O:Evo-1570

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein Wesen vom Planeten Neró und der letzte Omikron. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Cosmo kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Die Wünsche von Dylan und Mika zu erfüllen! Er ist der letzte Omikron, da seine Artgenossen bei einem Brand ums Leben kamen.
Mika Stone: Er ist gut mit Cosmo befreundet, was auch daran liegt, dass er wie Dylan einen Wunsch geäußert hat, den Cosmo erfüllen muss. Über die Monate hinweg, verliebte er sich immer mehr in Dylan, der ihn wie Cosmo, zu einem besseren Menschen machte. Sein Vater war einst ein Deputy und zugleich der beste Freund und Kollege von Dylans Dad, verstarb jedoch bei einem Einsatz.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.

Nebenrollen:
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Chaos (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo! Er sucht nach dem Omega, um dessen Kräfte zu absorbieren und die Menschheit zu vernichten.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas, wenngleich sie auch nichts von seiner Gier nach Macht hält. Zudem ist sie eine erfahrene Kriegerin.
Tartaros (B:Evo-39): Ein Beta und der drittranghöchste Diener des Alphas. Er scheint ein erfahrener Krieger zu sein.
Erebos (B:Evo-40): Ein Beta und der viertranghöchste Diener des Alphas. Er hat die Position des Sekretärs inne und kann mit seiner Kraft Druckwellen hervorrufen.
General Kronos (E:Evo-501): Der Sohn eines einflussreichen Evolords. Er ist der Anführer der Rebellen.
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró. Er gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Er scheint in Atalanta verknallt zu sein.
Atalanta (Δ:Evo-1608): Ein Delta und eine erfahrene Jägerin. Sie gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus.
Venus (N:Evo-919): Ein junges Evo-Mädchen, das der Rebellion angehört. Sie ist Lunas kleine Schwester, sehr neugierig und schwärmt für Cosmo.
Fynn Woodstock (Ω:Evo-1): Er ist der Omega-Evo, der mit einem Meteoriten die Farm der Woodstocks zerstörte. Er nahm den Platz des wirklichen Fynns ein, der bei dem Einschlag ums Leben kam…
Dr. Archimedes Tibbet (Evo): Lehrer für Geschichte und Geografie. Er weiß nicht nur über die Existenz der Evos Bescheid, sondern ist auch selber einer. Er wurde zu Fynns Aufpasser und Mentor auf der Erde.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Vor Dylan gab er sich als „Prince“ zu erkennen, der Mika immer wieder beim Online-Spiel „Galaxy War“ besiegte. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm. Doch ihre Gefühle für Dixon sind noch immer da.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag.

Evo-Duden:
Drepáni = eine magische Feuersichel, deren Klinge rot ist (Sichel)
Skýla = ein Miststück (Miststück)

Φ:Betas-117
Nachdem Tartaros meinen Kopf zu Boden drückte, hatte ich donnernde Kopfschmerzen. Doch das war kein Vergleich zu der Qual, die ich seit Mikas Tod ertrug. Mein Herz fühlte sich an, als wäre es mit einem Schwert durchbohrt worden und dann auch noch in Flammen aufgegangen. Am liebsten hätte ich geweint, doch vor meinen Feinden wollte ich keine Schwäche zeigen. Ich musste stark bleiben, denn ich hatte noch immer Freunde, die mich jetzt dringend brauchten – Cosmo, Ariana, Fynn, mein Dad – sie alle schwebten in großer Gefahr. Doch was sollte ich tun? Ich konnte mich zwar frei bewegen, aber Tartaros und Erebos wichen mir keinen Zentimeter von der Seite. Meine einzige Hoffnung war Gaia, die Chaos nie freundlich gesinnt war und dessen Pläne verabscheute. Doch sollte sie sich ihm ebenfalls in den Weg stellen, würde er sie ohne zu zögern umbringen. Ich konnte also nicht von ihr erwarten, dass sie sich ausgerechnet jetzt auf unsere Seite stellte…
Wie schnell man sich doch irren konnte: Gaia zwinkerte mir noch kurz zu, ehe sie ihr Schwert, dessen Klinge blauviolett leuchtete, zückte und damit auf Erebos losging. Für Erebos kam dieser Angriff natürlich unerwartet, doch hob er seine Hände noch rechtzeitig, die ihm als Schild dienten. Es kam zu einem mächtigen Zusammenstoß, denn Erebos Kräfte beschützten ihn, sodass es ihn lediglich rücklings zurückwarf und er im See landete. Auch Gaia flog im hohen Bogen davon und landete in einem Baum. Tartaros war außer sich vor Wut: „Mir war immer klar, dass dir die Pläne unseres Meisters missfallen Gaia, aber dass du uns nun verrätst, ist wirklich armselig und dumm! Ich hatte auch schon mit einer schlechten Befreiungsaktion gerechnet, allerdings nicht von dir! Nun wirst du mit den Menschen zusammen untergehen!“ Tartaros zückte ebenfalls sein Schwert, das giftgrün leuchtete, und stürzte sich auf Gaia, die beim Zusammenprall mit Erebos keinen Schaden erlitt und bereits wieder in Kampfstellung war. Tartaros war abgelenkt und so nutzte ich die Gelegenheit und eilte zu der Leiche von General Kronos. Als ich mich ihr langsam näherte, bemerkte ich, dass seine Augen noch immer offen waren. Ich zollte ihm den Respekt und schloss seine Augen. Ich legte meine Hand auf seinen leblosen Körper und sagte leise „Danke“. Danach entnahm ich ihm die magische Feuersichel Drepáni, mit der ich mich nun gegen die bösartigen Betas wehren konnte. Feuer war ihre Schwachstelle und die Sichel leuchtete rot auf und versprühte eine magische Hitze, die selbst ich als unangenehm empfand. Doch nun konnte ich mich verteidigen und notfalls sogar zur Wehr setzen.
Plötzlich fing der Boden unter meinen Füßen zu beben an. Der See begann hohe Wellen zu schlagen und wie nicht anders zu erwarten, erhob sich Erebos kurz darauf, der erneut seine Kräfte demonstrierte. Sein eiskalter Blick war auf Gaia gerichtet, die sich ein erbittertes Duell mit Tartaros lieferte, in denen sich ihre Klingen ständig aneinander kreuzten. Dabei gelang es den beiden Betas, den Baum, von dem Gaia vorhin sprang, mit nur einem Schwerthieb in zwei Hälften zu teilen. Der Baum fing zu knacksen an und die Baumkrone krachte kurz darauf zu Boden. In der Zwischenzeit bemerkte Erebos, dass ich völlig unbewacht war und mich inzwischen mit einer Waffe gewappnet hatte. Er gab ein spöttisches Glucksen von sich und schoss direkt auf mich zu. Meine Angst war groß, doch eben diese und mein Zorn darüber, dass er Mika getötet hat, verliehen mir den nötigen Mut, mich dem Beta entgegen zu stellen. Erebos landete ein paar Meter weit entfernt von mir und die Erde erzitterte erneut. Ein Spalt tat sich auf und kurz darauf brach die Erde entzwei. Ich sprang schnell zur Seite und sah wie sich eine gewaltige Erdspalte öffnete. Das Seewasser wurde durch einen Sog in die Erdspalte gezogen und ich fühlte mich wie in einem dieser Katastrophenfilme, in der die Natur Rache am Menschen ausübte. Erebos befand sich auf der anderen Seite der Erdspalte, doch war es für ihn ein Leichtes drüber zu springen. Nun plante er einen direkten Angriff. Ich wusste, dass ich im Nahkampf keine Chance gegen ihn hatte, also ging ich volles Risiko ein, holte weit aus und schleuderte die Drepáni in seine Richtung. Die magische Feuersichel traf den völlig überraschten Beta mitten im Flug in der Brust. Erebos stieß einen entsetzten Schrei aus, seine Kräfte verließen ihn und er stürzte ab, ehe er die Erdspalte überqueren konnte. Sein Körper ging in Flammen auf, noch bevor er von dem flutenden Seewasser mitgerissen wurde und für immer verschwand.
Leider verlor ich durch diesen Angriff auch die magische Feuersichel. Nun war ich wieder wehrlos und Gaia kämpfte noch immer verbissen gegen Tartaros. Von Sonny hatte ich auf Neró erfahren, dass Beide schon immer erbitterte Kontrahenten waren. Ihre Kämpfe gegeneinander waren legendär, doch konnte bisher noch nie ein Sieger ermittelt werden. Der Kampf zwischen den Beiden war für die Ewigkeit bestimmt, nur leider hatte ich dafür heute keine Zeit, denn wer weiß schon, welches Unheil Chaos inzwischen anstellte. Die Klingen der beiden Schwerter kreuzten sich erneut und keiner der Beiden vermochte es, sein Gegenüber niederzustrecken. Inzwischen brach hinter mir die Erde weiter auseinander und so verlor ich schon bald den Halt unter meinen Füßen und drohte wie Erebos in den Abgrund zu stürzen. Meiner Unaufmerksamkeit war es zu verdanken, dass Tartaros Gaia nun eine schwerwiegende Verletzung am linken Arm zuführen konnte. Mit letzter Kraft hielt ich mich am Abgrund fest, während Tartaros hämisch auflachte. Gaia lag verwundet am Boden, ihr Schwert in weiter Ferne. Er hätte sie jetzt endlich besiegen und töten können, doch schien er seinen Triumph auskosten zu wollen. Er schritt langsam auf mich zu und lächelte mich böse an. „Chaos meinte zwar, dass wir auf dich aufpassen sollen, aber ich glaube nicht, dass du uns noch groß von Nutzen sein wirst. Früher oder später wird der Omega uns ohnehin in die Hände fallen und dann ist es um jeden einzelnen deiner Gattung geschehen.“ Tartaros Blicke waren eindeutig. Ich wusste was mir gleich bevorstand und kniff verzweifelt meine Augen zusammen. Sollte das nun mein Ende sein? Würde ich meinen Dad und Cosmo nie wieder sehen? Tartaros zückte sein Schwert und hob es mit beiden Händen hoch in die Luft, um damit auf mich einzuschlagen. Es gab für mich kein Entkommen mehr. Doch Hochmut kam ja bekanntlich vor dem Fall. Ein Schreck durchfuhr mich, als sich das Schwert von Gaia durch Tartaros Körper bohrte und ihn letztendlich aufspießte. Ich blickte zu Gaia, dessen linker Arm stark blutete, doch das war kein Vergleich zu Tartaros, der nun schwarzes Blut spuckte und kurz darauf leblos zu Boden sackte. Gaia eilte mir zur Hilfe und streckte ihre rechte Hand nach mir aus, nach der ich zugleich griff und mich aus der Todesgefahr befreite.
Ich legte mich rücklings ins Gras und blickte erschöpft in den schwarzen Himmel empor. Gaia legte sich neben mich und atmete schwer ein und aus. „Danke!“, sagte ich schnaufend zu ihr.
„Bedank dich nicht zu früh. Es ist noch nicht vorbei!“, entgegnete Gaia, womit sie Recht hatte.

Nachdem ich Gaias Wunde am Arm versorgt hatte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg ins Stadtinnere. Ich hatte keine Ahnung wo ich nach Cosmo suchen sollte, aber ich hielt es für das Beste bei uns Zuhause anzufangen. Auf den Weg dorthin führten Gaia und ich eine kleine Unterhaltung, die ich sehr interessant fand: „Dein Freund Cosmo sollte sich nicht mit Chaos anlegen.“, warnte sie mich, allerdings hatte ich auch nicht vor, Cosmo in sein Verderben laufen zu lassen. „Er hat keine Chance … und Chaos weiß genau, seine Karten zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen. Ich könnte dir jetzt mehr darüber erzählen, aber je weniger du weißt, desto geringer ist die Gefahr, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“ Die Wahrheit? Ich starrte Gaia an, doch aus dem Beta war nicht mehr herauszukriegen und als wir in die Straße einbogen, in der unser Haus stand, war mir das auch nicht mehr so wichtig.
Als mein Haus in unser Blickfeld geriet, war ich erst einmal sehr erleichtert zu sehen, dass es von den Erdbeben nicht betroffen war und noch stand. Doch die größte Erleichterung für mich, war zu sehen, dass es Cosmo gut ging. Er saß auf den Absatzstufen und hatte einen besorgten Gesichtsausdruck, der sich jedoch schlagartig änderte, als er mich auf das Haus zu rennen sah. Cosmo kam mir entgegen gerannt und wir nahmen uns sofort gegenseitig in die Arme. Ich drückte ihn so fest an mich wie ich nur konnte und erzählte ihm von dem erbitterten Kampf gegen Erebos und Tartaros. Danach konnte ich meine Trauer nicht mehr zügeln und ich erzählte ihm alles über Mikas Tod. Ich wäre innerlich zusammengebrochen, wenn Cosmo mich in seinen Armen nicht aufgefangen hätte. „… und dann ist das Haus eingestürzt und Mikas Hand schaute aus den Trümmern heraus.“, schluchzte ich, als mir erneut die Tränen kamen und mich etwas zu fest in Cosmos Oberarme krallte. Er wollte etwas sagen, doch ließ ich ihm keine Gelegenheit dazu. „Ich konnte nichts tun, ich musste tatenlos zusehen…, dabei haben wir uns kurz zuvor doch erst unsere Gefühle gestanden. Wir haben uns geküsst!“
„Dylan! Dylan!“ Cosmo sprach erneut zu mir und ein trauriges Lächeln bildete sich in seinem Gesicht. Wieso lächelte er denn jetzt? Mika ist tot, darüber freut man sich nicht! „Komm mit ins Haus, bitte, du musst mit mir reingehen. Alles ist gut, glaub mir!“ Wovon redete er da? Ich begleitete Cosmo ins Haus und Gaia folgte uns. Als ich ins Wohnzimmer trat, entdeckte ich zuerst Sonny und Atalanta, die zwar etwas verdreckt waren und mehrere Schrammen zu verzeichnen hatten, aber ansonsten schien es ihnen gut zu gehen. Von Ariana und Venus fehlte jede Spur. Doch Cosmo führte mich noch weiter bis ans Fenster, von wo aus man in den Garten sehen konnte. Mein Mund klappte leicht auf, denn was ich im Garten sah, versetzte mich in einen Schock: Mika!
Mika saß quicklebendig am Pool und ließ seine Füße im Wasser baumeln, während er zum schwarzen Himmel empor blickte. Er hatte schwere Verletzungen am ganzen Körper, doch als ich genauer hinsah, entdeckte ich, dass eine Wunde nach der anderen verschwand.
„Was geht da vor sich?!“, stieß ich mehr als überrascht aus.
Cosmo versuchte aufzuklären: „Dr. Tibbet hatte Sorge, dass Fynn trotz all unserer Bemühungen in Chaos Hände fallen könnte und dieser dann seine Omega-Kräfte absorbieren würde. Also hat Fynn seine Kräfte gestern auf Mika übertragen, nachdem dieser sich unbemerkt vor seiner Mutter aus dem Haus schlich. Kurz darauf musst du bei Mika zu Hause aufgekreuzt sein, weshalb er auch noch keine Gelegenheit hatte, dir von diesem Plan zu erzählen. Es war Glück im Unglück, denn die Omega-Kräfte haben Mika vor dem sicheren Tod bewahrt. Er musste zwar von Sonny und Atalanta aus den Trümmern geborgen werden, aber im Großen und Ganzen war er unversehrt. Das du nichts davon wusstest, kam uns letzten Endes zu Gute, denn so glaubte auch Erebos, dass Mika wirklich tot war.“
„Das ich nichts wusste, kam uns zu Gute?“, wiederholte ich nun wütend. „Sag mal geht´s noch?! Ich hab tausend Tode erlitten. Ich dachte Mika ist tot, ich dachte…“ Mika kam ins Wohnzimmer gestürzt und legte sofort seine Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung nur zu gern und erneut schossen mir Tränen ins Gesicht. Was war ich doch für eine Heulsuse. „Mi-Mika. Ich bin so froh.“
„Es tut mir so leid.“, sagte Mika, dem nun ebenfalls die Tränen kamen. „Ich wollte es dir sagen, aber da war es schon zu spät. Hätte ich gewusst das…, verdammt, es tut mir einfach nur leid!“
„Schon in Ordnung.“, sagte ich nun traurig lächelnd und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Hauptsache du lebst, alles andere ist nicht von Belang.“
„Ich wünschte nur, dass könnte ich von meiner Familie auch behaupten.“, hörte ich eine vertraute Stimme plötzlich sagen und als ich mich umdrehte, war ich überrascht und geschockt zugleich, dass Emmet plötzlich in unserem Wohnzimmer stand. „Äh bevor du jetzt was falsches denkst. Ich bin nicht Emmet, sondern Fynn! Ich hab nur diese Tarnung angenommen, damit ich meine Ruhe vor denen habe, die Jagd auf mich machen. Fynn setzte als Emmet einen traurigen Gesichtsausdruck auf und kurz darauf erfuhr ich auch vom Tod der Woodstocks.
„General Kronos ist leider auch tot…“, sagte ich schließlich.
„Das wissen wir, Chaos hat uns daran teilhaben lassen…“, erwiderte Cosmo sauer und er blickte zu Sonny und Atalanta, die nicht weniger wütend darüber waren. „Dafür wird er büßen!“ Cosmo war sichtlich wütend, wohl auch, weil Kronos seinem Bruder Krypto so ähnelte. Ich blickte zu Gaia und musste unweigerlich an ihre Worte von vorhin denken. Plötzlich klingelte das Telefon, doch bevor ich abheben konnte, war die Verbindung bereits wieder unterbrochen. Keine dreißig Sekunden später klingelte es jedoch erneut und als ich abnahm, konnte ich Arianas Stimme hören, wenn auch sehr undeutlich, da die Verbindung schlecht war. „Dylan? Komm … Krankenhaus … dein Vater…“

Wir machten uns sofort auf den Weg ins Krankenhaus und hielten es für das Beste, uns nicht mehr zu trennen. Obwohl Erebos inzwischen tot war, bebte die Erde noch immer und wir fragten uns, was das zu bedeuten hatte. Auch die unsichtbare Barriere, die laut Gaia auf Tartaros Konto ging, war noch immer vorhanden. Ein Helikopter der sich der Barriere näherte, prallte dagegen, ging in Flammen auf und stürzte ab. Das alles war die Schuld von Chaos!
Doch Chaos musste noch für einen kurzen Moment warten, denn Arianas Hiobsbotschaft ließ auch mich vom Neuen erbeben. „Ariana?!“ Ariana stand im Gang, wo es zu den OP-Sälen ging. Ihre Mum und Venus waren bei ihr, doch trug Sydney eine Halskrause und wirkte recht blass im Gesicht. „Ariana, was ist passiert? Wo ist mein Dad? Was ist mit ihm?“
„Chaos hat das Polizeirevier angegriffen, dabei trafen mehrere Glasscherben deinen Vater. Chaos hat alle Deputys getötet, bis auf ihn und meine Mum, die nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist.“, erklärte Ariana mir, die sich zu ihrer Mutter hinunterbeugte und ihr über die Hand streichelte.
„Und jetzt wird er operiert?“, fragte Cosmo weiter.
„Ja, ich glaube Dr. Savior operiert ihn gerade.“, antwortete Ariana, die alle Infos von ihrer Mum bezogen hat. Das Licht im Krankenhaus flackerte und ich fragte mich, was wohl geschehen würde, wenn der Strom ganz ausfallen würde. Das Krankenhaus hatte sicherlich einen Notstromaggregat, doch hatte ich bedenken, dass der sonderlich hilfreich war. Ich war mehr als beunruhigt … und das zu Recht! Wie auf Kommando schaltete sich das Licht im Korridor komplett aus und auch das Licht der OP-Anzeige erlosch. Mein Herz blieb vor Angst beinahe stehen. „Das ist nicht guuut.“, hörte ich Mika neben mir sagen, während ich automatisch nach seiner Hand griff. Er nahm sie entgegen und wir hielten uns aneinander fest, ohne zu wissen, was nun geschehen würde.
„Dahinter steckt mit Sicherheit Nyx.“, sagte Atalanta zähneknirschend. „Diese Skýla!“
„Oh Atalanta, ich liebe es, wenn du so schimpfst.“, sagte Sonny neben ihr liebeskrank.
„Was bedeutet Skýla denn?“, fragte Ariana mit hochgezogener Augenbraue.
„Miststück.“, erklärte Cosmo ihr mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Okay, ihr wartet hier, während wir uns umsehen, ob Nyx in der Nähe ist und uns zur Gefahr wird. Fynn … ich meine Emmet, bleibt bei euch.“ Cosmo machte sich zusammen mit Gaia, Sonny, Atalanta und Venus auf den Weg in verschiedene Richtungen, um das Krankenhaus abzusuchen und für unsere Sicherheit zu sorgen.
„Ich werde mal schauen, ob ich etwas bei einem der Ärzte über das weitere Ergehen erfahren kann. Bin gleich wieder da.“, sagte auch Sydney, die sich langsam wieder zu erholen schien und sich nach einer kurzen Umarmung mit ihrer Tochter, im nächsten Korridor verschwand.
Ariana blickte ihr beunruhigt hinterher und auch ich war sehr besorgt, doch zum Glück hatte ich Mika, der mir liebevoll einen Kuss auf den Kopf gab. Ich lächelte, während Ariana sich zu einer Bemerkung hinreißen ließ: „Oho, da ist man mal ein paar Stunden nicht da und schon verpasst man das Beste. Das ist schön. Ich freu mich für euch Beide, auch wenn ich jetzt etwas neidisch bin.“
„Emmet?“ Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir im Krankenhaus auf Tamara und Dixon stoßen würden, weshalb mir die Verwunderung im Gesicht geschrieben stand. Doch auch Tamara, die in einem Rollstuhl saß, wirkte sehr verwundert, als sie plötzlich ihren Zwillingsbruder sah. Verzwickte Situation. Warum musste sich Fynn auch ausgerechnet in Emmet verwandeln? „Was tust du denn hier? Ach egal, ich bin so froh dich zu sehen. Mum und ich hatten einen Autounfall. Ich hab versucht dich und Dad zu erreichen, aber die Handys spinnen total rum und…“
„Äh Tamara, das ist nicht…“, fing ich an, doch blieb mir der Satz im Halse stecken. Ich konnte ihr ja schlecht die Wahrheit erzählen. Andererseits hatte sie bestimmt auch Chaos Ansprache vernommen, also wusste sie über die Existenz der Evos nun ebenfalls Bescheid. Ich konnte ihr und auch Dixon also reinen Wein einschenken, doch kam ich nicht mehr dazu.
Die Fahrstuhltür am Ende des Korridors öffnete sich und ein schwarzer Rauch quoll daraus hervor. Meine Freunde und ich blickten verängstigt zum Fahrstuhl und mir war klar, dass wir unerwünschten Besuch bekamen. Venus kam aus dem Rauch wie eine Rakete geschossen, flog über unsere Köpfe hinweg und krachte gegen die Tür, die zu den OP-Sälen führte. „Venus!“, schrie Ariana panisch, die dem bewusstlosen Evo-Mädchen sofort zu Hilfe eilte. Ich wandte mich wieder dem Rauch zu, aus dem nun Nyx erschien, die uns wahrhaft dunkel ansah und sich zum Kampf bereit machte.
„Oh mein Gott, das ist eines dieser Wesen…!“, schrie Dixon verängstigt auf, während ein paar Krankenschwestern, die sich gerade ebenfalls hier aufhielten, in Panik davon rannten.
„Geht hinter mich!“, rief Fynn uns in der Gestalt von Emmet zu, der sich vor uns stellte, um uns vor dem Beta zu beschützen. Tamara schien sichtlich verwirrt und verängstigt darüber zu sein, was ihr Bruder da tat, doch für Erklärungen war längst keine Zeit mehr. Auch Nyx schien darüber verwirrt zu sein, dass ein gewöhnlicher Mensch sich ihr in den Weg stellte.
Dann fuhr dem Beta jedoch ein Lächeln über ihre schwarzen Lippen und sie setzte zum Angriff an. Doch während Erebos und Tartaros mit ihren Händen kämpften, hatte Nyx eine ganz andere Art zu Kämpfen. Ihr schwarzes Haar, das hinten zu einem Zopf zusammengebunden war, öffnete sich auf magische Weise und wurde zunehmend länger. Nyx griff uns mit ihren Haaren an! Über diesen Angriff waren wir so überrascht, dass selbst Fynn tatenlos mitansehen musste, wie wir alle Opfer von Nyx Haaren wurden. Nyx Haar trennte mich von Mika und schlang sich um meinen Körper wie eine Würgeschlange, die immer fester zudrückte, während sie mich leicht anhob, sodass ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen spürte. Mir blieb die Luft zum Atmen weg und ich konnte sehen, dass es meinen Freunden, Ariana, Tamara, Dixon und Mika nicht anders erging. Fynn konnte dem Angriff des Betas gerade noch entgehen und startete eine Befreiungsaktion, doch die Haare von Nyx befanden sich im ganzen Korridor, so dass er kaum eine Chance hatte.
„Mir scheint es fast, als hätten wir hier ein haariges Problem!“, rief plötzlich Sonny, der zusammen mit Atalanta zurückgekehrt war und einen Gegenangriff startete. Nun kämpften drei Evos gegen Nyx, die jedoch weiterhin sehr gelassen wirkte, denn keinem der Evos gelang es, auch nur ansatzweise in ihre Nähe zu kommen. Sie scheiterten immer wieder an ihren Haaren, die sowohl als Waffe, als auch als Schutzschild dienten.
Als Nächstes tauchte Sydney im Korridor auf, die sofort ihre Waffe zückte, doch Nyx reagierte unglaublich schnell und schlug ihr die Waffe mit ihren Haaren aus den Händen. Die Waffe flog über den Boden und blieb unterhalb von mir und Mika liegen. „Wenn ich doch nur an die Waffe rankäme.“, sagte Mika unter Atemnot. „Dann könnte ich einen Schuss abfeuern und dieses Miststück in den feurigen Tod befördern.“ Leider war Mikas Vorhaben nicht möglich. Nyx zog ihre Haare straffer und ich hatte das Gefühl, als würde sie uns jeden einzelnen Knochen brechen wollen. Inzwischen hatte sie auch Sydney zu ihrer Gefangenen gemacht und Sonny eine böse Wunde im Gesicht zugeführt, die ihn kampfunfähig machte. Gerade als jede Hoffnung verschwand, tauchte Cosmo zusammen mit Gaia auf. Cosmo sprang über Nyx Haare hinweg und startete sofort eine Befreiungsaktion, während Gaia Nyx persönlich angriff, die zwar nicht überrascht über den Verrat ihrer Beta-Kollegin zu sein schien, aber dennoch ihre Contenance verlor. Das sorgte dafür, dass sich ihre Haare kurz ein wenig lockerten und Mika und Tamara sich aus ihrer Gefangenschaft entziehen konnten. Mika blickte weiterhin besorgt zu mir, schnappte sich jedoch entschlossen die Waffe von Sydney, um dem Beta Feuer unterm Hintern zu machen. „Jetzt zahlt es sich hoffentlich aus, dass ich zu Weihnachten das Lösungsbuch zu ‚Galaxy War‘ geschenkt bekam. Darin standen unzählige Tipps, wie ich die Außerirdischen platt machen kann.“
„Boah Junge, schieß doch einfach!“, rief Ariana ihm wütend und nach Luft ringend zu.
Und tatsächlich: Mika feuerte einen Schuss ab und traf Nyx Haar, welches sich im ganzen Korridor verteilt hatte. Das Haar fing sofort Feuer und Nyx stieß einen markerschütternden Schrei aus. Nun konnte sich auch der Rest von uns befreien und die Evos hatten freie Bahn, Nyx den Garaus zu machen. Doch leider gab sich der Beta der Nacht nicht so schnell geschlagen. Nyx löste sich von ihren Haaren und setzte die Dunkelheit ein, um die Evos kurzerhand von sich wegzuschleudern. Danach blickte sie wütend zu Mika, der sich nun sichtlich in die Hose schiss.
„Jetzt reicht es mir aber endgültig!“, schrie Tamara, die den verdutzten Mika die Waffe aus den Händen riss und sofort einen Schuss abfeuerte. Die Kugel flog genau auf Nyx zu, die auszuweichen versuchte, doch von Gaia und Cosmo daran gehindert wurde. Die Kugel bohrte sich durch Nyx Kopf, woraufhin sie zu Boden stürzte, Feuer fing und lediglich einen Brandfleck hinterließ. „Nichts für ungut Mika, aber ich war schon immer der bessere Schütze von uns beiden. Schließlich bin ich ‚Prince‘.“

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 19.September 2023!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein Wesen vom Planeten Neró und der letzte Omikron. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Cosmo kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Die Wünsche von Dylan und Mika zu erfüllen! Er ist der letzte Omikron, da seine Artgenossen bei einem Brand ums Leben kamen.
Mika Stone: Er ist gut mit Cosmo befreundet, was auch daran liegt, dass er wie Dylan einen Wunsch geäußert hat, den Cosmo erfüllen muss. Über die Monate hinweg, verliebte er sich immer mehr in Dylan, der ihn wie Cosmo, zu einem besseren Menschen machte. Sein Vater war einst ein Deputy und zugleich der beste Freund und Kollege von Dylans Dad, verstarb jedoch bei einem Einsatz. Er überlebte den Einsturz seines Hauses, da Fynn seine Omega-Kräfte auf ihn übertrug.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der einst bei Ariana und ihrer Mutter gelebt hat. Anders als gedacht, war sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen. Nachdem der Wunsch erfüllt war, kehrte Luna nach Neró zurück. Sie ist ein Mitglied der Rebellion und wird vom Alpha gesucht. Zudem hat sie eine kleine Schwester und war einst mit Cosmos Bruder, Krypto, zusammen.

Nebenrollen:
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Chaos (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo! Er sucht nach dem Omega, um dessen Kräfte zu absorbieren und die Menschheit zu vernichten.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas, wenngleich sie auch nichts von seiner Gier nach Macht hält. Zudem ist sie eine erfahrene Kriegerin und stellt sich auf die Seite von Dylan und seinen Freunden. Sie kann sich durch feste Materien hindurch bewegen.
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró. Er gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Er scheint in Atalanta verknallt zu sein.
Atalanta (Δ:Evo-1608): Ein Delta und eine erfahrene Jägerin. Sie gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus.
Venus (N:Evo-919): Ein junges Evo-Mädchen, das der Rebellion angehört. Sie ist Lunas kleine Schwester, sehr neugierig und schwärmt für Cosmo.
Fynn Woodstock (Ω:Evo-1): Er ist der Omega-Evo, der mit einem Meteoriten die Farm der Woodstocks zerstörte. Er nahm den Platz des wirklichen Fynns ein, der bei dem Einschlag ums Leben kam…
Dr. Archimedes Tibbet (Evo): Lehrer für Geschichte und Geografie. Er weiß nicht nur über die Existenz der Evos Bescheid, sondern ist auch selber einer. Er wurde zu Fynns Aufpasser und Mentor auf der Erde.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Vor Dylan gab er sich als „Prince“ zu erkennen, der Mika immer wieder beim Online-Spiel „Galaxy War“ besiegte. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm. Doch ihre Gefühle für Dixon sind noch immer da.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Frau Harding: Die Mutter der Zwillinge. Sie und ihr Mann ließen sich scheiden, nachdem sich ihr Mann als homosexuell bekennte.
Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag.

X:Alpha-118
„Dein Vater ist über dem Berg. Wir konnten alle Glasscherben aus seinem Körper entfernen und alle Blutungen stoppen.“, erklärte Dr. Savior mir, der meinen Dad unter den schlechtesten Bedingungen operieren musste. „Er schläft jetzt und das ist gut, denn er benötigt viel Ruhe. Und mit dir ist wirklich alles okay? Soll ich nicht doch eine Krankenschwester darum bitten, dass sie sich deine Verletzungen anschaut?“ Ich schüttelte den Kopf, den ich hatte dem Arzt zuvor bereits erklärt, dass die Verletzungen halb so wild waren und es mir gut ginge. „Wie du meinst. Entschuldige mich jetzt bitte, aber es warten noch mehr Patienten auf mich. Heute geht es hier drunter und drüber…“
Dr. Savior verließ das Krankenzimmer und ich war allein mit meinem Dad. Ich hielt seine Hand und blickte betrübt und erleichtert zugleich in sein Gesicht. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Ich wandte meinen Blick von ihm ab und sah zum Kleiderschrank, indem seine Uniform samt seiner Dienstwaffe hing. Ich stand auf und blieb vor dem Kleiderschrank stehen. Nach kurzem Zögern nahm ich die Waffe meines Dads und steckte sie mir in die Hose. „Ich bring sie dir wieder.“, sagte ich zu meinem Dad, ohne zu wissen, ob er mich hören konnte. „Wenn ich schon in den Kampf ziehe, dann möchte ich wenigstens bewaffnet sein. Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Cosmo ist ja bei mir!“
„Ich halte das für keine so gute Idee.“, sagte Sydney plötzlich, die zusammen mit Ariana in das Zimmer stürmte. „Ich kann doch nicht zulassen, dass ihr Kinder euch in dieses Gemetzel stürzt.“
„Mum bitte…!“ Ariana blickte ihre Mutter verständnisvoll, aber auch flehend an.
„Nein Ariana, du bist meine Tochter und alles was ich noch habe!“, entgegnete Sydney, die sichtlich überfordert mit der Situation war und den Tränen nahe war. „Ich habe mir damals von Luna gewünscht, dass sie auf dich Acht gibt und nun soll ich dich einfach da rausgehen lassen?!“
„Ich muss gehen! Ich hab dir doch von meinem Plan erzählt und jetzt wo Gaia auf unserer Seite ist, haben wir eine reale Chance, Chaos ein für alle Mal das Handwerk zu legen!“, erklärte Ariana ihrer Mutter. „Wir können uns nicht einzig und allein auf die Kräfte des Omegas verlassen.“
„Ja, aber warum du. Können das nicht die Evos übernehmen?“, fragte Sydney verzweifelt.
„Aber darum geht es doch gerade.“, entgegnete Ariana, die ihre Mutter nun liebevoll anlächelte. „Es gibt nicht genug Evos, die noch an uns glauben und an unserer Seite kämpfen. Es hilft nichts, wenn wir Chaos besiegen und auf Neró der Hass gegen uns Menschen weiterhin geschürt wird. Das muss ein Ende haben. Um das zu ändern, muss mein Plan aber von mir umgesetzt werden. Das ist mein Beitrag, den ich in diesem Kampf leisten möchte und ich glaube, dass bin ich Luna auch schuldig. Ich weiß, dass sie noch am Leben ist und mit Sicherheit ist sie sehr wütend darüber, dass sie uns nicht helfen kann, weil die Dunkelheit die Erde von allen anderen Planeten in der Galaxis abschirmt. Nicht nur wir sind auf die Hilfe der Evos angewiesen, sondern die Evos auch auf die von uns!“
„Ariana hat Recht und wir sollten jetzt los, bevor Chaos hier aufkreuzt und das ganze Krankenhaus in Schutt und Asche legt. Das dürfen wir keinesfalls zulassen!“, erklärte ich und blickte nochmals zu meinem Dad, der momentan außer Lebensgefahr war.
„Also schön.“, sagte Sydney schließlich. „Dein Vorhaben gefällt mir zwar weder als deine Mutter noch als Polizisten, dennoch empfinde ich in beiden Positionen etwas und das nennt sich Stolz!“ Sydney blickte ihre Tochter wahrhaftig stolz an und kurz darauf lagen sich beide in den Armen. „Ich werde gut auf deinen Dad aufpassen. Das verspreche ich dir, Dylan.“, sagte Sydney anschließend noch zu mir, ehe Ariana und ich das Krankenzimmer verließen.
„Dylan.“ Tamara kam wieder im Rollstuhl sitzend auf mich zu und auch Dixon war bei ihr, der sich gut um sie kümmerte. „Cosmo hat uns Beiden alles erzählt und es ist so unglaublich…, so unwirklich. Cosmo ein Evo und mein Bruder, der gar nicht mein Bruder ist, sondern Fynn, nach dem dieser üble Kerl sucht. Es kommt mir so vor, als hätte ich jahrelang in einer Traumwelt gelebt, aus der ich jetzt erst erwacht bin. Ich weiß nicht, was als Nächstes geschehen wird, aber bitte sorg dafür, dass diesem sogenannten Alpha das Handwerk gelegt wird. Er hat uns allen schlimmes Leid zugefügt. Meine Mum liegt im Koma und der Arzt weiß nicht, ob sie jemals wieder aufwachen wird. Ich weiß nicht, wie ich das Emmet beibringen soll. Ich wünschte, er wäre wirklich hier.“
„Wenn es uns gelingt, Chaos zu besiegen, dann wird die Barriere verschwinden und du wirst Emmet wieder sehen.“, erklärte ich ihr und versuchte sie zugleich auch ein wenig zu beruhigen. Mach dir keine Sorgen. Wir haben ein paar sehr gute Freunde, die uns im Kampf beistehen werden.“ Tamara nickte hoffnungsvoll und ich wandte mich an Dixon: „Pass gut auf sie auf! Ich könnte Emmet nie wieder unter die Augen treten, wenn ihr etwas zustoßen sollte.“
„Na klar doch. Was denkst du wie es mir geht?!“, gluckste Dixon verständnisvoll. Danach verabschiedeten sich Ariana und ich uns von den Beiden und verließen das Krankenhaus, wo die Anderen bereits auf dem Parkplatz auf uns warteten.
„Tamara ist also Prince, hm? Mein Weltbild ist erschüttert.“, sagte Mika etwas eingeschnappt, als wir zu ihnen dazu stießen. „Hast du davon gewusst?“
„Nein, ich dachte immer Emmet wäre Prince.“, antwortete ich ihm.
„Oh, das macht es natürlich sehr viel besser, wenn ‚Caterpillar‘ Prince ist!“, erwiderte Mika trotzig.
„Nein, verfall bitte nicht wieder in alte Muster.“, entgegnete ich sofort. „Sein Name ist Emmet und er ist ein sehr guter Freund!“
„Ja ich weiß, tut mir leid. Emmet ist schon ein guter Typ.“, sagte Mika dann, als er und Cosmo Blicke miteinander austauschten. Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, Cosmo davon zu erzählen, dass ich über ihn und Mika Bescheid wusste. Doch vielleicht hatte er es inzwischen schon von Mika gehört. Wie dem auch sei, es gab gerade Wichtigeres zu tun: Chaos zur Strecke zu bringen!

Der Plan sah wie folgt aus: Ariana machte sich zusammen mit Gaia und Venus auf den Weg, ihren Plan in die Tat umzusetzen, während wir anderen uns auf die Suche nach Chaos machten, um ihm Einhalt zu gebieten. Klüger wäre es natürlich gewesen, uns solange vor ihm zu verstecken, bis wir mit Gewissheit sagen konnten, dass wir eine Chance gegen ihn hatten, aber dann würde er nur noch mehr unschuldige Menschen umbringen und das durften wir auf keinen Fall zulassen. „Wir haben die Betas besiegt, da werden wir ja wohl jetzt auch noch mit dem Alpha fertig!“, rief Mika frohen Mutes.
„Wir sollten ihn auf keinen Fall unterschätzen.“, ermahnte ich zur Vorsicht, während wir am Rathaus vorbei marschierten und uns in den Park begaben. „Obwohl wir die Betas besiegt haben, ist es immer noch stockfinster, die Barriere steht noch und die Erde bebt auch nach wie vor.“
„Chaos muss eine ganz spezielle Gabe besitzen, um diese Dinge aufrechtzuerhalten.“, meinte Cosmo. „Vielleicht besitzt er so ähnliche Kräfte wie einst mein Bruder Krypto, der die Fähigkeiten anderer kopieren und später einsetzen konnte.“
„Quasi ein Art Chamäleon?“, fragte Mika verunsichert.
„So in etwa, wobei mein Bruder nur kleinere Kräfte kopieren konnte, die seinen Kräften angemessen waren, denn schließlich war er ein Omikron.“, erzählte Cosmo weiter. „Über Chaos wissen wir aber so gut wie gar nichts. Keiner der Evos weiß etwas über seine ursprüngliche Herkunft. Als der ehemalige Alpha starb, war er einfach plötzlich da und hat sich als unser Herrscher ausgegeben.“
„Ist euch eigentlich nie in den Sinn gekommen, dass Chaos den ehemaligen Alpha getötet haben könnte, um dessen Platz einzunehmen?“, fragte Mika etwas verdutzt.
„Unmöglich.“, antwortete Atalanta sofort. „Sicherlich gibt es immer wieder ein paar Evos, die scharf darauf sind, der neue Alpha zu werden, aber keinem ist es bisher gelungen, einen Alpha zu töten. Der Alpha ist zu mächtig, als dass er sich von einem niederen Evo besiegen lassen könnte. Selbst die fünf Betas zusammen hätten keine Chance gegen ihn. Lediglich der Omega ist dem Alpha ebenbürtig.“
„Was für Kräfte besitzt der Omega denn jetzt eigentlich, dass ihn so mächtig macht?“, fragte ich nun.
Diesmal war es keiner von uns, der mir antwortete. Stattdessen tauchte Dr. Tibbet vor uns auf, mit dem wir uns zuvor hier verabredet hatten und antwortete mir: „Die Kräfte des Omegas äußern sich in einer anderen Form von Energie. Um das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen. Der erste existierende Evo war Alpha und Omega in eins, er war wie der Gott eurer Erde und schuf Leben – wir nannten ihn immer den Ur-Alpha. Durch seine Macht entstanden die nachkommenden Evos in den verschiedensten Unterkategorien, die alle spezielle Fähigkeiten aufzuweisen hatten. Bevor der Ur-Alpha verstarb, sonderte er ein Licht ab, welches das Fortbestehen der Evos gewährleistete. Das Licht formte sich zu einem neuen Alpha und dem ersten lebenden Omega, die fortan wie Brüder waren. Während der neue Alpha die Führung der Evos übernahm, war es die Aufgabe des Omegas, das Gleichgewicht der Mächte im Einklang zu halten. Der Alpha durfte nicht zu übermächtig werden, denn der Ur-Alpha wusste nur zu gut, wie verlockend die Macht sein konnte und wie schnell sich diese Macht für das Böse einsetzen ließ. So besaß der Alpha fortan zwar die Stärke, das Volk zu regieren und in eine sichere Zukunft zu führen, doch war ihm nie das lange Leben vergönnt, denn die Unsterblichkeit wurde dem Omega zu teil, der um seine Aufgabe zu erfüllen, jedoch stets auf sich allein gestellt war.“
„Moment.“, warf Mika dazwischen. „Der Omega ist unsterblich? Fynn sieht mir aber nicht so aus, als hätte er schon Millionen von Jahren auf den Buckel und wenn doch, dann hat er sich echt gut gehalten. Hey Fynn, kannst du dafür sorgen, dass ich auch weiterhin so jung und knackig aussehe?“
„Mika…“, sagte ich, da ich seine Frage für unangebracht hielt, wenngleich mir auch die Vorstellung behagte, dass Mika immer so aussah wie jetzt.
„Tut mir Leid Mika, aber da kann ich dir leider nicht helfen.“, antwortete Fynn in der Gestalt von Emmet. „Meine Fähigkeiten sind nicht dazu gedacht, die Menschen, oder die Evos ewig jung zu halten. Ich bin tatsächlich der erste und einzige Omega, den es jemals im Universum gab. Doch über die Jahrhunderte hinweg, ist mein Licht zunehmend schwächer geworden, weshalb ich auch nicht mehr im Besitz meiner vollen Kräfte bin.“
„Du bist in Wirklichkeit also ein uralter Opa?“, fragte Mika verdutzt und leicht angewidert.
„Wenn du das so sehen willst…“, erwiderte Fynn. „Ich bin jedenfalls noch immer jung genug, um dir in den Hintern zu treten, wenn du weiterhin so frech bist.“ Ich gluckste vor Lachen, während Mika etwas benebelt dreinsah.
„Doch jetzt mal die wichtigere Fragen: Wie kann der Omega den Alpha besiegen?“, fragte ich ernst.
Dr. Tibbet und Fynn sahen sich für einen kurzen Moment an, bis Dr. Tibbet mir ebenfalls mit ernstem Gesicht eine Antwort gab: „Das kann er nicht!“ Mika und ich sahen uns perplex an, doch Dr. Tibbet schien mit seiner Antwort noch nicht fertig zu sein. „Der Alpha und der Omega können nur koexistieren. Genauso wie es immer fünf Betas geben muss, muss es auch immer einen Alpha und einen Omega geben. Nur bei allen anderen Evo-Unterrassen herrscht keine genaue Anzahl, weshalb Cosmo auch der letzte Omikron auf Neró ist. Doch das muss er nicht bleiben, denn der Omega besitzt die Kraft, neues Leben nach Neró zu bringen. Ist euch auf Neró aufgefallen, dass es dort keine Evo-Kinder gibt? Der letzte Evo, der auf Neró geboren wurde, war damals Lunas kleine Schwester Venus!“
„So langsam versteh ich das Ganze.“, sagte ich und blickte zu Cosmo, der sich überraschend ruhig verhielt und den Erzählungen von Dr. Tibbet und Fynn Gehör schenkte. „Da der Omega, also Fynn, damals Neró verlassen hat, wurde das Gleichgewicht zwischen Alpha und Omega gestört. Chaos möchte nun die Kräfte des Omegas absorbieren, um nicht nur seine Kräfte zu maximieren, sondern auch um das Gleichgewicht zu seinen Bedingungen wieder herzustellen. Wenn er die Omega-Kräfte in sich trägt, dann ist er so mächtig wie der Ur-Alpha und unbesiegbar!“
„Woran starb der Ur-Alpha eigentlich, wenn er doch die Fähigkeit des ewigen Lebens besaß, die er auf den Omega übertrug?“, fragte Mika verwirrt und ich war es ebenso.
„Das weiß keiner so genau, glaube ich.“, antwortete Dr. Tibbet. „Es ranken viele Legenden um den Ur-Alpha und manche davon besagen, dass er gar nicht tot sei und sich in Wirklichkeit ins Exil begab, um dem Leben seinen Lauf zu lassen, wenngleich natürlich ohne seine Fähigkeiten, die er an den zweiten Alpha und den Omega weiterreichte.“
„Ich darf also zusammenfassen.“, sagte ich und versuchte alle neuen Informationen in meinen Kopf abzuspeichern. „Der Ur-Alpha erschuf den Alpha und den Omega. Der Alpha besitzt die Macht und der Omega die Unsterblichkeit. Chaos ist hinter der Unsterblichkeit her und will die Kräfte des Omegas in sich absorbieren, um so mächtig wie der Ur-Alpha zu werden. Kein Evo, nicht einmal der Omega, kann den Alpha besiegen – folglich waren unseren ganzen Bemühungen völlig umsonst?!“
„Völlig korrekt!“, erklang eine eiskalte Stimme am Nachthimmel und wir starrten alle ruckartig empor und sahen Chaos zwischen den Baumkronen schweben. Cosmo, Sonny und Atalanta machten sich sofort kampfbereit, während der Rest von uns, sich im Hintergrund bedeckt hielt. „Inzwischen solltet ihr begriffen haben, wie aussichtslos eure Lage ist.“
„Aussichtslos? Wohl kaum. Deine Betas sind alle besiegt!“, rief Dr. Tibbet zu ihm rauf.
„Das ist wirklich jammerschade, aber sie werden wiedergeboren und mir erneut dienen. Euer Kampf war also vergebens. Doch sag mir alter Mann, wer bist eigentlich du?“ Chaos blickte zu uns herab und musterte nun vor allem Dr. Tibbet, der erstaunlicherweise keine Angst vor dem Alpha zeigte. Ich wusste zwar inzwischen, dass Dr. Tibbet auch ein Evo war, aber ob auch ein Krieger, konnte ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen. Hatte er also bereits mit seinem Leben abgeschlossen?
„Hör auf Fragen zu stellen, deren Antworten dich doch sowieso nicht interessieren!“, rief Cosmo wütend zu ihm rauf. „Wenn du gegen uns kämpfen willst, dann kämpfe auch und verpeste nicht die Luft mit deiner eiskalten und geheuchelten Stimme.“ So wütend hatte ich Cosmo noch nie erlebt und vermutlich war es kein sonderlich guter Schachzug von ihm, Chaos noch mehr zu provozieren. Erneut musste ich an Gaias Worte denken, dass sich Cosmo nicht mit Chaos anlegen sollte. Doch warum hat sie das eigentlich gesagt? Uns war allen klar, dass kein Evo eine Chance gegen Chaos hatte, warum hat sie sich also ausgerechnet Cosmo herausgepickt?
„Mutige Worte vom letzten Omikron. Du kommst ganz nach deinem toten Bruder…“, erwiderte Chaos, ohne die Miene zu verziehen. „Er hat lange Zeit an das Gute im Menschen geglaubt, bis er sah, wie grausam diese Spezies in Wirklichkeit war…“
„Was weißt du schon?!“, rief Cosmo nur noch wütender. „Krypto hat sich immer für Recht und Ordnung eingesetzt. Er hat stets an das Gute im Menschen geglaubt und ich hab ihm immer nachgeeifert. Sein Tod war ein tragischer Verlust, verursacht von einem einzelnen dummen Menschen. Doch nicht alle Menschen sind grausam! Sie her, sie dir Dylan und seine Freunde an. Es sind gute Menschen und natürlich machen auch sie Fehler, aber das tun wir alle. Wir lernen aus Fehlern, denn das macht uns zu besseren Menschen oder Evos!“
Ich blickte zu Chaos hoch, der von Cosmos Ansprache weder berührt zu sein schien, noch Anstalten machte, uns gleich anzugreifen. Immer mehr stellte sich mir die Frage wer Chaos in Wirklichkeit war … wer war er … wer … „Oh Gott…!“
„Was ist?“, fragte Cosmo leicht besorgt, ohne den Blick von Chaos abzuwenden.
Es fühlte sich in meinem Kopf an, als wurde soeben das letzte große Puzzlestück hinzugefügt. So unglaublich und unwirklich es auch sein mag, es fühlte sich nach der Wahrheit an. Die Wahrheit … Gaias Worte: „Chaos weiß genau, seine Karten zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen. Ich könnte dir jetzt mehr darüber erzählen, aber je weniger du weißt, desto geringer ist die Gefahr, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“
Ich blickte zu Chaos und konnte es einfach nicht fassen. Chaos erwiderte den Blickkontakt und schien zu erkennen, dass ich die Wahrheit über seine Herkunft herausgefunden habe. „Ich habe genug von alledem hier. Es wird Zeit, dass ich mir die Omega-Kräfte einverleibe und ich bin mir sicher, dass der Omega einer von euch ist. Glaubt ihr ernsthaft, eine Tarnung würde mich daran hindern, herauszufinden, wer der echte Omega ist? Dann töte ich euch eben alle … hatte ich ohnehin vor!“
Die Zeit war gekommen. Der Endkampf. Chaos setzte zum Angriff an, doch Cosmo, Sonny und Atalanta kamen ihm zuvor, stießen sich von der Erde ab und planten einen Luftangriff von allen drei Seiten. Chaos wich mit Leichtigkeit aus und flog noch höher in den schwarzen Himmel. Zu hoch für die drei Evos, deren Kräfte mit denen des Alphas nicht mithalten konnten. „In der Luft haben wir keine Chance gegen ihn.“, sagte Atalanta, die die Lage sofort richtig einschätzte.
„Genaugenommen haben wir weder in der Luft, noch auf der Erde eine Chance, aber wir müssen es wenigstens versuchen.“, entgegnete Cosmo, der noch immer Hoffnung schöpfte.
„Und wozu das alles?“, fragte Sonny daraufhin weniger hoffnungsvoll. „Wir können ihn nicht besiegen und der Omega auch nicht. Chaos wird uns alle töten!“
„Nicht wenn Arianas Plan aufgeht…“, entgegnete Cosmo. „Ich weiß, ihr beide tragt nicht mehr viel Hoffnung in euch, aber bitte vertraut mir und glaubt an die Menschen – Dylan, Ariana, Mika…, sie sind meine Freunde und sie setzen ihr Leben für uns aufs Spiel. Wir dürfen nicht aufgeben!“ Sonny nickte und auch Atalanta schöpfte neue Kraft und neue Hoffnung, sich dem Alpha entgegen zu stellen. Chaos kam in der Zwischenzeit wie eine Rakete herabgeschossen und stürzte sich auf die Drei. Ein schlagkräftiger Kampf folgte, indem Füße, Hände und Schwänze zum Einsatz kamen.
„Für euch Beide ist es hier viel zu gefährlich.“, sagte Fynn in der Gestalt von Emmet zu Mika und mir. „Verschwindet besser von hier, solange ihr noch die Gelegenheit dazu habt. Chaos ist nicht dumm. Er wird herausfinden, dass ich Fynn Woodstock und der Omega bin, aber er weiß nicht, dass ich meine Kräfte auf Mika übertragen habe. Das ist unsere einzige Hoffnung.“
„Irgendwie dreht sich hier alles nur noch um Hoffnung und Glaube.“, sagte Mika. „Ich komm mir schon vor wie in der Kirche, in die mich meine Mum immer mitreingeschleppt hat, ob ich wollte oder nicht. Wir können uns doch nicht einfach verstecken und zu beten anfangen.“
„Verstecken wäre ohnehin sinnlos.“, sagte Dr. Tibbet nun. „Chaos wusste ganz genau, warum er eine Barriere um diese Stadt zog, nämlich damit ihm keiner von uns entkommt.“
„Vorsicht!“ Cosmos Warnung erreichte uns nicht frühzeitig. Chaos konnte sich von den drei Evos loseisen und startete einen direkten Angriff auf uns. Seine Kraft durchbohrte die Erde und Dr. Tibbet, Fynn, Mika und ich wurden in unterschiedliche Richtungen davon geschleudert, während sich ein gewaltiger Krater in der Erde auftat und den grünen Park zerstörte. Mich schleuderte es gegen einen Baumstamm, wo ich beinahe mein Bewusstsein verlor. Cosmo kam sofort auf mich zu gerannt und versuchte mich wach zu halten. Ich nahm mit meinen Augen zunächst nur noch alles verschwommen wahr, doch nach einer Weile ging es wieder und ich konnte sehen, wie Chaos inmitten des Kraters stand und seinen Fuß auf Dr. Tibbet absetzte, der bäuchlings zu seinen Füßen lag. Auch Mika lag im Krater und schien bis auf ein paar äußerliche Wunden unverletzt zu sein. Dies hatte er erneut den Omega-Kräften zu verdanken, die er in sich trug. „Sieht so aus, als hätte ich meinen Omega gefunden…“, sagte Chaos süffisant grinsend und blickte zu Mika, der nun ängstlich auf allen Vieren aus dem Krater zu klettern versuchte.
Chaos war nun hinter Mika her, doch war es nun Dr. Tibbet der Chaos aufhielt, indem sich eine Hand von ihm an sein Bein klammerte. „Ich lasse nicht zu, dass du dem Jungen was antust.“
„Lass los du alter Mann, dann lebst du vielleicht noch ein wenig länger!“, drohte Chaos ihm.
„Mein Leben ist schon seit langer Zeit abgelaufen.“, entgegnete Dr. Tibbet lächelnd. „Es ist meine Schuld, dass es so weit gekommen ist. Ich hätte dir damals nicht vertrauen dürfen!“
Nun wirkte Chaos das erste Mal überrascht, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, denn bereits nach kurzer Zeit zeigte sich wieder ein Lächeln in seinem Gesicht. „Du bist das also…, natürlich, du bist Archimedes!“ Archimedes? Bei dem Namen klingelte was in mir, doch mein Kopf brummte vor Kopfschmerzen, sodass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. „Na schön. Wie ihr wollt.“, sagte Chaos. „Zuerst werde ich dich töten und dann den Omega. Dann steht meiner grenzenlosen Macht nichts mehr im Wege und ich werde so mächtig wie einst der Ur-Alpha. Eine neue Zeitrechnung beginnt, die Menschheit wird ausgelöscht und alle Evos stehen unter meinem Kommando!“
„Der Junge ist aber nicht der Omega, sondern ich!“, rief plötzlich Fynns Stimme, der zwischen zwei Bäumen außerhalb des Kraters stand und die Tarnung als Emmet abgelegt hatte.
„Nein, ich bin der Omega!“, rief wie aus dem Nichts ein weiterer Fynn, der vor einem Gebüsch stand.
„Weder noch. Ich bin der wahre Omega!“, rief ein dritter Fynn, auf einer Parkbank sitzend.
Chaos blickte zu einem Fynn nach dem Anderen und schien sichtlich verwirrt zu sein, was sich aber schnell in Zorn umwandelte. „Kluger Schachzug von den Dreien.“, sagte Cosmo neben mir, denn uns war klar, dass sich auch Sonny und Atalanta als Fynn ausgaben.
„Cosmo…“ Meine Augen waren auf Cosmo gerichtet, der mit seinen weichen Augen meinen Blick erwiderte und mir sanft auf die Beine half. „Ich befürchte, wir können Chaos nicht töten.“
„Nur weil er der Alpha ist, muss er nicht unbezwingbar sein.“, erwiderte Cosmo ehrgeizig.
„Nein du verstehst nicht…“, sagte ich und blickte Cosmo traurig an. „Chaos…, er ist dein Bruder!“

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 21.September 2023!

Das vorletzte Kapitel …

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein Wesen vom Planeten Neró und der letzte Omikron. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Cosmo kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Die Wünsche von Dylan und Mika zu erfüllen! Er ist der letzte Omikron, da seine Artgenossen bei einem Brand ums Leben kamen.
Mika Stone: Er ist gut mit Cosmo befreundet, was auch daran liegt, dass er wie Dylan einen Wunsch geäußert hat, den Cosmo erfüllen muss. Über die Monate hinweg, verliebte er sich immer mehr in Dylan, der ihn wie Cosmo, zu einem besseren Menschen machte. Sein Vater war einst ein Deputy und zugleich der beste Freund und Kollege von Dylans Dad, verstarb jedoch bei einem Einsatz. Er überlebte den Einsturz seines Hauses, da Fynn seine Omega-Kräfte auf ihn übertrug.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der einst bei Ariana und ihrer Mutter gelebt hat. Anders als gedacht, war sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen. Nachdem der Wunsch erfüllt war, kehrte Luna nach Neró zurück. Sie ist ein Mitglied der Rebellion und wird vom Alpha gesucht. Zudem hat sie eine kleine Schwester und war einst mit Cosmos Bruder, Krypto, zusammen.

Nebenrollen:
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Chaos (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo! Er sucht nach dem Omega, um dessen Kräfte zu absorbieren und die Menschheit zu vernichten.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas, wenngleich sie auch nichts von seiner Gier nach Macht hält. Zudem ist sie eine erfahrene Kriegerin und stellt sich auf die Seite von Dylan und seinen Freunden. Sie kann sich durch feste Materien hindurch bewegen.
Tartaros (B:Evo-39): Ein Beta und der drittranghöchste Diener des Alphas. Er scheint ein erfahrener Krieger zu sein und kann eine unsichtbare Barriere erzeugen, durch die keiner durchkommt. Er wurde von Gaia getötet.
Erebos (B:Evo-40): Ein Beta und der viertranghöchste Diener des Alphas. Er hat die Position des Sekretärs inne und kann mit seiner Kraft Druckwellen hervorrufen. Dylan besiegte ihn, indem er ihn die Feuersichel Drepáni in die Brust warf, woraufhin er in Flammen aufging.
Eros (B:Evo-44): Ein Beta und der fünftranghöchste Diener des Alphas. Er ist recht stämmig und zeigt große Furcht vor dem Alpha. Ihm wurde von Jasper die Kehle aufgeschnitten.
General Kronos (E:Evo-501): Der Sohn eines einflussreichen Evolords. Er war der Anführer der Rebellen, doch Chaos nahm ihn in Gefangenschaft und brach ihm das Genick.
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró. Er gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Er scheint in Atalanta verknallt zu sein.
Atalanta (Δ:Evo-1608): Ein Delta und eine erfahrene Jägerin. Sie gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus.
Venus (N:Evo-919): Ein junges Evo-Mädchen, das der Rebellion angehört. Sie ist Lunas kleine Schwester, sehr neugierig und schwärmt für Cosmo.
Fynn Woodstock (Ω:Evo-1): Er ist der Omega-Evo, der mit einem Meteoriten die Farm der Woodstocks zerstörte. Er nahm den Platz des wirklichen Fynns ein, der bei dem Einschlag ums Leben kam…
Dr. Archimedes Tibbet (Evo): Lehrer für Geschichte und Geografie. Er weiß nicht nur über die Existenz der Evos Bescheid, sondern ist auch selber einer. Er wurde zu Fynns Aufpasser und Mentor auf der Erde.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer, dessen Farm einst von einem Meteoriten getroffen wurde. Dabei starb sein Enkel Fynn. Daraufhin nahm ein Evo dessen Platz ein.
Curly-Sue Curious: Eine Reporterin, die auf phänomenale Geschichten aus ist.
Owen: Ein Mann, der auf Neró als Geisel gehalten wurde und an den Festspielen teilnahm. Er fängt zusammen mit Anna ein neues Leben an.
Anna: Eine Frau, die auf Neró als Geisel gehalten wurde und an den Festspielen teilnahm. Sie fängt zusammen mit Owen ein neues Leben an.
Jasper: Ein Evo, der sich als Mensch tarnte, um in Chaos Auftrag das Versteck der Rebellen herauszufinden. Später wurde er von Chaos hypnotisiert und tötete den Beta Eros, woraufhin Jasper von Tartaros hingerichtet wurde.
Hypnos (Γ:Evo-1818): Ein Gamma und ein hinterhältiger Krieger von Tartaros.
Fedora Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika. Sie hat einen siebenjährigen Sohn.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Evo-Duden:
Neró = Heimatplanet der Evos (Wasser)
Nerópólis = Einzige Stadt auf dem Planeten Neró (Wasser / Stadt)
Fengári = ein leuchtender Mondstein, den es in verschiedenen Farben gibt (Mond)

Ψ:Sternenlicht-119
Dylan & Cosmo:
Cosmo starrte mich an, als wäre ich verrückt und nicht mehr bei Sinnen. „Ich weiß, es ist schwer das zu verstehen, aber ich glaube, dass Chaos in Wirklichkeit dein totgeglaubter Bruder Krypto ist. Er hat seinen Tod nur vorgetäuscht…!“
„Was redest du denn da?“ Cosmo ließ von mir ab und wich ein paar Schritte zurück, als hätte er Angst vor mir. Mit dieser Reaktion hätte ich rechnen müssen, denn er schien seinen Bruder sehr geliebt zu haben. „Krypto kann gar nicht Chaos sein. Sie sehen sich überhaupt nicht ähnlich!“
„Du vergisst die besondere Fähigkeit der Evos, sich in andere Wesen zu verwandeln. Glaubst du ernsthaft, dass sich jeder auf Neró daran gehalten hat? Du hast mir erzählt, Krypto konnte die Fähigkeiten der anderen Evos kopieren. Chaos kann die Fähigkeiten der Betas kopieren! Siehst du darin keinen Zusammenhang?!“
Cosmo schüttelte ungläubig den Kopf. „Das ist völliger Schwachsinn. Krypto hatte nie die Macht, auch die Kräfte der Betas zu kopieren. Ich glaube, du hast schwere Kopfverletzungen davon getragen…“
„Als Omikron hatte er vielleicht nicht die Macht dazu, aber als Alpha sehr wohl. Hör mir bitte zu, wie ich das Ganze inzwischen sehe. Ein Mensch hat damals das Feuer gelegt, richtig? Was wenn Krypto niemals in dem Feuer umgekommen ist? Er hat gesehen wozu die Menschen fähig sind und sein Hass uns gegenüber wuchs ins Unermessliche, weshalb er es sich zu seinem Ziel machte, die Menschheit zu vernichten. Als Omikron war ihm das aber nicht möglich, also nahm er den Platz des vorherigen Alphas ein. Mit seinen eigenen Kräften und denen des Alphas, war es ihm sehr wohl möglich, die Kräfte der Betas zu kopieren und sie für sich zu gebrauchen.“ Cosmo schaute mich nach wie vor an, als wäre ich verrückt, doch je mehr ich über das Ganze nachdachte, desto eindeutiger erschien es mir. „Chaos hat dich am Leben gelassen, als du nach Neró zurückgekehrt bist. Warum glaubst du, hat er das getan? Weil er ein gnädiger Herrscher ist? Wohl kaum! Er hat dich am Leben gelassen, weil du sein Bruder bist und der letzte verbliebene Omikron.“
In Cosmos Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. Er fasste sich mit den Händen an den Kopf und fuhr sich auch damit durch die Haare. Während er über alles nachdachte, schaute er wieder hinunter in den Krater, indem Chaos stand, umgeben von drei Fynns. „Sollte das tatsächlich wahr sein?“, hörte ich Cosmo fragen. „Aber warum sollte er so etwas tun? Krypto hat doch stets an das Gute geglaubt. Chaos hingegen ist grausam, rücksichtslos und gnadenlos.“
Ich schritt langsam auf Cosmo zu und legte eine Hand um seine Schulter. „Der Ur-Alpha wusste, dass einem grenzenlose Macht in den Wahnsinn treiben kann. Vielleicht hatte Krypto nie die Absicht, soweit zu gehen, aber die Macht des Alpha hat ihn korrumpiert und den Hass auf die Menschheit nur weiter geschürt. Krypto wurde zu Chaos…, der Angst und Schrecken verbreitete.“
„Ich werde ihn zur Rede stellen.“, sagte Cosmo, was ich mit Besorgnis registrierte. „Ich will wissen, warum er all das getan hat und ob er nun vorhat, mich auch auszuschalten.“
„Und was wirst du tun, wenn er dies tatsächlich vor hat?“, fragte ich sehr besorgt.
„Dann werde ich ihm zuvorkommen und ihn zuerst töten!“, antwortete Cosmo mir knallhart.

Mika:
Mika lag im Krater und schaute verwirrt und ängstlich zu den drei Fynns, von denen ausschließlich einer der Echte war. Sonny und Atalanta mussten sich ebenfalls in Fynn verwandelt haben, da von den Beiden nichts mehr zu sehen war, um Chaos in die Irre zu führen. „Glaubt ihr etwa, dass mich das aufhält?!“, rief er den drei Fynns zu. Chaos ließ von Dr. Tibbet ab, der keuchend vor seinen Füßen lag, und startete einen Angriff auf den Fynn, der bis gerade eben noch seelenruhig auf der Parkbank saß. Wenn Mika hätte raten müssen, dann hätte er gesagt, dass dieser Fynn Sonny sei.
Mika machte sich Sorgen um mich und blickte zu mir rauf, doch als er sah, dass ich bei Cosmo war und das es mir den Umständen entsprechend gut ging, krabbelte er durch die aufgewühlte Erde auf unseren Geschichtslehrer zu. „Dr. Tibbet, ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und drehte den alten Mann auf den Rücken. Dr. Tibbet hatte die Augen offen und atmete mehrmals ein und aus. „Gott sei Dank, Sie leben noch!“
„Ich mag ein altes Fossil sein, aber so robust wie eine Betonplatte.“, entgegnete Dr. Tibbet lächelnd.
„Sie haben ihr Leben für mich aufs Spiel gesetzt.“, sagte Mika dankbar und erleichtert.
„Nun ja, du hast schließlich die Omega-Kräfte in dir, aber das war sicherlich nicht der einzige Grund.“, entgegnete Dr. Tibbet, der anschließend zu mir und Cosmo sah. „Für deinen Freund da oben würde eine Welt zusammenbrechen, wenn du nicht mehr bei ihm wärst. Er wird es ohnehin schwer genug haben, wenn Cosmo die Erde verlässt…, sofern wir das alle überleben.“
Mika blickte zu dem Kampf am oberen Kraterrand. Inzwischen kämpften zwei Fynns gegen Chaos, während der dritte Fynn sich zu Mika und Dr. Tibbet in den Krater begab. „Geht es euch gut? Ich bringe euch hier weg, während Sonny und Fynn Chaos in Schach halten.“
„Bist du das Atalanta?“, fragte Mika stirnrunzelnd.
„Ja und jetzt Beeilung!“ Atalanta half den Beiden aus dem Krater heraus und brachte sie zu der Stelle, an der Cosmo und ich standen.
Mika streckte seine Hand nach mir aus und ich ergriff sie. Es tat gut, seine Körperwärme zu spüren. „Was ist mit Cosmo los?“, fragte Mika verwirrt. „Er schaut aus, als hätte er einen Geist gesehen.“
„Naja, wir glauben inzwischen zu wissen, wer Chaos in Wirklichkeit ist…“, antwortete ich ihm, was eine interessante Diskussion zur Folge hatte, die beinahe drei Minuten andauerte, in der wir auch unseren Schlachtplan änderten, von dem Chaos zum Glück nichts mitbekam.
„Oh nein, Sonny!“, schrie Atalanta plötzlich, denn Chaos beschwor einen schwarzen Blitz herauf, der einen der Fynns traf und dieser sich kurz darauf in Sonny zurückverwandelte. Sonny stieß einen qualvollen Schrei aus und stürzte in den Krater, wo er regungslos liegen blieb. In Atalanta brodelte es, doch startete sie keinen blinden Angriff auf Chaos, stattdessen sprang sie zurück in den Krater, um nach Sonny zu sehen, der immerhin noch zu atmen schien.
In der Zwischenzeit kämpfte Chaos mit dem echten Fynn … und besiegte ihn! Er packte ihn mit einer Hand an der Kehle, drückte zu und hob ihn in die Luft. „Du bist der echte Fynn Woodstock. Du bist der Omega! Endlich hab ich dich gefunden und nun hol ich mir deine Kräfte!“ Ich hielt noch immer Mikas Hand, die inzwischen zu zittern anfing. Er hatte Angst und ich auch, aber gemeinsam gaben wir uns Halt und beteten, dass Ariana sich mit ihren Plan beeilen würde.

Ariana:
Ariana schnaufte genervt aus. Seit etwa einer halben Stunde, durfte sie sich die Nörgelei einer gewissen Reporterin zu Gute tun. „Ich werde mich bei der Regierung beschweren. Ja, das werde ich! Das nennt man ‚Entführung einer hochqualifizierten Reporterin‘, ja genau so nennt man das!“ Die liebe Frau Curious konnte einfach nicht ihren Schnabel halten. Ariana hatte sie gegen ihren Willen bis zum Schrottplatz mitgenommen, wo ihnen der Weg nun von der unsichtbaren Barriere versperrt wurde. Zuerst hatten sie den Weg zur Hauptstraße eingeschlagen, bis sie bemerkten, dass sich auf der anderen Seite der Barriere unzählige Soldaten befanden, die versuchten, die Barriere zu durchdringen. „Was wollen wir hier? Hier ist es schmutzig und ich fange an zu rosten.“, beschwerte sich Frau Curious, als sie sich auf dem Schrottplatz umsah.
Ariana ignorierte sie gekonnt und widmete sich Gaia: „Und Sie sind sich sicher, dass sie das auch wirklich schaffen?“, fragte sie mit besorgtem Blick auf die unzerstörbare Barriere.
„Tartaros war es, der diese Barriere erschaffen hat und Chaos besitzt die Fähigkeit, durch sie hindurch zu gehen, aber diese Fähigkeit hat er nur kopiert und jetzt ratet mal von wem.“, erzählte Gaia den beiden Mädchen, doch Venus blickte Ariana nur ahnungslos an. „Von mir natürlich! Ich besitze die Fähigkeit, mich durch feste Materien hindurch zu bewegen. Das ist meine besondere Fähigkeit und ich werde sie nun einsetzen, um uns aus der Stadt zu bringen. Reicht euch einander die Hände!“ Venus griff sofort nach der Hand von Ariana und jene reichte Gaia die Hand.
„Warten Sie auf eine Extra-Einladung?“, fragte Ariana die Reporterin genervt.
„I-Ist das auch ungefährlich?“, fragte Frau Curious besorgt, während sie gleichzeitig unsicher zu Venus blickte, die natürlich ihre Evo-Gestalt angenommen hatte und die Reporterin böse anstarrte.
„Jetzt machen Sie schon, oder ich breche ihnen jeden einzelnen Knochen!“, stieß Gaia plötzlich zornig aus, was selbst Ariana zusammenzucken ließ. Die Drohung wirkte, denn Frau Curious griff sofort nach der kleinen Hand von Venus. Kurz darauf schloss Gaia ihre Augen und legte ihre freie Hand auf die Barriere. Soeben wirkte die Barriere noch hart und undurchdringbar, doch auf einmal wurde sie weich wie Wackelpudding. Gaias Hand glitt durch die Barriere hindurch, dann ein Fuß und kurz darauf ihr restlicher Körper. Ariana, Venus und Frau Curious, die aneinander gekettet waren, folgten Gaia und glitten ebenfalls durch die Barriere.
„Wow…, ich wünschte eine Kamera hätte das eingefangen.“, sagte Frau Curious begeistert.
Ariana rollte mit den Augen, wenn sie die Reporterin nicht für ihren Plan benötigen würde, hätte sie ihr schon längst selber alle Knochen gebrochen. „Jetzt sind Sie dran. Denken Sie an unsere Abmachung. Wir bringen Sie hier lebend heraus, dafür bringen Sie uns zu einem Senderwagen.“
„Natürlich, abgemacht ist abgemacht, aber ich befürchte SO könnt ihr nicht unter all die Menschen treten.“ Frau Curious blickte skeptisch zu Venus und Gaia, die daraufhin kurzerhand eine menschliche Form annahmen. Venus verwandelte sich wieder in das kleine Mädchen, das sie bereits zuvor verkörperte und Gaia… „Michelle Obama? Ja, das ist natürlich eine sehr unauffällige Tarnung!“ Gaia verwandelte sich kurzerhand in eine etwas ältere Dame und die vier Frauen machten sich auf den Weg zurück zur Hauptstraße, von wo aus sie sich jetzt unbemerkt dazu schleichen konnten. Frau Curious hielt ihr Wort und brachte sie zum Senderwagen ihres Teams, das außerhalb der Barriere stand. Ariana hoffte, dass die Disk, die sie dabei hatte, sie alle retten würde.

Luna:
Luna saß auf einem blauem Fengári, einem leuchtenden Mondstein, der auf Neró in den unterschiedlichsten Farben existierte, und blickte traurig zum Himmel hinauf. Sie machte sich große Sorgen um ihre kleine Schwester Venus und um Ariana und deren Mutter. Sie hatte das Gefühl, sie alle im Stich gelassen zu haben. Niemand wollte ihr helfen. Sie hatte versucht auf die Erde zu gelangen, doch Chaos hatte den Planeten Erde mit der Dunkelheit bedeckt und ein Eindringen von außen war nicht möglich. Chaos würde die Kräfte des Omegas absorbieren und alle Menschen töten, da war sich Luna sicher und ließ traurig den Kopf sinken. Alles war verloren … alles …
„Ähm hallo? Kann man mich sehen? Venus, hör auf ständig vor meinem Gesicht rumzuhüpfen!“ Luna blickte verdutzt in den Himmel und erblickte Ariana, deren Gesicht durch eine Art Projektion auf ganz Neró zu sehen war. Auch Venus war zu sehen, die ständig versuchte, ebenfalls ins Bild zu huschen. Was ging da vor sich? Ach egal, dachte sich Luna, die auf einmal von Glücksgefühlen überrannt wurde. Sie stand vom Fengári auf und blickte nach Nerópólis, in der Hoffnung, dass auch alle anderen Evos Arianas Gesicht am Himmel sahen. „Ich glaube das funktioniert nicht, Gaia.“ Gaia? Die Beta-Kriegerin Gaia? Was passiert da auf der Erde?! „Einfach weiterreden? Okay, wie du meinst.“, sagte Ariana, die leicht unsicher wirkte. „An alle Evos auf Neró, mein Name ist Ariana Alister und ich bin ein Mensch von der Erde. Ich bin hier in der Begleitung von ein paar eurer Artgenossen, die gerade einen heftigen Kampf gegen Chaos, euren Alpha, ausfechten. Der Kampf ist hart und Chaos zeigt keine Gnade. Ein paar Menschen sind schon gestorben … und Chaos wird weiter morden, wenn wir ihm nicht Einhalt gebieten. Doch alleine schaffen wir das nicht. Bitte helft uns! Ich weiß ich verlange viel, denn vermutlich sind einige von euch nicht besonders gut auf uns Menschen zu sprechen, aber hier geht es nicht nur um die Existenz der Menschheit, sondern auch um eure. Chaos will die Omega-Kräfte absorbieren, um unbesiegbar zu werden! Wollt ihr das allen Ernstes zulassen?! Von ein paar eurer Freunde weiß ich, dass ihr den Glauben an das Gute in uns Menschen verloren habt und es tut mir leid, was manch einem von euch angetan wurde. Auf beiden Seiten wurde Blut vergossen, doch das muss endlich ein Ende haben. Vielleicht glaubt ihr einem einzelnen Menschen wie mir kein Wort, aber hört euch bitte an, was all diese Menschen euch zu sagen haben!“
Ariana trat zur Seite und gab einen Bildschirm hinter sich frei, in dem sich nun ihre Disk befand. Sie startete die Videobotschaft und als Erster erschien mein Dad, der in unserem Wohnzimmer auf der Couch saß: „Ich bin ein Beschützer der Bewohner unserer Stadt. Als ich zum ersten Mal einen Evo sah, richtete ich meine Waffe auf ihn. Menschen hatten schon immer Angst vor dem Unbekannten, doch von meinem Sohn hab ich gelernt, dass ich dem Unbekannten zumindest eine Chance geben muss. Das tat ich auch … und auch wenn meinem Sohn viel Leid erfahren hat, so machte Cosmo ihn dennoch sehr glücklich. Cosmo ist ein Evo…, ein Quälgeist … und für mich fast schon wie ein eigener Sohn.“
Das Bild um meinen Dad wurde schwarz und als Nächster erschien mein Grandpa, der einst auf meiner Geburtstagsfeier ein paar schöne Worte über Cosmo verlor: „Cosmo ist ein wahrhaft wundervoller Junge…, er tut meinem Enkel gut und er beschützt ihn. Dafür danke ich ihm von Herzen, denn mein Enkel ist mit das Wichtigste für mich auf Erden!“
Das Bild wurde erneut schwarz, bis die Astronomin Frau Kovnikovo via Skype im Himmel zu sehen war: „Ein Evo-Hunter hat meinen Sohn entführt und mich gezwungen, für ihn zu arbeiten. Ich hatte große Angst und war mehr als überrascht, dass gerade zwei andere Evos uns zu Hilfe eilten und uns retteten. Das werde ich den Beiden nie vergessen. Vielen Dank euch Beiden!“
Frau Kovnikovo sendete einen Luftkuss, ehe auch sie verschwand und das Bild für Owen und Anna freigab: „Wir waren Gefangene auf Neró.“, sagte Anna zuerst. „Wir haben in einer Art Arena um unser Leben gekämpft, bis die Evo-Rebellen unter der Führung von General Kronos uns befreit, gerettet und uns sicher nach Hause zurückgebracht haben.“
„Ja und nun bin ich wieder ein Gefangener…“
, gluckste Owen dazwischen. „Ein Gefangener der Liebe.“ Owen schenkte Anna einen Kuss, ehe die Beiden in die Kamera winkten und mit einem Auto die Straße entlang fuhren, um irgendwo gemeinsam ein neues Leben zu beginnen.
Als Nächster war der alte Woodstock im Bild zu sehen. Ariana hatte die Aufnahme bei dem Barbecue gemacht, kurz nachdem enthüllt wurde, dass Fynn der Omega sei: „Fynn…, er mag ein Evo sein, doch für mich war er immer mein Enkel. Vielleicht hab ich schon zu lange in einer Illusion gelebt, aber ich liebe Fynn. Es fühlt sich an, als wäre er mein Fleisch und Blut. Die Evos mögen optisch anders aussehen als wir…, aber innerlich … haben sie eine Seele und ein Herz das schlägt … wie wir.“
Als Nächstes waren ein Mädchen, etwa im Alter von Ariana, und ein weiblicher Evo mit langem, weißem Haar zu sehen. „Mein Name ist Samantha und das ist meine Freundin Crystal vom Planeten Neró.“, sagte das Mädchen recht freundlich. „Crystal und ich kennen uns nun schon seit fast drei Jahren. Sie hat mir damals einen Wunsch erfüllt, doch als dieser erfüllt war, hat sie mich darum gebeten, bei mir bleiben zu dürfen. Ich hab ihre Bitte nur allzu gerne akzeptiert, denn sie ist meine beste Freundin, eine Schwester die ich nie hatte und … die Liebe meines Lebens!“ Samantha beugte sich zu Crystal rüber und das Mädchen und der Evo küssten sich leidenschaftlich.
Als Letztes war Sydney an der Reihe: „Ein Evo, ihr Name ist Luna, musste mir einen Wunsch erfüllen. Damals wusste ich nicht, dass sie sich dem Schicksal gegen ihren Willen fügen musste. Hätte ich das auch nur ansatzweise geahnt, hätte ich sie womöglich von dem Wunsch befreit. Sie hat meine Tochter beschützt, ihr das Leben gerettet und somit auch das meinige. Luna, wenn du das siehst, nochmals vielen Dank! Wenn du jemals unsere Hilfe benötigst, werden wir für dich da sein!“
Luna kamen bei den letzten Worten die Tränen. Sydney und Ariana wussten es vielleicht nicht, aber ihre Hilfe kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Es war alles gesagt. Luna blickte sich um und sah in das Gesicht jedes einzelnen Evos, das nun fest entschlossen schien, zur Erde aufzubrechen. Ariana und Venus waren ein letztes Mal zusammen im Himmel zu sehen und lächelten den Evos hoffnungsvoll entgegen. Auch Luna lächelte, ehe sie sich vom Boden abhob und gemeinsam mit den Evos ins All startete, um uns im Kampf gegen Chaos beizustehen.

Cosmo:
Chaos hatte seine Hand an Fynns Kehle und drückte zu, sodass dieser sichtlich nach Luft rang. „Jämmerlich.“, sagte Chaos boshaft lächelnd. „Du willst der Omega sein? Dein Leben auf der Erde bei den Menschen hat dich weich werden lassen.“
„Lass ihn sofort los!“, schrie ich und griff mit meiner Hand bereits nach der Waffe meines Dads, um wenigstens einen Warnschuss abzufeuern, als plötzlich Cosmo nach vorne stürmte und Chaos erneut attackierte. „Cosmo warte!“, schrie ich, denn er würde gegen seinen eigenen Bruder kämpfen.
Cosmo hörte jedoch nicht auf mich und startete einen Frontalangriff, um Fynn aus den Klauen des Alphas zu befreien. Doch Chaos setzte Erebos Fähigkeiten ein und erzeugte eine Druckwelle, um Cosmos Angriff abzuwehren und Fynn gleichzeitig in seiner Gewalt zu behalten. Cosmo wurde zu Boden geschleudert, wo er erst einmal keuchend liegen blieb. „La-Lass ihn los!“, befahl Cosmo schnaufend, während er sich langsam wieder vom Boden erhob. „Lass ihn los, Krypto!“
Das Lächeln im Gesicht des Alphas verschwand und ich glaubte Reumütigkeit in seinen finsteren Augen zu erkennen. „Endlich hast du es herausgefunden. Ja, ich bin dein totgeglaubter Bruder.“, bestätigte Chaos und endlich hatten wir alle – vor allem Cosmo – die Gewissheit.
„Wieso? Wieso hast du das getan, Krypto?“, fragte Cosmo verzweifelt und mit den Tränen kämpfend. „Ich dachte du wärst bei dem Feuer ums Leben gekommen. Ich dachte du seist tot!“
„Krypto ist tot!“, schrie Chaos ihm wütend entgegen. „Er ist in dem Feuer gestorben und wurde als Chaos wiedergeboren! Ich wurde wiedergeboren! Ich war es leid, ständig mitansehen zu müssen, wie die Menschen unsere Spezies versklaven. Ich war es leid, mir dieses Elend noch länger mitansehen zu müssen, während der Alpha tatenlos zusah. Also hab ich selbst die Initiative ergriffen und mir einen Plan ausgedacht. Ich wusste, dass ich nur etwas ändern konnte, wenn ich selbst zum Alpha werde. Unser damaliger Alpha war alt und verwundbar. Es war für mich ein Leichtes ihm einzureden, dass ich, der stets an das Gute im Menschen glaubte und enormes kämpferisches Potenzial vorzuweisen hatte, als sein Nachfolger perfekt geeignet wäre. Archimedes übertrug mir seine Fähigkeiten und die Betas mussten fortan mir Gehorsam schenken. Doch mir war klar, dass ich nicht alleine gegen die Menschen vorgehen konnte, also hab ich Hypnos Fähigkeiten kopiert und einen dummen Menschen dazu gebracht, ein Feuer zu legen.“ Cosmos Augen weiteten sich vor Entsetzen, denn nun wurde ihm eine schockierende Erkenntnis zu teil. „Ja Cosmo, ich selber hab das Feuer legen lassen, das alle Omikrons bis auf dich ausgelöscht hat, um den Evos vor Augen zu führen, wie skrupellos die Menschen doch sind. Das du überlebst, war nie ein Teil meines Plans. Schlimmer noch, denn dein Groll war nur auf diesen einen Menschen gerichtet, aber nicht auf die komplette Menschheit. Du mit deinem ‚Nicht alle sind böse‘-Geschwafel, hast meinen schönen perfekten Plan zunichte gemacht. In der Zwischenzeit hat auch Archimedes gemerkt, dass er einem Irrtum auferlegen war und er sah voraus, dass ich mir früher oder später die Kräfte des Omegas einverleiben wolle. Also schnappte er sich den Omega und flog mit ihm zur Erde. Erneut versuchte ich es so aussehen zu lassen, als steckte ein Mensch hinter der Entführung des Omegas. Doch das Misstrauen gegenüber den Menschen war in den Evos nur schwer zu erwecken, also wartete ich ab und ließ die Jahre vorüberziehen. Bei den letzten Festspielen tat sich mir dann eine neue Gelegenheit auf: Ich schmuggelte einen Evo unter die Menschen, der mir das Versteck der Rebellen verraten sollte.“ Sprach er etwa von Jasper? „Erneut kamen mir Hypnos Fähigkeiten zugute: Ich beeinflusste den Evo so, dass er Eros tötete und ließ alle Evos, einschließlich der übrigen Betas, im Glauben, ein Mensch hätte Eros umgebracht.“
„Das war alles von dir inszeniert?!“, fragte Cosmo seinen Bruder schockiert. „Aber warum? Du hast doch selber immer an das Gute im Menschen geglaubt? Wann hast du damit aufgehört?!“
Chaos schaute finster und Cosmo war klar, dass ihm die Antwort seines Bruders nicht gefallen würde. „Als ich angefangen habe zu verstehen, dass die Menschheit eine armselige Rasse ist, die sich im Gegensatz zu uns nie weiterentwickeln wird. Wir Evos sind höher entwickelte Wesen, wir sind klüger, agiler, wandlungsfähiger und weitaus mächtiger!“
Cosmo schüttelte verständnislos den Kopf. Er verstand nicht, was aus seinem Bruder geworden ist. Seine Verwirrung und seine Betroffenheit wandelten sich zuerst in Enttäuschung und dann in Wut um. Er ballte seine Hände zu Fäusten und konzentrierte all seine Evo-Kraft, um seinem Bruder das Handwerk zu legen. „Du bist mein Bruder. All die Jahrzehnte dachte ich, du wärst tot und jetzt stellt sich heraus, dass du hinter all dem steckst. Du hast deine eigene Rasse ausgelöscht, die Evos hinters Licht geführt und Unschuldige umgebracht, nur um deine Macht zu vergrößern, weil du glaubst du wärst was Besseres! Das verzeihe ich dir nie! NIE!“ Cosmo hatte genug gehört. Mit all seiner Kraft griff er seinen Bruder an, der noch immer Fynn in seiner Gewalt hatte. Chaos grinste hämisch, denn ein Omikron würde ihm nie Schaden zufügen können … doch da irrte er sich gewaltig! Cosmos Faust leuchtete plötzlich so hell wie Sternenlicht. Er durchbrach Chaos Schutzwall und traf ihn mitten ins Gesicht. Fynn konnte sich endlich befreien, während Chaos überrascht zu Boden ging.

Dylan:
Bruder gegen Bruder. Mit solch einer Entwicklung der Geschehnisse hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Ich blickte besorgt zu Cosmo, dessen Wut auf Chaos grenzenlos war. Ich hielt unseren neuen Plan für einen großen Fehler, aber Cosmo, Dr. Tibbet und Mika hatten mich überstimmt.

Vor etwa zehn Minuten:
„Was ist mit Cosmo los?“, fragte Mika verwirrt. „Er schaut aus, als hätte er einen Geist gesehen.“
„Naja, wir glauben inzwischen zu wissen, wer Chaos in Wirklichkeit ist…“, antwortete ich ihm.
„Chaos ist Krypto!“, bestätigte Dr. Tibbet meinen Verdacht. „Nun ist die Katze aus dem Sack, wie die Menschen so schön sagen. Ich wünschte nur, du hättest es nicht so erfahren, Cosmo.“
„Moment … Sie wussten es?!“, fragte ich schockiert, während Cosmo sprachlos daneben stand. „Jetzt weiß ich wer Sie sind! Archimedes, Sie sind der ehemalige Alpha und derjenige, der den Omega von Neró ‚entführt‘ hat. Anschließend sind Sie zu Fynns Mentor geworden!“
„Deine Kombinationsgabe hast du wohl von deinem Vater geerbt. Du würdest einen sehr guten Polizisten abgeben, Dylan.“, erwiderte Dr. Tibbet trotz der ernsten Lage lächelnd. „Ja, ich bin Archimedes, der vorherige Alpha und ich hab damals einen schwerwiegenden Fehler begangen. Doch haben wir jetzt keine Zeit, über alte Zeiten zu plaudern. Chaos ist gerade abgelenkt und wir müssen unseren Plan ändern. Chaos wird herausfinden, dass Fynn die Omega-Kräfte nicht mehr in sich trägt, sondern Mika. Er wird ihn töten und sich die Kräfte einfach an sich reißen.“
„Wenn ich wüsste, wie man die Kräfte einsetzt, würde ich Chaos eine verpassen.“, garantierte Mika uns. „Leider hab ich keine Ahnung. Vermutlich kann nur ein Evo von den Kräften Gebrauch machen.“
Dr. Tibbet schnippte erfreut mit den Fingern. „Und genau deshalb kommt nun Cosmo ins Spiel.“

Mika übertrug die Omega-Kräfte auf Cosmo, was ich als wenig positiv erachtete, da ich inzwischen glaubte, dass Chaos auch Cosmo töten würde, wenn es sein musste. Besorgt blickte ich zu Cosmo, der den Kampf gegen seinen Bruder aufnahm und dabei die Omega-Kräften einsetzte.
Chaos lag noch immer am Boden. Doch dann erhob er sich, ohne Gebrauch von seinen Händen zu machen und starrte Cosmo finster an. „Ihr werdet doch wohl nicht wirklich so dumm gewesen sein und die Omega-Kräfte weitergereicht haben? Cosmo…?“ Chaos schritt langsam auf Cosmo zu und streckte seine Hand nach ihm aus. „Gib sie mir! Gib mir die Omega-Kräfte freiwillig und ich verschone das Leben deiner Freunde und das deinige. Ich verspreche es!“
„Bitte Cosmo, hör nicht auf ihn!“, schrie ich laut, woraufhin Chaos Zorn neu entfacht wurde. Die Erde fing zu beben an und erneut tat sich ein Spalt auf, der mich, Mika und Dr. Tibbet von Cosmo trennte. „Halt dich irgendwo fest!“, rief ich Mika zu und wir klammerten uns Beide an den nächstgelegenen Baum. Dr. Tibbet drohte abzustürzen, doch streckte ich schnell meinen Arm aus und hielt ihn fest. Auch Mika reichte ihm eine Hand und so gelang es uns gemeinsam, Dr. Tibbet hochzuziehen.
„Du wirst die Omega-Kräfte nie bekommen!“, hörte ich Cosmo in der Zwischenzeit rufen. „Du bist ein Lügner und ein Verräter! Du hast es nicht verdient, dich einen Evo zu nennen!“ Cosmo stürzte sich erneut auf Chaos und nun begann der heftigste Kampf in der Geschichte der Evos. Die Erde bebte und vom schwarzen Himmel schossen Blitze durch die Barriere hindurch. In der Ferne hörte ich die Schreie der Menschen. Der Alpha stürzte die gesamte Stadt ins Chaos. Cosmo versuchte mit all seiner Kraft, Chaos zu besiegen. Immer wieder knallten ihre Fäuste gegeneinander. Cosmo war Chaos ebenbürtig, doch die Zeit rannte uns davon. Die Stadt würde untergehen, die Menschen – meine Freunde, meine Familie, alle die ich kenne – würde es bald nicht mehr geben!
„Seht nach oben!“, rief Dr. Tibbet mir und Mika plötzlich zu.
Warum sollten wir nach oben sehen? Der Himmel war schwarz, da gab es nicht viel zu sehen…, oder etwa doch? Zuerst sah ich nur ein kleines Licht, doch dann wurden daraus zwei Lichter, nein drei, vier, fünf Lichter. Irgendwann war der schwarze Himmel übersät von Lichtern. „Was ist das?!“, rief Mika uns laut zu, denn durch das Erdbeben und die Blitze herrschte eine ungeheure Lautstärke.
„Das sind Sternenlichter, oder anders ausgedrückt, die Evos von Neró!“, antwortete Dr. Tibbet ihm freudig und ich schöpfte neue Hoffnung. Arianas Plan hat funktioniert!

Das große Finale von „O:Evo-1570“ … am Samstag, den 23.September 2023!

Endlich ist es soweit …, oder sollte ich leider sagen?! „O:Evo-1570“ geht heute zu Ende. Im Finale biete ich euch noch einmal alles: Spannung, Action, Drama und Humor. Haltet euch auf jeden Fall schon mal ein paar Taschentücher bereit, denn ob ihr bereit seid oder nicht - heute nehmen wir Abschied von Cosmo!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für Cosmo, doch in Wirklichkeit liebt er Mika, was er sich nach langer Zeit auch endlich eingestand. Nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. In dieser Zeit befand er sich zudem auf dem Planeten Neró, Cosmos Heimatplaneten. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein Wesen vom Planeten Neró und der letzte Omikron. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Cosmo kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Die Wünsche von Dylan und Mika zu erfüllen! Er ist der letzte Omikron, da seine Artgenossen bei einem Brand ums Leben kamen.
Mika Stone: Er ist gut mit Cosmo befreundet, was auch daran liegt, dass er wie Dylan einen Wunsch geäußert hat, den Cosmo erfüllen muss. Über die Monate hinweg, verliebte er sich immer mehr in Dylan, der ihn wie Cosmo, zu einem besseren Menschen machte. Sein Vater war einst ein Deputy und zugleich der beste Freund und Kollege von Dylans Dad, verstarb jedoch bei einem Einsatz. Er überlebte den Einsturz seines Hauses, da Fynn seine Omega-Kräfte auf ihn übertrug.
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hatte - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden. Sie ist sauer darüber, dass Dylan und Luna sie auf der Erde zurückgelassen haben.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der einst bei Ariana und ihrer Mutter gelebt hat. Anders als gedacht, war sie nicht Arianas Evo, sondern der von Sydney, die sich gewünscht hat, ihre Tochter in Sicherheit zu wissen. Nachdem der Wunsch erfüllt war, kehrte Luna nach Neró zurück. Sie ist ein Mitglied der Rebellion und wird vom Alpha gesucht. Zudem hat sie eine kleine Schwester und war einst mit Cosmos Bruder, Krypto, zusammen.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Vor Dylan gab er sich als „Prince“ zu erkennen, der Mika immer wieder beim Online-Spiel „Galaxy War“ besiegte. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht und den Evos traut er nicht über den Weg … selbst Cosmo nicht!

Nebenrollen:
Chaos / Krypto (A:Evo-13): Der Alpha und Herrscher aller Evos. Er ist der mächtigste Evo! Er sucht nach dem Omega, um dessen Kräfte zu absorbieren und die Menschheit zu vernichten. In Wirklichkeit ist er Cosmos totgeglaubter Bruder Krypto.
Gaia (B:Evo-30): Ein Beta und die zweitranghöchste Dienerin des Alphas, wenngleich sie auch nichts von seiner Gier nach Macht hält. Zudem ist sie eine erfahrene Kriegerin und stellt sich auf die Seite von Dylan und seinen Freunden. Sie kann sich durch feste Materien hindurch bewegen.
Tartaros (B:Evo-39): Ein Beta und der drittranghöchste Diener des Alphas. Er scheint ein erfahrener Krieger zu sein und kann eine unsichtbare Barriere erzeugen, durch die keiner durchkommt. Er wurde von Gaia getötet.
Eros (B:Evo-44): Ein Beta und der fünftranghöchste Diener des Alphas. Er ist recht stämmig und zeigt große Furcht vor dem Alpha. Ihm wurde von Jasper die Kehle aufgeschnitten.
Sonny (Π:Evo-1703): Ein Pi und der beste Freund und Mitbewohner von Cosmo auf Neró. Er gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Er scheint in Atalanta verknallt zu sein.
Atalanta (Δ:Evo-1608): Ein Delta und eine erfahrene Jägerin. Sie gehört der Rebellion an und führt Spionageaktionen aus. Sie ist die Schwester von Aiden.
Venus (N:Evo-919): Ein junges Evo-Mädchen, das der Rebellion angehört. Sie ist Lunas kleine Schwester, sehr neugierig und schwärmt für Cosmo.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Ihr Mann wurde von Tucker Graham getötet. Ihr Wunsch war es, Ariana in Sicherheit zu wissen, woraufhin Luna ihr zur Seite stand.
Tamara Harding: Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm. Doch ihre Gefühle für Dixon sind noch immer da. Ihr Bruder Emmet zog fort und sie vermisst ihn sehr, doch nun wollen ihre Mutter und sie in seine Nähe ziehen.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt. Er führte eine Beziehung mit Tamara, bis sie sich von ihm trennte.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit einiger Zeit führt er eine Beziehung mit Joyce.
Fynn Woodstock (Ω:Evo-1): Er ist der Omega-Evo, der mit einem Meteoriten die Farm der Woodstocks zerstörte. Er nahm den Platz des wirklichen Fynns ein, der bei dem Einschlag ums Leben kam…
Dr. Archimedes Tibbet (A:Evo-12): Lehrer für Geschichte und Geografie. Er weiß nicht nur über die Existenz der Evos Bescheid, sondern ist auch selber einer. Er war der vorherige Alpha, ehe er seine Macht auf Chaos übertrug. Danach wurde er zu Fynns Aufpasser und Mentor auf der Erde.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin einer Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern. Sie weiß über die Existenz der Evos Bescheid – ebenso wie die Regierung!
Gina Stone: Mutter von Mika; Witwe; ihr Mann war Deputy und starb bei einer Schießerei.
Frau Harding: Die Mutter der Zwillinge. Sie und ihr Mann ließen sich scheiden, nachdem sich ihr Mann als homosexuell bekennte.
Herr Harding: Der Vater der Zwillinge ist homosexuell, weshalb er sich auch von seiner Frau scheiden ließ. Er lebt zusammen mit seinem Lebensgefährten und Emmet an einem anderen Ort.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer, dessen Farm einst von einem Meteoriten getroffen wurde. Dabei starb sein Enkel Fynn. Daraufhin nahm ein Evo dessen Platz ein.
Herr Prokkowitch (Z:Evo-987): Wie Cosmo ein Evo, der jedoch den Astronom Prokkowitch umbrachte und dessen Gestalt annahm. Er war ein Evo-Hunter und machte Jagd auf abtrünnige Evos wie Cosmo, doch wurde er von Dylan´s Dad angeschossen und starb.
Mister Yard (Γ:Evo-3611): Frührentner und Nachbar der Winters. Dylan fand den echten Mister Yard tot in seinem Keller auf. Ein Evo-Hunter nahm dessen Gestalt an, konnte jedoch am Ende von Cosmo außer Gefecht gesetzt werden.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Tatze: Dylans neuer Kater, den er von seinem Dad zum Geburtstag geschenkt bekam.

Ω:Wunsch-120
Alle Evos von Neró hatten sich zur Erde aufgemacht, um gemeinsam gegen Chaos anzutreten. Jeder einzelne Evo leuchtete so hell wie ein Stern, wodurch es ihnen möglich war, die Dunkelheit zu durchbrechen und in die Erdatmosphäre einzudringen. Ich hatte keine Ahnung wie viele Evos am Himmel auftauchten, aber sie tauchten das ganze Land in helles Licht. Einige der Evos steuerten direkt auf unsere Stadt zu, doch an der Barriere von Tartaros scheiterten auch sie.
„Ihr verdammten Menschen!“, hörte ich Chaos in der Ferne fluchen, als auch er bemerkte, was um ihn herum vor sich ging. „Ihr bringt mein Volk gegen mich auf? Wenn es sein muss, dann eliminiere ich alle Evos, denn wenn ich erst einmal die Omega-Kräfte besitze, dann bin ich so mächtig wie der Ur-Alpha und kann neue Evos erschaffen. An meinem Plan ändert sich nichts. Ihr habt nur dafür gesorgt, dass es noch mehr Tote geben wird!“
„Das kann er doch nicht wirklich ernst meinen!“, hörte ich Mika schockiert rufen, während wir uns vor den Erdbeben in Sicherheit brachten. „Nun will er auch noch alle Evos töten?! Ist er jetzt völlig wahnsinnig geworden?!“
„Es scheint leider so.“, bestätigte Dr. Tibbet. „Sein grenzenloser Hass und die Macht als Alpha haben ihn in den Wahnsinn getrieben. Er kann nicht mehr klar denken. Für ihn zählt nur noch eines und das ist die vollkommene Kontrolle über alle existierenden Lebewesen im ganzen Universum!“
„Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen!“, rief ich lautstark.
„Und wie wollen wir das verhindern?“, fragte Mika mich hoffnungslos.
Ich blickte zum Stadtrand, an der sich inzwischen unzählige Evos einfanden und mit ganzer Kraft versuchten, die Barriere zu zerstören, um ins Innere zu gelangen. Danach blickte ich zu Cosmo, der seinen Kampf mit Chaos erneut aufnahm. „Cosmo.“, sagte ich schließlich. „Er wird Chaos stoppen! Dr. Tibbet, haben Sie uns im Unterricht nicht mal erklärt, dass ‚Kosmos‘ der Gegenbegriff zu Chaos ist und für Weltordnung steht? Cosmos Name leitet sich von Kosmos ab!“
Dr. Tibbet lächelte mich stolz an. „Wie mir scheint, hast du in meinem Unterricht doch nicht so oft geschlafen, wie ich dachte.“
„Können Sie das später einmal vor Frau Silly noch einmal wiederholen? fragte ich frech.
„Tut mir Leid, aber damit werde ich nicht mehr dienen können.“, entgegnete Dr. Tibbet lächelnd. „Hör zu Dylan. Chaos kennt keine Gnade und wird Cosmos Schwachstelle ausnutzen, deshalb sollten wir darauf vorbereitet sein!“ Ich blickte Dr. Tibbet an, der mir seinen letzten Plan erläuterte.

Nach einiger Zeit spielte sich der Kampf zwischen Cosmo und Chaos über dem See im Park ab. Chaos tauchte ins Wasser, um neue Energie zu tanken und Cosmo folgte ihm, denn auch er war im Wasser klar vom Vorteil. Jedoch hatte Chaos das kommen sehen und kurz darauf wurde der komplette See von einem schwarzen Blitz getroffen. Ich wusste nicht, was im See vor sich ging, doch konnte ich nur beten, dass Cosmo nichts Schlimmes widerfahren ist. Er besaß die Omega-Kräfte. Chaos konnte ihn also nicht töten, ohne ihm vorher diese Kräfte abzunehmen. Überraschenderweise war es Chaos, der aus dem See geschleudert wurde und mit einem Klagelaut durch die Luft flog. Kurz nach ihm kam auch Cosmo aus dem Wasser geschossen, doch statt einen direkten Angriff zu wagen, zog er das Seewasser an sich wie ein Magnet, mischte es mit Sternenlicht und schmetterte es gegen Chaos.
„Yeah, das war ein Volltreffer! Das hat gesessen!“, hörte ich Mika in der Ferne rufen.
Chaos war am Limit seiner Kräfte, doch auch Cosmo musste kräftig durchschnaufen. Chaos startete einen Gegenangriff und schleuderte zwei schwarze Blitzkugeln auf Cosmo. Beiden konnte Cosmo mit Leichtigkeit ausweichen, doch Chaos warf eine dritte Blitzkugel hinterher, die Cosmo an der Brust traf. Sein ganzer Körper wurde mit Blitzen durchzuckt und er ging gelähmt zu Boden. Chaos lächelte böse, denn er fühlte sich schon als Sieger und wollte Cosmo den Todesstoß geben, als wie aus dem Nichts Luna und Venus auftauchten und den Alpha blendeten. Auch weitere Evos tauchten im Park auf und umzingelten Chaos, damit er keine Chance auf eine Flucht mehr hatte. Doch wie waren sie alle durch die Barriere gekommen? „Das war Gaia, nicht wahr?!“, hörte ich Chaos laut sagen. „Sie ist an der Barriere und lässt euch alle hier rein, aber das wird euch auch nichts nützen. Kein Evo ist in der Lage, mich den Alpha zu besiegen!“ Chaos stieß eine Druckwelle von sich, die alle Evos um ihn herum traf, wenngleich sie auch versuchten, standhaft zu bleiben. Hatte dieser Kampf denn nie ein Ende? „Alle gegen einen, ist das nicht ein wenig unfair?!“, fragte Chaos lauthals lachend. „Aber bitte, wenn ihr unfair kämpfen wollt, dann tu ich dies ebenso.“ Plötzlich schoss Chaos wie ein Komet auf mich und Mika zu. Er packte mich an der Kehle, wie zuvor schon Fynn, und riss mich hoch in den Himmel. „Wie ich schon sagte…, die Liebe ist euer größter Schwachpunkt.“
„Krypto nein, tu das nicht!“, schrie Cosmo panisch in den Himmel rauf und kam auf Chaos und mich zugeflogen, doch da war es schon zu spät. Chaos holte aus und durchbohrte meinen Körper mit seiner Faust. Blut klebte an seiner Hand und meine Augen waren weit aufgerissen. Cosmo stieß einen fürchterlichen Schrei aus, der mir durchs Mark und Bein ging und womöglich in der ganzen Stadt zu hören war. Es war unangenehm und erschütternd mitanzusehen, wie Chaos mir mein Herz herausriss. Doch …
„Was?!“, stieß Chaos überrascht aus, als sich mein Körper plötzlich in Dr. Tibbet verwandelte, der sich zuvor in mich verwandelt hatte, weil er Chaos Aktion vorhergesehen hat. „Du verdammter…, warum hast du das getan? Damit hast du deinen eigenen Tod besiegelt, Archimedes!“
„Ich hatte etwas wiedergutzumachen.“, antwortete Dr. Tibbet ihm trotz der qualvollen Schmerzen lächelnd und bevor sein Herz zu schlagen aufhörte.
Das war der Moment, in dem die Entscheidung fiel: Cosmo tauchte wütend hinter Chaos auf, riss ihm den Umhang vom Leib und packte ihn ebenso am Hals, wie er zuvor Dr. Tibbet gepackt hat. Chaos versuchte sich zu befreien, doch die Omega-Kräfte lähmten ihn. Durch diese pure Energie wurde ein neues Sternenlicht erzeugt und ein neuer Evo wurde geboren. Offenbar kamen Evos nicht als Babys zur Welt, denn der neugeborene Evo war bereits so groß wie ein Fünfjähriger. Eros, der Beta der Liebe wurde neugeboren! Cosmo lächelte dem jungen Eros zu, ehe er sich wieder seinem Bruder widmete. Chaos blickte wütend zu Eros, während er nach Luft rang und anfing, um sein Leben zu betteln: „Du wirst doch nicht deinen eigenen Bruder töten, oder Cosmo?“
„Nein, werde ich nicht!“, antwortete Cosmo ihm und blickte seinen Bruder ernst an. „Aber er wird es!“ Meine Hände zitterten, als ich die Waffe meines Dads auf Chaos richtete und nach kurzem Zögern einen Schuss abfeuerte, der Chaos mitten ins Herz traf. Chaos schrie auf und Cosmo ließ ihn los, als sein Bruder im Himmel in Flammen aufging. Nebenbei löste sich die Barriere auf, als hätte sie nie existiert und die Dunkelheit verzog sich. Ein blauer Himmel strahlte wieder über unseren Köpfen und auch die Sonne leuchtete wieder hell auf uns herab. Der Kampf war vorbei. Chaos war besiegt!
Fynn half Atalanta dabei, Sonny aus dem Krater zu hieven, der zum Glück mit dem Leben davongekommen war. Die Evos im Park brachen in Jubelschreien aus, während ich einfach nur erleichtert war, dass es endlich vorbei war. Mika rannte auf mich zu und umschlang mich sofort mit seinen Armen, während ich die Waffe meines Dads zu Boden fallen ließ und zu Cosmo in den Himmel hinaufblickte. Cosmo blickte traurig auf die Asche seines Bruders, die auf die Erde herunterfiel. Nach dem Tod von Chaos gingen dessen Kräfte in ihn über, womit fortan er der Alpha war.
Die Evos, die auf die Erde gekommen waren, wirkten nach dem Tod von Chaos hilflos und zerstreut. Ohne einen Anführer wussten sie nicht, was sie als Nächstes tun sollten. Doch Cosmo schien seine neue Bestimmung verstanden zu haben und erteilte allen Evos auf der Erde einen Befehl: „Chaos ist besiegt! Lasst uns alle nach Hause zurückkehren, bevor die Krieger der Menschen hier auftauchen, denn auch wenn nun Frieden herrscht, wird es immer Misstrauen im Universum geben. Lasst uns ein neues Leben beginnen, entwickeln wir uns weiter, damit Neró wieder das Paradies wird, das es einst einmal war. Eure Wünsche sind frei. Fliegt zu den Sternen und werdet eins mit ihnen!“ Nach dieser Ansprache flogen die Evos zurück ins Weltall. Luna und Venus begleiteten ihre Artgenossen und auch Atalanta, Sonny, ja sogar Fynn, zog es zurück in ihre Heimat. Bevor ich registrierte was hier gerade geschah, blickte ich zu Cosmo und erschrak, als ich sah, dass er ohne zu mir zurückzublicken, mit seinen Artgenossen nach Hause zurückkehrte.

Nach dem Verschwinden der Evos dauerte es natürlich nicht sehr lange, bis Soldaten den Park stürmten und nach potenziellen Feinden Ausschau hielten. Mika versuchte ihnen klar zu machen, dass alle Feinde vernichtet wurden und das nur Asche von ihnen übrig blieb, aber unsere Rasse war leider nur schwer zufrieden zu stellen. Cosmo und mein Dad hatten Recht: Es wird immer Misstrauen geben und die Angst vor dem Unbekannten wird immer vorhanden sein. Das stimmte mich zwar traurig, aber es war kein Vergleich zu der Trauer, die ich nach Cosmos wortlosen Abschied von mir zu bewältigen hatte. Er war einfach ins Weltall geflogen, ohne sich von mir zu verabschieden …
Die Soldaten hielten Mika und mich im Park in einem dort errichteten Zelt fest, bis uns ein Regierungsbeamter besuchte, der uns natürlich eine Menge Fragen stellte. Mika und ich mussten ihm und auch einigen anderen immer wieder dieselben Fragen beantworten: Was wir über die Evos wissen, wo sie herkommen, ob sie menschliche Geiseln haben, was mit Fynn Woodstock geschehen war, ob sie vorhaben uns irgendwann erneut anzugreifen und so weiter und so weiter. Drei ganze Tage wurden wir von der Regierung festgehalten, bis mein Grandpa und Mikas Mutter ins Zelt kamen und uns mit Tränen in den Augen in die Arme nahmen. Frau Stone war noch am Leben und sie hatte die ganze Zeit nach Mika gesucht. Sie war völlig verängstigt, als sie ihr eingestürztes Haus sah und nicht wusste, wo sich ihr Sohn befand und ob er überhaupt noch am Leben war. Ich war einfach nur glücklich, dass mich mein Grandpa in die Arme nahm und mir die Nachricht überbrachte, dass es meinem Dad im Krankenhaus gut ging. Frau Waller, Dixons Mutter, hatte sich dafür eingesetzt, dass die Beiden zu uns durften und uns endlich mit nach Hause nehmen konnten. Doch das war der letzte Einsatz von Frau Waller, die eine Woche später als Bürgermeisterin zurücktrat. Es war jedoch kein Verlust für sie, sondern vielmehr ein Gewinn, konnte sie doch endlich mehr Zeit mit ihrem Sohn verbringen. Dixon und Tamara waren endlich wieder zusammen und auch Frau Harding war zum Glück schon bald wieder auf den Beinen. Der Umzug von Tamara und ihrer Mutter wurde zwar verschoben, aber nicht aufgehoben. Tamara und Dixon wagten den Versuch einer Fernbeziehung und beschlossen, sich an jedem zweiten Wochenende zu besuchen. Ich wünschte den Beiden alles Gute, denn sie hatten es verdient, glücklich zu werden.
Was mein Glück betraf…, so fühlte ich mich mehr denn je zwiegespalten. Zwar war ich überglücklich in Mika verliebt und nach unserer Freilassung machten wir uns ein paar schöne Tage bei mir Zuhause – nachdem Sydney alle aufdringlichen Reporter vor unserem Haus verscheucht hatte – aber trotzdem hätte ich mich gerne von Cosmo verabschiedet. Unser Haus fühlte sich ohne sein Beisein leer und trist an. Die Abendessen liefen deutlich gesitteter ab, da es keinen Cosmo mehr gab, der sich das Essen in den Rachen stopfte, bis es ihm zu den Ohren raushing und er sich wie ein Ballon aufblähte. Doch auch Mika brachte mich mit seiner Art zum Lachen, zumindest versuchte er es immer wieder. Am lustigsten fand ich noch immer, dass er nicht darüber hinweg kam, dass Tamara „Prince“ ist und einen höheren Highscore in „Galaxy War“ hatte. „Ein Mädchen kann nicht besser als ich sein, dass kann einfach nicht sein.“, sagte er immer wieder, auch in der Gegenwart von Ariana, die verächtlich mit den Augen rollte. Ariana hatte die Geschehnisse der letzten Tage recht gut verarbeitet, sie war aber auch nie der unmittelbaren Gefahr von Chaos ausgesetzt. Dennoch war sie sehr traurig darüber, dass Luna auf der Erde war und zugleich wieder abgehauen ist, ohne sich mit ihr zu treffen. Ariana versuchte ihren Kummer zwar zu überdecken, indem sie viele Modezeitschriften las, bei dem sie nicht gestört werden wollte, aber in ihren Augen konnte ich ablesen, dass sich ihre Gedanken um ganze andere Themen kreisten, als um die neuste Mode.
Zwei Wochen nachdem Chaos besiegt war, wurde mein Dad aus dem Krankenhaus entlassen. Als er an einem schönen Sommerabend auf der Terrasse saß und sich ein Bier gönnte, setzte ich mich still und leise zu ihm und blickte sentimental zu den Sternen hoch. Es war eine klare Nacht und ich wünschte, ich würde eine Sternschnuppe sehen, in der Hoffnung, dass Cosmo zurückkehren würde. Da dieser Fall leider nicht eintraf, war es an der Zeit, meinem Dad seine Dienstwaffe zurückzugeben. „Ich hab sie mir nur ausgeliehen.“, versicherte ich meinem Dad, doch fühlte ich mich schuldig dabei. „Tut mir Leid. Eine Kugel fehlt, denn damit hab ich auf Chaos geschossen.“
„Und unser aller Leben damit gerettet.“, erwiderte mein Dad, der mich nun sanft anlächelte und mir zugleich über den Kopf durchs Haar streichelte. „Ich bin sehr stolz auf dich Dylan.“ Ich erwiderte das Lächeln meines Vaters und leistete ihm noch eine Weile Gesellschaft. Wir saßen einfach nur da und genossen die frische Nachtluft, während um uns herum alles ruhig war. Mein ganzes Leben fühlte sich plötzlich so normal an, als hätte es die Evos nie in meinem Leben gegeben.

Als Mika sich eines Tages mit seiner Mutter ein neues Haus anschaute, nutzte ich die Gelegenheit, um mein Zimmer endlich mal wieder gründlich zu reinigen, beziehungsweise abzustauben. Naja eigentlich war es ja Cosmos Zimmer, aber ich behielt es auch noch nach seinem Weggang und überließ Ariana auch weiterhin mein Zimmer. Es war ein seltsames Gefühl allein in diesem Zimmer zu sein und schnell breitete sich die Einsamkeit in mir aus. Auch Tatze, der sich schnurrend an mein Bein schmiegte und dem ich durchs Fell streichelte, vermochte es nicht, diese Einsamkeit von mir zu nehmen. Also suchte ich Ariana in ihrem Zimmer auf, mit der Ausrede, ich würde wissen wollen, was da zwischen ihrer Mum und meinem Dad lief.
„Hast du das noch nicht kapiert?“ War ihre einzige Reaktion zunächst darauf, bis sie mir in die Augen sah und ihr ein Lächeln über die Lippen fuhr. „Dylan, die beiden schlafen zusammen in einem Bett. Was bedeutet das wohl? Natürlich sind sie zusammen! Ich glaube so richtig gefunkt hat es zwischen den Beiden, als du auf Neró warst. Dein Dad war mächtig sauer auf meine Mum, weil sie ihm verschwiegen hat, was ihr vorhattet. Wut ist Leidenschaft und daraus kann schnell mehr entstehen, wenn beide das Gleiche wollen und das war in ihrem Fall der jeweils andere.“
„Irgh, erspar mir bitte die Details.“, gab ich mit herausgestreckter Zunge von mir.
„Dann ein anderes Detail? Wir werden nämlich wohl ab sofort Stiefgeschwister sein!“ Ariana konnte sich das Grinsen nur schwer verkneifen, während ich stocksteif dastand und nicht mehr Herr meiner Gedanken war. „Tja Brüderchen, vor ein paar Monaten hätte ich wohl genauso reagiert wie du jetzt.“, sagte Ariana, die kichernd auf mich zukam. „Aber mit der Zeit hab ich mich an dich gewöhnt und ich muss ehrlich sagen…, manchmal kannst du echt süß sein!“ Ariana drückte mir einen Kuss auf die Wange, was den Bock endgültig abschoss und mich senkrecht zu Boden fallen ließ.
„Kinder!“ Sydneys Stimme erklang laut aus dem Garten. Das Fenster in Arianas Zimmer stand offen, so dass wir sie laut und deutlich hören konnten.
„Dylan!“, rief als nächster mein Dad und ich fragte mich, was er denn nun schon wieder wollte.
Während ich nach wie vor auf dem Teppichboden lag, stolzierte Ariana zum Balkon, nur um keine zwei Sekunden später vor Schreck kehrt zu machen und an mir vorbei zu rennen. „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“, schrie Ariana, als sie aus dem Zimmer stürmte.
„Was ist denn nun schon wieder los?!“, rief ich ihr verwirrt, aber auch genervt hinterher.
„Sie sind wieder da, sie sind wieder da!“, rief Ariana laut zu mir rauf, da sie schon dabei war, die Treppe hinunter zu rennen. „Luna ist zurückgekehrt und Cosmo auch!“ Mit einem Mal waren meine Augen ganz weit offen. Was hat Ariana da gerade gesagt? Luna und Cosmo waren zurückgekehrt?
Als hätte mir einer einen Arschtritt verpasst, stand ich auf und rannte ebenso runter ins Erdgeschoss, stürmte durchs Wohnzimmer und blieb erst stehen, als ich im Garten ankam und feststellte, dass Ariana tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte. Cosmo stand leibhaftig vor mir in seiner Evogestalt. Als er mich sah, lächelte er mich breit an und kam auf mich zu. Doch meine Überraschung, meine Freude, schlug sich schnell in was anderes um: Ich verpasste Cosmo eine saftige Ohrfeige! „Tja, jetzt weiß er wenigstens, wie ich mich damals gefühlt habe.“, kommentierte Ariana mein Verhalten.
„Die habe ich wohl verdient.“, war Cosmos einzige Reaktion darauf, der sich von seinem Lächeln mir gegenüber nicht abbringen ließ und mit seiner Hartnäckigkeit hatte er auch letztendlich Erfolg, denn nachdem ich meine Wut freien Lauf gelassen hatte, nahm ich ihn überglücklich in die Arme! „Jungs können manchmal so unfassbar kindisch sein…“, hörte ich Ariana sagen.
„Naja du musst es ja wissen.“, sagte Luna schmunzelnd, die neben ihr stand.
Doch Cosmo und Luna waren nicht die einzigen Evos, die zur Erde zurückgekehrt waren. Venus und Fynn waren auch dabei. Venus saß am Rand des Pools und ließ ihre Beine im Wasser baumeln, während mein Dad Fynn erklärte, was in ihrer Abwesenheit alles geschehen war. Meine ganze Aufmerksamkeit galt jedoch Cosmo, den ich nach wie vor in den Armen hielt. Ich hatte nicht vor, ihn jemals wieder loszulassen, aus Sorge, er könnte zugleich wieder abhauen, aber als er mir mitteilte, dass er nicht ginge, bevor zwischen uns alles geklärt sei, war ich beruhigt und konnte ihn wieder loslassen. „Tut mir Leid, dass ich ohne ein Wort zu dir einfach abgehauen bin, aber ich musste mich um mein Volk kümmern. Die Evos standen ohne Anführer da und brauchten eine Hand, die sie in eine neue Zukunft führte. Du weißt ja, auf unserem Planeten läuft die Zeit anders und während bei euch gerade einmal drei Wochen vergangen sind, zogen bei uns fast vier Monate durchs Land.“
„Bedeutet das, dass du der neue Alpha bist?“, fragte ich neugierig.
„Der neue Alpha und Omega.“, antwortete Luna mir lächelnd und kam Cosmo mit der Antwort zuvor.
„Das bedeutet ja, dass du nun so mächtig wie der Ur-Alpha bist.“, sagte ich, nachdem mir klar wurde, was dies für Cosmo bedeutete. „Und das macht dir nichts aus?“
Cosmo verzog leicht das Gesicht. „Ich hatte nie vor, Anführer einer ganzen Spezies zu werden, aber ich kann meinem Schicksal schwer entfliehen. Vielleicht gebe ich die Alpha-Kräfte irgendwann freiwillig ab, wenn sich ein geeigneter Nachfolger findet, aber solange bin ich nicht mehr O:Evo-1570, sondern A:Evo-14 und Ω:Evo-2 in einem. Fynn macht es nichts aus, kein Omega mehr zu sein.“
„Ich glaube es ist an der Zeit, dass jemand anderes meinen Platz einnimmt.“, erklärte Fynn uns. „Wenn es nicht zu spät ist, würde ich gerne weiter auf der Erde leben und hier ein sterbliches Leben führen, wobei ‚sterblich‘ bei einem Evo recht lange sein kann, wie ihr wisst.“
„Moment, wenn Fynn jetzt kein Omega mehr ist, was ist er denn dann?“, fragte mein Dad verwirrt.
„Er wird auf ewig Ω:Evo-1 bleiben, solange ich es als Alpha ihm gestatte.“, antwortete Cosmo ihm lächelnd und klopfte Fynn zugleich auf die Schulter.
„Na das sind doch mal erfreuliche Nachrichten!“, rief mein Dad begeistert. „Und zur Feier des Tages, veranstalte ich heute Abend ein Grillfest und lade all eure Freunde ein!“

Mein Dad hielt sein Wort und so kam es noch am selben Abend zu einem beschaulichen Grillfest, zu dem Mika und seine Mutter, Dixon und seine Mutter und die komplette Familie Harding eingeladen war. So begegnete ich auch endlich Emmet wieder, der mit seinem Vater schon vor ein paar Tagen angereist war, um nach seiner Mutter zu sehen. Emmet und ich standen uns gegenüber, doch wusste ich nicht, was ich zu ihm sagen sollte. Ihm schien es genauso zu ergehen, doch auf Cosmo war wieder einmal Verlass: „Jetzt steht nicht nur rum und glotzt euch wie blöd an. Feiert!“, rief er uns mit einem breiten Lächeln zu, während er jeweils einen Arm um unsere Köpfe schlang und uns näher an sich heranzog. „Boah cool, es gibt Bowle!“, rief er plötzlich, als Sydney eine Schüssel Bowle brachte.
„Nichts da.“, sagte ich sofort und hielt Cosmo am Ohr fest, der schon mit herausgestreckter Zunge nach der Bowle lechzte. „Da ist Alkohol drin und ich muss dich wohl nicht daran erinnern, was damals an Halloween war. Du warst nach nur einem Glas hackedicht…“… und hast mich geküsst, fügte ich im Gedanken noch hinzu.
„Wenn wir schon einmal zusammen sind, dann würde ich gerne noch etwas loswerden.“, sagte Emmet, der sich mit einem Orangensaft begnügte. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken Cosmo, dass du mich damals aus dem zugefrorenen See gerettet hast. Jetzt wo ich weiß, dass du ein Evo bist, begreife ich auch, welches ‚Wunder‘ mich damals gerettet hat.“ Cosmo warf Emmet ein sanftes Lächeln zu. „Ich verdanke dir mein Leben, also recht herzlichen Dank!“ Emmet umarmte Cosmo daraufhin und danach stellte er mir den Freund seines Vaters vor, der ebenfalls gekommen war.
Emmets Vater ließ es sich natürlich nehmen, einen Kommentar von sich zu geben, der mir mehr als peinlich war: „So sieht man sich wieder Dylan. Seit unserer ersten Begegnung hatte ich ja gehofft, wir würden uns irgendwann mal wieder auf einer Toilette begegnen. Leider war dem nicht so…“ Herr Harding lächelte mich belustigt an, während sein Freund uns verwirrte Blicke zuwarf und ich am liebsten im Erdboden versank. Auch Emmet schien das peinlich zu sein, wurde er doch purpurrot im Gesicht. Doch Herr Harding wechselte schnell das Thema und ich kam nicht umhin zu schmunzeln.
„Joyce hat mir eine Nachricht von den Bahamas geschickt. Ein Foto ist auch dabei.“, sagte Tamara, als ich in die Küche ging, um zu sehen, ob ich den anderen bei den Vorbereitungen fürs Grillen helfen konnte. Tamara hielt mir ihr Handy vor die Nase, das ein Bild von Joyce und Jens in Badeoutfits am Strand zeigte. Jens hielt Joyce in ihren Armen und beide lachten fröhlich.
„Da fällt mir ein, ich soll euch auch liebe Grüße von Sonny und Atalanta ausrichten.“, sagte Cosmo, der ebenfalls in die Küche kam und sich ein Stück Paprika in den Mund schob, woraufhin Ariana ihm jedoch auf die Finger klopfte. „Sonny ist voll happy, weil Atalanta sich Sorgen um ihn gemacht hat, als Chaos ihn mit seinem Blitz getroffen hat und er daraufhin in den Krater gestürzt ist.“
„Ich hoffe Atalanta weiß, worauf sie sich bei ihm einlässt.“, fügte Luna skeptisch hinzu.
„Hey Cosmo!“, rief Dixon, der mit Schnippeln einer Gurke beschäftigt war, zu dem Tamara ihn verdonnert hat. „Wenn du wieder auf deinen Heimatplaneten zurückkehrst, fehlt uns in der nächsten Saison aber ein wichtiger Mann in der Basketball-Schulmannschaft!“
„Dann holt euch doch Dylan ins Team.“, antwortete Cosmo lachend.
„Oje, keine gute Idee.“, sagte Mika, doch als ich ihn daraufhin böse ansah, korrigierte er noch schnell seine Meinung: „Ich mein ja nur…, Mister Cage wäre darüber alles andere als glücklich, ich aber würde mich natürlich sehr darüber freuen, mehr Zeit mit meinem Schatz zu verbringen.“
„Oh mein Gott, er hat Schatz zu ihm gesagt, wie süüüß!“, stieß Tamara vor Freude quietschend aus.
„Ja voll süß…“, sagte Dixon, wobei er wieder einmal sein Gesicht dabei verzog.
„Fang nicht schon wieder damit an!“, warnte Tamara ihren Freund und schlug ihm ein Geschirrtuch auf die Schulter. Dixon entschuldigte sich daraufhin sofort und gab Mika die Ghetto-Faust.
„Cosmo, wärst du so nett und bringst das Fleisch schon mal zum Grill.“, sagte mein Dad und drückte Cosmo eine Schale mit Fleischstücken in die Hand.
Nachdem Cosmo fort war, klingelte es an der Tür. Mein Dad und ich wussten genau, wer das war und baten Fynn darum, die Tür aufzumachen. Ein Freudenschrei war in der ganzen Nachbarschaft zu vernehmen und keine halbe Minute später, kam Fynn Arm in Arm mit seinem Großvater in die Küche stolziert. Der alte Woodstock lächelte uns freudig zu und wir erwiderten seinen Gruß. Der alte Woodstock, seine Frau und seine Tochter hatten nämlich den Angriff von Chaos überlebt, indem sie sich noch rechtzeitig in einen Schutzbunker unter der Erde in Sicherheit brachten.
„Kann Fynn unter seinem Namen überhaupt noch auf der Erde leben?“, wandte sich Ariana irritiert an ihre Mutter. „Schließlich haben doch ein paar Menschen Jagd auf ihn gemacht.“
„Das war zum Glück nur ein geringfügiger Teil.“, antwortete Sydney. „Menschen tun viele schlimme Dinge, wenn sie Angst haben, doch nun müssen sie keine Angst mehr haben. Chaos ist tot und wenn Fynn wirklich Ärger bekommen sollte, weiß er sich schon zu wehren, da bin ich mir sicher.“
„So, dann leg ich mal das Fleisch auf den Grill.“, sagte mein Dad. Doch als wir in den Garten kamen, stieß der Grill eine Feuerfontäne in den Himmel. Cosmo stand mit einer Flasche Spiritus davor, sein Gesicht war dem Feuer ausgesetzt, doch dank seinen Omega-Kräften machte ihm das nicht mehr sonderlich viel aus, außer dass sein Gesicht nun komplett schwarz war. Ich schlug mir die Hand vors Gesicht, während Mika, Dixon und Venus in Gelächter ausbrachen. „Das darf ja wohl nicht wahr sein… COSMO!“, rief mein Dad, denn auch das Fleisch war kohlrabenschwarz.“
„Ups, das war wohl doch etwas zu viel Spiritus.“, sagte Cosmo keck lächelnd.
„Ich hab dich gewarnt.“, sagte mein Grandpa lachend.
Ariana gesellte sich neben mich und sagte gewohnt trocken: „Nun ist deine schlimmste Befürchtung von damals doch noch eingetreten. Mit Cosmo wird es eben nie langweilig!“
Nachdem der Grill zerstört und das Fleisch ungenießbar war, gab es nur noch Salat und Gemüse, sowie eine Käseplatte, die der alte Woodstock mitgebracht hatte. Mein Dad erteilte Cosmo eine Strafe, indem er ihn verhungern ließ. So schaute Cosmo missgelaunt und hungrig dabei zu, wie wir uns über die verschiedenen Salate hermachten. Irgendwann bekam ich jedoch Mitleid mit ihm und lud ihn dazu ein, mit mir gemeinsam von meinem Teller zu speisen.

Als die Abendsonne hinter den Bergen unterging, saßen Cosmo und ich alleine in meinem Baumhaus und blickten auf die Feierlichkeiten im Garten hinunter. Endlich war ich mit Cosmo ungestört und konnte ihm Fragen stellen, die mir schon lange auf der Zunge brannten: „Cos…, warum hast du mir nie erzählt, dass du außer mir noch zwei anderen die Wünsche erfüllen musst?“
Cosmo blickte mich kurz an und dann zu Mika, der mit Tamara eine hitzige Diskussion über „Galaxy War“ führte. „Am Anfang hielt ich es für das Beste, dass je weniger du weißt, desto mehr ist für deine Sicherheit gesorgt. Als ich dann auch noch gemerkt habe, dass du auf Mika nicht sonderlich gut zu sprechen bist, habe ich es eben für mich behalten. Hinzu kam, dass ein jeder Wunsch sehr vertraulich behandelt werden sollte. Mikas Wunsch betraf nur uns beide und ich kenne dich und deine Neugier, du hättest keine Ruhe gegeben und solange nachgebohrt, bis du eine Antwort erhalten hättest.“
„Ich kenne Mikas Wunsch inzwischen.“, sagte ich. „An jenem Abend war er am Grab seines Vaters und er hatte sein Leben so satt, dass er sich gewünscht hat, er könnte ein neues Leben anfangen, neue Freundschaften schließen und nicht mehr so ein Arsch sein, wie er bisher war.“
„Dieser Wunsch ging in Erfüllung.“, sagte Cosmo, der auch weiterhin zu Mika blickte und dessen zufriedenes Gesicht sah. Mika hatte seine Debatte mit Tamara beendet und war dabei, sich sein Shirt auszuziehen. Dann sprang er mit einem Rückwärtssalto in den Swimmingpool und Fynn, Dixon und Emmet leisteten ihm kurz darauf Gesellschaft. Dixon und Emmet, die sich früher nicht besonders ausstehen konnten, schlossen ein Bündnis und spritzen die Mädels am Beckenrand mit Wasser voll.
„Und wer ist nun die dritte Person, die sich was von dir gewünscht hat?“, fragte ich schließlich.
Cosmo blickte mich überrascht an: „Das weißt du nicht? Hat er es dir etwa nie gesagt?“
„Wer? Wer hat mir was nie gesagt?“, fragte ich verwirrt.
Cosmo blickte zur Terrasse, auf der die Erwachsenen saßen und richtete seine Augen auf meinen Dad, der sich mit dem alten Woodstock über den Wiederaufbau der Farm unterhielt. „Als ich als Sternschnuppe über euch hinwegflog, war dein Dad gerade auf Streife. Er hat mir später einmal erzählt, dass er gerade einen Jugendlichen verhaftet hat, der in ein Geschäft eingebrochen war und dachte sich, wie glücklich er doch sein konnte, dass sein Sohn immer ehrlich und offen zu ihm war. Von deiner Neigung zu Jungs und das du das vor ihm geheim hieltest, wusste er damals natürlich noch nichts, aber nach dem Tod deiner Mutter…, er wünschte sich so sehr, dass dir nie etwas Schlimmes widerfahren würde. Diesem Wunsch von ihm nachzukommen, war für mich enorm schwer, denn du hast das Talent dazu, dich in unangenehme Situationen zu bringen.“ Ich schmunzelte und blickte gerührt zu meinem Dad. Inzwischen trat Sydney an seine Seite und die Beiden küssten sich erstmals vor allen anderen. Mein Grandpa war hocherfreut, als er das neue Liebesglück sah und als meine Augen zum Pool wanderten, konnte ich auch in Arianas Gesicht ein Lächeln erkennen. „Dein Vater wollte dich immer nur beschützen. Er liebt dich so sehr, Dylan.“, sagte Cosmo neben mir.
„Ich weiß.“, entgegnete ich glücklich. „Auch sein Wunsch ging in Erfüllung, denn du hast ein Jahr lang auf mich aufgepasst. Du hast mich vor Prokkowitch gerettet und auch vor dem Evo-Hunter, der sich als Mister Yard ausgab und das obwohl mein Dad dich fortgejagt hatte.“
„Wenn ein Evo dem Wunschprozess widerfällt, dann ist er mit den Menschen verbunden, die sich etwas gewünscht haben.“, erklärte Cosmo mir. „Ich hab gespürt, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war und bin zu dir geeilt. Ich hab immer gewusst, wann es dir gut ging und wann nicht.“
Ich lehnte mich leicht zu Cosmo rüber und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. „Und was ist nun mit meinem Wunsch?“, fragte ich traurig, denn mir war klar, dass der Abschied kurz bevor stand.
Cosmo legte seinen Arm um mich, zog mich näher an sich und schenkte mir einen letzten Kuss auf den Kopf. „Das weißt du doch genau, du Dummerchen.“
„Cosmo!“ Luna stand am Fuße des Baumhauses und blickte zu uns rauf. Ihr Blick verhieß für mich nichts Gutes, denn ich fühlte mich noch nicht bereit dazu, Abschied zu nehmen.
„Ich muss los.“, sagte Cosmo, der selber mit seinen Gefühlen zu kämpfen schien und aufstand.
„Luna auch?“, fragte ich und stand ebenfalls auf. „Ariana war über das Wiedersehen so glücklich.“
„Ich weiß und Luna hat mit Ariana gesprochen und ihr erklärt, dass Neró ihr Zuhause ist. Doch für Ariana besteht kein Grund noch länger traurig darüber zu sein…“ Ich blickte erneut hinunter in den Garten und sah, wie sich Luna zuerst von Ariana und dann von ihrer kleinen Schwester Venus verabschiedete. „Venus hat sich gewünscht, auf der Erde bei Ariana bleiben zu dürfen. Luna hat nichts dagegen und ich glaube, dass auch Ariana sich sehr über Venus Entschluss gefreut hat.“
„Musst du mich wirklich schon wieder verlassen?“, fragte ich und plötzlich spürte ich, wie mir die Tränen ins Gesicht schossen. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr zügeln und steckte damit auch Cosmo an, dem die ersten Tränen über die Wangen flossen. „Bitte geh nicht, Cos!“
Cosmo und ich standen uns gegenüber und nahmen und gegenseitig in die Arme, während der Mond und die Sterne über uns hell leuchteten. Ich klammerte mich fest an Cosmos Körper, der sich in seiner Evogestalt noch immer wie weiches Gummifell anfühlte. „Die Zeit ist gekommen Dylan…“, sagte Cosmo, der versuchte sich zusammenzureißen. „Dein Wunsch wurde erfüllt: Sieh dich um, du bist nicht mehr allein. Du hast viele Freunde und eine Familie, die dich liebt so wie du bist!“
Cosmo vermochte es nicht, meine Tränen zu stoppen. Er streichelte mir ein letztes Mal durchs Haar, ehe er anfing, wie ein heller Stern zu leuchten und langsam in den Nachthimmel hinaufflog. Ich klammerte mich bis zur letzten Sekunde an seine Hand und Cosmo lächelte mir ein letztes Mal traurig zu, bis er komplett in Sternenlicht getaucht war und zusammen mit Luna nach Hause flog. Traurig blieb ich im Baumhaus zurück, doch war ich nicht lange allein, denn Mika und mein Dad kamen kurz darauf die Leiter hochgeklettert. Mika reichte mir die Hand und lächelte mich liebevoll an, während mein Dad sich hinter mich stellte und seine Hände auf meine Schultern legte. Ich war nicht mehr allein. Cosmo hat mir meinen Wunsch erfüllt und mein Leben verändert und egal wie viele Millionen Lichtjahre uns voneinander trennten, so würden wir einander nie vergessen.

Ende von Part 5: „GAIA“

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