit seiner Prüfung fertig war, durfte still und leise das Klassenzimmer verlassen. Natürlich war ich der letzte Schüler, der seine Prüfung abgab. Frau Silly saß an ihrem Schreibtisch und sah mich an, als ich ihr die Prüfung quasi vor die Nase legte. Danach ging ich wortlos raus. Der Korridor war menschenleer. Heute war schönes Wetter draußen. Demnach vermutete ich, dass die Anderen im Schulhof ihre Zeit bis zur nächsten Prüfung vertrieben.
Ich wollte auch ein wenig frische Luft schnappen, doch dann wurde ich von Dixon überrascht, der plötzlich vor mir stand. „Di-Dixon. Was tust du denn hier? Ich dachte du bist noch im Krankenhaus.“
„Sei still und komm mit!“, befahl Dixon mir, der sehr blass im Gesicht aussah und auch sonst recht wacklig auf den Beinen war. „Er weiß es. Er weiß alles! Wieso musstest du dich da auch einmischen?“
„Was? Wovon redest du Mann?“, entgegnete ich verwirrt, während er mich mit sich zerrte.
„Von Rodney natürlich. Glaubst du er ist so dumm, dass er eins und eins nicht zusammen zählen kann? Er weiß, dass du deinem Dad das mit den Drogen gesteckt hast.“ Dixon schleifte mich um die nächste Kurve, doch dann blieben wir abrupt stehen, als Zara, Rodneys Freundin, mit zwei weiteren Jungs aus ihrer Gang vor uns stand. Zara setzte ein böses Grinsen auf. „Hier entlang.“, sagte Dixon leicht panisch, der augenblicklich einen anderen Weg mit mir einschlug.
„Also stimmt es tatsächlich. Rodneys Drogen sind daran schuld, dass Tamara bei der Demo zusammenbrach.“, sagte ich schlussfolgernd zu Dixon unterm Laufen.
„Ja und ich wollte unbedingt Beweise dafür sammeln, aber du musstest ja dazwischenfunken und meinen ganzen Plan, den ich über Wochen aufgebaut habe, ruinieren.“, antwortete Dixon mir.
Jetzt ging mir ein Licht auf. „Du hast nur so getan als wärst du Rodneys Freund!“
„Ja doch.“, erwiderte Dixon gestresst. „Ich hab mir schon gedacht, dass er hinter den Drogen in Tamaras Getränk steckt, also wollte ich auf eigene Faust gegen ihn ermitteln. Die Polizei hätte ohne Beweise doch niemals etwas unternommen. Außerdem…, außerdem…“
„Du liebst Tamara noch immer, stimmt´s?“ Dixons Schweigen war mir Antwort genug. Wir konnten sowieso kein langes Gespräch mehr führen, denn wieder wurde unser Weg abgeschnitten. Dieses Mal stand Hank vor uns. Sein massiver Körper allein, versperrte uns bereits den halben Weg. „O-Okay, jetzt stecken wir in der Patsche.“, sagte ich und musste schlucken.
„Jungs bitte, hört auf vor uns wegzurennen. Damit zögert ihr das Unvermeidliche doch nur hinaus.“, sagte Zara, die uns gefolgt war und nun hinter uns stand. „Rodney will mit euch reden.“

Ich hatte ein Talent dafür, mich in unangenehme Schwierigkeiten zu bringen. Wenigstens Ariana konnte ihre Prüfungen mit Erfolg hinter sich bringen … oder? „Sydney ist also nun offiziell mit Henry zusammen?!“, schlussfolgerte Luna überrascht, nachdem was Ariana ihr nach der Prüfung erzählte.
„Das hat sie nicht gesagt. Ich denke das Thema ist ihr etwas unangenehm, aber ich glaube, dass sie Henry sehr gerne hat.“, erklärte Ariana ihrer Freundin weiter.
„Naja, sexy ist der Feuerwehrmann ja schon … vor allem in Uniform.“, reagierte Luna schwärmend.
„Leider konnte ich mich deswegen nur schwer auf die Prüfungen konzentrieren.“, sagte Ariana, die sich zwar für ihre Mutter freute, aber auch an ihren Dad denken musste.
„Kein Grund zur Sorge. Du bist eine sehr gute Schülerin.“, sagte Luna, die versuchte ihre Freundin aufzumuntern.
„Kinder, es geht weiter! Auf zur nächsten Prüfung!“, rief Miss Giggles freudig durch den Schulhof.
Da tauchte Miss Sheffield neben ihr auf. „Miss Giggles es tut mir Leid, aber Ariana kommt etwas später. Sie muss mich ganz dringend ins Rektorat begleiten, ihrer Mutter ist etwas zugestoßen und sie liegt im Krankenhaus!“
„WAS?!“, schrie Ariana entsetzt auf, die sofort Einzelheiten wissen wollte.
„Keine Sorge es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie ist am Telefon und möchte nur mit dir reden.“, erzählte Miss Sheffield ihr, was Ariana aber nur geringfügig beruhigte. Luna wollte Ariana begleiten, doch Miss Sheffield ließ das nicht zu: „Nichts da! Du schreibst schön deine Prüfung!“ Daraufhin begleitete Ariana Miss Sheffield alleine ins Rektorat. Luna blickte ihr besorgt hinterher. Sie hatte ein mulmiges Gefühl … auf das sie mal lieber gehört hätte, denn als Ariana im Rektorat ankam, wurde sie hinterrücks angegriffen und mit Chloroform betäubt.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 13.Juni 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte. Mitglied in Rodneys Gang.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehörte. Er vertickte Drogen u.a. an den Hausmeister der Schule.
Hank: Mitglied in Rodneys Gang. Er ist körperlich ein Bulle und der beste Freund von Rodney.
Zara: Mitglied in Rodneys Gang. Sie ist Rodneys Freundin.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Miss Sheffield: Die Sekretärin des Schulrektors.
Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin er Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Henry Knighton: Feuerwehrmann, den Sydney datet.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Hannibal: Kater der Winters; wurde tot auf dem Friedhof vorgefunden.
Tatze: Dylans neuer Kater, den er von seinem Dad zum Geburtstag geschenkt bekam.

Φ:Rache-93
Nicht nur, dass ich bei der Spanischklausur dermaßen verkackt habe, nun verpasste ich auch noch die nächste Prüfung ganz. Hank und Zara schleppten Dixon und mich mit in das Waldstück am Bahnhof, wo ich sie erst neulich mit Tamara ausspioniert habe. Dort wartete Rodney mit dem Rest seiner Gang bereits auf uns und er schien alles andere als gut gelaunt zu sein. „Hier sind sie, Rod.“, sagte Hank mit bulliger Stimme zu seinem besten Kumpel.
„Meine Herren, meinen Glückwunsch.“ Rodney klatschte zweimal in die Hände. Mir war klar, dass uns gleich enormer Ärger drohte, wenn uns niemand zu Hilfe eilte. „Ihr habt es geschafft, mein Geschäft zu ruinieren. Die Polizei hat mich auf den Kicker und das ist allein eure Schuld. Dixon … Dixon, Dixon, Dixon.“ Rodney rückte Dixon auf die Pelle, bis sie nur noch eine Nasenspitze voneinander entfernt waren. Ohne Vorwarnung holte Rodney schließlich aus und schlug mit seiner rechten Faust in Dixons Magengrube. Dixon brach neben mir zusammen. Ich wollte ihm zu Hilfe eilen, doch Hank hielt mich mit seinen starken Armen fest.
„Hör auf!“, schrie ich laut.
„Was?“ Rodney kam bedrohlich auf mich zu. „Willst du an seiner Stelle da auf dem Boden liegen? Nein? Dann hältst du besser deine vorlaute Klappe, du Sohn von einem Bullenschwein.“
„Du willst Rache? Dann nur zu, aber lass Dixon daraus.“, sagte ich entschieden.
Rodney fing zu lachen an. „Hörst du das Dixon? Wie sehr sich dein Freund für dich einsetzt?“ Rodney drehte mir den Rücken zu und wandte sich wieder an Dixon. „Dachtest du, ich wüsste nicht, warum du meiner Gang beigetreten bist? Ich hab dich von Anfang an durchschaut. Deshalb hab ich dir ja auch eine Überdosis verabreicht, um dich elendes Gesindel loszuwerden und das alles wegen diesem törichten Mädchen. Wusstest du eigentlich, dass deine Freundin nur unabsichtlich zum Opfer wurde? Ja, denn die Drogen galten eigentlich Ariana. Ohne Zara, die dem naiven Blondchen Joyce Honig ums Maul schmierte, damit sie unbemerkt die Drogen ins Getränk mischen konnte, hätte ich es nie geschafft. Dafür hab ich eine Menge Kohle von dem Kerl erhalten.“
„Dem Kerl?“, fragte ich irritiert und nochmals etwas lauter: „Welcher Kerl?!“

Als Ariana wieder zu sich kam, saß sie gefesselt auf einem Stuhl im Feuerwehrhaus. Ihr war noch ein wenig schwindelig und sie fühlte sich betreten, aber je munterer sie wurde, desto mehr sah sie – sehr zu ihrem Leidwesen. Um sie herum lagen die Leichen dreier Feuerwehrmänner. Ariana versuchte nicht in Panik zu verfallen, was im Angesicht der Umstände sich als schwierig erwies. „Buh!“ Plötzlich stand Henry neben ihr und hauchte ihr ins Ohr. Ariana lief es eiskalt den Rücken runter. „Na, endlich aufgewacht, Prinzesschen?“
Ariana versuchte Fassung zu bewahren. „S-Sie?! W-Warum haben Sie die Männer getötet?!“
Henry ging zu einem Tisch und zog ein Feuerzeug aus der Schublade, mit dem er herumspielte. Henry ließ sich Zeit mit der Antwort. Er musste nicht überlegen, aber er schien es auch nicht besonders eilig damit zu haben. „Hm … sie waren im Weg. Doch tröstet es dich vielleicht zu wissen, dass ich es nicht war, der sie umgebracht hat.“
„Wer dann? Was wollen Sie von mir und warum tun Sie das?!“, schrie Ariana ihn nun an.
„Von dir? Ich will das du die Klappe hältst und nicht zu viele Fragen stellst.“, entgegnete Henry finster. „Du weißt es vielleicht nicht, aber deine Mutter weiß ganz genau warum ich das tue.“
Mit einem Schlag wurde Ariana alles klar. „Sie sind es! Sie sind Tucker Graham!“
Henry grinste böse. „Ja ich bin es und es war gar nicht so leicht euch zu finden, das kann ich dir sagen. Deine Mutter hat ihre Spuren gut verwischt. Doch gegen einen Evo ist selbst sie machtlos!“
„Ich hab keine Ahnung wovon Sie reden.“, sagte Ariana, die nicht wusste, ob Henry, beziehungsweise Tucker, sie auf eine Art Probe stellte, damit sie sich verplapperte und die Identität der Evos preisgab.
„Oh doch, das weißt du ganz genau. Deine Freundin Luna … sie ist doch auch einer von ihnen.“ Ariana zitterte vor Angst, als Tucker ihr zärtlich über den Arm streichelte. „Keine Sorge. Ich tu dir nichts. Mir geht es einzig und allein um die Rache an deine Mutter.“
„Warum haben sie dann solange gewartet? Sie hatten die letzten Wochen so viele Gelegenheiten. Was sollte der ganze Mist von Dates und all dem Geflirte?“, fragte Ariana verwirrt.
„Weil ich will, dass sie leidet, für das was sie meinem Bruder angetan hat. Sie hat ihn gejagt und in die Enge getrieben, bis er nicht mehr weiter konnte. Sein Auto ging in Flammen auf, doch anstatt ihm das Leben zu retten, rettet sie meines. Doch mein Leben war verkorkst. Mein Bruder war tot und mein Gesicht entstellt. Merk dir eins kleines: Rache schmeckt nur solange süß, wie du sie auskostest. Deshalb hab ich auch das Feuer bei euch gelegt und mich dann als Feuerwehrmann ausgegeben. Es war so leicht deine Mutter in die Irre zu führen.“
„Haben Sie auch Hannibal getötet?“, fragte Ariana, die nun alles haargenau wissen wollte.
„Ja habe ich. Ich dachte der verflixte Kater gehört dir und damit würde ich dich verletzen, aber dann erfuhr ich, dass du nur auf den Kater aufgepasst hast. Tja, ein unglückliches Missverständnis.“ Tucker spielte auch weiterhin mit dem Feuerzeug herum. Ariana ahnte schon, was sein Plan war. Er wollte sie bei lebendigem Leibe verbrennen … und ihre Mum sollte dabei tatenlos zusehen!
„Jetzt hör schon auf, mit diesem Ding herumzufuchteln und komm in die Gänge. Wir haben schon genug Zeit verplempert!“ Mit einem Mal stand eine weitere Person im Raum. Ariana konnte es kaum glauben, aber es war tatsächlich die Sekretärin des Schulrektors, Miss Sheffield! „Was glotzt du mich denn so blöd an, hm?“, fragte sie Ariana. „Was dachtest du, wer dich betäubt hat?“
„Weißt du Ariana…“, Nun war es wieder Tucker der zu ihr sprach, „… du bist nicht die Einzige, die jemals einen Wunsch hatte und daraufhin Bekanntschaft mit einem Evo machte.“ Ariana starrte schockiert zu Miss Sheffield. „Darf ich dir meinen persönlichen Evo vorstellen: Θ:Evo-391!“

Ich wollte Sydney und Ariana vor Henry warnen, bevor es zu spät war, doch aktuell befand ich mich in meiner eigenen Misere. „Was hast du jetzt mit ihnen vor Rod?“, fragte Zara, während Dixon nach wie vor auf dem Boden im Laub kauerte und Hank mich mit seinen bulligen Armen festhielt.
„Gute Frage. Am liebsten würde ich beide mit so vielen Drogen vollpumpen, dass sie rosa Elefanten sehen, bevor sie kollabieren, aber dazu ist mir der Stoff zu schade.“, erklärte Rodney ihr, als ich ein Rascheln vernahm. Doch auch Rodney und seine Gang hörten es. „Was war das? Hank sieh nach!“
„Vielleicht war das nur ein Fuchs.“, meinte Zara, die sich zunehmend unsicherer fühlte.
„Kein Risiko.“, erwiderte Rodney, der mich in Gewahrsam nahm, nachdem Hank mich losließ, um nachzusehen, was da im Gebüsch lauerte.
Es war eine bedrückende Stille. Kein Rascheln mehr, nur das Zwitschern der Vögel war zu hören. Alle Augen waren auf die Stelle gerichtet, von der das Rascheln zu hören war, doch das sollte sich für Rodney und seine Gang als schwerer Fehler erweisen. Jemand stupste Rodney von hinten auf die Schulter und als dieser seinen Kopf wandte. „Hallo. Finger weg von meinem Sohn!“ Mein Dad schlug mit seiner Faust zu und Rodney ging mit blutender Nase zu Boden. Zara schrak furchtbar auf, doch Hank war bereits gewillt, seine Fäuste fliegen zu lassen. Doch da stürmte die Polizei die Lichtung, so dass weder er noch der Rest der Gang eine Chance mehr hatte.
„Wow…, woher wusstet ihr, dass wir hier sind?“, fragte ich meinen Dad verblüfft.
„Och … nenn es Intuition.“, antwortete er mir, wobei er mir nicht in die Augen sah. Verbarg er was?
„Immerhin haben wir Rodney und seine Gang beschatten lassen.“, hörte ich von einem Deputy sagen und Aiden kam auf mich zu stolziert. „Leider haben wir zu spät bemerkt was er vorhatte, sonst hätten wir natürlich schon längst eingegriffen. Deinem Vater sei es gedankt, dass er dir einen…“
„Ja wir sollten hier nicht länger Wurzeln schlagen.“, meinte mein Dad ganz schnell und schnitt Aiden damit das Wort ab. „Dixon sieht alles andere als gut aus. Frau Waller macht mich einen Kopf kürzer, wenn ich ihren Sohn nicht unbeschadet nach Hause bringe.“
„Keine Sorge, erste Hilfe ist bereits unterwegs.“, sagte Aiden. „Ich denke er kommt mit blauen Flecken und einer leichten Gehirnerschütterung davon.“
Nachdem er das sagte, klingelte das Handy meines Dads. „Hey Sydney, rate wer für lange Zeit ins Jugendgefängnis wandert. Jetzt warte doch mal Sydney, ich kann dich nur ganz schlecht verstehen.“
Mein Dad stellte sein Handy auf Lautsprecher ein, sodass wir alle mithören konnten: „Henry ist es Phil! Henry ist Tucker Graham! Ich hab versucht Ariana zu warnen, aber offensichtlich steckt Tucker mit der Sekretärin des Schulrektors unter einer Decke! Das hat mir zumindest Luna mitgeteilt. Sie ist auf dem Weg zum Feuerwehrhaus, wo sie sie vermutet. Ich mach mich auch sofort auf den Weg, aber es wäre besser, wenn du mit der gesamten Eskorte anrückst!“

Natürlich hätte ich meinen Dad gerne begleitet, aber ich durfte nicht und so saß ich Zuhause einsam auf dem Sofa und wartete auf gute Nachrichten, während ich Tatze über das weiche Fell streichelte. „Das ist heute ein grauenhafter Tag, nicht wahr Tatze?“, sagte ich zu meinem jungen Kater, der mir sogar mit seinem süßen Miauen antwortete. Doch auf einmal sprang Tatze von meinem Schoß und da ich die Terrassentür offen stehen ließ, damit frische Luft reinkam, konnte Tatze ungehindert aus dem Haus tapsen. „Nein Tatze, bleib hier!“, rief ich, da ich mir um ihn stets Sorgen machte, ihn könnte das ähnliche Schicksal wie Hannibal erleiden. Ich rannte ihm also in den Garten hinterher und konnte dabei gerade noch sehen, wie er durch die Hecke auf Mister Yards Grundstück lief. Ich stöhnte genervt. „Tatze!“ Ich stieß einen Pfiff aus, der ihn anlocken sollte, doch er gehorchte mir nicht. „Tatze bitte. Ich hab dafür heute echt keine Nerven.“, sagte ich, während ich auf eine Leiter stieg und über die Hecke in den Garten von Mister Yard sah. „Tatze nicht!“, rief ich, denn mein Kater tapste ins Haus von Mister Yard, der wie ich seine Terrassentür offenstehen ließ. Ich fluchte innerlich. Sollte ich vorne rum gehen und bei meinem Nachbarn klingeln? Ach was soll´s … Ich kletterte höher auf die Leiter, stieg über die Hecke drüber und betrat Mister Yards Garten. „Dylan, das wirst du noch bitterlich bereuen.“, sagte ich zu mir selbst und schlich mich auf leisen Sohlen in das Nachbarshaus.
Ich sah mich leise um. Mister Yard hatte einen sehr sterilen Einrichtungsgeschmack. Sein Wohnzimmer wirkte nicht besonders einladend, aber was rede ich denn da. Ich bin quasi gerade in ein fremdes Haus eingebrochen. Ob Mister Yard überhaupt Zuhause war? „Tatze!“, rief ich erneut, aber im Flüsterton. Ich sah mich weiter nach Tatze um und im Flur entdeckte ich eine weitere Tür, die einen Spalt breit offenstand. Ich lugte vorsichtig hinein. Offensichtlich ging es dort in den Keller hinunter. Eine Stimme in meinem Kopf warnte mich dort hinunterzugehen, aber aus einem mir unerklärlichen Grund zog es mich dort wie ein Magnet runter.
Es war sehr dunkel und kühl im Keller. Als ich das Licht einschalten wollte, bemerkte ich, dass der Strom nicht ging. Entweder war also die Glühbirne kaputt, oder Mister Yard hat seine Stromrechnung nicht bezahlt. Todesmutig setzte ich einen Schritt vor den Anderen, bis ich am Fuß der Treppe ankam. Ich trat versehentlich in Spinnweben und musste pusten, während ich mein Gesicht von dem klebrigen Zeug zu befreien versuchte. Dann stolperte ich über etwas was am Boden lag. Ich stürzte und schlug mir mein Knie auf dem harten Boden auf. „Argh verdammt.“, fluchte ich, als ich mein blutendes Knie betrachtete. Dann richtete ich meine Augen auf das, worüber ich gestolpert bin. Mir stockte der Atem. „Oh mein Gott, Mister Yard!“, schrie ich und blickte auf den leblosen Körper meines Nachbarn, der offensichtlich die Kellertreppe runtergestürzt war und sich dabei das Genick brach. Er musste schon sehr lange hier liegen, denn sein Körper sah schon etwas verwesen aus. Genaugenommen … müsste er seinem Aussehen nach zu urteilen, hier bereits seit Monaten liegen! Plötzlich hörte ich von oben Schritte und vor Schreck versteckte ich mich hinter der Waschmaschine.

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 15.Juni 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos und datet aktuell den Feuerwehrmann Henry.
Tucker Graham (Henry Knighton): Tucker ist der Bruder des verstorbenen Gordon Graham, den Sydney auf dem Gewissen hat. Um Rache an ihr zu nehmen, hat er sich das Gesicht umoperieren lassen und sich als Henry Knighton ausgegeben.
Miss Sheffield (Θ:Evo-391): Die Sekretärin des Schulrektors. In Wahrheit ist sie jedoch ein Evo, die auf der Erde gelandet ist, nachdem sich Tucker Graham (Henry Knighton) sich etwas gewünscht hat.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Mister Yard (Γ:Evo-3611): Frührentner und Nachbar der Winters. Dylan fand den echten Mister Yard tot in seinem Keller auf. Ein Evo-Hunter nahm dessen Gestalt an.
Natalie Winter: Ehefrau von Phil und Mutter von Dylan. Sie starb vor über einem Jahr.
Hannibal: Kater der Winters; wurde tot auf dem Friedhof vorgefunden.
Tatze: Dylans neuer Kater, den er von seinem Dad zum Geburtstag geschenkt bekam.

X:Showdown-94
Mein Dad war vor ein paar Minuten aufgebrochen, um mir erneut den Hintern zu retten und Sydney wartete noch immer ungeduldig im Polizeiwagen. Ihre Sorge um Ariana wurde immer größer, als sich Luna endlich über die Funksprechanlage meldete. „Sydney, kannst du mich hören?“
„Ich bin da Luna. Hast du Ariana gesehen?“, fragte Sydney angespannt.
„Noch nicht, aber ich kann sie hören“, antwortete Luna ihr, die nur wenige Meter von Ariana entfernt lauerte. „Dein Feuerwehrmann ist bei ihr. Henry…, er ist der Bruder von Gordon Graham!“
„Ich weiß … ich hab seine Fingerabdrücke untersuchen lassen, weil mein Bauchgefühl mich vor ihm gewarnt hat.“, erklärte Sydney ihr. „Sein Bruder hat damals einen Mord begangen und ich hab ihn gejagt. Ich wusste nicht, dass sein jüngerer Bruder auch im Fluchtauto saß, bis ich ihn aus dem brennenden Auto herauszog. Er muss sich später das Gesicht umoperiert haben. Kein Wunder, dass mein Fahndungsfoto keine Wirkung erzielte, nachdem er uns mehrere Drohbriefe schickte. Er brach sogar bei uns ein, als wir nicht Zuhause waren und verwüstete alles und ein Paket enthielt sogar einen giftigen Skorpion. Um die Sicherheit von Ariana zu gewährleisten, mussten wir immer wieder umziehen.“ Sydney schloss ihre Augen und verfluchte sich und ihre Naivität.
Inzwischen sprach Luna: „Ich denke Tucker Graham hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als den Mörder seines Bruders – also dich – ausfindig zu machen und sich zu rächen. Dabei flog gerade eine Sternschnuppe über ihn hinweg und voila landete ein Evo bei ihm, der ihm jeden Wunsch von den Lippen ablas.“
„Das liest sich wie ein schlechter Krimi.“, war Sydneys Bemerkung dazu. „Luna, können wir das Feuerwehrhaus stürmen, ohne dass sie es bemerken?“
„Ich denke das ist keine so gute Idee.“, antwortete Luna ihr, die nun Blickkontakt zu den Entführern und Ariana hatte. „Tucker ist gerade dabei einen ganzen Kanister Benzin zu verschütten. Offenbar will er das Finale mit einem Feuer feiern.“
„Was?!“, schrie Sydney erschrocken. „Luna bitte, du musst Ariana sofort da rausholen!“
„Das werde ich…, aber Sydney…“ Luna hielt kurz inne und Sydney wartete gespannt ab. „Danach ist meine Pflicht erfüllt. Du musst Ariana klar machen, dass sie mich gehen lassen muss. Ich gehöre nicht in diese Welt. Mein Zuhause ist auf Neró, wo ich bereits von meinen Leuten erwartet werde.“
Sydney musste nicht lange überlegen, um die richtige Entscheidung zu treffen. „In Ordnung. Rette Ariana, denn dann hast du meinen Wunsch erfüllt, den ich damals an dich hatte.“ Luna nickte, als Tucker Graham gleichzeitig das Feuerzeug fallen ließ und damit alles in Brand setzte.

Zitternd saß ich hinter der Waschmaschine, als die Schritte immer lauter wurden. Eine Person kam in den Keller runter und mit jedem Schritt, den sie näher kam, wurde ich ängstlicher und unruhiger. Ich musste an Cosmo denken und wie sehr ich mir wünschte, er wäre bei mir. Die Person kam vor der Leiche von Mister Yard zum Stehen. Ich versuchte kein Geräusch von mir zu geben, doch dann…: „Miauuu!“ Tatze war ebenfalls im Keller! Meine Augen weiteten sich und mein Herz raste.
„Na wie kommst du denn hier her? Hast du dich etwa heimlich hierein geschlichen?“, hörte ich die Stimme von Mister Yard fragen. Nun bestand kein Zweifel mehr: Er war ein Evo-Hunter, der den echten Mister Yard, die Kellertreppe runterstieß und ihm damit das Genick brach. Wie viele Menschen mussten noch meinetwegen sterben? Jedenfalls durfte ich keinesfalls zulassen, dass Tatze auch etwas zustößt. „Hab keine Angst, es geht auch ganz schnell … du dummes Katzenvieh!“ Zunächst war ich wie vor Angst gelähmt, doch dann packte ich all meinen Mut zusammen, um Tatze das Leben zu retten. Ich rannte aus meinem Versteck und stürmte auf den überraschten Evo-Hunter los. Ich riss ihm Tatze aus den Armen und rannte so schnell mich meine Beine tragen konnten, die Treppe wieder rauf. „Oho, wie dumm von mir. Ich hätte wissen müssen, dass du auch hier bist. Da ist meine Tarnung wohl schneller aufgeflogen als erwartet. Nun gut, mir einem Elite-Evo der Sorte Gamma entkommst du sowieso nicht.“ Mister Yard grinste heimtückisch. Dann verwandelte er sich in meine Mutter!

Inzwischen hat Tucker das Feuerwehrhaus angezündet. Ariana saß noch immer gefesselt auf dem Stuhl, während das Feuer sich zunehmend ausbreitete. „Du wirst hier bleiben und dafür sorgen, dass sie auch wirklich in den Flammen umkommt.“, hörte sie Tucker Miss Sheffield befehligen. Sein Evo hatte natürlich Angst vor dem Feuer, aber um seinen Wunsch zu erfüllen, opferte sie sich für ihn. Nachdem Tucker geflohen war, versuchte Ariana auf Miss Sheffield einzureden: „Was tun Sie denn da? Sie werden ebenfalls in den Flammen umkommen? Ist es das was sie wollen? Für ihn sterben?!“
In Miss Sheffields Gesicht waren deutliche Anzeichen von Angst abzulesen, dennoch schien sie sich nicht von ihrem Pfad abbringen zu lassen. „Es ist sein Wunsch und meine Aufgabe ist es, diesen zu erfüllen…, auch wenn es meinen Tod bedeuten mag.“
Ariana wusste, dass das Reden mit der Frau zwecklos war und so versuchte sie sich aus eigener Kraft von ihren Fesseln zu befreien. Doch es gelang ihr nur, dass Gleichgewicht zu verlieren und samt dem Stuhl umzufallen. Miss Sheffield beachtete sie kaum, denn sie hatte sich mit ihrem Tod bereits abgefunden. Ariana wurde immer verzweifelter und als das Feuer sich immer weiter ausbreitete, dachte sie an die Menschen, die sie am meisten liebte: Ihren Vater, ihre Mutter und… „LUNA!“
Luna kam wie aus dem Nichts hervor gesprungen. Mit einem einzigen Tritt kickte sie die überraschte Miss Sheffield gegen die Wand, wo diese dann regungslos liegen blieb. „Oh Mann ist das heiß hier, schlimmer als in einer Sauna, das ist doch verrückt, ich bin verrückt, ich…“
„Du bist der mutigste Evo den ich kenne.“, unterbrach Ariana sie. „Luna, du hast deine Angst vor dem Feuer überwunden, um mir das Leben zu retten!“
„Ja ich sag doch, dass ich verrückt bin.“, wiederholte Luna sich, während sie Ariana von ihren Fesseln befreite. „Nun aber raus hier, bevor meine zarte Haut von dem Feuer noch runzlig wird.“
„Warte! Wir können sie doch nicht hier liegen lassen…“, sagte Ariana und sah zu Miss Sheffield.
Luna stöhnte. „Sowas kannst auch nur du sagen.“ Sie rannte zu Miss Sheffield und wollte ihr vom Boden aufhelfen, doch da setzte diese zum Gegenangriff an. Sie packte Luna an den Haaren und warf sie zu Boden. Ariana schrie von Angst ergriffen auf. Doch Luna gab sich nicht so leicht geschlagen. Mit ihrem Schwanz stellte sie Miss Sheffield ein Bein, diese rollte sich zu Boden und kurz darauf standen beide in Angriffsstellung gegenüber. „Ariana, verschwinde hier, schnell!“, rief Luna ihr zu.
„Aber Luna ich…“
„Tu was ich dir sage, na los!“, schrie Luna ihr zu und Ariana rannte schweren Herzens davon. Miss Sheffield wollte sie am Weglaufen hindern, doch Luna sprang dazwischen und ein fürchterlicher Kampf begann. Als Ariana sich ein letztes Mal umdrehte, wurde ihre Sicht von den Flammen versperrt. Sie begann zu weinen, doch rannte sie weiter, um den Wunsch des Evos zu erfüllen.
Draußen angekommen wurde sie von mehreren Deputys mit ihren Waffen bedroht. Doch da kam ihre Mutter herbeigerannt. „Wartet, nicht schießen! Das ist meine Tochter!“ Sydney war glücklich, ihre Tochter unbeschadet in die Arme nehmen zu können. „Oh mein Gott, ich dachte schon ich hätte dich verloren.“, schluchzte sie und drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. Auch Ariana war heilfroh, als sie Tucker Graham entdeckte, der mit einer Kopfschussverletzung auf dem Asphalt lag. Neben ihm lag eine Waffe. Er hatte sich selbst das Leben genommen! Anschließend drehte sich Ariana zum Feuerwehrhaus um, dass noch immer brannte und in dem Luna nun gefangen war.

Mit Tatze in meinen Armen rannte ich die Kellertreppe rauf, doch Mister Yard verfolgte mich und hielt mich an einem Bein fest, so dass ich ins Stolpern kann und auf die harte Treppe knallte. Dabei verletzte ich mich stark am rechten Knie, sodass jede Bewegung schmerzte. Tatze sprang aus meinen Armen und rannte hinauf ins Freie, während ich ein Gefangener wurde. Erst jetzt bemerkte ich, dass Mister Yard seine Gestalt veränderte hatte. „Sie waren das also!“, stieß ich entsetzt aus, als ich meiner Mum in die Augen sah. Optisch sah er meiner Mum vielleicht ähnlich, aber das heimtückische Lachen verriet ihn. „Sie haben Hannibal getötet, stimmt´s? Und danach haben sie sich in meine Mutter verwandelt, um meinen wundesten Punkt zu treffen.“
„Nein, das stimmt nicht ganz. Ich hab diesen alten Kauz hier umgebracht, da ward ihr gerade in eurem schönen Urlaub auf Hawaii. Ich hab gesehen wie ein Mann und eine Frau das Feuer im Haus der Alisters gelegt haben und sich danach den Kater unter den Nagel rissen. Ich hab schnell erkannt, dass die Frau auch ein Evo war. Sie dachten, der Kater gehörte deiner Freundin, deshalb haben sie ihn getötet, um ihr Leid zuzufügen. Als ich ihnen erklärt habe, dass der Kater zu dir gehörte, haben sie ihn mir freundlicherweise übergeben, mit der Vereinbarung, dass ich ihre wahre Identität nicht verriet und sie gehen ließ. Danach hab ich deinen Kater aufs Grab gelegt, dir diese Botschaft hinterlassen und mich als deine Mum ausgegeben, die du doch vermisst hast, oder nicht?“
Ich sah Mister Yard an und empfand nichts als Abscheu. Die Wut staute sich in meinem Körper, doch meiner Mum gegenüber – auch wenn sie nicht die Echte war – wollte ich keine Gewalt anwenden. Zu sehr schmerzte es mich sie zu sehen. Ich fühlte mich hilfloser als ein Baby, dem man den Schnuller weggenommen hat, als plötzlich die Tür zum Keller aufsprang. Es war Aiden! Er feuerte ohne zu Zögern einen Warnschuss auf meine Mum ab. Daraufhin konnte ich mich loseisen und unter Schmerzen fliehen. Aiden half mir aus dem Keller und führte mich bis in den Garten.
„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, fragte ich irritiert, wenn zugleich ich auch dankbar war.
„Dein Dad hat dir vor ein paar Wochen einen Peilsender verpasst. Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass dir nichts mehr widerfährt, aber irgendwie hast du ein Talent dazu, dich immerzu in arge Schwierigkeiten zu manövrieren.“
„Ich … Moment … mein Dad hat was?!“, stieß ich entsetzt aus, doch da tauchte Mister Yard bereits wieder auf. Zuerst stürmte er auf Aiden los, dessen Kopf er so feste gegen den Kirschbaum presste, dass es Kirschen vom Baum regnete.
„Lass ihn los!“, schrie eine Stimme und plötzlich stand mein Dad im Garten. Er richtete den Lauf seiner Waffe auf Mister Yard, doch dieser wusste sich zu verteidigen, indem er sich in erneut in meine Mum verwandelte. Damit traf er einen wunden Punkt bei meinem Dad. „Na-Natalie…!“
Mister Yard ging in der Gestalt meiner Mum langsam auf meinen Dad zu. Mein Dad stand wie gelähmt da, während ich mich mit meiner Knieverletzung nutzlos fühlte. „Ja Phil, ich bin es.“, sagte Mister Yard mit der Stimme meiner Mum, was weitere schmerzvolle Erinnerungen in mir hervorrief. „Tu das nicht Schatz. Du bist kein Mörder. Du bist der Mann den ich liebe!“
Mister Yard kam meinem Dad immer näher. Ich riss mich zusammen und schrie: „Dad, hör ihr nicht zu! Das ist nicht Mum!“ Doch es war bereits zu spät. Mister Yard entriss meinem Dad seine Waffe und richtete sie auf ihn. Nun wich mein Dad erschrocken einen Schritt zurück. Dann drückte Mister Yard ab. Mein Schrei hallte durch die ganze Nachbarschaft. Doch bevor die Kugel meinen Dad traf, kam Aiden herbei gerannt und warf sich dazwischen. Die Kugel bohrte sich in Aidens Brustkorb.
Zum selben Zeitpunkt sprang eine weitere Person vom Baumhaus in den Garten von Mister Yard. Die Sonne schien stark und hell, sodass ich nur schattenhafte Umrisse erkennen konnte, doch wusste ich sofort, dass es sich bei der Person um Cosmo handelte. Mister Yard hatte nicht mit ihm gerechnet und so wurde er mit nur einem einzigen Schlag von Cosmo zur Strecke gebracht. Er verwandelte sich noch einmal kurz in meine Mum, ehe er in seiner Evogestalt seinen letzten Atemzug von sich gab.
Mei Dad wirkte enttäuscht über sich und seine Nachlässigkeit, während ich den Garten nach Cosmo absuchte, doch dieser war so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Hinkend ging ich zu Aiden, der sich für meinen Dad geopfert hat. Ich setzte mich neben ihn in die Wiese und legte meine linke Hand auf seinen Körper. Sein Herzschlag wurde immer langsamer … bis es stehen blieb.

Das FINALE von PART IV im Doppelpack: Am Samstag, den 17.Juni 2023!

Das große Finale vom vierten Part! Ich hab die Rollenliste noch einmal geupgradet, weil bei einigen Rollen viele neue Infos hinzugekommen sind. Ansonsten wie immer viel Spaß beim Lesen!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt. Anders als gedacht, ist sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Rodney Stark: Anführer einer Punk-Gang, zu der auch Dixon dazu gehörte. Er vertickte Drogen u.a. an den Hausmeister der Schule, bis er von Dylans Dad festgenommen wurde.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Miss Sheffield (Θ:Evo-391): Die Sekretärin des Schulrektors. In Wahrheit ist sie jedoch ein Evo, die auf der Erde gelandet ist, nachdem sich Tucker Graham (Henry Knighton) sich etwas gewünscht hat. Sie kam in den Flammen ums Leben.
Gina Stone: Mutter von Mika; Witwe.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgab, um Dylan zu beschützen. Er wurde von Mister Yard – einem Evo-Hunter – erschossen.

Ψ:Abschlussball-95
Der Tod von Aiden stimmte mich trauriger als erwartet. Ich kannte ihn nicht sonderlich gut, aber er hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet. Ohne ihn wäre ich schon längst den Evo-Hunters zum Opfer gefallen. Aiden kam nur auf die Erde, um mich vor ihnen zu beschützen und ich hab ihn kein einziges Mal gefragt warum er das tat, was ich nun doch bitterlich bereute. Ich wünschte, ich hätte mich mehr und öfters mit ihm unterhalten, aber hinterher war man immer schlauer. Nun musste ich nach vorne blicken, was jedoch alles andere als leicht war.
„Das sieht nicht gut aus Mister Winter.“, sagte Frau Silly zu mir, mit der ich mich am Nachmittag in einem leeren Klassenzimmer traf, um mit ihr über meine Prüfungen zu reden.
„Ja und? Dann ist das halt so.“, sagte ich und versuchte dabei gleichgültig zu klingen.
„Ihre Spanisch- und Phyikprüfung haben sie in den Sand gesetzt und bei einer Prüfung sind sie nicht einmal erschienen.“, erzählte Frau Silly weiter. „Natürlich hat mir ihr Dad berichtet, was vorgefallen ist, aber das ist keine Entschuldigung für die Ergebnisse der angetretenen Prüfungen.“ Ich rollte mit den Augen und wollte einfach nur weg hier, doch Frau Silly hielt mich zurück. „Was ist denn nur los mit dir, Dylan?“ Was? Hat mich Frau Silly gerade wirklich erstmals mit meinem Vornamen angesprochen? Und dann auch noch dieser besorgte Unterton … „Ich weiß, dass ich immer sehr streng bin, aber das bin ich doch nur, weil ich möchte, dass aus all meinen Schülern mal etwas werden soll. Von Miss Giggles weiß ich, dass du ein sehr guter Zeichner bist und deine Klausur in Geschichte bei Dr. Tibbet hast du mit einer Bestnote absolviert. Spanisch mag vielleicht nicht dein Lieblingsfach sein, aber es ist nun einmal ein Bestandteil deiner Schulausbildung.“
„Ja … Sie haben Recht, aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle?“, fragte ich verzweifelt und über mich selber enttäuscht. „Die Prüfungen sind gelaufen und morgen Abend findet der Abschlussball statt, an dem ich dann ja wohl nicht teilnehmen werde!“
„Oh doch das werden Sie!“, entgegnete Frau Silly, die mich nun wieder Siezte. „Ich habe mit dem Rektor und ihrem Klassenlehrer Dr. Tibbet gesprochen und wir sind übereingekommen, dass Sie die Prüfungen von dem Tag wiederholen dürfen, an dem Sie und Mister Waller von Mister Stark und seiner Gang verschleppt worden sind. Das Gleiche trifft übrigens auch auf Mister Waller und Miss Alister zu, die an dem Tag ebenfalls nicht an den Prüfungen teilnehmen konnten.“
„Das bedeutet…“, sagte ich ungläubig.
„Das Sie morgen früh ihre Prüfungen wiederholen und am Abend ihren Abschlussball feiern werden!“, erklärte Frau Silly mir und vor Freude viel mir die Kinnlade herunter. Ich war Frau Silly so dermaßen dankbar, dass ich ihr um den Hals fiel, was Sie mehr schockierte als mich!

Erst heute Morgen schrieb ich noch Prüfungen und nun stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer und stylte mir meine Haare für den Abschlussball. Anschließend zog ich mir in Cosmos Zimmer mein dunkelgrünes Sakko über mein smaragdfarbenes Hemd, als es an der Tür klopfte. „Darf ich reinkommen?“, fragte mein Dad, der seinen Kopf ins Zimmer streckte.
„Dein Kopf ist ja schon drin, also darf der Rest ruhig auch reinkommen.“, antwortete ich mit einem dezenten Lächeln im Gesicht. Inzwischen war ich nicht mehr allzu wütend auf meinen Dad, dass er Cosmo rausgeworfen hat. Nicht dass ich es richtig fand was er getan hat, aber er ist mein Dad … er macht sich Sorgen um mich und das zu Recht, wie man die letzten Tage gesehen hat.
„Dylan…, ich wollte dir für heute Abend nur noch einmal viel Spaß wünschen.“, sagte mein Dad. „Genieße diesen wundervollen Augenblick, denn er ist schneller vorbei, als du dir wünschen kannst.“
Ich blickte meinen Dad nachdenklich an. „Danke Dad…, ich wünschte nur … ach egal.“
„Du wünschtest dir, dass Cosmo auch zum Abschlussball käme, richtig?“, schlussfolgerte mein Dad. „Hör mal. Du weißt das mir das nicht gefallen hat, was du und Cosmo getan habt, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht weiß, was Cosmo alles für uns getan hat.“, erklärte mein Dad mir.
„Schon in Ordnung Dad. Du musst dich nicht rechtfertigen, wirklich nicht.“, erwiderte ich mit einem traurigen Lächeln. Dann schmunzelte ich und drückte meinem Dad etwas in seine Hand. „Hier, den kannst du wiederhaben.“ Es war der Peilsender, den mein Dad an mir angebracht hat, damit er immer wusste, wo ich steckte. „Nimm es mir bitte nicht übel, aber das ist zu viel der Vaterliebe.“ Mein Dad lächelte, wirkte gleichzeitig jedoch ebenso traurig wie ich es war. Ich umarmte ihn schließlich, was für uns beide als schöner Vater-Sohn-Moment in Erinnerung blieb.

Ariana war noch nicht ganz fertig und sorgte für die letzten Schönheitskorrekturen, als ich am Badezimmer vorbei schlich. Die Tür zu meinem alten Zimmer stand einen Spalt breit offen und so bekam ich eine Unterhaltung zwischen Sydney und Luna mit. Letztere kämpfte gegen Miss Sheffield um ihr Leben, doch zum Glück ging Luna am Ende als Siegerin hervor. „Nach dem Abschlussball werde ich die Erde verlassen.“, hörte ich Luna, die heute ein violettes Kleid trug, sagen.
„Wirst du dich von Ariana noch verabschieden?“, fragte Sydney.
„… Sie würde mich nicht gehen lassen.“, antwortete Luna ihr. „Allerdings wäre es verkehrt, ohne ein Wort zu gehen. Es würde ihr das Herz brechen.“
„So oder so wird es ihr das Herz brechen, wenn du fort bist. Sie hat dich sehr gern. Du bist die beste Freundin, die sie jemals hatte.“, sagte Sydney, die sich für Arianas Einsamkeit schuldig fühlte. „Durch mein Handeln mussten Ariana und ich ständig umziehen. Sie konnte nie dauerhafte Freundschaften schließen. Du hast ihr doch nicht etwa die Wahrheit über Gordon Graham erzählt, oder?“
„Das er es war, der ihren Vater umgebracht hat und das dieser nicht an einem Herzinfarkt starb? Nein, natürlich nicht!“, antwortete Luna. „Diesen Schmerz muss sie nicht auch noch fühlen.“
„Danke.“, sagte Sydney, die selber mit den Tränen zu kämpfen schien.
Ich wollte mich leise wegschleichen, als ich bemerkte, dass Ariana in ihrem türkisenen Kleid hinter mir stand und das Gespräch ebenso wie ich belauscht hatte. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, wirkte sie erschüttert und traurig zugleich. Ich sah sie mitfühlend an, doch zwang sie sich selber zu einem Lächeln, um tapfer zu sein. Doch so wollte ich diesen Abend nicht enden lassen und fasste einen Entschluss. „Geht ihr doch bitte schon einmal ohne mich zur Schule…, ich komme später nach.“

„Guten Abend Dylan!“, begrüßte Frau Stone mich lächelnd, als ich eine halbe Stunde später vor ihrer Tür stand. „Du willst sicher zu Cosmo. Tja, er ist leider nicht hier. Er und Mika sind vor einer Stunde in den Skatepark. Kannst du meinen Sohn überreden, dass er zum Abschlussball gehen soll? Er scheint keine Lust auf die Schulveranstaltung zu haben. Ich glaube das liegt daran, dass er kein Date hat, aber daran ist doch nichts Schlimmes oder? Hast du denn ein Date, Dylan?“
„N-Nein.“, antwortete ich ehrlich. „Dann werde ich mal dort nach ihnen suchen. Danke Frau Stone!“
Ich schlenderte im gemächlichen Gang zum Skatepark, der nicht weit von hier entfernt lag. Mika und Cosmo waren heute die Einzigen, die sich mit ihren Skateboards dort austobten. Ich wusste nicht, dass Cosmo skaten konnte, aber vermutlich hat Mika es ihm beigebracht und wie hätte es anders sein können, schlug er sich fantastisch darin. Ich beobachte sie eine Weile aus der Entfernung, bis ich mich dazu entschloss, ihnen endlich Hallo zu sagen. „Wehe ihr rennt weg…!“, drohte ich.
Mika und Cosmo blieben augenblicklich stehen. Cosmo starrte mich mit großen Augen und offenen Mund an. „Was tust du denn hier?“, fragte Mika mich. „Hat meine Mum dich geschickt?“
„Nein, aber ehrlich gesagt würde ich schon gerne wissen, warum du nicht auf den Abschlussball gehst.“, antwortete ich interessiert. „Du hast doch deine Prüfungen mit Bravour gemeistert, oder?“
„Ja und? Ich hab auf diesen kitschigen Schnulzenabend trotzdem keinen Bock.“, sagte Mika sauer.
Ich runzelte die Stirn. Hatte Mika etwa Liebeskummer, dass er sich so verhielt? Ich wandte mich schließlich an Cosmo, der mich nach wie vor wortlos anstarrte. „Und was ist mit dir?“
Schließlich fand er seine Stimme wieder: „Ich gehe doch nicht mehr auf eure Schule.“
„Ach komm, wen interessiert das schon? Außerdem … hätte ich dich heute Abend wirklich sehr gerne dabei.“, gestand ich und wurde dabei leicht rot im Gesicht. „Bitte Cos! Ich hab auch nochmal mit meinem Dad geredet und ich glaube, er weiß, dass er überreagiert hat.“
„Meine Antwort bleibt trotzdem Nein. Tut mir Leid, Dylan.“, entgegnete Cosmo, der sich wieder auf sein Skateboard schwang und davonsauste. Ich blickte ihm traurig nach und dann zu Mika, der ebenso traurig zu sein schien. Der heutige Abend sollte den Menschen eigentlich Freude bereiten, doch egal wo ich hinkam, sah ich traurige Gesichter.

Der Abschlussball fand im Schulhof statt, der für diesen Anlass festlich mit Girlanden und Laternen dekoriert worden war. Das Buffet sah erstklassig aus und das Wetter war auch perfekt. Weniger perfekt erging es mir vor dem Eingang. „Passwort!“ Wieder wurde ich von dem Jungen von Halloween, Silvester und dem Frühlingsfest nach einem Passwort gefragt.
„Was bist du – mein persönlicher Running-Gag?“, fragte ich zähneknirschend, doch zum Glück kamen Ariana und Luna mir zur Hilfe, die dem Kerl das Passwort „Gicageles“ nannten. Ich guckte ungläubig.
„Das Wort setzt sich aus den Nachnamen unserer Lehrer ‚Giggles‘ und ‚Cage‘ zusammen, die ja ein Paar sind.“, erklärte Ariana mir. „Das ist in Mode, Liebespaaren solche Namen zu verpassen!“ Ich starrte sie auch weiterhin ungläubig an.
Mr. T, unser Schulrektor, betrat ein kleines Podest im Schulhof und richtete eine Ansprache an alle Schüler. „Am heutigen Abend soll vor allem der Spaß im Vordergrund stehen. Vergesst den Stress der letzten Wochen, der über euch hereingebrochen ist, aber vergesst nicht, was ihr alles von uns den Lehrern gelernt habt. Genießt diesen wundervollen Abend unterm Sternenhimmel, aber denkt immer daran, wir, eure Lehrer, haben unsere Augen überall!“
Gelächter zog durch die Schülerschar, denn Alkohol, Zigaretten und ganz besondere Intimitäten waren natürlich strengstens verboten. Die Musik ging an und die ersten Schüler und Schülerinnen brachten ihre Füße in Bewegung, indem sie zu der Partymusik tanzten. Ich beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Joyce war eine der Ersten auf der Tanzfläche, auch wenn es ihr viel abverlangte, ihren Freund Jens dazu zu bewegen, mit ihr zu tanzen. Jens war ein erstklassiger DJ und Aushilfskellner, aber von Tanzen verstand er genauso wenig wie ich von Spanisch. Dafür war Mister Cage der geborene Tänzer! Er und Miss Giggles tanzten miteinander Samba, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Das sorgte natürlich für reichlich Heiterkeit bei den Schülern. Auch Luna war ordentlich am abfeiern, als wäre es ihr letzter Tanz. Sie war bei den Jungs immer noch sehr beliebt und so wechselte sie fast im Minutentakt ihre Tanzpartner.
Ariana und ich saßen wie bestellt und nicht abgeholt auf einer Bank unter einem Baum und beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Alle tanzten und feierten, nur uns Beiden war das Feiern und Tanzen vergangen. Bis mir der Gedanke kam, dass das dumm von uns war. Wir machten unser Leben viel zu sehr von unseren Evos abhängig. Also fasste ich mir ans Herz, wandte mich an Ariana und öffnete meinen Mund … doch … „Ich schwöre Dylan, wenn du mich jetzt zum Tanzen aufforderst, dann trete ich dir gegen dein kaputtes Knie!“
Ariana warf mir einen bösen Blick zu und auch wenn ihre Drohung nicht ernst gemeint war, so schluckte ich meine Frage dennoch herunter. Inzwischen kam Tamara zu uns. Sie trug ein rubinrotes Kleid, indem sie einfach nur wunderschön aussah. „Hey ihr Beiden. Ich werde jetzt ins Krankenhaus gehen und Dixon dort besuchen. Er soll sich an einem Abend wie heute nicht so einsam fühlen…“
Ich schmunzelte und als ich zu Ariana sah, wusste ich, dass sie soeben das gleiche dachte wie ich. Tamaras Liebe zu Dixon war nie verschwunden!
Tamara verließ den Abschlussball und ich holte mir ein Glas Bowle – natürlich alkoholfrei! Doch dann entdeckte ich Mika, der sich offenbar doch noch dazu durchringen ließ, hier heute aufzukreuzen. Er trug ein weißes Hemd und eine blaue Weste. Er sah todschick aus, wenn nicht sogar der bestaussehende Junge an diesem Abend. „Du hast es dir anders überlegt.“, sagte ich überrascht.
„Ja habe ich … Ich kann doch nicht unseren Abschlussball verpassen.“, erklärte Mika mir und lächelte mich dabei an, wie er es noch nie getan hat. Plötzlich streckte er seine Hand nach mir aus und ich sah ihn an, als wäre er verrückt. „Darf ich um diesen Tanz bitten? Was guckst du denn so? Ich weiß, dass du tanzen kannst…, oder hast du noch Schmerzen im Knie?“
„N-Nein, aber ich dachte nicht, dass du … wir beide … also … woher weißt du das mit meinem Knie?“ Entweder stotterte ich weiterhin herum, wie ein Durchgeknallter, oder ich griff die Chance beim Schopf und tanzte mit Mika. Ich entschied mich für Letzteres und begleitete Mika auf die Tanzfläche. Das allein sorgte schon für viel Aufsehen unter unseren Mitschülern, doch als wir dann auch noch zum Tanzen anfingen, waren alle Augen nur noch auf uns gerichtet. Das ich homosexuell bin, war seit dem Frühlingsfest jedem bekannt, aber das auch Mika sich zu Jungs hingezogen zu sein schein fühlt, war für viele nun doch eine Überraschung!
Als wir uns über die Tanzfläche bewegten, hatte ich das Gefühl, als würde ich schweben. Es war ein traumhaft schönes Gefühl und mir war es egal, dass uns alle wie Tiere im Zoo anstarrten. Das erste Mal seit langer Zeit, fühlte ich mich richtig glücklich! Es gab nur mich und Mika, nur uns Beide und keinen anderen mehr auf dieser Welt! Als der Tanz sich dem Ende neigte, beugte sich Mika ganz leicht zu mir vor. Mein Herz fing zu klopfen an, wie an dem Abend, als ich mit ihm im Wandschrank der Alisters steckte. Hatte ich etwa ernsthafte Gefühle für Mika? Aber ich mag ihn doch gar nicht! Seine Augen waren so strahlend hell und seine Ausstrahlung so verführerisch. Okay ich mag ihn doch! Mika hielt mich ganz fest in seinen Armen, als er mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte. Ich schloss dabei meine Augen und sah nur noch Sterne … bis es nass wurde! Nass? Ich öffnete meine Augen wieder und sah, dass dunkle Wolken den Sternenhimmel bedeckten. Es fing an zu tröpfeln. Mika schaute überrascht zum Himmel empor, als ein Regentropfen seine Hand berührte und diese sich kurz darauf orange färbte. Ich riss meinen Mund auf und starrte Mika erschrocken an. Der Regen wurde stärker und plötzlich verwandelte sich Mika in Cosmo … in dessen Evogestalt und das vor der gesamten Schule!

Ω:Enttarnt-96
Es war ein kurzer und warmer Regenschauer, der sich über den Schulhof ergoss, auf dem heute unser Abschlussball stattfand. Ein paar Mädchen waren damit beschäftigt rum zu jammern, dass ihre Frisur und ihr Kleid beschädigt werden, doch die meisten Augen waren auf Mika gerichtet…, oder Cosmo?! Selbst ich stand wie schockiert da und beobachtete das soeben Geschehene. Mikas Haut wurde durch den Regen nass und er verwandelte sich in Cosmos Evogestalt! Ich war selber überrascht, um nicht zu sagen verwirrt. Bedeutete das, dass Mika ein Evo war, oder dass Cosmo sich in Mika verwandelte, um auf den Abschlussball zu gehen? Eigentlich hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken, denn … das Geheimnis der Evos war gelüftet!
„Ei-Ein Mo-Monster!“, schrie ein Schüler, der als Erstes die Stille durchbrach. Danach folgte ein hysterischer Schrei von einer aufgedonnerten Primadonna. Ich starrte den Evo vor mir an. Seine Augen strahlten Angst und Besorgnis aus. Kein Zweifel: Es war tatsächlich Cosmo! „Oh mein Gott, was ist das? Ist das ein Kobold?!“, schrie ein Mädchen, woraufhin ein anderer Junge erwiderte: „Bist du blöd? Siehst du seinen Schwanz nicht? Das ist eindeutig ein mutierter Affe!“ Ich warf nervöse Blicke um mich. Selbst meine Freunde Jens und Joyce waren zu Salzsäulen erstarrt und schauten teils geschockt, teils angewidert auf Cosmo, den sie als diesen natürlich nicht erkannten. Sie dachten vermutlich, dass es Mika sei … alle dachten das! „Mika ist ein Alien!“, schrie ein weiterer Schüler und nach dieser Aussage brach Panik aus! Schüler und Lehrer rannten verängstigt durch den Schulhof, brachten sich unter Sitzbänken und Tischen in Sicherheit, oder rannten ins Schulgebäude. Es herrschte ein wilder Tumult, bei dem Ariana beinahe von der Meute zerquetscht wurde, hätte Luna sie nicht in Sicherheit gebracht. Mr. T versuchte zusammen mit Mister Cage Ruhe in das Chaos zu bringen, doch vergeblich. Miss Giggles stand noch immer wie versteinert da, bis sie ihren Mund öffnete und ihr schrillendes Organ erklingen ließ. Ich musste mir die Ohren zuhalten. Das war zu viel Ablehnung für Cosmo, dem fast die Tränen kamen, als er sich umdrehte und davon rannte. Zuerst wusste ich nicht, was ich tun sollte, doch die Antwort lag klar auf der Hand. Ich rannte Cosmo hinterher. Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten, doch er war sehr viel schneller als ich. Auf dem Parkplatz wurde ihm der Weg jedoch von einem fahrenden Auto abgeschnitten. Ich holte auf und hielt Cosmo schützend an den Armen fest, als sich das Fenster öffnete und wir Dr. Tibbet erblickten. „Schnell ihr Beiden, steigt ein!“. Beide starrten wir zu unserem Geschichtslehrer und beide stellten wir uns nun die Frage, ob wir ihm vertrauen konnten, doch Dr. Tibbet schien unsere Gedanken lesen zu können. „Ich bin kein Evo-Hunter! Wirklich nicht. Also steigt schnell ein!

In das Auto eines Fremden steigen? Das hat mir mein Dad schon verboten, als ich noch drei Jahre alt war. Bis vor wenigen Sekunden glaubte ich auch noch, Dr. Tibbet zu kennen, aber wie so oft in letzter Zeit, ließ meine Menschenkenntnis enorm zu wünschen übrig. „Dr. Tibbet, Sie…“
„Hört zu. Cosmo ist hier nicht mehr sicher.“, sagte Dr. Tibbet, während ich mit Cosmo auf der Rückbank saß und er uns durch den Rückspiegel musterte. „Inzwischen tauchen immer mehr Evo-Hunters hier auf und da jetzt auch noch Cosmos Identität aufgeflogen ist, wird das Konsequenzen mit sich bringen. Die Menschheit ist noch nicht bereit für die Entdeckung der Evos!“
„Ja, aber was sollen wir denn tun?“, fragte ich verzweifelt und versuchte die Frage, ob Dr. Tibbet ein Freund oder ein Feind war, zunächst einmal hinten anzustellen.
„Cosmo muss die Erde verlassen!“, antwortete Dr. Tibbet und ich schluckte. „Er muss nach Neró zurückkehren und bei dem Herrscher um Gnade und Vergebung bitten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Mit etwas Glück … verzeiht der Herrscher ihm und nimmt ihn wieder in seine Reihen auf.“
Cosmo gluckste. „Sie scheinen von unserer Existenz zu wissen, aber von unserem Herrscher scheinen Sie null Ahnung zu haben. Er wird mir nie vergeben!“
„Dann komme ich mit dir.“, sprudelte es nur so aus mir heraus und Cosmo schaute mich erschrocken an. „I-Ich komme mit.“, wiederholte ich. „Bevor du nein sagst, hör dir meinen Standpunkt an. Du bist hier nicht sicher, aber auf Neró scheint es für dich auch nicht ganz sicher zu sein. Doch die Evo-Hunters sind nicht nur hinter dir her, sondern auch hinter mir! Sie wollen eine wertvolle Information von mir, an die ich mich bei bestem Willen nicht mehr erinnern kann, doch vielleicht erhalte ich diese Erinnerung wieder, wenn ich erst einmal auf Neró bin. Sie werden mir kein Leid zufügen, solange sie die Info von mir nicht erhalten haben und auch dir werden sie kein Leid zufügen, dafür sorge ich!“
„Dylan…“ Cosmo sah mich ungläubig an. Als wäre ich nun völlig verrückt.
„Bitte Cosmo, nimm mich mit.“, bettelte ich. „Zumal du mir meinen Wunsch noch nicht erfüllt hast.“
„Das ist gefährlich…“, entgegnete Cosmo.
„Dessen bin ich mir bewusst, aber seien wir doch mal ehrlich. Ohne dich würde ich hier keine Woche überleben. Ich brauche dich!“ Mein Einwand klang in meinen Ohren durchaus plausibel und ich wollte es wirklich, auch wenn ich tierische Angst verspürte, vor dem was mich erwartete.
Cosmo atmete einmal tief durch, bis er sich zu einer Entscheidung durchrang. „Also schön. Ich kehre nach Neró zurück und nehme dich mit…, auch wenn mein Schicksal damit besiegelt sein wird, denn dein Dad wird mich danach ohne jeden Zweifel umbringen!“
„Das ist nicht unser einziges Problem.“, sagte ich nachdenklich. „Nicht du hast dich vor der gesamten Schule in einen Evo verwandelt, sondern Mika!“

„Ihr wollt mich verarschen.“, sagte Mika, nachdem Dr. Tibbet uns bei ihm absetzte und Cosmo und ich ihm die aktuelle Lage erklärten. „Cosmo hat sich vor allen Augen in einen Evo verwandelt?!“
„Ja doch, das haben wir dir doch gerade erklärt.“, sagte ich genervt, da die Zeit drängte.
„Ihr verarscht mich.“, sagte Mika erneut, der es einfach nicht wahrhaben wollte.
„Alle denken jetzt, du wärst eine Art Monster. Sorry!“, entschuldigte Cosmo sich bei ihm.
„Ihr verarscht mich!“, wiederholte Mika, der offensichtlich in einer Zeitschleife feststeckte.
„Okay vergiss es. Ich pack dir ein paar Sachen zusammen. Wo ist dein Zimmer?“, fragte ich ihn, doch nicht Mika führte mich in sein Zimmer, sondern Cosmo. Als ich das Zimmer betrat, war ich mehr als erstaunt. Ich fühlte mich bereits jetzt, als würde ich durch die Weiten der Galaxis reisen. Sein Zimmer glich einer Reise ins Weltall. Die Wände und auch die Decke waren mit Motiven aus dem Universum tapeziert, von der Decke hingen an Drahtseilen festgebunden Planeten und Kometen. Auch ein Raumschiff samt Astronauten hing lose herum. In einem Regal entdeckte ich galaktische Ikonen wie Darth Vader, Yoda, Spock, E.T. und einen Xenomorph. Mein einziger Kommentar dazu: „Wow…!“
„Geil oder? Ich liebe Mikas Zimmer!“, sagte Cosmo hellauf begeistert und grinste dabei. „Und um eines klar zu stellen: Dieser grüne Wicht namens Yoda ist mehr Kobold, als ich es jemals sein werde!“
„Wer hat euch erlaubt, einfach mein Zimmer zu betreten?!“, fragte Mika uns erbost, nachdem er uns gefolgt war. Cosmo fing an, Kleidung für ihn in die Sporttasche zu packen. „Hey, Finger raus aus meiner Schublade! Da sind meine Boxershorts drin. Was ist mit meiner Intimsphäre?!“
Ich gluckste. „Als ob dir das wichtig wäre. Beim Duschen nach dem Sportunterricht präsentierst du uns doch auch immer deinen stählernen Adonis-Körper samt deinen beeindruckenden Gliedmaßen.“
Stille. Cosmo hörte auf zu packen und sah mich an. Erst jetzt wurde mir klar, was ich da soeben von mir gab. In Mikas Gesicht bildete sich ein Grinsen. „Soso, ich hab also einen stählernen Adonis-Körper und beeindruckende Gliedmaßen, ja?“ Mein Kopf wurde knallrot!
„Ich würde euch ja jetzt gerne allein lassen, aber leider drängt die Zeit!“, gab Cosmo zu verstehen, der erneut Mikas Sachen zusammenpackte. „Besser du verabschiedest dich noch von deiner Mutter.“
„Wieso muss ich überhaupt mitkommen?“, fragte Mika ihn nun wenig begeistert.
„Weil Cos so bescheuert war, sich auf dem Abschlussball als dich auszugeben. Jetzt denkt natürlich jeder, dass du ein Alien, Monster oder was auch immer bist. Es wird nicht lange dauern und die Men in Black stehen vor der Tür.“, erklärte ich und versuchte gewisse Gefühle zu unterdrücken.
„Aha … ja vielen Dank Cos!“, entgegnete Mika, der nun selber keine andere Möglichkeit mehr sah.
„Wir müssen noch vorher zu mir nach Hause, dann können wir los.“, sagte ich entschieden.
„Und was soll ich meiner Mum sagen?“, fragte Mika verärgert. „Hey Mum, tut mir Leid, aber ich muss die Erde für eine Weile verlassen, weil mich jeder für einen Außerirdischen hält? Tolle Idee! Ich glaube ich schreibe ihr lediglich einen Brief, dass sie sich keine Sorgen machen soll…“
Natürlich war das leichter gesagt als getan, denn als wir die Wendeltreppe runtergingen, kam gerade Mikas Mum ums Eck. „Mika. Ein Schulfreund von dir hat angerufen und wollte wissen, ob du nach Orangen duftest und kurz darauf rief ein Mädchen an, das deinen Schwanz beeindruckend fand. Würdest du mir das bitte erklären? Hast du ein neues Parfüm? Hattest du … Geschlechtsverkehr…?“
„Äh … mach dir keine Sorgen. Die spinnen heute Abend alle etwas.“, antwortete Mika seiner Mum. „Ich werde heute Nacht bei Dylan und Cosmo übernachten. Das geht doch in Ordnung Mum, oder?“ Mikas Mum war einverstanden und als er zur Tür rausging, warf er ihr zum Abschied noch einmal einen traurigen Blick zu. Frau Stone winkte ihm lächelnd und unwissend hinterher.

„Verfluchte Scheiße! Dylan, wo warst du?!“ Ich war kaum zur Tür rein, da kam Ariana auf mich zugestürmt und schrie mich an. „In der Schule ist die totale Panik ausgebrochen. Den Abschlussball wird sicherlich keiner vergessen. Was machen wir denn jetzt?“ Ich blickte Ariana an, wohlwissend die Antwort bereits zu kennen, denn draußen warteten Mika und Cosmo auf mich. Hinter Ariana tauchte Luna auf und als ich Ariana antwortete, sah ich nur sie an: „Wir werden für eine Zeit lang die Erde verlassen müssen. Cosmo hat mir erzählt, dass jeder Evo einen Menschen nach Neró transportieren kann. Von Aiden weiß ich, dass ein Tag auf der Erde, fünf Tage auf Neró entspricht. Ich lag 24 Tage lang im Koma, folglich war ich 120 Tage, vier Monate, auf Neró! Die Sommerferien sind lange genug, um zehn Monate auf Neró zu verbringen!“
Ariana war fassungslos und nickte einfach nur, bis sie sagte: „O-Okay, ich pack meine Sachen! Brauch ich mein Beautyset? Ach vergiss das Beautyset! Auf Neró werde ich eh das hübscheste Menschenweibchen sein, egal wie zerzaust ich aussehe, oder wie viele Pickel ich im Gesicht habe.“
Ariana rannte die Treppe hoch und ich wandte mich an Luna: „Ariana kann nicht mit! Mika wartet mit Cosmo draußen. Wir wollen ihn für die nächste Zeit aus der Schussbahn bringen, bevor die ersten Reporter bei ihm vor der Matte stehen.“, erklärte ich ihr. Ich wusste Luna verstand mich, auch wenn sie ausgesprochen ruhig war. „Du wolltest Ariana eh nicht mitnehmen…, nicht wahr?“
Luna lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Aber wir können nicht von eurem Garten aus ins Weltall starten. Das würde zu viel Aufsehen erregen. Wir sollten die Stadt verlassen.“
„Dann muss uns jemand fahren und ich weiß jetzt schon, dass ich meinen Dad nicht fragen werde!“, entgegnete ich. „Das Beste wird sein, er wird davon erst gar nicht in Kenntnis gesetzt.“
„Dann fahre ich euch.“, hörte ich eine Stimme sagen und sah Sydney aus dem Wohnzimmer kommen. „Dein Dad muss es nicht erfahren…, zumindest nicht solange, bis ihr fort seid. Ich werde versuchen, es ihm schonend beizubringen. Er ist sowieso noch auf dem Revier, um den angefallenen Papierkram der letzten Tage zu bearbeiten.“
„Das würdest du wirklich tun?“, fragte ich sie erstaunt.
„Glaube nicht, dass ich es für richtig halte, dich und Mika auf einen fremden Planeten zu schicken, von dem wir so gar nichts wissen.“, erwiderte Sydney ernst. „Doch nachdem was auf dem Abschlussball vorgefallen ist, werden die Telefone auf dem Revier bestimmt bald Sturm klingeln, wenn es nicht sogar schon so weit ist. Journalisten werden kommen und das Haus der Stones belagern, Forscher und Verrückte die schon immer an Außerirdische geglaubt haben werden kommen. Sie alle werden nach Antworten suchen, doch keine finden, wenn ihr nicht da seid. Ich weiß nicht, was euch auf Neró erwarten wird, aber ich vertraue Luna und Cosmo, dass sie auf euch Acht geben werden. Doch Ariana sollte nicht in diese Welt hineingezogen werden. Ich will sie in Sicherheit wiegen können, das ist und war schon immer mein einziger Wunsch im Leben.“
Sydneys Ansprache war beeindruckend, doch die Zeit drängte und ich verzichtete darauf, mir ein paar Klamotten einzupacken. Cosmos Kommentar dazu: „Dann musst du eben Mikas Boxershorts anziehen…, oder gleich ganz nackt rumlaufen.“ Ich blickte ihn böse an, doch er grinste sich einen ab und auch Mika schien sich das Lachen nur schwerlich verkneifen zu können.
„Ariana ist mit Packen beschäftigt.“, sagte Luna. „Das kann bei ihr Stunden dauern. Wenn wir los wollen, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür!“ Wir stiegen alle in das Auto von Sydney ein und fuhren los. Als wir die Einfahrt verließen, kam Ariana aus dem Haus gestürmt. Sie rannte uns wütend auf der Straße hinterher, als uns gerade mein Dad in seinem Polizeiwagen entgegen kam.
„Na Super!“, stöhnte ich.

Sydney fuhr so schnell sie konnte aus der Stadt raus. Unser Weg führte uns bis zu den Feldern der Woodstock-Farm, doch suchten wir uns einen etwas abgelegenen Ort auf einem Hügel, von der wir eine wunderbare Aussicht auf die Farm hatten. Luna und Cosmo, die ihre Evogestalt annahmen, wiesen uns an, ihren Anweisungen genau Folge zu leisten. Mika sollte eine Hand Cosmo reichen und ich reichte eine Hand Luna. „Und wie läuft das jetzt ab?“, fragte Mika beunruhigt. „Sagt ihr irgendwelche Zauberformeln auf, oder starten wir einfach so wie eine Rakete ins Weltall. Ihr wisst aber schon, dass Menschen ohne Raumanzüge im Weltall nicht atmen können?“
Cosmo und Luna antworteten ihm Beide nicht, doch auch ich musste zugeben, dass ich nun ein wenig beunruhigt war. Gleich würde ich die Erde verlassen! Mein Bauch kribbelte wie verrückt und mein Puls schlug rasend schnell. Cosmo und Luna schlossen ihre Augen und nach kurzer Zeit fingen ihre Antennen auf dem Kopf zu vibrieren an. Auf einmal formten sich zwei große Kugeln daraus, die wie Seifenblasen aussahen. Sie schlossen mich und Mika in sich ein. „Das sind Luftblasen. Mit denen könnt ihr problemlos überall atmen und sie sind sehr stabil!“, erklärte Cosmo uns.
„Kann die Reise dann losgehen?“, fragte Luna uns alle, während Sydney etwas abseits stand und dem Geschehen mit Neugier und Staunen beobachtete.
„Ist es zu spät, noch einmal aufs Klo zu gehen?“, fragte Mika scherzhaft in die Runde.
„Gut wir starten!“, rief Luna und zusammen mit Cosmo streckte sie ihre Arme in die Höhe.
Plötzlich tauchten Millionen Sterne um uns herum auf, die uns in helles Licht einhüllten. Meine Füße fingen an sich leicht vom Boden abzuheben, als das Polizeiauto meines Dads am Fuße des Hügels vorfuhr. Er und Ariana stiegen aus dem Auto aus und rannten den Hügel hinauf. „Dylan nein! Wartet!“, hörte ich meinen Dad schreien, doch da flogen wir Vier auch schon in den Nachthimmel. Ich warf einen letzten Blick zu meinem Dad, der nicht sauer, aber sehr besorgt wirkte. Dann wurde es dunkel um mich herum. Wir flogen durch die Wolken und dann ins Weltall!

Ende von Part 4: „TARTAROS“