Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein Wesen vom Planeten Neró und der letzte Omikron. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Cosmo kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Die Wünsche von Dylan und Mika zu erfüllen! Er ist der letzte Omikron, da seine Artgenossen bei einem Brand ums Leben kamen.
Mika Stone: Er ist gut mit Cosmo befreundet, was auch daran liegt, dass er wie Dylan einen Wunsch geäußert hat, den Cosmo erfüllen muss. Über die Monate hinweg, verliebte er sich immer mehr in Dylan, der ihn wie Cosmo, zu einem besseren Menschen machte. Sein Vater war einst ein Deputy und zugleich der beste Freund und Kollege von Dylans Dad, verstarb jedoch bei einem Einsatz.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Nebenrollen:
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Chaos (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo! Er sucht nach dem Omega, um dessen Kräfte zu absorbieren und die Menschheit zu vernichten.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas, wenngleich sie auch nichts von seiner Gier nach Macht hält. Zudem ist sie eine erfahrene Kriegerin.
Tartaros (B:Evo-39): Ein Beta und der drittranghöchste Diener des Alphas. Er scheint ein erfahrener Krieger zu sein.
Erebos (B:Evo-40): Ein Beta und der viertranghöchste Diener des Alphas. Er hat die Position des Sekretärs inne und kann mit seiner Kraft Druckwellen hervorrufen.
General Kronos (E:Evo-501): Der Sohn eines einflussreichen Evolords. Er ist der Anführer der Rebellen.
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró. Er gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Er scheint in Atalanta verknallt zu sein.
Atalanta (Δ:Evo-1608): Ein Delta und eine erfahrene Jägerin. Sie gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus.
Venus (N:Evo-919): Ein junges Evo-Mädchen, das der Rebellion angehört. Sie ist Lunas kleine Schwester, sehr neugierig und schwärmt für Cosmo.
Fynn Woodstock (Ω:Evo-1): Er ist der Omega-Evo, der mit einem Meteoriten die Farm der Woodstocks zerstörte. Er nahm den Platz des wirklichen Fynns ein, der bei dem Einschlag ums Leben kam…
Dr. Archimedes Tibbet (Evo): Lehrer für Geschichte und Geografie. Er weiß nicht nur über die Existenz der Evos Bescheid, sondern ist auch selber einer. Er wurde zu Fynns Aufpasser und Mentor auf der Erde.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Vor Dylan gab er sich als „Prince“ zu erkennen, der Mika immer wieder beim Online-Spiel „Galaxy War“ besiegte. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm. Doch ihre Gefühle für Dixon sind noch immer da.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag.
Evo-Duden:
Drepáni = eine magische Feuersichel, deren Klinge rot ist (Sichel)
Skýla = ein Miststück (Miststück)
Φ:Betas-117
Nachdem Tartaros meinen Kopf zu Boden drückte, hatte ich donnernde Kopfschmerzen. Doch das war kein Vergleich zu der Qual, die ich seit Mikas Tod ertrug. Mein Herz fühlte sich an, als wäre es mit einem Schwert durchbohrt worden und dann auch noch in Flammen aufgegangen. Am liebsten hätte ich geweint, doch vor meinen Feinden wollte ich keine Schwäche zeigen. Ich musste stark bleiben, denn ich hatte noch immer Freunde, die mich jetzt dringend brauchten – Cosmo, Ariana, Fynn, mein Dad – sie alle schwebten in großer Gefahr. Doch was sollte ich tun? Ich konnte mich zwar frei bewegen, aber Tartaros und Erebos wichen mir keinen Zentimeter von der Seite. Meine einzige Hoffnung war Gaia, die Chaos nie freundlich gesinnt war und dessen Pläne verabscheute. Doch sollte sie sich ihm ebenfalls in den Weg stellen, würde er sie ohne zu zögern umbringen. Ich konnte also nicht von ihr erwarten, dass sie sich ausgerechnet jetzt auf unsere Seite stellte…
Wie schnell man sich doch irren konnte: Gaia zwinkerte mir noch kurz zu, ehe sie ihr Schwert, dessen Klinge blauviolett leuchtete, zückte und damit auf Erebos losging. Für Erebos kam dieser Angriff natürlich unerwartet, doch hob er seine Hände noch rechtzeitig, die ihm als Schild dienten. Es kam zu einem mächtigen Zusammenstoß, denn Erebos Kräfte beschützten ihn, sodass es ihn lediglich rücklings zurückwarf und er im See landete. Auch Gaia flog im hohen Bogen davon und landete in einem Baum. Tartaros war außer sich vor Wut: „Mir war immer klar, dass dir die Pläne unseres Meisters missfallen Gaia, aber dass du uns nun verrätst, ist wirklich armselig und dumm! Ich hatte auch schon mit einer schlechten Befreiungsaktion gerechnet, allerdings nicht von dir! Nun wirst du mit den Menschen zusammen untergehen!“ Tartaros zückte ebenfalls sein Schwert, das giftgrün leuchtete, und stürzte sich auf Gaia, die beim Zusammenprall mit Erebos keinen Schaden erlitt und bereits wieder in Kampfstellung war. Tartaros war abgelenkt und so nutzte ich die Gelegenheit und eilte zu der Leiche von General Kronos. Als ich mich ihr langsam näherte, bemerkte ich, dass seine Augen noch immer offen waren. Ich zollte ihm den Respekt und schloss seine Augen. Ich legte meine Hand auf seinen leblosen Körper und sagte leise „Danke“. Danach entnahm ich ihm die magische Feuersichel Drepáni, mit der ich mich nun gegen die bösartigen Betas wehren konnte. Feuer war ihre Schwachstelle und die Sichel leuchtete rot auf und versprühte eine magische Hitze, die selbst ich als unangenehm empfand. Doch nun konnte ich mich verteidigen und notfalls sogar zur Wehr setzen.
Plötzlich fing der Boden unter meinen Füßen zu beben an. Der See begann hohe Wellen zu schlagen und wie nicht anders zu erwarten, erhob sich Erebos kurz darauf, der erneut seine Kräfte demonstrierte. Sein eiskalter Blick war auf Gaia gerichtet, die sich ein erbittertes Duell mit Tartaros lieferte, in denen sich ihre Klingen ständig aneinander kreuzten. Dabei gelang es den beiden Betas, den Baum, von dem Gaia vorhin sprang, mit nur einem Schwerthieb in zwei Hälften zu teilen. Der Baum fing zu knacksen an und die Baumkrone krachte kurz darauf zu Boden. In der Zwischenzeit bemerkte Erebos, dass ich völlig unbewacht war und mich inzwischen mit einer Waffe gewappnet hatte. Er gab ein spöttisches Glucksen von sich und schoss direkt auf mich zu. Meine Angst war groß, doch eben diese und mein Zorn darüber, dass er Mika getötet hat, verliehen mir den nötigen Mut, mich dem Beta entgegen zu stellen. Erebos landete ein paar Meter weit entfernt von mir und die Erde erzitterte erneut. Ein Spalt tat sich auf und kurz darauf brach die Erde entzwei. Ich sprang schnell zur Seite und sah wie sich eine gewaltige Erdspalte öffnete. Das Seewasser wurde durch einen Sog in die Erdspalte gezogen und ich fühlte mich wie in einem dieser Katastrophenfilme, in der die Natur Rache am Menschen ausübte. Erebos befand sich auf der anderen Seite der Erdspalte, doch war es für ihn ein Leichtes drüber zu springen. Nun plante er einen direkten Angriff. Ich wusste, dass ich im Nahkampf keine Chance gegen ihn hatte, also ging ich volles Risiko ein, holte weit aus und schleuderte die Drepáni in seine Richtung. Die magische Feuersichel traf den völlig überraschten Beta mitten im Flug in der Brust. Erebos stieß einen entsetzten Schrei aus, seine Kräfte verließen ihn und er stürzte ab, ehe er die Erdspalte überqueren konnte. Sein Körper ging in Flammen auf, noch bevor er von dem flutenden Seewasser mitgerissen wurde und für immer verschwand.
Leider verlor ich durch diesen Angriff auch die magische Feuersichel. Nun war ich wieder wehrlos und Gaia kämpfte noch immer verbissen gegen Tartaros. Von Sonny hatte ich auf Neró erfahren, dass Beide schon immer erbitterte Kontrahenten waren. Ihre Kämpfe gegeneinander waren legendär, doch konnte bisher noch nie ein Sieger ermittelt werden. Der Kampf zwischen den Beiden war für die Ewigkeit bestimmt, nur leider hatte ich dafür heute keine Zeit, denn wer weiß schon, welches Unheil Chaos inzwischen anstellte. Die Klingen der beiden Schwerter kreuzten sich erneut und keiner der Beiden vermochte es, sein Gegenüber niederzustrecken. Inzwischen brach hinter mir die Erde weiter auseinander und so verlor ich schon bald den Halt unter meinen Füßen und drohte wie Erebos in den Abgrund zu stürzen. Meiner Unaufmerksamkeit war es zu verdanken, dass Tartaros Gaia nun eine schwerwiegende Verletzung am linken Arm zuführen konnte. Mit letzter Kraft hielt ich mich am Abgrund fest, während Tartaros hämisch auflachte. Gaia lag verwundet am Boden, ihr Schwert in weiter Ferne. Er hätte sie jetzt endlich besiegen und töten können, doch schien er seinen Triumph auskosten zu wollen. Er schritt langsam auf mich zu und lächelte mich böse an. „Chaos meinte zwar, dass wir auf dich aufpassen sollen, aber ich glaube nicht, dass du uns noch groß von Nutzen sein wirst. Früher oder später wird der Omega uns ohnehin in die Hände fallen und dann ist es um jeden einzelnen deiner Gattung geschehen.“ Tartaros Blicke waren eindeutig. Ich wusste was mir gleich bevorstand und kniff verzweifelt meine Augen zusammen. Sollte das nun mein Ende sein? Würde ich meinen Dad und Cosmo nie wieder sehen? Tartaros zückte sein Schwert und hob es mit beiden Händen hoch in die Luft, um damit auf mich einzuschlagen. Es gab für mich kein Entkommen mehr. Doch Hochmut kam ja bekanntlich vor dem Fall. Ein Schreck durchfuhr mich, als sich das Schwert von Gaia durch Tartaros Körper bohrte und ihn letztendlich aufspießte. Ich blickte zu Gaia, dessen linker Arm stark blutete, doch das war kein Vergleich zu Tartaros, der nun schwarzes Blut spuckte und kurz darauf leblos zu Boden sackte. Gaia eilte mir zur Hilfe und streckte ihre rechte Hand nach mir aus, nach der ich zugleich griff und mich aus der Todesgefahr befreite.
Ich legte mich rücklings ins Gras und blickte erschöpft in den schwarzen Himmel empor. Gaia legte sich neben mich und atmete schwer ein und aus. „Danke!“, sagte ich schnaufend zu ihr.
„Bedank dich nicht zu früh. Es ist noch nicht vorbei!“, entgegnete Gaia, womit sie Recht hatte.
Nachdem ich Gaias Wunde am Arm versorgt hatte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg ins Stadtinnere. Ich hatte keine Ahnung wo ich nach Cosmo suchen sollte, aber ich hielt es für das Beste bei uns Zuhause anzufangen. Auf den Weg dorthin führten Gaia und ich eine kleine Unterhaltung, die ich sehr interessant fand: „Dein Freund Cosmo sollte sich nicht mit Chaos anlegen.“, warnte sie mich, allerdings hatte ich auch nicht vor, Cosmo in sein Verderben laufen zu lassen. „Er hat keine Chance … und Chaos weiß genau, seine Karten zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen. Ich könnte dir jetzt mehr darüber erzählen, aber je weniger du weißt, desto geringer ist die Gefahr, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“ Die Wahrheit? Ich starrte Gaia an, doch aus dem Beta war nicht mehr herauszukriegen und als wir in die Straße einbogen, in der unser Haus stand, war mir das auch nicht mehr so wichtig.
Als mein Haus in unser Blickfeld geriet, war ich erst einmal sehr erleichtert zu sehen, dass es von den Erdbeben nicht betroffen war und noch stand. Doch die größte Erleichterung für mich, war zu sehen, dass es Cosmo gut ging. Er saß auf den Absatzstufen und hatte einen besorgten Gesichtsausdruck, der sich jedoch schlagartig änderte, als er mich auf das Haus zu rennen sah. Cosmo kam mir entgegen gerannt und wir nahmen uns sofort gegenseitig in die Arme. Ich drückte ihn so fest an mich wie ich nur konnte und erzählte ihm von dem erbitterten Kampf gegen Erebos und Tartaros. Danach konnte ich meine Trauer nicht mehr zügeln und ich erzählte ihm alles über Mikas Tod. Ich wäre innerlich zusammengebrochen, wenn Cosmo mich in seinen Armen nicht aufgefangen hätte. „… und dann ist das Haus eingestürzt und Mikas Hand schaute aus den Trümmern heraus.“, schluchzte ich, als mir erneut die Tränen kamen und mich etwas zu fest in Cosmos Oberarme krallte. Er wollte etwas sagen, doch ließ ich ihm keine Gelegenheit dazu. „Ich konnte nichts tun, ich musste tatenlos zusehen…, dabei haben wir uns kurz zuvor doch erst unsere Gefühle gestanden. Wir haben uns geküsst!“
„Dylan! Dylan!“ Cosmo sprach erneut zu mir und ein trauriges Lächeln bildete sich in seinem Gesicht. Wieso lächelte er denn jetzt? Mika ist tot, darüber freut man sich nicht! „Komm mit ins Haus, bitte, du musst mit mir reingehen. Alles ist gut, glaub mir!“ Wovon redete er da? Ich begleitete Cosmo ins Haus und Gaia folgte uns. Als ich ins Wohnzimmer trat, entdeckte ich zuerst Sonny und Atalanta, die zwar etwas verdreckt waren und mehrere Schrammen zu verzeichnen hatten, aber ansonsten schien es ihnen gut zu gehen. Von Ariana und Venus fehlte jede Spur. Doch Cosmo führte mich noch weiter bis ans Fenster, von wo aus man in den Garten sehen konnte. Mein Mund klappte leicht auf, denn was ich im Garten sah, versetzte mich in einen Schock: Mika!
Mika saß quicklebendig am Pool und ließ seine Füße im Wasser baumeln, während er zum schwarzen Himmel empor blickte. Er hatte schwere Verletzungen am ganzen Körper, doch als ich genauer hinsah, entdeckte ich, dass eine Wunde nach der anderen verschwand.
„Was geht da vor sich?!“, stieß ich mehr als überrascht aus.
Cosmo versuchte aufzuklären: „Dr. Tibbet hatte Sorge, dass Fynn trotz all unserer Bemühungen in Chaos Hände fallen könnte und dieser dann seine Omega-Kräfte absorbieren würde. Also hat Fynn seine Kräfte gestern auf Mika übertragen, nachdem dieser sich unbemerkt vor seiner Mutter aus dem Haus schlich. Kurz darauf musst du bei Mika zu Hause aufgekreuzt sein, weshalb er auch noch keine Gelegenheit hatte, dir von diesem Plan zu erzählen. Es war Glück im Unglück, denn die Omega-Kräfte haben Mika vor dem sicheren Tod bewahrt. Er musste zwar von Sonny und Atalanta aus den Trümmern geborgen werden, aber im Großen und Ganzen war er unversehrt. Das du nichts davon wusstest, kam uns letzten Endes zu Gute, denn so glaubte auch Erebos, dass Mika wirklich tot war.“
„Das ich nichts wusste, kam uns zu Gute?“, wiederholte ich nun wütend. „Sag mal geht´s noch?! Ich hab tausend Tode erlitten. Ich dachte Mika ist tot, ich dachte…“ Mika kam ins Wohnzimmer gestürzt und legte sofort seine Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung nur zu gern und erneut schossen mir Tränen ins Gesicht. Was war ich doch für eine Heulsuse. „Mi-Mika. Ich bin so froh.“
„Es tut mir so leid.“, sagte Mika, dem nun ebenfalls die Tränen kamen. „Ich wollte es dir sagen, aber da war es schon zu spät. Hätte ich gewusst das…, verdammt, es tut mir einfach nur leid!“
„Schon in Ordnung.“, sagte ich nun traurig lächelnd und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Hauptsache du lebst, alles andere ist nicht von Belang.“
„Ich wünschte nur, dass könnte ich von meiner Familie auch behaupten.“, hörte ich eine vertraute Stimme plötzlich sagen und als ich mich umdrehte, war ich überrascht und geschockt zugleich, dass Emmet plötzlich in unserem Wohnzimmer stand. „Äh bevor du jetzt was falsches denkst. Ich bin nicht Emmet, sondern Fynn! Ich hab nur diese Tarnung angenommen, damit ich meine Ruhe vor denen habe, die Jagd auf mich machen. Fynn setzte als Emmet einen traurigen Gesichtsausdruck auf und kurz darauf erfuhr ich auch vom Tod der Woodstocks.
„General Kronos ist leider auch tot…“, sagte ich schließlich.
„Das wissen wir, Chaos hat uns daran teilhaben lassen…“, erwiderte Cosmo sauer und er blickte zu Sonny und Atalanta, die nicht weniger wütend darüber waren. „Dafür wird er büßen!“ Cosmo war sichtlich wütend, wohl auch, weil Kronos seinem Bruder Krypto so ähnelte. Ich blickte zu Gaia und musste unweigerlich an ihre Worte von vorhin denken. Plötzlich klingelte das Telefon, doch bevor ich abheben konnte, war die Verbindung bereits wieder unterbrochen. Keine dreißig Sekunden später klingelte es jedoch erneut und als ich abnahm, konnte ich Arianas Stimme hören, wenn auch sehr undeutlich, da die Verbindung schlecht war. „Dylan? Komm … Krankenhaus … dein Vater…“
Wir machten uns sofort auf den Weg ins Krankenhaus und hielten es für das Beste, uns nicht mehr zu trennen. Obwohl Erebos inzwischen tot war, bebte die Erde noch immer und wir fragten uns, was das zu bedeuten hatte. Auch die unsichtbare Barriere, die laut Gaia auf Tartaros Konto ging, war noch immer vorhanden. Ein Helikopter der sich der Barriere näherte, prallte dagegen, ging in Flammen auf und stürzte ab. Das alles war die Schuld von Chaos!
Doch Chaos musste noch für einen kurzen Moment warten, denn Arianas Hiobsbotschaft ließ auch mich vom Neuen erbeben. „Ariana?!“ Ariana stand im Gang, wo es zu den OP-Sälen ging. Ihre Mum und Venus waren bei ihr, doch trug Sydney eine Halskrause und wirkte recht blass im Gesicht. „Ariana, was ist passiert? Wo ist mein Dad? Was ist mit ihm?“
„Chaos hat das Polizeirevier angegriffen, dabei trafen mehrere Glasscherben deinen Vater. Chaos hat alle Deputys getötet, bis auf ihn und meine Mum, die nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist.“, erklärte Ariana mir, die sich zu ihrer Mutter hinunterbeugte und ihr über die Hand streichelte.
„Und jetzt wird er operiert?“, fragte Cosmo weiter.
„Ja, ich glaube Dr. Savior operiert ihn gerade.“, antwortete Ariana, die alle Infos von ihrer Mum bezogen hat. Das Licht im Krankenhaus flackerte und ich fragte mich, was wohl geschehen würde, wenn der Strom ganz ausfallen würde. Das Krankenhaus hatte sicherlich einen Notstromaggregat, doch hatte ich bedenken, dass der sonderlich hilfreich war. Ich war mehr als beunruhigt … und das zu Recht! Wie auf Kommando schaltete sich das Licht im Korridor komplett aus und auch das Licht der OP-Anzeige erlosch. Mein Herz blieb vor Angst beinahe stehen. „Das ist nicht guuut.“, hörte ich Mika neben mir sagen, während ich automatisch nach seiner Hand griff. Er nahm sie entgegen und wir hielten uns aneinander fest, ohne zu wissen, was nun geschehen würde.
„Dahinter steckt mit Sicherheit Nyx.“, sagte Atalanta zähneknirschend. „Diese Skýla!“
„Oh Atalanta, ich liebe es, wenn du so schimpfst.“, sagte Sonny neben ihr liebeskrank.
„Was bedeutet Skýla denn?“, fragte Ariana mit hochgezogener Augenbraue.
„Miststück.“, erklärte Cosmo ihr mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Okay, ihr wartet hier, während wir uns umsehen, ob Nyx in der Nähe ist und uns zur Gefahr wird. Fynn … ich meine Emmet, bleibt bei euch.“ Cosmo machte sich zusammen mit Gaia, Sonny, Atalanta und Venus auf den Weg in verschiedene Richtungen, um das Krankenhaus abzusuchen und für unsere Sicherheit zu sorgen.
„Ich werde mal schauen, ob ich etwas bei einem der Ärzte über das weitere Ergehen erfahren kann. Bin gleich wieder da.“, sagte auch Sydney, die sich langsam wieder zu erholen schien und sich nach einer kurzen Umarmung mit ihrer Tochter, im nächsten Korridor verschwand.
Ariana blickte ihr beunruhigt hinterher und auch ich war sehr besorgt, doch zum Glück hatte ich Mika, der mir liebevoll einen Kuss auf den Kopf gab. Ich lächelte, während Ariana sich zu einer Bemerkung hinreißen ließ: „Oho, da ist man mal ein paar Stunden nicht da und schon verpasst man das Beste. Das ist schön. Ich freu mich für euch Beide, auch wenn ich jetzt etwas neidisch bin.“
„Emmet?“ Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir im Krankenhaus auf Tamara und Dixon stoßen würden, weshalb mir die Verwunderung im Gesicht geschrieben stand. Doch auch Tamara, die in einem Rollstuhl saß, wirkte sehr verwundert, als sie plötzlich ihren Zwillingsbruder sah. Verzwickte Situation. Warum musste sich Fynn auch ausgerechnet in Emmet verwandeln? „Was tust du denn hier? Ach egal, ich bin so froh dich zu sehen. Mum und ich hatten einen Autounfall. Ich hab versucht dich und Dad zu erreichen, aber die Handys spinnen total rum und…“
„Äh Tamara, das ist nicht…“, fing ich an, doch blieb mir der Satz im Halse stecken. Ich konnte ihr ja schlecht die Wahrheit erzählen. Andererseits hatte sie bestimmt auch Chaos Ansprache vernommen, also wusste sie über die Existenz der Evos nun ebenfalls Bescheid. Ich konnte ihr und auch Dixon also reinen Wein einschenken, doch kam ich nicht mehr dazu.
Die Fahrstuhltür am Ende des Korridors öffnete sich und ein schwarzer Rauch quoll daraus hervor. Meine Freunde und ich blickten verängstigt zum Fahrstuhl und mir war klar, dass wir unerwünschten Besuch bekamen. Venus kam aus dem Rauch wie eine Rakete geschossen, flog über unsere Köpfe hinweg und krachte gegen die Tür, die zu den OP-Sälen führte. „Venus!“, schrie Ariana panisch, die dem bewusstlosen Evo-Mädchen sofort zu Hilfe eilte. Ich wandte mich wieder dem Rauch zu, aus dem nun Nyx erschien, die uns wahrhaft dunkel ansah und sich zum Kampf bereit machte.
„Oh mein Gott, das ist eines dieser Wesen…!“, schrie Dixon verängstigt auf, während ein paar Krankenschwestern, die sich gerade ebenfalls hier aufhielten, in Panik davon rannten.
„Geht hinter mich!“, rief Fynn uns in der Gestalt von Emmet zu, der sich vor uns stellte, um uns vor dem Beta zu beschützen. Tamara schien sichtlich verwirrt und verängstigt darüber zu sein, was ihr Bruder da tat, doch für Erklärungen war längst keine Zeit mehr. Auch Nyx schien darüber verwirrt zu sein, dass ein gewöhnlicher Mensch sich ihr in den Weg stellte.
Dann fuhr dem Beta jedoch ein Lächeln über ihre schwarzen Lippen und sie setzte zum Angriff an. Doch während Erebos und Tartaros mit ihren Händen kämpften, hatte Nyx eine ganz andere Art zu Kämpfen. Ihr schwarzes Haar, das hinten zu einem Zopf zusammengebunden war, öffnete sich auf magische Weise und wurde zunehmend länger. Nyx griff uns mit ihren Haaren an! Über diesen Angriff waren wir so überrascht, dass selbst Fynn tatenlos mitansehen musste, wie wir alle Opfer von Nyx Haaren wurden. Nyx Haar trennte mich von Mika und schlang sich um meinen Körper wie eine Würgeschlange, die immer fester zudrückte, während sie mich leicht anhob, sodass ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen spürte. Mir blieb die Luft zum Atmen weg und ich konnte sehen, dass es meinen Freunden, Ariana, Tamara, Dixon und Mika nicht anders erging. Fynn konnte dem Angriff des Betas gerade noch entgehen und startete eine Befreiungsaktion, doch die Haare von Nyx befanden sich im ganzen Korridor, so dass er kaum eine Chance hatte.
„Mir scheint es fast, als hätten wir hier ein haariges Problem!“, rief plötzlich Sonny, der zusammen mit Atalanta zurückgekehrt war und einen Gegenangriff startete. Nun kämpften drei Evos gegen Nyx, die jedoch weiterhin sehr gelassen wirkte, denn keinem der Evos gelang es, auch nur ansatzweise in ihre Nähe zu kommen. Sie scheiterten immer wieder an ihren Haaren, die sowohl als Waffe, als auch als Schutzschild dienten.
Als Nächstes tauchte Sydney im Korridor auf, die sofort ihre Waffe zückte, doch Nyx reagierte unglaublich schnell und schlug ihr die Waffe mit ihren Haaren aus den Händen. Die Waffe flog über den Boden und blieb unterhalb von mir und Mika liegen. „Wenn ich doch nur an die Waffe rankäme.“, sagte Mika unter Atemnot. „Dann könnte ich einen Schuss abfeuern und dieses Miststück in den feurigen Tod befördern.“ Leider war Mikas Vorhaben nicht möglich. Nyx zog ihre Haare straffer und ich hatte das Gefühl, als würde sie uns jeden einzelnen Knochen brechen wollen. Inzwischen hatte sie auch Sydney zu ihrer Gefangenen gemacht und Sonny eine böse Wunde im Gesicht zugeführt, die ihn kampfunfähig machte. Gerade als jede Hoffnung verschwand, tauchte Cosmo zusammen mit Gaia auf. Cosmo sprang über Nyx Haare hinweg und startete sofort eine Befreiungsaktion, während Gaia Nyx persönlich angriff, die zwar nicht überrascht über den Verrat ihrer Beta-Kollegin zu sein schien, aber dennoch ihre Contenance verlor. Das sorgte dafür, dass sich ihre Haare kurz ein wenig lockerten und Mika und Tamara sich aus ihrer Gefangenschaft entziehen konnten. Mika blickte weiterhin besorgt zu mir, schnappte sich jedoch entschlossen die Waffe von Sydney, um dem Beta Feuer unterm Hintern zu machen. „Jetzt zahlt es sich hoffentlich aus, dass ich zu Weihnachten das Lösungsbuch zu ‚Galaxy War‘ geschenkt bekam. Darin standen unzählige Tipps, wie ich die Außerirdischen platt machen kann.“
„Boah Junge, schieß doch einfach!“, rief Ariana ihm wütend und nach Luft ringend zu.
Und tatsächlich: Mika feuerte einen Schuss ab und traf Nyx Haar, welches sich im ganzen Korridor verteilt hatte. Das Haar fing sofort Feuer und Nyx stieß einen markerschütternden Schrei aus. Nun konnte sich auch der Rest von uns befreien und die Evos hatten freie Bahn, Nyx den Garaus zu machen. Doch leider gab sich der Beta der Nacht nicht so schnell geschlagen. Nyx löste sich von ihren Haaren und setzte die Dunkelheit ein, um die Evos kurzerhand von sich wegzuschleudern. Danach blickte sie wütend zu Mika, der sich nun sichtlich in die Hose schiss.
„Jetzt reicht es mir aber endgültig!“, schrie Tamara, die den verdutzten Mika die Waffe aus den Händen riss und sofort einen Schuss abfeuerte. Die Kugel flog genau auf Nyx zu, die auszuweichen versuchte, doch von Gaia und Cosmo daran gehindert wurde. Die Kugel bohrte sich durch Nyx Kopf, woraufhin sie zu Boden stürzte, Feuer fing und lediglich einen Brandfleck hinterließ. „Nichts für ungut Mika, aber ich war schon immer der bessere Schütze von uns beiden. Schließlich bin ich ‚Prince‘.“
Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 19.September 2023!