O:Evo-1570

Er legte ihre Hand auf ihre Schulter? Oder doch eher seine :thinking:

Ladys first oder so?

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Danke, hab die Fehler in meinen Unterlagen korrigiert. Sogar das mit Ladys first :smiley:

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer „Caterpillar“ genannt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara.
Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin er Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Logan: Deputy
Aiden: Deputy

T:Demo-67
Ich schlenderte mit Cosmo durch den Park, während die Sonne auf uns herabschien und uns mit Wärme füllte. Es war der bisher schönste Tag des Jahres und die Natur erwachte endlich aus ihrem langen Winterschlaf. Der Schnee war inzwischen gänzlich verschwunden und die ersten Knospen waren bereits zu sehen. Doch trotz Sonnenschein, hingen viele Gewitterwolken über mir. Der Streit mit Emmet belastete mich noch immer sehr und dann wurde ich auch noch zunehmend nervöser, da das Frühlingsfest immer näher rückte und ich dann Cosmo auf der Bühne küssen musste. Immerhin kam ich bisher immer umhin, mich bei dieser Szene aus der Affäre zu ziehen. Küssen kann man nicht proben, dass passt oder eben nicht, erklärte ich mehrmals. Hinzu kam nun noch das Problem, dass ich mich meinem Dad widersetzte. Cosmo und ich waren gerade auf dem Weg zum Rathaus, wo heute eine Bürger-Demonstration stattfand, die hauptsächlich von den Farmern ausging. Mein Dad und Sydney waren dort natürlich im Einsatz und mein Dad hatte mir ausdrücklich verboten dort zu erscheinen, aber ich hatte es Fynn fest versprochen zu kommen, als er mich gestern noch einmal mit seinen unschuldigen Kulleraugen traurig ansah. Ich mochte Fynn und seinen Grandpa nun mal und wollte an ihrer Seite um ihre Rechte kämpfen. „Das gibt Ärger.“, sagte Cosmo zu mir.
„Und wie. Wenn mein Dad uns sieht, wird er uns zum Mond schießen…, oder auf Neró!“, entgegnete ich und ließ mich zu einem Lachen hinreißen, obwohl dies alles andere als lustig war.
„Besser nicht. Neró ist kein Planet, auf dem sich ein Mensch aufhalten sollte.“, meinte Cosmo ernst.
„Naja, lass uns hoffen, dass mein Dad zu beschäftigt sein wird, um uns zu bemerken.“, sagte ich, als wir den Park endlich verließen und sich vor uns der Rathausplatz erstreckte.
Mir klappte der Mund auf, so erstaunt war ich über die massive Anzahl der Bürger, die sich heute hier versammelt hatten. Nicht einmal bei den Wahlen kamen so viele Bürger zum Rathaus. Doch heute waren die Bürger der Bürgermeisterin und ihren Pappenheimern von stumpfsinnigen Ratsmitgliedern alles andere als freundlich gesinnt. Viele der Demonstranten brachten Schilder und Plakate mit, auf denen allerhand Feindseligkeiten gegenüber den Politikern standen, sowie die Rechte der Farmer. Ich roch den Ärger förmlich, doch nun befanden wir uns bereits mittendrin. An verschiedenen Stellen des Platzes waren Deputys postiert, aber meinen Dad konnte ich nirgends entdecken. Vermutlich befand er sich mit der Bürgermeisterin noch im Rathaus.
„Lass mich in Ruhe, Dixon!“, schrie eine mir bekannte Stimme und als ich mich umsah, entdeckte ich Tamara, die sich von ihrem Freund gerade losriss. „Ich werde hier teilnehmen, egal was du sagst!“ Tamara stieg wankend auf eine Kiste und hielt ebenfalls ein Schild in der Hand, das sie hochhob.
„Komm da bitte runter Tamara, das ist viel zu gefährlich!“, warnte Dixon sie eingehend.
„Gefährlich für mich? Du bist doch hier der Sohn der Bürgermeisterin.“, entgegnete Tamara lachhaft. „An deiner Stelle würde ich mir mehr Sorgen um dich machen, als um andere und nur damit du es weißt, mit einem homophoben Mistkerl wie dir möchte ich nicht mehr zusammen sein. Es ist aus!“
„Aber Tamara.“ Dixons Worte prallten an Tamara ab, wie laute Töne an Schallwänden. Geknickt zog er sich ins Rathaus zurück, ehe die ersten Demonstranten mit faulen Tomaten nach ihm warfen.
„Das gute Essen…, wird einfach so weggeworfen.“, sagte Cosmo betrübt.
Ich rollte mit den Augen, doch lächelte ich natürlich wieder einmal. Cosmos unschuldige Art war einfach bittersüß. „Dylan, was machst du denn hier?“, fragte mich eine männliche Stimme und plötzlich stand ein Deputy vor mir, denn ich bereits seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte.
„Logan!“ Ich war so erfreut über diese Begegnung, dass ich dem jungen Deputy, der vor mir stand, doch glatt in die Arme fiel. Cosmo riss vor Erstaunen die Augen so weit auf, dass ihn die Augäpfel fast rausstachen. Doch das war mir egal, denn Logan war ein alter Freund der Familie. Er gehörte zu der jüngeren Generation von Deputys und stand im Dienste meines Vaters. Irgendwann kam jedoch die Nachricht, dass er versetzt wurde und ohne ein Wort der Verabschiedung, sah ich ihn nie mehr wieder – bis heute! Die Uniform stand ihm nach wie vor ausgesprochen gut und sein blondes Haar wurde von einem Ranger-Hut bedeckt.
Erst als ich mich wieder von ihm loseiste, bemerkte ich den zweiten Deputy neben uns. Er war groß gebaut und wie Logan trug auch er einen Ranger-Hut auf seinem dichten schwarzen Haar. „Dylan, das ist Aiden, er ist noch neu hier.“, sagte Logan, der mir seinen Kollegen vorstellte.
„Freut mich sehr.“, sagte ich glücklich und schüttelte Aiden die Hand. Er hatte eisige Hände, dass mein Lächeln sofort zum Gefrieren brachte. Aiden hielt inne und musterte mich von unten bis oben. Wieso starrte er mich nur so krankhaft an? Cosmo ging schließlich dazwischen und schüttelte Aiden selber die Hand, dabei warf er Aiden einen drohen Blick in Form von „Lass-meinen-Dylanschatzi-in-Ruhe-oder-du-bekommst-es-mit-mir-zu-tun-Blick“ zu.
„Weiß dein Vater, dass ihr hier seid, Dylan?“, hörte ich Logan mich schließlich fragen.
„Ehm … na klaaar.“, log ich schlecht, was Logan jedoch sofort durchschaute.
„Verstehe, du spielst heute Rebell. Mensch Dylan, es ist gefährlich hier. Bei solch Menschenmassen geht schnell etwas schief und dann bricht Panik aus. Du und dein Freund verschwindet besser von hier.“, riet Logan mir, ehe er wieder seiner Arbeit nachging. Aiden folgte seinem Kollegen, doch warf er mir zuvor noch einen Blick zu, der mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
„Was ist los?“, fragte Cosmo mich besorgt.
Ich zögerte, doch dann antwortete ich: „Mit diesem Aiden scheint irgendwas nicht zu stimmen.“
„Ich weiß, das dachte ich mir auch.“, pflichtete Cosmo mir bei. „Ich hoffe er ist kein Evo-Hunter!“
„Dylan! Dylan, hier sind wir!“ Ich hörte Fynn nach mir rufen, der mit seinem Grandpa und dem Rest seiner Familie inmitten der Menge stand. Cosmo und ich schritten auf sie zu und mussten uns durch die Leute hindurchquetschen. Ich war heilfroh, dass ich nicht an Platzangst litt und unversehrt bei Fynn und seiner Familie ankam. „Schön, dass ihr gekommen seid. Wollt ihr ein Plakat?“, fragte Fynn mich hellauf begeistert, während Cosmo sich derweil bei dem alten Woodstock persönlich vorstellte.
„Ne lass mal. Wenn mein Dad mich hier sieht, rastet er aus und wenn er mich dann auch noch mit einem Plakat erwischt, kann ich gleich mein Testament schreiben.“, antwortete ich Fynn lächelnd.
„Dein Dad soll sich nicht wie ein Trottel verhalten und besser bei uns mitmachen!“, hörte ich den alten Woodstock laut klagen. „Ach schon gut. Ich weiß ja, dass ihm sein Posten als Sheriff wichtig ist.“
Die Demonstration schritt unaufhaltsam fort, immer mehr Menschen kamen hinzu und hielten ihre selbstgemachten Schilder und Plakate in die Höhe, während sie lauthals ihre Meinung zum Ausdruck brachten. Inzwischen war es so voll auf dem Platz, dass Cosmo und ich quasi eingesperrt waren. Ich sah mich um und erblickte Tamara auf der Kiste, die somit über die Menschenmasse hinausragte. Sie war jedoch nicht mehr alleine, denn Emmet war inzwischen bei ihr und versuchte sie von dort oben herunterzuholen. „Tammy, bitte, lass das sein, das ist viel zu gefährlich!“
„Ich bin gleich zurück.“, sagte ich zu Cosmo, der mir fragend hinterher sah. Ich quetschte mich erneut durch ein paar Leute hindurch und gelangte schließlich zu den Zwillingen. Ich sah Tamara auf der Kiste stehend leicht taumeln und erst jetzt wurde mir klar, dass sie nicht sie selbst war. Hatte sie Alkohol getrunken? Sie war doch aber genau wie ich noch minderjährig. „Kann ich dir helfen?“, fragte ich Emmet, der seine Schwester zunächst verzweifelt ansah und mich erst danach bemerkte.
„Verschwinde!“, antwortete er mir eiskalt und würdigte mich keines weiteren Blickes.
„Entschuldige? Ich wollte dir doch nur helfen.“, reagierte ich aufbrausend.
„Ich brauch deine Hilfe aber nicht – nicht mehr!“, entgegnete Emmet, der zornig, verzweifelt und enttäuscht zugleich auf mich wirkte. Plötzlich sprang Tamara von der Kiste herunter und rannte davon. „Tammy, halt warte auf mich!“, rief Emmet seiner Schwester nach und rannte ihr hinterher. Ich tat es den Beiden gleich, denn der Streit mit Emmet musste endlich ein Ende haben. Ich hatte schon mein Herz an ihn verloren, ich wollte nicht auch noch die Freundschaft zu ihm verlieren.
So rannte ich Emmet nach, der wiederum seiner Schwester nachjagte, die kreuz und quer durch die vielen Demonstranten lief. Inzwischen wurden die Demonstranten auch sehr viel lauter, denn die Frau Bürgermeisterin hatte sich endlich auf den Platz herausgetraut. Ich konnte einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Mein Dad und Sydney waren bei ihr und boten ihr offenbar den nötigen Schutz. Auch Dixon stand bei seiner Mutter. Er suchte mit seinen Augen den Platz nach Tamara ab.
Ich rannte weiter und hörte Bürgermeisterin Waller durch Lautsprecher, wie sie eine Rede an die Bevölkerung hielt: „Liebe Bürger und Bürgerinnen ich bitte euch, ich appelliere an euren Verstand und an eure Vernunft. Eine Demonstration wird euch nichts nützen. Es schürt nur noch mehr Hass und Unverständnis. Die Lage ist nicht einfach, aber ich gebe bereits mein Bestmögliches, um…“ Ich hörte nicht mehr so genau hin, denn ich entdeckte Emmet vor mir, der seine Schwester aus den Augen verloren zu haben schien. Ich wollte bereits zu ihm, als ich plötzlich einen Schuss vernahm!

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 4.März 2023!

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Hatte Cosmo eigentlich schon erzählt, wie es da so ist?

Aiden? Der Name kommt mir bekannt vor… Ist das nicht… Ach ich warte es einfach Mal ab. :blush:

Tolle Einstellung… Nicht!

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Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna.
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer „Caterpillar“ genannt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara.
Amanda Waller: Die Mutter von Dixon ist die amtierende Bürgermeisterin er Kleinstadt. Durch ihre viele Arbeit hatte sie bisher nur sehr wenig Zeit, sich um ihren Sohn zu kümmern.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag.
Logan: Deputy
Aiden: Deputy

Y:Schuss-68
… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Der Knall war so laut, dass es die Tauben auf dem Rathausdach aufschreckte und sie gen Himmel flogen. Ich hingegen war erstarrt vor Schreck und da war ich nicht der Einzige. Zunächst rührte sich keine Menschenseele, doch dann … brach Panik aus! Die Menschen rannten wild durcheinander und schrien nach ihren Familienangehörigen oder ihren Freunden. Auch ich machte mir Sorgen um meine Familie und um meine Freunde. Ich warf einen Blick rauf zum Podest. Meinem Dad ging es soweit ganz gut, denn er hatte die Bürgermeisterin in Sicherheit gebracht, indem er sie hinter eine Vorrichtung zerrte und ihr mit seinem eigenen Leben Schutz bot. Ich atmete erleichtert aus, doch dann entdeckte ich ganz in meiner Nähe einen Körper vor mir, wie er blutend am Boden lag. Meine Hände und Beine fingen zu zittern an – es war Emmet! Ich konnte an nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, jegliche Bewegung um mich herum verlief in Zeitlupe. Emmets Augen waren weit aufgerissen, aus seiner Brust quoll Blut, das sich auf dem gepflasterten Boden verteilte. Ich fühlte mich nicht im Stande, mich auf ihn zuzubewegen, aber ich konnte sehen, wie Tamara auf ihren Bruder zustürmte und ihn in ihre Arme nahm. Sie weinte bittere Tränen und schrie aus Leibeskräften um Hilfe, doch es war zu spät. Emmets Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen und gleichzeitig blieb auch mein Herz für immer stehen.

… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Jemand hatte eine Waffe bei sich und damit geschossen. Einer der Deputys? Wo war Cosmo? War dieser Aiden vielleicht doch ein Evo-Hunter und hatte auf ihn geschossen? Ich drehte mich einmal im Kreis und verfiel mehr und mehr der Panik, die bereits alle anderen Menschen um mich herum befallen hatte. Ich schrie: „COSMO!“ Auf meiner Suche nach ihm, stieß ich mit mehreren Personen zusammen, die alle wild umherrannten. Der Platz glich inzwischen einem Schlachtfeld und die Polizei tat sich schwer, die aufgebrachten und verängstigten Menschen zu beruhigen und sie in Sicherheit zu bringen. Dann plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und als ich mich umdrehte, stand Cosmo vor mir, der wie ich mit der Angst zu kämpfen schien. Ich nahm ihn glücklich in den Arm und er tröstete mich, dass alles gut sei und ich mir keine Sorgen mehr um ihn machen müsse. Eine Träne kullerte trotzdem meine Wangen hinunter und als ich durch die umherrennenden Menschen hindurchblickte, konnte ich Aiden entdecken, der seelenruhig unter einem Baum stand und mich und Cosmo eingängig beobachte. Nachdem die Sicht auf ihn kurz von einem Schildträger versperrt wurde, war er jedoch spurlos verschwunden. In der Zwischenzeit hörte ich einen Schrei. Tamara rannte aufs Podest, gefolgt von Emmet, und als ich genauer hinsah, entdeckte ich den leblosen Körper von Dixon. Seine Mutter stand daneben und hielt sich die Hände vor dem Mund, während sie unzählige Tränen vergoss. Mein Vater stand erschrocken neben der Bürgermeisterin. Er hatte sie beschützt, doch für ihren Sohn kam jede Rettung zu spät.

… Ich hörte den Schuss und blieb augenblicklich stehen. Cosmo holte mich jedoch ein und stellte sich zugleich schützend vor mich. Ich blickte zuerst zu Emmet, der wie ich erstarrt stehen geblieben war und Angst verspürte. Wer hat geschossen und wurde jemand verletzt? Ich blickte zugleich aufs Podest, wo mein Dad hätte stehen sollen, doch konnte ich nichts Genaueres erkennen, da die Menschen mit ihren Schildern und Plakaten wild umherrannten und mir dadurch auch meine Sicht versperrten. Ich näherte mich zunächst mit langsamen Schritten dem Podest und dann immer größer und schneller werdenden Schritten. Als ich das Podest endlich erreicht hatte, konnte ich als Erstes den am ganzen Körper zitternden Dixon entdecken, wie er sich hinter dem Podium versteckte. Dann hörte ich Sydney, wie sie um Hilfe schrie und als ich das Podest betrat, musste ich feststellen, dass der Schuss meinen Vater traf, der sich schützend vor die Bürgermeisterin gestellt hatte. Mein Herz brannte vor Trauer und Schmerz. Ich sah Blut, sehr viel Blut! Ich konnte nicht mehr länger hinsehen und drehte mich weg. In der Ferne konnte ich die Deputys sehen, wie sie Logan seine Waffe entrissen und ihm Handschellen anlegten. Logan war der Schütze, der ein Attentat auf die Bürgermeisterin verüben wollte und dabei meinen Dad traf! Inzwischen rannte der alte Woodstock an mir vorbei, zu meinem Dad. Auch Fynn kam hinzu und schien sichtlich schockiert über das Vorgefallene. In meinen Augen war es zu spät. Zuerst verlor ich meine Mutter und nun auch noch meinen Vater. Das war zu viel für mich, doch bevor ich kollabierte, fing Cosmo mich in seinen Armen auf.

Ich öffnete meine Augen und wusste weder wie viel Zeit vergangen war, noch was der Realität entsprach. Ich wusste nur, dass ich mich im Krankenhaus befand und Cosmo zu meiner linken saß und tröstend meine Hand hielt. Um mich herum befanden sich noch weitere Leute: Fynn und sein Großvater, Dixon, sowie Ariana und Luna, die von dem schrecklichen Vorfall gehört haben und sofort herbeigeeilt waren. Sydney bog um eine Ecke, mit einem Kaffeebecher in jeweils einer Hand. Sie überreichte dem alten Woodstock davon einen Becher und kam anschließend zu mir. „Heeey.“, sagte sie einfühlsam zu mir. Sie streichelte mir durchs Haar und danach auch über den Rücken. „Der Arzt ist gerade bei deinem Dad und operiert ihn noch. Er ist noch am Leben Dylan, hörst du?!“ Mein Dad war noch am Leben? Er war wirklich noch am Leben?! Das glich einem Wunder! „Der Schuss hat ihn zwar getroffen, aber zum Glück nur in den rechten Arm. Zum Glück war Bill vor Ort, er hat sofort erste Hilfe geleistet und die Blutung gestoppt.“ Ich warf einen Blick zu dem alten Woodstock, der Sydneys Bericht mit einem Nicken seinerseits bestätigte.
Ariana setzte sich rechts neben mich und legte ebenfalls ihre Hand auf meine: „Dein Vater wird es sicherlich schaffen. Er ist der stärkste Mann den ich kenne.“, sagte sie ermutigend zu mir.
Ich konnte keine aufbauenden Worte mehr hören, ich konnte nur noch beten. Kurze Zeit später hörte ich jedoch erneut Lärm, der diesmal von Emmet ausging: „Was hast du meiner Schwester angetan?! Was hast du ihr gegeben?! Ich mach dich fertig, du Scheißkerl!“
Emmet schritt fuchsteufelswild auf Dixon zu und holte bereits zu einem Schlag aus, als Luna und Cosmo dazwischen gingen. Cosmo hielt Emmet fest, während Luna sich schützend vor Dixon stellte. Dieser wiederum wusste sich selbst nicht mehr zu helfen. „Ich hab ihr gar nichts angetan!“
„Und wieso wurden dann schädliche Pillen in ihrem Körper gefunden?“, fragte Emmet nicht weniger besänftigt. „Jemand hat ihr Drogen verabreicht. Deshalb war sie den ganzen Tag so komisch drauf!“
„Was?!“ Dixon schien sichtlich überrascht. „Emmet, ich schwöre bei Gott, dass ich Tamara keine Drogen gegeben habe. Ich würde ihr doch niemals Schaden zufügen – ich liebe sie!“
Emmet war noch nicht ganz von Dixons Unschuld überzeugt, doch fand er sich vorübergehend mit dessen Aussage ab. Seine Sorge um seine Schwester war größer. Er sah kurz zu mir rüber und da wich dann auch der letzte Funke Wut aus ihm. Wir teilten uns den Schmerz und die Sorge, um einen Angehörigen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging Emmet zurück zu seiner Schwester.
Einige Zeit später – es fühlte sich wie eine Ewigkeit an – kam Dr. Savior aus dem OP-Saal. Er hatte etwas Blut an seinem weißen Kittel und ich erwartete das Schlimmste. Der Chefarzt schaute in die Runde und blieb mit seinem Blick schließlich bei mir haften. Gespannt wartete ich. Cosmo und Ariana standen hinter mir, um für den Fall der Fälle für mich da zu sein. Dr. Savior öffnete den Mund, doch war ich es der sprach: „Er lebt?!“ Dr. Savior atmete einmal kräftig durch und nickte mir zu.
Mir fiel sofort ein Stein vom Herzen. Cosmo klopfte mir glücklich auf die Schulter und natürlich waren auch alle anderen überglücklich. „Ich werde gleich meiner Mum Bescheid geben.“, sagte Dixon. Sydney kämpfte mit ihren Tränen, während Ariana sich vor Freude mit Luna in den Armen lag. Auch Fynn und sein Großvater waren erleichtert und froh, dass mein Dad wieder gesund werden würde. Doch der Schock saß uns allen tief in den Knochen und ich ahnte, dass dieser Tag noch ungeahnte Folgen nachziehen würde.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 7.März 2023!

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Wie was… Ich bin verwirrt. Was hat es mit den anderen Versionen auf sich? Fanden die im Traum statt oder in einer alternativen Realität?

Ich bin so froh, dass keiner gestorben ist. Danke dir Sky :hugs:

Warum hat Logan das getan?

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Die Versionen spiegeln Dylan´s Ängste wieder. Nachdem er ja selber erst kurz vorher dem Tod entrann (als Prokkowitch ihn als Geisel nahm und dann lag er ja zuvor auch schon im Koma). Vor seinem geistigen Auge spiegeln sich quasi mehrere Szenarien ab, die Schlimmste für ihn wäre es natürlich noch ein Elternteil zu verlieren. Dylan hat dem Tod jetzt schon mehrmals ins Auge gesehen und man könnte sagen, er sieht nun überall den „Tod“.

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Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Mister Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Dr. Savior: Arzt; behandelte Dylans Mutter vor ihrem Tod und auch Dylan, als dieser im Koma lag.
Logan: Deputy; feuerte einen Schuss auf einer Demonstration ab und traf dabei Dylan´s Dad.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Φ:Frühlingsfest-69
Die Tage im März schritten stetig dahin und das Frühlingsfest rückte unaufhaltsam näher. Das war aber auch gut so, lenkte es doch viele von uns von dem schockierenden Ereignis bei der Demo ab. Heute war es dann auch endlich soweit und an unserer Schule fand das Frühlingsfest statt – inklusive unserer Theateraufführung „Ein Sommernachtstraum“. Ich war schon irre nervös, aber die Vorfreude war riesengroß! Lediglich Cosmo schien sich nicht auf den heutigen Tag zu freuen. Er wollte mir nicht sagen warum, aber ich hatte den leisen Verdacht, dass es mit unserer Kussszene zusammenhing. Wie ich aus der Sache unbeschadet rauskommen sollte, war mir immer noch nicht klar, aber vielleicht geschah mit mir ja auch nichts – zumindest hoffte ich das.
Ich saß in meinem Zimmer an meinem Schreibtisch und traf die letzten Vorkehrungen für diesen Tag. Vor mir lag ein Blatt Papier und daneben viele Zeichenstifte. Nach langer Zeit hatte ich mich endlich wieder an meine Zeichnungen herangewagt. Ich rollte eine der Zeichnungen zusammen und band es mit einem Gummi fest, als es an meiner Tür klopfte und Cosmos Kopf hereinlugte. „Kommst du?“
„Ich bin gleich unten. Grandpa soll schon einmal den Motor heiß laufen lassen.“, antwortete ich und schickte Cosmo bereits vor. Ich warf einen letzten Blick auf meinen Schreibtisch und entdeckte die Zeichnung, an der ich als Letztes vor meinem Koma gearbeitet hatte. Es war die Zeichnung, die einem wilden Dschungel glich, mit gigantischen Bäumen, fleischfressenden Pflanzen und einem Fluss, dessen Strömung und Strudel tödlich für Menschen waren. Ich hatte die Zeichnung schon fast aus meinem Gedächtnis gestrichen, doch nun wo ich sie sah, begann es in mir zu rattern. Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus. Die Landschaft kam mir vertraut vor, obwohl sie lediglich meiner Fantasie entsprach. So einen Ort gab es nicht wirklich und wenn doch…
„Dylan?!“ Cosmo rief nach mir und riss mich aus meinen Gedanken. Ich rannte die Treppe runter.

Bevor es zur Schule ging, holten wir meinen Dad noch aus dem Krankenhaus ab. Meinen glorreichen Auftritt in der Theateraufführung wollte er sich keinesfalls entgehen lassen. „Ihre Blutwerte sind normal, aber bitte schonen Sie sich auch weiterhin.“, riet Dr. Savior meinem Dad, als wir dessen Krankenzimmer betraten. Der rechte Arm von meinem Dad war eingegipst und er trug eine Schlinge um den Hals, die die schwere Last des Armes abnahm. „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch Sheriff, aber ich würde mich freuen, wenn ich ihre Familie zukünftig nicht mehr in diesem Krankenhaus sehe.“ Dr. Savior zwinkerte meinem Dad amüsiert zu, was mein Dad mit einem Lachen erwiderte.
„Das kann ich Ihnen zwar nicht versprechen, aber ich werde mein Bestes tun, um Sie nicht zu enttäuschen Doktor.“, erwiderte mein Dad. „Ah, da kommt ja auch bereits mein Taxi.“
„Na Phil, kannst du schon wieder auf Verbrecherjagd gehen?“, fragte mein Grandpa ihn freudig.
„Soweit ist es leider noch nicht, aber im Notfall, schlag ich meinen Feind auch mit meinem Gipsarm K.O.“, antwortete mein Dad ihm. „Danke dir Don, dass du auf die Jungs aufgepasst hast.“
„Das hab ich doch gern gemacht. Es sind brave Jungs.“, entgegnete mein Grandpa, woraufhin mein Dad jedoch die Stirn runzelte. Ich blickte pfeifend zur Decke, während Cosmo breit grinste. Dass ich mich dem Verbot meines Dads widersetzte und auf die Demonstration ging, hatte natürlich noch Konsequenzen in Form von Hausarrest. Das die Demo so ausging, konnte ja keiner erahnen.
Logan wurde selbstverständlich verhaftet. Die Beweggründe für seine Tat erfuhr ich auch bald von meinem Dad: „Logan war schon immer recht labil. Er liebt diese Stadt und deren Bewohner und er tritt auch für sie ein, wenn es sein muss, doch sollte es jemand wagen ihnen Schaden zuzufügen, dann hat er sich nicht mehr unter Kontrolle. Der Sheriff vor mir hat dies zum Glück bemerkt, ihn suspendiert und ihn zu einer Therapie geschickt. Zu allen anderen sollten wir sagen, dass Logan versetzt wurde, denn die Bürger sollten keinesfalls Angst vor ihren Gesetzeshütern haben. Vor ein paar Wochen kam dann die Meldung, dass Logan ‚geheilt‘ sei, aber offenbar war das nur eine List seinerseits, denn er hatte davon gehört, was hier gerade vor sich ging. Er wollte die Bürgermeisterin erschießen … Es klingt verrückt ich weiß, aber Logan hat wirklich ein krankhaftes Problem…“
„Dieser Mistkerl kann meinetwegen für immer hinter Gittern versauern.“, schimpfte mein Grandpa.
„Lassen wir das Thema ruhen.“, meinte mein Dad schließlich, als wir gemeinsam im Auto saßen. „Heute ist ein schöner Tag, die Sonne scheint, Bäume und Blumen blühen und wir sind als Familie unterwegs zu dem Frühlingsfest. Ich hoffe es gibt Zuckerwatte, ich lieeeebe Zuckerwatte!“
„Oh ich auch.“, sagte Cosmo sofort, was mich jedoch verwunderte. „Zuckerwatte ist doch was zum Essen, oder?“ Ich nickte lediglich und grinste. Cosmo hatte wieder nur Essen im Kopf.

Unsere Schule war heute kaum wiederzuerkennen. In der Aula gab es eine Ausstellung der neusten Kunstprojekte, in der Sporthalle wussten unsere Tanz- und Ballettgruppen die Besucher zu begeistern, und am Nachmittag fand dann noch unsere Theateraufführung – der Höhepunkt des Tages – im Theatersaal statt. Am feierlichsten ging es jedoch auf dem Schulhof zu, denn dort glich das Frühlingsfest einer Kirmes, wenngleich es auch keinerlei Fahrgeschäfte wie Riesenrad oder Autoskooter gab, dafür aber Spiele wie „Hau den Lukas“ oder „Tortenwerfen“. Es gab verschiedene Stände, an der die Besucher heiße Hotdogs oder süße Zuckerwatten kaufen konnten. Auch mit Schokolade überzogenes Obst gab es, was sogar mich zum Sabbern anregte. Unser Rektor Mr. T hat sogar einen Clown engagiert, der aus Luftballons kleine Tierchen bastelte, die die Kinderherzen höher schlagen ließen. Auf einer Wiese fand gerade ein Hunde-Wettkampf statt, in dem die unterschiedlichen Vierbeiner Hindernisse überwinden mussten, um als Erster ins Ziel zu gelangen.
„Wer wagt sich an den Hammer? Wer will beweisen wie stark er ist?!“, hörte ich Mister Cage laut rufen, der beim „Hau den Lukas“ stand und auf den nächsten Bewerber wartete.
„Ich will!“, rief Cosmo unserem Sportlehrer mit erhobener Hand zu. Wir begleiteten Cosmo und ich war schon sehr gespannt darauf, wie er sich in diesem Spiel so schlug. „Ich muss mit dem Hammer nur da drauf hauen, sehe ich das richtig?“, fragte Cosmo nach und Mister Cage nickte. „Aber wieso heißt das denn ‚Hau den Lukas‘? Wieso nicht ‚Hau den Astronomen‘ oder ‚Hau den Mika‘?“
„Ich hau dich gleich, wenn du nicht zuschlägst.“, sagte Mika grinsend, der plötzlich hinter uns stand.
Cosmo bekam von Mister Cage den Hammer überreicht und er holte zugleich zum Schlag aus. Der Hammer schlug auf den gefederten Kopf zu, der in der Röhre befindende Metallkörper stieg nach oben und traf die Klingel mit Leichtigkeit. „Na, wie war ich?!“, rief Cosmo hocherfreut, während Mister Cage, Mika, mein Dad, mein Grandpa und ich mit offenen Mündern daneben standen.
„Ehrlich mal…, du bei der Polizei und die Verbrecher hätten nichts mehr zu lachen.“, meinte mein Dad verblüfft, während Mister Cage Cosmo seinen Preis überreichte: Ein Essensgutschein fürs „60“.
„Das ist genau das Richtige für unseren Vielfraß.“, sagte plötzlich Ariana, die zusammen mit ihrer Mutter und Luna ebenfalls hinzu trat.
„So Mädchen, genießt das Frühlingsfest, denn schon bald werden wir die Stadt verlassen.“, sagte Sydney und ich warf Ariana einen verwirrten Blick zu. Verlassen? Zogen die Alisters etwa fort?

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 9.März 2023!

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Hatte Cosmo nicht letztens gesagt, dass Neró kein Planet ist, auf dem Menschen leben können? Klingt gerade so, als wenn Dylan ein Bild davon gezeichnet hat.

Ein Schlaraffenland für Cosmo

Das überrascht ihn? Dabei müsste er Cosmo doch inzwischen kennen und auch bisschen was von seinen Fähigkeiten.

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Vielleicht hat sich Dylan´s Dad ja schon länger gedacht, dass Cosmo ein guter Cop wäre, aber es jetzt erst ausgesprochen? Zumindest körperlich könnte Cosmo den Beruf mit Leichtigkeit ausführen, aber ich glaube sein Charakter ist etwas zu kindisch dafür haha.

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Körperlich sind Evos den Menschen doch weit überlegen. Da habe ich kein Zweifel, dass er das packen würde.
Bei dem Kindlichen hat er doch auch schon erhebliche Fortschritte gemacht. Er muss eben lernen, was für Anforderungen und Ansprüche an das Verhalten bei uns Menschen gesetzt werden.

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Heute kommt mein bislang absolutes Lieblings-Kapitel mit Ariana. Ich mag die Dynamik zwischen ihr und Dylan hier so sehr, vor allem mit dem Hintergedanken, wie sie zu Beginn zueinander standen.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Mr. Curt Ainon: Der Leiter der Theater AG;
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

X:Regie-70
Cosmo aß gerade genüsslich seine erste Zuckerwatte und war hin und weg. „Schmecken eure Wolken auch so?“, fragte er, doch niemand beachtete ihn so wirklich. Mein Dad war damit beschäftigt seine eigene Zuckerwatte zu essen und Sydney half ihm freundlicherweise dabei, mein Grandpa unterhielt sich mit Luna, die er heute erst kennenlernte und ich mühte mich mit Ariana ab. Das sie wegzogen stimmte nämlich tatsächlich und irgendwie ließ mich das alles andere als kalt. „Meine Mum hat das beschlossen. Ich will ja eigentlich gar nicht wegziehen.“, erklärte Ariana mir leise.
„Wenn du nicht willst, dann sag ihr das doch. Bald sind Prüfungen, da wäre es doch unsinnig jetzt wegzuziehen.“, meinte ich und konnte meinen Worten selbst kaum Glauben schenken. Wollte ich Ariana wirklich weiterhin in meiner Nähe haben? Das Mädchen, das mir so oft auf den Wecker fiel? Andererseits … sie hat sich gebessert, ist aufgeschlossener und freundlicher geworden.
„Du kennst meine Mum nicht. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es auch durch. Zumal unsere Zeit hier von Anfang an begrenzt war.“, sagte Ariana, die auf mich leicht traurig wirkte. Ihr Umzug gab für mich keinen Sinn, weshalb ich vermutete, dass da mehr dahinter steckte.
„Hat der Umzug was mit Luna zu tun?“, harkte ich etwas genauer nach.
Ariana antwortete mir sofort: „Nein, mit Luna hat das rein gar nichts zu tun. Es geht eher um meine Mum, sie möchte das wir uns einen neuen Wohnort suchen und das am besten noch sehr weit weg.“
„Das verstehe ich nicht.“, erwiderte ich verwirrt und kratzte mich dabei am Kopf.
„Tut mir Leid, aber ich kann dir wirklich nicht mehr dazu sagen. Wir ziehen in den Ferien um und damit ist die Sache geritzt.“, sagte Ariana nun entschieden, wenn ich ihr dies auch nicht abkaufte. „Ich begebe mich jetzt mal zum Bühneneingang, um die Aufführung für später vorzubereiten. Kommst du später nach?“ Ich nickte und Ariana schlenderte über den Schulhof ins Schulgebäude.
„Boah geil, dort gibt es Torten zu essen!“, rief Cosmo plötzlich hellauf begeistert und rannte an den Stand, wo es die Torten zu werfen gab. Eines der „Opfer“ war unser lieber Lehrer Dr. Tibbet.
„Halt warte, Cosmo!“, rief mein Grandpa und pfiff ihn zugleich zurück. „Die Torten sind nicht zum Essen, sondern zum Werfen. Damit könnt ihr Schüler euch an euren Lehrern rächen, zum Beispiel.“
„Nur zu, wer hat noch nicht, wer will noch mal?!“, rief Dr. Tibbet, dessen Kopf aus einem Loch in der Wand herausguckte. An seinem Bart klebte bereits etwas Sahne, aber ansonsten sah er noch sehr kalorienarm aus. „Na Jungs, seid ihr zu feige eurem Geschichtslehrer mit Torten zu bewerfen?“
„Also ich werfe nicht mit Torten. Dazu sind die mir zu schade.“, meinte Cosmo betrübt.
„Aber ich möchte.“, sagte ich entschieden und stellte mich vor Dr. Tibbet auf, der mir bereits einen herausfordernden Blick zuwarf. „Ich zeig keine Gnade!“ Ich holte aus und warf die Torte im hohen Bogen meinem Lieblingslehrer ins Gesicht. „Das war ein Volltreffer!“, rief ich begeistert.
Dr. Tibbet war übersät mit Sahne, die er sich jedoch genüsslich mit der Zunge abschleckte. „Das … war wirklich … ausgezeichnet … und nebenbei gesagt auch … köstlich.“
„Noch ein guter Kandidat für die Polizei. Zumindest triffst du dein Ziel.“, meinte mein Dad erfreut.

Auch Cosmo, Luna und ich begaben uns kurze Zeit später zum Bühneneingang. Auf dem Weg dorthin, kamen wir noch an einem Werbeplakat für unser Theaterstück vorbei, auf dem alle Hauptdarsteller gelistet waren:

Dylan Winter Demetrius, der junge Höfling
Cosmo Winter Lysander, der Edelsmann
Luna Alister Hermia, Tochter des Egeus
Tamara Harding Helena, Freundin von Hermia
Emmet Harding Theseus, Herzog von Athen
Joyce Price Hippolyta, Königin der Amazonen
Jens Hudge Egeus, der Adelige
Dixon Waller Oberon, König der Elfen
Mika Stone Puck, Hofnarr Oberons

Vorm Bühneneingang wartete dann ein unerwartetes Hindernis auf uns: „Dein Ernst?“, fragte ich den Jungen, der uns den Weg versperrte. Es war derselbe Junge, der mich an Halloween und an Silvester nach einem Passwort fragte. Beide Male wusste ich es jedoch nicht – so auch heute.
„Zutritt nur, wenn ihr das richtige Passwort kennt. Befehl von Mr. Ainon.“, entgegnete der Junge.
Ich rastete innerlich aus und stampfte mit den Füßen auf. „Das Passwort lautet: Vorhang auf!“ Ich drehte mich überrascht um, denn es war Cosmo, der das Passwort offensichtlich zu kennen schien. „Was? Mr. Ainon hat uns das doch in seiner E-Mail geschrieben.“
„Das erklärt so manches, denn so etwas besitze ich nicht.“, gab Luna stirnrunzelnd von sich.
„Ich hab die E-Mail gar nicht geöffnet, da ich dachte, dass Mr. Ainon nur wieder davon schwärmte, wie großartig er sich doch fand.“, sagte ich, während uns der Junge gewähren ließ. „Doch ich bin erstaunt. Ich wusste nicht einmal, dass du eine E-Mail-Adresse hast, Cos.“

„Also schön, bis zur Theateraufführung haben wir noch eine Stunde!“, rief Mr. Ainon uns allen hinter der Bühne zu. „Cosmo, was ist das?“, fragte er, als er Cosmo in seinem Kostüm sah. „Wieso trägst du eine Maske? Die stand doch gar nicht im Drehbuch.“
„Oh doch Mr. Ainon.“, antwortete Ariana ihm. „Erinnern Sie sich nicht? Ich hab Sie am Telefon doch gefragt, ob das mit der Maske in Ordnung ginge und Sie haben ja gesagt. Ich dachte nämlich, dass das seine Rolle mystischer und anmutiger wirken lässt.“
Mr. Ainon schüttelte den Kopf und sagte: „Ariana, Sie sollen doch nicht denken, dass ist nicht ihre Aufgabe. Vergessen Sie nicht, ICH bin hier der Regisseur!“
Mr. Ainons Ego war ja schon immer recht beachtlich, doch heute schien es seinen Höhepunkt zu erreichen. Als ich jedoch sah, wie betrübt Ariana wirkte, erteilte ich ihr erstmals ein Lob: „Mr. Ainon ich schwöre Ihnen, Ariana leistete wirklich hervorragende Arbeit, als Sie ihren Asthma-Anfall hatten. Sie hat mir auch bei meinen Textpassagen weitergeholfen und sie hat…“
Ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn Mr. Ainon unterbrach mich: „Nein ich gebe zu, für einen Augenblick hatte ich schon angefangen an mir selbst zu zweifeln, aber meine hervorragende Arbeit als Regisseur hat sich am Ende dann doch bezahlt gemacht. Oh Ariana, seien Sie so gut, machen Sie sich nützlich und bringen Sie mir einen extrastarken Kaffee, keine Milch, die vertrag ich aufgrund meiner Laktoseintoleranz nicht, aber bitte mit vier Teelöffel Zucker, ja?!“
„Aber Mr. Ainon, ich bin nicht ihre…“, entgegnete Ariana, doch auch sie wurde unterbrochen.
„Ariana, Sie sollen nicht diskutieren, sondern nur meine Anweisungen befolgen!“ Mr. Ainons Worte fühlten sich sicherlich wie Messerstiche in Arianas Magengrube an. Ich sah ihr entsetztes und trauriges Gesicht, als sie uns allen den Rücken kehrte und von der Bühne stürmte.
Ich rannte Ariana hinterher, denn Mr. Ainons Verhalten ihr gegenüber war völlig indiskutabel. „Ariana warte!“, rief ich ihr im Schulkorridor hinterher. „Der Kerl hält sich für einen Theatergott, aber das ist er nicht. Er hat bloß Schiss, dass irgendjemand merkt, dass er es nicht ist.“
„Nein verdammt.“, fluchte Ariana. „Ich reiß mir wirklich den Hintern auf, dass dieses Theaterstück ein Erfolg wird und wie wird es mir gedankt? Indem ich Kaffee mit viel Zucker serviere!“
„Wieso ist dir das eigentlich so wichtig?“, fragte ich nun genauer.
Ariana blieb endlich stehen und drehte sich zu mir, sodass ich in ihr trauriges Gesicht blicken konnte. Aus irgendeinem Grund hatte sie nun etwas sehr Verletzliches an sich. „Es hat mit meinem Dad zu tun, verstehst du? Mein Dad war Theaterschauspieler mit Leib und Seele. Ich wollte in seine Fußstapfen treten, aber meine Schauspielkünste … naja sagen wir mal, sie sind bescheiden. Ganz im Gegensatz zu dir, denn du bist wirklich überraschend gut.“
„Danke, aber das Gleiche trifft auch auf dich zu.“, entgegnete ich schmunzelnd.
„Wenn schon nicht auf der Bühne, wollte ich wenigstens hinter der Bühne mein Bestes geben, deshalb hab ich mich so reingehängt und mich um alles gekümmert. Mein Dad sollte stolz auf mich sein…“ Ariana wich meinem Blick aus, denn die Trauer um ihren Dad packte sie. Der Verlust eines geliebten Menschen hinterließ auf ewig Narben, dass wusste ich nur allzu gut.
„Ariana.“ Ich nahm meine Freundin – und ja das war sie inzwischen tatsächlich – bei den Händen und richtete tröstende Worte an sie: „Dein Dad ist sicher ganz stolz auf dich und wird dir zugucken, egal wo er sein mag. Wir brauchen dich bei dem Stück. Der Kerl da drinnen ist doch ein Idiot, aber da stehst du doch locker drüber. Ich meine, du bist Ariana, das Mädchen mit der bissigen Zunge.“ In Arianas Gesicht zauberte sich ein Lächeln, das ich mit einem breiten Grinsen erwiderte. „Und jetzt komm, bevor Mr. Ainon noch einen Zusammenbruch erleidet, weil sein bester Darsteller fehlt.“
„Ich hoffe sehr, dass du nicht dich damit meinst.“, sagte Ariana schmunzelnd.

Das FINALE von PART III im Doppelpack: Am Samstag, den 11.März 2023!

2 „Gefällt mir“

Das großartige Finale von einem mehr als turbulenten Part 3! Viel Spaß beim Lesen!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna.
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara. Wird von Mika immer „Caterpillar“ genannt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Luna Alister (N:Evo-900): Wie Cosmo ein Evo vom Planeten Neró. Sie lebte einst bei Ariana und ihrer Mutter Sydney.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet; führt eine Beziehung mit Dixon.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Dixon Waller: Mitglied der Basketball-Schulmannschaft und Sohn der Bürgermeisterin, die nur wenig Zeit für ihren Sohn erübrigt; führt eine Beziehung mit Tamara.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und Mitglied der Basketball-Schulmannschaft. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“ und er steht auf Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Durch Zufall erfuhr sie, dass Dylan auf Jungs steht. Sie schwärmt für Mika.
Mister Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.
Mr. Curt Ainon: Der Leiter der Theater AG.
Gina Stone: Mutter von Mika.
Frau Harding: Die Mutter der Zwillinge. Sie und ihr Mann ließen sich scheiden, nachdem sich ihr Mann als homosexuell bekennte.
Herr Harding: Der Vater der Zwillinge ist homosexuell, weshalb er sich auch von seiner Frau scheiden ließ. Er lebt zusammen mit seinem Lebensgefährten an einem anderen Ort.
William „Bill“ Woodstock: Ein alter Farmer und Großvater von Fynn.
Fynn Woodstock: Enkelsohn von Bill; geht an die gleiche Schule wie Dylan.
Aiden: Deputy
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

Ψ:Sommernachtstraum-71
Endlich begann die Show! Mr. T, unser Rektor, stand auf der Theaterbühne und hielt eine Ansprache: „Sehr geehrten Eltern, liebe Schüler, Freunde und Bekannte, ich schätze mich überglücklich Sie heute alle hier auf unserem alljährlichen Frühlingsfest begrüßen zu dürfen!“ Der Saal war gerammelt voll und bei mir machte sich so langsam die Panik breit. In wenigen Minuten startete unsere Aufführung und dann würde ich auf der Bühne stehen, während mich an die 150 Menschen angafften. Was hatte ich mir da nur angetan? Aber ich bin ja selber schuld. Eigentlich wollte ich nur Emmet nahe sein und nun … spielte er nicht einmal die zweite männliche Hauptrolle.
„Geht es dir auch wirklich gut?“, hörte ich ihn in der Garderobe fragen, während er neben seiner Schwester Tamara stand, die sich vor einem Spiegel noch ihr Gesicht puderte. Emmet trug bereits sein Herzogkostüm und sah darin elegant und seeehr attraktiv aus!
„Wie oft denn noch, Bruderherz? Mir geht es gut!“, antwortete Tamara ihm leicht gereizt. „Jetzt hör auf zu nerven. Du bist der Erste, der auf die Bühne muss. Na los, worauf wartest du noch?“
Emmet spurtete los und ich sah, wie Tamara einmal kräftig durchschnaufte. In einem anderen Eck der Garderobe stand Dixon, der ebenfalls besorgte Blicke zu ihr warf. Tamara stand bei der Demo zwar unter Drogeneinfluss, aber dass sie sich von Dixon trennte, das hat sie dennoch ernst gemeint. Wer ihr die Drogen verabreicht hat, konnte sie jedoch keinem sagen, da sie es schlicht und ergreifend nicht wusste. Vor ein paar Tagen hörte ich sie noch sagen, dass die Pillen ihr jemand ins Getränk gemischt haben muss, als sie mit Joyce, Ariana, Luna und den anderen Mädchen im Sportunterricht war. Denn am gleichen Tag war auch die Demo, auf die sie anschließend gegangen ist.
„Sag mal, wartest du auf eine Extraeinladung?!“ Ariana riss mich aus meinen Gedanken und schaute mich mit solch großen Augen an, als wäre ich nicht ganz dicht in der Birne. „Dein Einsatz Dylan! Du musst auf die Bühne! Bitte gib dein Bestes, denn laut Mr. T befindet sich heute sogar ein Talentscout unter den Schaulustigen.“
Ich nickte und ging auf die Bühne, wo nun alle Augen auf mich gerichtet waren. Jens, der den Adeligen Egeus darstellte, sprach als Erstes zu mir: „Ah da ist ja mein junger Höfling. Demetrius, ich habe dich bereits erwartet. Ich habe beschlossen, dass du meine Tochter zur Frau nimmst.“
„Aber Vater, bitte, sei doch vernünftig.“, sagte Luna in der Rolle der Hermia. „Ich liebe Demetrius nicht, genaugenommen … wird kein Mann auf dieser Welt je mein Herz besitzen können.“
„Wie soll ich das denn bitte verstehen?“, fragte Jens als Egeus und schaute dabei sehr verwirrt.
Nun war ich mit meinem Dialog an der Reihe. Zuerst glaubte ich keinen Ton aus mir hervor zu bringen, doch dann sprudelte es nur so aus mir heraus, als hätte ich nie anderes gemacht als zu schauspielern. „Was ihre Tochter Ihnen damit wohl sagen möchte ist, dass sie sich nicht zu Männern hingezogen fühlt, sondern zu ihresgleichen Geschlecht – den Frauen.“
„Das darf ja wohl nicht wahr sein! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?! Das ist ein Skandal!“ schrie Jens als Egeus auf der Bühne seine Tochter an. „Das werde ich nicht so hinnehmen. Ich werde unverzüglich Herzog Theseus aufsuchen, der wird dir Anstand einbläuen und dich wieder auf den rechten Pfad bringen. Also sowas hab ich ja noch nie erlebt.“
Jens stampfte von der Bühne und Hermia und Lysander standen sich nun allein gegenüber. „Es tut mir Leid.“, sagte ich mitfühlend zu ihr. „Ich hab deinen Vater noch nie so erlebt…“
„Ist schon in Ordnung. Früher oder später, hätte ich ihm ohnehin die Wahrheit sagen müssen.“, meinte Luna als Hermia zu mir, während sie betrübt zum selbstgebastelten Himmel hinaufblickte. „Demetrius…, bitte verzeih, dass ich dich in die Sache mit hineingezogen habe.“
„Du musst dich nicht entschuldigen Hermia, nicht dafür.“, sagte ich und reichte ihr meine Hände. „Ich…, ich muss gestehen…, ich bin ohnehin schon längst in jemand ganz anderes verliebt.“ Hermia warf mir nun einen neugierigen Blick zu. Ich schämte mich, wandte mich von ihr ab und dann dem Publikum zu. Ich musste mich zwar auf meinen Text konzentrieren, aber ich konnte trotzdem die ein oder andere bekannte Person im Publikum erhaschen: Sydney, Herr und Frau Harding, Fynn und seinen Großvater, die Mutter von Mika, sowie natürlich meinen Grandpa und meinen Dad, der mit stolzen Augen zu mir aufsah. „Ich weiß, es ist verboten und falsch, aber soll ich meine Gefühle dennoch ignorieren?!“, rief ich quer durch den Raum. „Ich … liebe Lysander und das schon seit einer sehr langen Zeit.“
Luna legte als Hermia ihre Hand auf meine Schulter und lächelte mich an. Wir wollten dem Publikum vermitteln, das alles gut werden würde, trotz der vielen Steine, die noch auf unserem langen und beschwerlichen Weges lagen. Dann gingen wir von der Bühne, wo sich zugleich die nächste Szene zwischen Egeus und Theseus, in dessen Palast abspielte.
„Na waren wir toll, oder ausgezeichnet?“, fragte Luna Ariana zugleich hinter der Bühne.
„Ihr ward wirklich fabelhaft. Da kamen wirklich Emotionen rüber.“, antwortete Ariana glückselig.
Inzwischen trat Joyce in ihrem Kostüm als Hippolyta hinzu. Sie hatte jeden Augenblick ihren nächsten Auftritt, an der Seite von Theseus. Doch zuvor richtete sie noch ein paar Worte an uns: „Ihr ward wirklich prima. Das ist mein voller Ernst und es tut mir Leid, dass ich so eine dumme Kuh war. Ihr habt die Geschichte zu etwas wirklich Großartigen gemacht und ich bin euch so dankbar, dass ich trotz alledem noch ein Teil davon sein darf.“ Luna und Ariana lächelten, denn sie fühlten sich von Joyce Kompliment sehr geschmeichelt. Danach richtete sie auch noch ein paar Worte an mich: „Dylan, auch bei dir muss ich mich entschuldigen. Das ich dich erpresst habe war nicht nur fies und gemein, sondern auch dumm, denn dadurch hätte ich beinahe einen sehr guten Freund verloren. Ich war blind vor Liebe wegen Mika und merkte gar nicht, dass ich die große Liebe schon längst gefunden hatte.“ Joyce warf einen Blick auf die Bühne, wo sich Jens als Egeus mit Emmet als Theseus unterhielt. „Jens ist so wundervoll, er trägt mich auf Händen und liebt mich so wie ich bin und ich liebe ihn.“ Ich nickte zufrieden und verzieh Joyce. Für mich war die Erpressung ohnehin schon längst Schnee von gestern. Jedoch machten mich ihre Worte leicht traurig, da sie nun das Glück der Liebe genießen durfte, während ich noch immer mit gebrochenem Herzen umherrannte. Joyce bemerkte mein Verhalten und sagte: „Ich weiß ich bin blond, aber darf ich dir dennoch einen Tipp geben? Versteck dich nicht mehr länger. Du bist ein wunderbarer Junge und der Kerl, der dich nicht will, hat dich auch nicht verdient. Dein Glück ist in greifbarer Nähe, du musst nur dein Hände ausstrecken.“ Ich bedankte mich bei Joyce ganz herzlich für ihre Worte und wir umarmten uns sogar, als Ariana wieder wie ein wildgewordener Stier dazu kam und Joyce auf die Bühne jagte.

Es war ein gelungener Auftritt, von allen die sowohl auf der Bühne, als auch hinter der Bühne standen. Das Finale von „Ein Sommernachtstraum“ rückte unaufhaltsam näher und ich wurde zunehmend nervöser. Ich warf einen Blick auf die Bühne, wo Theseus Hermia und Helena seinen Segen gab, während Hermias Vater Egeus vor Wut auch weiterhin schäumte, sich dem Herzog aber nicht widersetzen wollte. „Ihr habt meinen Segen und den Segen aller Athener. Gehet hin in Frieden und das Glück sei auf eurer Seite!“ Hermia und Helena schienen sichtlich glücklich und küssten sich. Ein Raunen ging durch den Saal. Einige Zuschauer waren sichtlich erfreut, überrascht und nur ganz wenige waren so schockiert und angewidert, dass sie den Saal klammheimlich verließen.
„Was für Neandertaler.“, sagte Mika zu mir, als er sich zu mir gesellte und die herausstürmenden Zuschauer entdeckte. Ich zuckte vor Schreck zusammen. „Ganz ruhig, das ist nur Lampenfieber, du machst das schon. Du bist der geborene Küsser. Ich weiß das … du erinnerst dich – unser Ausflug in die Berge?“ Mika zwinkerte mir amüsiert zu, dabei war dieses Ereignis das Letzte, an das ich erinnert werden wollte. Den unfreiwilligen Kuss mit Mika damals, hatte ich schon so gut wie verdrängt.
Nach fünf weiteren qualvollen Minuten bildeten sich auf meiner Stirn bereits Schweißperlen, die Ariana mir nur widerspenstig entfernte, um nicht völlig durchnässt die Bühne zu betreten. „Jetzt reiß dich zusammen Dylan, denn wenn du die Kussszene vergeigst, dann trete ich dir so dermaßen in den Hintern, dass du nie wieder anständig sitzen kannst!“ Ich nickte lediglich, als würde ich ihr die Erlaubnis dazu geben. Ich spürte meinen Puls rasen. Ich war natürlich nicht deswegen nervös, weil ich Cosmo küssen musste, denn das hatte ich ja jetzt bereits mehrere Male, sondern weil es das erste Mal live vor so vielen Leuten war – darunter auch mein Dad, der mit meiner Homosexualität noch immer nicht ganz klar kam. Hinzu kam die Gefahr, dass ich erneut in ein tiefes Koma fallen könnte, aus dem ich dieses Mal vielleicht nicht mehr erwachte. „Mach dir keine Sorgen Dylan, du wirst nicht ins Koma fallen.“, sagte Ariana plötzlich zu mir und auf die Frage hin, woher sie denn das wissen wolle, antwortete sie: „Ich weiß es ganz einfach. Vertrau mir … nur diese eine Mal!“
Obwohl meine Beine zitterten und mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, die Bühne zu betreten, hatte ich keine andere Wahl mehr. „L-Lysander, endlich hab ich dich gefunden! Ich hab dich bereits überall gesucht, sogar im Wald des Elfenkönigs Oberon.“, sagte ich meinen Satz schließlich mit leicht nervöser Stimme auf, während das Publikum gespannt seine Blicke auf mich richtete.
„Ich hörte, dass du mich gesucht hast, aber ich glaubte es nicht.“, erwiderte Cosmo mit tiefer Stimme als Lysander, der wie geplant eine Maske im Gesicht trug, die lediglich seinen Mund freigab. „Warst du es nicht, der behauptete, es sei falsch sich in das gleiche Geschlecht zu verlieben?“
„Das war ich, du hast Recht.“, sagte ich und so langsam strömte neue Energie durch mich hindurch, die mir die nötige Kraft für den Schlussakt gab. „Doch bist du nicht auch der Meinung, dass sich ein jeder mal irren darf. Es ist nicht falsch, sich in dasselbe Geschlecht zu verlieben, sondern falsch zu denken, dass es falsch sei. Ich will mich nicht mehr vor aller Welt verstecken, weder hier, noch dort draußen!“ Ich betonte meine letzten Worte extra, denn sie standen so nicht im Drehbuch und das wussten meine Klassenkameraden hinter der Bühne ganz genau. Ich wollte mich dadurch endlich bei allen outen und allem Anschein nach, hatten sie es verstanden. Genaugenommen … wussten es ja die Meisten bereits. Ariana wusste es natürlich, Emmet sowieso, Tamara wusste es von ihrem Bruder, Joyce als sie mich und Ariana belauscht hatte und Mika … keine Ahnung wo der gerade steckte, denn ich konnte ihn nirgends entdecken, aber auch er wusste es vermutlich schon längst. Lediglich Dixon und Jens hatten noch keine Ahnung. Ihre Gesichter waren köstlich. Erst verstanden die Beiden nur Bahnhof, dann klappte ihnen der Mund ganz weit auf, dann sahen sie sich gegenseitig erschrocken an, während die Mädels neben ihnen sich köstlich zu amüsieren schienen und kicherten.
Doch the Show must go on und so trat ich näher an Lysander. „Ich war noch nicht bereit für diese Erfahrung, aber nun bin ich es und ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen, weil ich dich liebe. Mein Herz klopft wie verrückt, wenn ich dich sehe und ich möchte nur bei dir sein – für immer und ewig.“ Ich legte meine Arme um Lysander, der unter seiner Maske Tränen vor Glück vergoss. Ich fand die Maske etwas dämlich und hinderlich, dennoch beugte ich mich ganz langsam vor, schloss meine Augen und schenkte meinem Lysander einen innigen Kuss auf seine Lippen.

Ω:Abschied-72
Der Kuss war sehr feucht, aber auch unglaublich schön und leidenschaftlich. Das war eindeutig der beste Kuss mit Cosmo, den ich je mit ihm hatte! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass es nicht Cosmo war, der den Lysander spielte, aber das konnte ja gar nicht sein … äh … oder…?
Ich löste den Kuss und das Publikum klatschte vor Begeisterung und bei so viel Leidenschaft. Ich war völlig irritiert und überwältigt von diesem Kuss, dass mir erst kurze Zeit später bewusst wurde, dass ich gar nicht ins Koma gefallen bin. Lysander rannte bereits von der Bühne und eigentlich sollte ich ihm folgen, doch warf ich einen letzten Blick zu meinem Dad, der zufrieden und stolz lächelte.
„Wo ist Lysander…, äh ich meine Cosmo?“, fragte ich wenige Sekunden später hinter der Bühne, während Mika schwer gestresst an mir vorbei hüpfte um als Puck die Aufführung zu beenden.
„Ich bin hier.“, sagte Cosmo, der bis auf seine Maske, noch sein komplettes Kostüm trug. „Ich muss dir etwas Wichtiges sagen…“
„Was denn?“, fragte ich verwirrt, doch erhielt ich keine Antwort darauf, denn plötzlich trat Jens zu uns, der mir für meinen Auftritt und mein Outing Respekt zollte.
„Finde ich sehr mutig von dir.“, lobte er mich. „Dixon würde dir sicher dasselbe sagen, trotz seiner dummen Sprüche, aber lass dir die nicht so zu Herzen gehen. Ihm geht es gerade nicht so gut. Die Trennung von Tamara nimmt ihn mit und seine Mutter erschien heute auch wieder einmal nicht.“
Kurz darauf hörte ich das Publikum laut klatschen. Mika verbeugte sich als Puck vor ihnen, ehe er die Bühne auf der anderen Seite verließ. Nun ging es Schlag auf Schlag, denn alle Darsteller mussten noch einmal raus, um sich vor dem Publikum zu verbeugen. Dabei hielten wir uns an den Händen und wie könnte es anders sein, hielt ich in der linken Hand Cosmo und in der rechten Hand Emmet.
Hinter der Bühne ging das Drama jedoch weiter… „Tut mir Leid Ariana, aber mein Asthma wird nicht besser, deshalb werden Sie für mich auf die Bühne gehen müssen.“, sagte Mr. Ainon, der schwer angeschlagen zu sein schien. „Machen wir uns doch nichts vor. Im Grunde ist es doch ohnehin ihre Vorstellung gewesen. Dies war ihr Abend und Sie sollten dafür auch den Ruhm ernten.“
„Aber Mr. Ainon, ich…“ Ariana fühlte sich völlig überrumpelt, aber ausnahmsweise musste ich dem alten Spinner mal Recht geben. Es war Arianas Verdienst, dass die Vorstellung so ein Erfolg wurde und dafür sollte sie sich auch feiern lassen. Schließlich ging Ariana auf die Bühne, wo sie von Mr. T als Regisseurin vorgestellt wurde und einen Strauß Blumen überreicht bekam. Das Publikum klatschte auch ihr Beifall und in der Ferne konnte ich ihre Mutter sogar jubeln hören.
„Na das war ja was.“, sagte Mika, der wie so oft angeschlichen kam und plötzlich neben mir stand.
„Wie machst du das eigentlich immer?“, fragte ich ihn perplex.
„Was denn?“
„Wie aus dem Nichts aufzutauchen. Ich bemerke nie, wenn du in meiner Nähe bist.“, antwortete ich.
„Das hab ich bei unserem Kuss auch gemerkt.“, sagte Mika, woraufhin er rot anlief und ich meinen Mund speerangelweit aufriss. „Hey, guck mich nicht so an. Das war ganz allein Arianas Idee. Sie schlug vor, dass Lysander eine Maske tragen sollte, damit bei der Kussszene niemand bemerkte, dass nicht mehr Cosmo der Lysander ist, sondern ich.“
Ich schlug mir innerlich einen Hammer auf den Kopf. „Und ich dachte mir noch, seit wann Cosmo so eine tiefe Stimme hat. Ich dachte, er hat seine Stimme mal wieder verstellt, was er als Evo ja leicht kann. Das … wow Moment … du warst Lysander … ich hab DICH geküsst?!“
„Oh ich glaube meine Mum wartet bereits auf mich. Ich muss weg!“ Ehe ich mich versah, rannte Mika um die nächste Ecke. Ich konnte jedoch noch einen letzten Blick auf sein rotgewordenes Gesicht werfen und aus irgendeinem mir unempfindlichen Grund, zauberte mir dies ein Lächeln ins Gesicht.

Ich zog gerade die Tür hinter mir zu, nachdem ich vom Bühneneingang auf den Schulkorridor trat, als Mister Cage und Miss Giggles Arm in Arm und turtelnd an mir vorbei gingen. Ich schaute wohl sehr verdutzt, denn die Beiden hielten an und erklärten sich: „Cooper ist so stark und ein Bild von einem Mann!“, schwärmte Miss Giggles, woraufhin ich mich selbst ertappte, wie mir dieses Aufeinandertreffen peinlich wurde. „Ich gebe ja zu, dass ich ein bisschen für Curt geschwärmt habe, aber als er sich vor mir als homosexuell outete, da brach das Kartenhaus schnell in sich zusammen.“
„Da hat sich das Warten doch gelohnt.“, meinte Mister Cage, der mir zuzwinkerte, ehe er mit Miss Giggles weiterging. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie er an Valentinstag im „Dinner for Two“ hinter einer Hecke auf der Lauer lag und Miss Giggles und Mr. Ainon nachspionierte.
„Waren das gerade nicht…?“, fragte Ariana mich, die nun ebenfalls den Bühneneingang verließ.
„Ja waren sie und es ist besser wenn du nicht frägst. Zu viele Details würden Übelkeit bei dir hervorrufen.“, antwortete ich sarkastisch. „Da du eh wegziehst, wird dir das ohnehin egal sein.“
„Wir werden aber nicht wegziehen!“, rief auf einmal Sydney mit einem strahlenden Lächeln, die mit meinem Dad und meinem Grandpa im Gang auf uns zukam. „Nach reiflicher Überlegung … und guten Zuspruch seitens Phils, habe ich beschlossen, dass wir hier bleiben werden!“
„Wirklich? Oh mein Gott, das ist ja toll!“, rief Ariana, die ihrer Mutter vor Begeisterung in die Arme sprang. „Das muss ich gleich Luna erzählen. Wo ist Luna überhaupt?“
„Ich dachte sie wäre bei dir.“, entgegnete Sydney verwirrt.

Nachdem Luna hinter der Bühne unauffindbar war, teilten wir uns auf, um nach ihr zu suchen. Ariana und ihre Mutter suchten im Schulgebäude nach ihr, mein Grandpa auf dem Parkplatz, indes Cosmo, mein Dad und ich uns im Schulhof nach ihr umsahen. Wir kamen jedoch nicht sehr weit, da Cosmo großen Hunger nach einem Hotdog verspürte. „Heißer Hund? Ihr Menschen verarbeitet sogar eure Haustiere zu Würstchen?!“, stellte Cosmo schockiert fest.
Über uns befand sich der Sternenhimmel und als ich mich weiter umsah, entdeckte ich in der Nähe eines Lagerfeuers die Familie Harding. Sie wirkten allesamt glücklich. Emmet hatte ein breites Lächeln im Gesicht und umarmte seinen Dad sogar! Das war nun doch ein wenig seltsam, denn mit dem Outing seines Vaters kam er schließlich lange Zeit nicht klar. Herr Harding entdeckte mich schließlich und winkte mich zu ihnen rüber. Ich zögerte, mein Dad unterhielt sich mit Cosmo über Hotdogs, also folgte ich dem Wink von Herr Harding und stolzierte zu ihnen rüber.
„Dylan, schön dich wiederzusehen.“, sagte Herr Harding erfreut, während Emmet den Augenkontakt mit mir vermied. „Hast du schon die tolle Neuigkeit gehört? Emmet wurde gerade eben ein Platz an einer renommierten Theaterschule angeboten. Der Talentscout, der heute Abend im Publikum saß, war so beeindruckt von ihm, dass er ihn gleich nach den Frühlingsferien zu sich einlud.“
Als ich die Neuigkeit hörte, freute ich mich natürlich für Emmet, denn dies war für ihn eine einmalige Gelegenheit, doch als Emmet mir endlich in die Augen sah, wurde mir bewusst, dass er dann für immer fort sein würde. „Oh, ich bin so stolz auf unseren Emmet.“, sagte Frau Harding begeistert, aber auch weinerlich und drückte ihrem Sohn einen feuchten Kuss auf die Wange.
„Mum bitte, das ist doch voll peinlich.“, sagte Emmet und rieb sich seine Wange trocken.
„Du kannst ruhig mal stolz auf dich sein, kleiner Bruder.“, sagte Tamara. „Doch ich werde dich vermissen. Wen soll ich denn jetzt den ganzen Tag über mit Zayn Malik vollschwärmen?!“
Die Hardings unterhielten sich ein wenig untereinander, auch darüber, dass Emmet zu seinem Vater und dessen Lebenspartner zog, was sicherlich ein gewagter Schritt für Beide darstellte. Ein neuer Lebensabschnitt öffnete sich für Emmet. Irgendwann wurde Emmet ruhig und wir standen uns schweigsam gegenüber. Ich wollte ihm viel Glück und alles Gute wünschen, doch brachte ich keinen Ton aus mir heraus. Stattdessen drehte ich mich um und ging davon. Das war zwar dumm, aber Emmet rannte mir hinterher und hielt mich am Arm fest. „Keine Abschiedsworte?“
„Tut mir Leid, aber ich bin nicht sonderlich gut in sowas.“, erklärte ich ihm betrübt.
„Ich eigentlich auch nicht.“, sagte Emmet. „Ich werde die Schule hier ganz sicherlich nicht vermissen – dich schon. Du warst der einzige wirkliche Freund für mich hier, Dylan. Dafür danke ich dir! Du hast mich manchmal zwar ziemlich wütend gemacht…, aber du hast nie böswillig gehandelt. Außerdem … hast du versucht, deine Taten immer wieder ungeschehen zu machen. So auch heute…“ Emmet zog ein Blatt Papier aus seiner Jackentasche. Es war die Zeichnung, die ich heute Nachmittag mit hierher brachte und sie später heimlich in Emmets Spind legte. „Das ist doch von dir, oder?“, fragte Emmet, der mich nun freundlich anlächelte. „Ich kenne keinen Anderen, der so gut zeichnen kann wie du. Das Bild ist wirklich schön…, es gefällt mir.“
„Ich war es dir auch schuldig, das zu zeichnen.“, sagte ich und warf selber noch einmal einen Blick auf die Zeichnung, auf dem ein schöner Schmetterling zu sehen war. „Ich hab dich damals als Raupe gezeichnet, weil ich gesehen habe, dass Eigenschaften in dir schlummern, die sich noch nicht völlig entfaltet haben. Du wusstest nicht wer du bist und in welche Richtung es dich treibt, aber über die Jahre hinweg hast du dich weiterentwickelt. Ich weiß, das klingt alles sehr poetisch, aber nun kennst du deinen Weg und du bestreitest ihn, mit Leichtigkeit und Freude. Für dich wird sich alles zum Guten wenden, wenngleich es vielleicht noch etwas Zeit in Anspruch nehmen mag.“
Emmet schaute mich erstaunt an, dann lächelte er erneut, sah sich den Schmetterling noch einmal an und umarmte mich hinterher. Es sollte die letzte Umarmung mit ihm sein und ich musste mich sehr zusammenreißen, dass ich nicht wieder zu Heulen anfing. „Wir werden uns wiedersehen. Ich komm euch besuchen.“, sagte Emmet tröstend. „Dürfte ich dich trotzdem noch um einen Gefallen bitten? Pass bitte auf Tammy auf. Die Sache mit den Pillen bereitet mir Sorgen.“
„Ich verspreche es, ich kümmere mich um sie.“, versprach ich und Emmet ging zu seiner Familie zurück, die bereits auf ihn wartete, damit sie endlich nach Hause fahren konnten.

„Habt ihr Luna gefunden?“, fragte ich Cosmo, als ich zu ihm zurückkehrte und er ganz alleine in der Gegend rumstand, vertieft in seiner eigenen Welt. „Cosmo?“
„Dein Dad und die Anderen suchen noch nach ihr, aber keine Sorge, ihr ist sicher nichts passiert.“, antwortete Cosmo mir schließlich im sanften Ton. Seine Ruhe möchte ich haben.
„Was ist los mit dir? Du bist schon seit längerem so merkwürdig.“, stellte ich beunruhigt fest.
„Heute ist der Himmel besonders klar. Die vielen Lichter da oben, sind alles Sternensysteme, die Millionen von Meilen entfernt liegen.“ Cosmo schaute zum Himmel und ich tat es ihm gleich. Es war wahrhaftig eine traumhaftschöne Nacht, aber sollte das nun die Antwort auf meine Frage sein. Doch dann kam doch noch was: „Ich denke es ist an der Zeit für mich zu gehen.“
„Gehen?!“ Dieses Wort bereitete mir heute nur Kummer. Erst hieß es Ariana zog weg, dann erfahre ich, dass Emmet wegzieht und nun will Cosmo auch noch gehen?! „Wohin gehen? Nein, du kannst nicht gehen, nicht jetzt! Was ist mit meinem Wunsch? Der wurde doch noch gar nicht erfüllt!“
Cosmo wandte seinen Kopf zu mir und schaute mich traurig an. „Ja, aber wird er das jemals sein? Offenbar bin ich nicht stark genug, dir deinen Wunsch zu erfüllen. Sieh dich doch an. Dein Herz ist gebrochen, ich hab dich ins Koma befördert und dein Dad wurde angeschossen! Seitdem ich bei euch lebe, habe ich nichts als Unheil gebracht. Z:Evo-987 hatte Recht, ich bin eine Schande für alle Evos!“
„Nein, sowas darfst du gar nicht denken. Das stimmt nicht!“, entgegnete ich eisern und stellte mich nun vor Cosmo. Die Tränen die ich bei Emmet vorhin noch zurückhalten konnte, bahnten sich nun ihren Weg nach draußen. Cosmo durfte mich nicht verlassen, nicht er auch noch! „E-Es ist auch viel Gutes geschehen, seitdem du in mein Leben getreten bist. I-Ich hab die nötige Kraft gefunden, mich vor allen zu outen, vor meinem Dad. Nach dem Tod meiner Mum, glich unser Haus einem Friedhof, doch du hast neues Leben eingehaucht. Du bringst mich zum Lachen und du bist für mich da, wenn es mir schlecht geht. Sei bitte also auch jetzt für mich da, denn Emmet zieht fort und vermutlich sehe ich ihn nie mehr wieder, ich…, ich…“ Tränen liefen meine Wangen runter, denn ich konnte einfach nicht mehr. Cosmo schlang seine Arme um mich und versuchte mich zu trösten. Seine Körperwärme fühlte sich so angenehm schön und beruhigend an, dass ich wünschte, wir könnten für immer so verweilen. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte sagte ich: „Bitte geh noch nicht Cos, gib uns noch eine Chance. Ich brauche dich und ich glaube, dass du uns auch brauchst!“
„Ihr Menschen seid wahrhaft starrsinnig.“, erwiderte Cosmo, der nun lächelte. „Du hast Recht, du brauchst mich und ich brauche euch…, denn ich will unbedingt noch eines dieser Marshmallows probieren, die ihr Menschen übers Lagerfeuer haltet und röstet.“ Cosmo grinste keck vor sich hin und brachte mich mit seiner Aussage wieder einmal zum Lachen.
„Was macht ihr Beide denn da?“, fragte mein Dad, der zusammen mit meinem Grandpa wie aus dem Nichts auftauchte. Cosmo und ich lösten augenblicklich unsere Umarmung auf, aber der Argwohn schien in meinem Dad geweckt worden zu sein, denn er warf Cosmo einen finsteren Blick zu.
„N-Nichts.“, antwortete ich sofort, wenn auch nur bedingt glaubhaft.
„Dieser Tag ist wirklich sonderbar, aber auch wirklich großartig, denn was gibt es Schöneres, als Zeit mit seiner Familie zu verbringen?!“, rief mein Grandpa hellauf begeistert. „Ich sag es euch: Noch mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und zwar auf Hawaii – ganze zwei Wochen!“
„Was?!“, riefen mein Dad und ich gleichzeitig überrascht, während mein Grandpa vier Tickets aus seiner Jackentasche zog und sie uns präsentierte. „Don, das können wir doch nicht annehmen.“
„Papperlapapp. Ich will endlich mal wieder mehr Zeit mit meinem Enkel verbringen und es gibt keinen schöneren und sonnigeren Ort als Hawaii.“, erwiderte mein Grandpa. „Dir wird etwas Urlaub auch ganz gut tun, Phil. Keine Widerrede, mit Sydney hab ich alles wegen deiner Arbeit bereits geklärt, Flug und Hotel sind gebucht, in drei Tagen geht es los!“

Die Überraschung meines Grandpas war geglückt und für einen kurzen Moment, waren die trüben Wolken über mir wie weggeblasen. Doch schließlich begegneten wir Ariana und ihrer Mutter wieder, die Luna endlich gefunden hatten. Luna war jedoch in Begleitung eines Deputys – es war Aiden!
„Aiden, was machen Sie denn hier?“, fragte mein Dad ihn verwundert.
„Phil, das geht schon in Ordnung. Lassen wir die Kinder kurz unter sich sein.“, meinte Sydney, die meinen Dad und meinen Grandpa unter ihre Fittiche nahm und zum Parkplatz marschierte.
„Was ist denn los, Ariana?“, fragte ich nun mehr als interessiert. „Wer ist der Kerl?“
„Er ist wie Cosmo und ich ein Evo.“, erklärte Luna uns. „Keine Sorge, er ist auf unserer Seite.“, fügte sie hinzu, als bei Cosmo und mir bereits die Alarmglocken läuteten.
„Und was willst du von uns?“, fragte Cosmo ihn misstrauisch.
„Nicht von euch, nur von Dylan.“, antwortete Aiden, der mit einem Finger auf mich zeigte. Ich wich ängstlich einen Schritt zurück, denn bisher wurde mir kein Grund geliefert, dem Kerl zu vertrauen. „Bitte hab keine Angst. Mein Name ist Δ:Evo-1593 und ich bin kein Evo-Hunter.“
„D-Du bist ein Delta?!“, stellte Cosmo erstaunt und zugleich ängstlich fest. „Du gehörst mit zu den stärksten Evos, die es auf unserem Planeten gibt. Was treibt einen wie dich hierher?!“
„Ich bin hergekommen, um euch zu warnen.“, antwortete Aiden im besonnen Ton. „Schon sehr bald werden hier noch mehr Evo-Hunters auftauchen, die Jagd auf euch machen werden. Nicht nur auf euch Beide“, Aiden zeigte auf Cosmo und Luna, „sondern auch auf Dylan!“
„Auf mich, wieso denn auf mich?“, fragte ich überrascht.
Aiden schaute mir tief in die Augen, als ob er mich einem Test unterzog. Ich blieb seinem Blick stand, doch verspürte ich dennoch Angst, die jedoch dadurch gelindert wurde, dass Cosmo meine Hand hielt. „Du bist Dylan Winter, der Mensch der von einem Evo geküsst wurde und daraufhin im Koma landete, ist doch so?“ Ich warf einen unsicheren Blick in die Runde. Ariana schien selbst nicht zu wissen, was hier gerade vor sich ging. Ich nickte schließlich. „Du hast keine Ahnung, was in dieser Zeit mit dir geschehen ist, nicht wahr?“ Ich warf einen Blick zu Cosmo, der ebenso wie ich ahnungslos zu sein schien. „Dann will ich es dir erzählen, denn du Junge, hast etwas vollbracht, was bisher keinem Menschen gelungen war. Du hast den Planeten Neró betreten und ihn lebend wieder verlassen!“ Jetzt war ich baff. Ich soll WAS getan haben?!

Ende von Part 3: „EROS“

2 „Gefällt mir“

Die Pause war lang, aber endlich startet Part IV! Ich fang gleich mal mit einem Doppelkapitel an, aber danach folgt immer Di, Do und Sa jeweils ein Kapitel. Viel Spaß beim Lesen!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Conner: -folgt noch-
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

A:Aloha-73
Ich spürte die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, als ich am heißesten Tag der Woche am Strand lag und mich der Sonne aussetzte. Natürlich hatte ich mich vorher ausgiebig mit Sonnencreme eingecremt, ich wollte schließlich braun und nicht rot werden. Ich hatte mir eine Zeitschrift übers Gesicht gelegt, damit dieses vor der Sonne geschützt war und ich in aller Ruhe ein wenig vor mich hin dösen konnte, doch war mir dies nur halbwegs gegönnt. Neben mir spielten ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen im Sand, bauten eine Sandburg und boten ihren Eltern sogar Sandkuchen an. Auf der anderen Seite saßen ein paar quakende Teenie-Girls in ihren Bikinis, die sich lauthals darüber unterhielten, wie scharf sie Justin Bieber doch fanden. Vermutlich wäre sofort Ruhe bei ihnen eingekehrt, würde Cosmo vor ihren Augen als Justin Bieber auftreten, denn dann würden sie in Ohnmacht fallen. Da fiel mir ein…, wieso frag ich Cosmo eigentlich nie, ob er sich in meine Traumboys verwandelt? Aaaah, den Gedanken sollte ich lieber ganz schnell vergessen. Stattdessen widmete ich mich wieder den sanften Geräuschen: Das Rauschen der Wellen, das Pfeifen der Möwen und … Klatsch … mir flog etwas ins Gesicht! Die Zeitung fiel in den Sand und nicht allzu weit davon entfernt lag auch ein Beachvolleyball. Ein dunkelhäutiger junger Mann rannte auf mich zu. Er trug gelbe Badeshorts und seine Rastalocken wirbelten bei jeder kleiner Bewegung durch die Luft. Ich war ein wenig durcheinander von dem plötzlichen Zusammenprall, dass ich dem Kerl unentwegt auf den Sixpack starrte. „Entschuldigung! Mein Kumpel hat den Ball viel zu hoch und zu weit geworfen, da war einfach kein rankommen mehr.“, erklärte er mir mit einem strahlenden Lächeln. Nach wie vor war ich so verdattert, dass ich dem Kerl einfach nur seinen Ball zurückgab, ohne etwas zu erwidern. „Ähm … hättest du Lust mit uns mitzuspielen? Uns fehlt ohnehin ein Spieler.“
„Besser nicht. In Ballsportarten bin ich grottenschlecht.“, gab ich ihm als Antwort.
Doch damit wurde ich den Kerl nicht so einfach los, denn er stellte mir eine weitere Frage, die ich nun doch als Flirtversuch ansah: „Darf ich mich für das Attentat wenigstens entschädigen. Ich lad dich auf einen Drink ein. Magst du Cocktails? Ich kenne da ein sehr gutes Lokal und …!“
„Ähm … ich bin auch nicht so der Alkoholtrinker.“, unterbrach ich ihn abweisend.
Der Kerl ließ nicht locker. „Es gibt auch alkoholfreie Cocktails.“
„Kann sein, aber müsste mich nicht eigentlich dein Kumpel als Entschädigung einladen? Schließlich hat er doch den Ball geworfen.“, sagte ich, in der Hoffnung, den Kerl so zum Aufgeben zu bewegen.
„Müsste er, aber im Gegensatz zu mir steht er nicht auf Jungs.“, gestand der schwarze Kerl, der mich nun etwas schüchtern anlächelte. „Okay, ich gebe zu, mein Kumpel half mir dabei den Ball zu dir zu werfen, damit ich mit dir ins Gespräch komme, dass der Ball aber gleich in deinem Gesicht landet, wollte ich sicher nicht. War ´ne dumme Aktion, aber in einer guten Sache.“
„O-Okay.“, sagte ich, da ich mit so viel Ehrlichkeit seinerseits nun wirklich nicht gerechnet hatte. Im Grunde genommen war er ja wirklich sehr nett, rassistisch veranlagt war ich auch nicht und gut aussehen tat er allemal, jedoch… „Du scheinst mir ein netter Kerl zu sein, aber leider muss ich dir sagen, dass ich bereits einen Freund habe und es ihm bestimmt nicht gefallen würde, wenn ich mit einem anderen Kerl einen trinken gehe, zumal du dir daraus auch noch mehr zu erhoffen scheinst.“
Nun verschwand das breite Lächeln aus dem Gesicht des dunkelhäutigen Kerls und er wirkte sehr betrübt. „Naja, da kann man wohl nichts machen. War trotzdem nett mit dir. Wenn du es dir anders überlegst…, du findest mich hier beim Beachvolleyball.“ Er rannte zu seinen Freunden zurück, die ihn nach dieser Abfuhr erstmal wieder aufpäppeln mussten. Schon bald sah ich ihn jedoch wieder ausgelassen Beachvolleyball spielen, so dass mich keinerlei Schuldgefühle plagten.
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr und erschrak. Schon viertel vor Drei? Ich packte meinen Kram zusammen und flitzte in Badeschlappen zum Hotel zurück. Wie konnte ich die Zeit nur aus den Augen verlieren. Jetzt musste ich mich ganz schön beeilen. Ich betrat die Hotellounge, wo ich von einer hübschen Hawaiianerin mit einem fröhlichen „Aloha“ begrüßt wurde. Ich tappte schnurstracks zum Aufzug. Unser Hotelzimmer befand sich im sechszehnten Stockwerk, wo auch sonst. Wer Sport mag, läuft die Treppen, aber so sportaffin war dann nicht einmal Cosmo. Die Fahrstuhltür öffnete sich und ich ging in Eiltempo zu unserem Zimmer. Ich holte bereits zum Anklopfen aus, als sich die Tür von innen öffnete und ich meinem Dad gegenüber stand. „Ach, der junge Herr lässt sich auch endlich blicken? Bist du in der Sonne eingepennt, oder was war los?“
„Tut mir Leid, aber jetzt bin ich ja hier.“, sagte ich schnell, ohne einmal kräftig durchzuatmen. „Wir können gleich los, ich muss vorher nur noch einmal schnell zu…“
„Du musst gar nichts mehr. Wir sind ohnehin schon viel zu spät dran.“, entgegnete mein Dad, der mich festhielt, damit ich ihm nicht davon rannte. „Zumal wir die anderen Beiden auch noch erst einfangen müssen. Die treiben sich irgendwo im Bistro rum und baggern junge, hübsche Mädels in Bikinis an.“ Ich rollte mit den Augen und auch mein Dad wirkte alles andere als begeistert. „Ts, man sollte meinen, ein Mann im stolzen Alter von 78 Jahren hat Sinnvolleres im Leben zu tun, als sich jungen Weibern an den Hals zu werfen. Die halten ihn sicherlich für einen Lustmolch. Und Cosmo…, der macht auch noch fleißig mit. Die Zwei verbringen viel zu viel Zeit miteinander, aber verständlich, denn er kann ja nicht im Meer oder im Pool schwimmen und aufgrund deiner neusten Leidenschaft hast du auch keine Zeit mehr für ihn!“
„Dad bitte…, halt jetzt keine Predigt.“, sagte ich genervt.
„Jaja, ist schon gut, ich weiß ich bin die Spaßbremse auf unserem Urlaubstrip, aber weißt du auch warum? Ich hatte mich so auf unseren ersten gemeinsamen Familienurlaub seit Jahren gefreut und was passiert dann…?“ Ich schaute meinen Dad reumütig an, denn ich kannte natürlich die Antwort auf seine Frage und dennoch wollte ich nichts an den Tatsachen ändern. „Mein Sohn lernt gleich am ersten Tag auf Hawaii einen sensiblen und attraktiven Jungen kennen und verliebt sich in ihn. Du weißt ich hab nichts gegen Conner, aber du verbringst deine Zeit fast nur noch mit ihm.“
„Stimmt doch gar nicht.“, erwiderte ich und legte Einspruch gegen solch eine Behauptung ein. „Gerade eben war ich ganz allein am Strand. Du hättest mir jederzeit Gesellschaft leisten können.“
Mein Dad schaute mich bitterböse an. „Witzbold…, ich wurde gerade erst meinen Verband los, da stürze ich mich ganz sicher nicht gleich wieder in die Fluten. Doch lass uns nicht streiten. Lass uns stattdessen Cosmo und deinen Grandpa suchen und dann nichts wie hin zum Delfinschwimmen. Cosmo träumt schon die ganze Woche von ihnen und immerhin konnte ich es so einrichten, dass wir am Becken ganz privat und ungestört sind, sodass er sogar ins Wasser springen kann.“
„Das ist aber riskant und was ist mit Grandpa?“, fragte ich, als ich von den neusten Plänen erfuhr.
„Dylan, dein Grandpa ist alt, aber nicht blind und dumm. Der hat längst gespannt, dass Cosmo kein illegaler Einwanderer ist. Seit wir hier sind, war Cosmo nicht einmal im Wasser, da muss er ja stutzig werden. Das Cosmo in den Wochen, als du im Koma gelegen hast, verschwunden war, hat auch nicht gerade zur Tarnung beigetragen. Irgendwann musste ich ihm die Wahrheit sagen!“
„Er weiß Bescheid?!“, stieß ich nun überrascht und zugleich erschüttert aus. „Hast du mir nicht ständig eingetrichtert, dass keiner von Cosmos wahren Identität Bescheid wissen darf?“
„Jaja, das sagt sich so leicht. Das ist meine erste Alien-Invasion, die ich zu vertuschen versuche.“, sagte mein Dad und ein Schmunzeln zeigte sich in seinem Gesicht, als wir in den Aufzug stiegen, der bis zur Hotellounge hinabfuhr. In der elften Etage legte er jedoch einen kleinen Zwischenhalt ein.
Die Tür öffnete sich und ein breitgebauter, athletischer, braungebrannter Junge mit traumhaft schönem blondem Haar betrat den Aufzug. „Conner!“, stieß ich überrascht, aber überaus erfreut aus, während mein Dad einmal kräftig mit den Augen rollte und sich die Hände vors Gesicht schlug.
„Heeey, ich wollte dich gerade besuchen.“, sagte Conner, der sofort näher an mich heran rückte und mir einen Kuss auf die Wange gab. Dies genügte mir jedoch nicht, ich wollte mehr. Ich legte meine Hand auf seinen Hinterkopf und zog ihn zu mir heran. Ich drückte ihm einen langen und leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen und wir lösten uns erst wieder voneinander, als mein Dad seinen innerlichen Hilfeschrei lautstark der ganzen Welt mitteilte.

B:Besorgnis-74
„Oh wow, ist das toll. Das ist einfach der Wahnsinn!“, rief ich vor Glück, als ich mich an der Rückenflosse eines Delfins klammerte und dieser mich mit durch das Wasserbecken zog. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wovon jedes kleines Kind träumte. Mein Kindheitstraum wurde nun endlich wahr und ich durfte mit Delfinen schwimmen. Mir war gar nicht klar, dass sich ihre Haut wie nasses Leder anfühlte, oder wie Cosmo so schön sagte: „Der Delfin fühlt sich wie ein hart gekochtes Ei ohne Schale an…, aber essen werde ich ihn natürlich nicht, keine Sorge!“
Der Delfin von Cosmo war offenbar schneller im Wasser unterwegs, denn er zog mit rasanter Schnelligkeit an uns vorbei. „Hey, willst du dir das etwa gefallen lassen?“, fragte ich meinen Delfin. „Cosmo ist im Sportunterricht schon immer schneller als ich, da möchte ich wenigstens einmal schneller sein!“ Mein Delfin schien mich zu verstehen, denn von einer Sekunde auf die andere beschleunigte er, so dass wir Cosmo und seinen Delfin schon sehr bald wieder eingeholt hatten.
„Cosmo, Dylan, ihr seid hier nicht bei einem Wettrennen!“, rief mein Dad uns vom Ufer aus zu, der sich das Ganze lieber aus der Ferne anschaute, während mein Grandpa die Kamera auf uns richtete, um alles aufzunehmen. Das gab sicher unvergessliche Aufnahmen, allein schon, weil Cosmo seine wahre Gestalt angenommen hatte, nachdem er mit dem Wasser in Berührung kam. Den Delfinen schien dies jedoch nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil. Es hatte den Anschein, als würde Cosmo sich mit ihnen unterhalten und sie mit ihm. „Haltet euch lieber gut fest, denn ihr habt nämlich beide keine Sicherheitsgurte!“, hörte ich meinen Dad rufen.
Es war ein traumhaftschöner Ausflug und alles könnte so schön sein, wenn Cosmo mir nicht ständig die gute Stimmung vermiesen würde. Die Delfine ruhten sich ein wenig aus, so dass wir ein wenig alleine im Becken umhertrieben. „Ist es nicht traumhaft schön hier?“, fragte ich ihn entspannt.
„Ja, zumindest wenn ein gewisser Jemand nicht dabei ist.“, antwortete er mir, der mit seiner Aussage auf Conner anspielte. „Aus irgendeinem Grund konnte er ihn nicht besonders gut leiden.
„Jetzt hör schon auf. Der Tag war bis gerade eben so schön und du musst ihn mit deiner Eifersucht wieder zunichtemachen.“, sagte ich genervt. „Ich mag Conner keine Frage, aber er lebt in einem ganz anderen Bundesstaat als ich, sprich wir werden uns danach womöglich eh nicht wieder sehen.“
„Soll das heißen, du liebst ihn gar nicht?“, fragte Cosmo mich nun irritiert.
Dieses Thema war mir unangenehm. Ich tauchte also kurz unter Wasser, um einen klaren Kopf zu bekommen, doch selbst da bekam ich keine Ruhe. Cosmo tauchte ebenfalls unter Wasser, so dass sein orangefarbener Körper sich vor mir aufbaute, sein gelbes Haar schimmerte durch die Verbindung aus Wasser und dem Sonnenlicht und sein Schwanz diente ihm als eine Art Paddel. Schließlich tauchten wir Beide wieder auf und ich musste ihm wohl oder übel eine Antwort auf seine Frage liefern: „Lieben…, keine Ahnung, ich mag ihn ja, aber ob ich ihn liebe…?“
„Wieso knutscht du dann ständig mit ihm rum?“, quetschte Cosmo mich weiter aus, der nicht locker ließ und um mich im Kreis herum schwamm und dabei mit seinem Schwanz spritzte.
„Warum denn nicht? Wir haben Spaß. Darum geht es doch im Urlaub, um Spaß zu haben.“, erklärte ich Cosmo, während ich meine Augen schloss, um nicht meine Nerven zu verlieren.
„Wenn es dir nur um Spaß geht, dann hättest du genauso gut mit mir rumknutschen können.“, hörte ich Cosmo sagen und ich öffnete schockiert meine Augen. Er wusste genau, dass dies aus mehreren Gründen dumm wäre. 1. Durch seine Küsse landete ich im Koma; 2. Wenn mein Dad das rausbekäme, würde er Cosmo augenblicklich vierteilen; und 3. Cosmo und ich … wir sollten es bei einer innigen Freundschaft belassen. „Naja, aber mir ist klar wieso du das tust.“, sagte Cosmo weiterhin. „Du tust es, um über Emmet hinweg zu kommen, ist doch so oder?“
Auf diese Behauptung hin grummelte ich lediglich etwas vor mich hin. Emmet schrieb mir vor kurzem noch bei WhatsApp, dass er gut bei seinem Vater angekommen sei, dessen Lebenspartner kennen gelernt hat und sich nun schon tierisch auf die Theaterschule freut, dessen Vorbereitungskurse noch vor den Sommerferien dort beginnen. Ich freute mich für ihn, doch vermisste ich ihn auch sehr!
Ich tauchte erneut unter Wasser und diesmal ließ mich Cosmo zum Glück in Ruhe, doch irgendwann wurde mir dann die Luft zu knapp und ich musste wieder auftauchen. „Na endlich.“, hörte ich Cosmo sagen. „Ich dachte schon du willst freiwillig ersaufen, das wäre aber ziemlich dumm.“
„Mir geht es gut, hör auf dir ständig Sorgen um mich zu machen.“, sagte ich nun doch genervt, als ich zum Ufer schwamm und aus dem Wasserbecken herauskletterte. Cosmo folgte mir auch weiterhin.
„Hör auf damit!“, forderte er mich nun auf, doch verstand ich nicht, was er damit meinte. „Du hast mich darum gebeten, bei dir zu bleiben, weil du mich brauchst, also stoß mich jetzt bitte nicht von dir weg. Ich muss auf dich Acht geben, vor allem nachdem was Aiden uns erzählt hat. Es ist zu gefährlich für dich alleine. Es ist auch nicht so, dass ich dir dein Glück mit Conner nicht gönnen würde, aber eine gewisse Skepsis ihm gegenüber wäre auch von dir angebracht.“
„Cos, nicht jeder, der mich kennenlernen möchte, ist automatisch ein böser Evo-Hunter.“, sagte ich nun schmunzelnd, auch wenn ich Cosmos Misstrauen nachvollziehen konnte. Nach der Sache mit Prokkowitch war auch mir nicht immer ganz wohl bei fremden Menschen. Doch Conner war mir inzwischen nicht mehr fremd. Er war so süß und lustig und lieb … hach einfach zum Dahinschmelzen. „Wenn Conner ein Evo-Hunter wäre, dann hätte er bereits mehrmals die Möglichkeit gehabt, mich nach der bestimmten Sache, an die ich mich ohnehin nicht mehr erinnern kann, auszufragen.“
„Vielleicht wartet er ja nur auf den richtigen Moment.“, meinte Cosmo daraufhin.
„Und wann soll der sein? Wenn wir wieder abreisen? Das ist doch Schwachsinn! Conner ist kein Evo-Hunter, so glaub mir doch.“, sagte ich felsenfest überzeugt und hoffte, dass das Thema damit endlich gegessen sei, doch dem war leider nicht so.
Cosmo und ich hatten uns inzwischen auf ein paar Sonnenliegen niedergelassen, doch Cosmo rückte näher an mich heran, um unsere Unterhaltung leise fortführen zu können. „Selbst wenn Conner kein Evo-Hunter ist, so gibt es dennoch welche da draußen, die auf der Lauer liegen und auf ihre Chance warten. Sei also bitte vorsichtig, zu jederzeit. Ich kann dich nicht rund um die Uhr beschützen.“
„Ich pass schon auf mich auf, versprochen.“, sagte ich nun lächelnd zu Cosmo, der sich wirklich Sorgen um mich machte. Danach war das Thema zum Glück endlich vom Tisch und ich konnte mich ein wenig sonnen. Irgendwann kamen mein Dad und mein Grandpa von ihrer Erkundungstour des Geländes wieder und wir mussten den Delfinen traurig Lebewohl sagen.

Als wir abends ins Hotel zurückkehrten, wollte ich keine Sekunde mehr verlieren, um Conner zu besuchen. „Ich geh gleich noch zu Conner, aber bis zum Abendessen bin ich wieder zurück.“
„Na schön, aber wehe du kommst zu spät.“, sagte mein Dad mit erhobenen Finger.
Ich verabschiedete mich von meinen Dad, meinem Grandpa und von Cosmo, der mir besorgte Blicke hinterherwarf, und machte mich schnurstracks auf den Weg zu Conner in den elften Stock.
Als ich an seiner Tür klopfte, hörte ich laut fragen: „Wer ist da?“
„Der Zimmerservice! Sie haben einen Eisbecher „Heiße Liebe“ bestellt?!“, antwortete ich grinsend.
Die Tür öffnete sich und Conner lächelte mich freudestrahlend an. „Oh ja, das hab ich in der Tat.“, sagte er und versuchte dabei so erotisch wie nur möglich zu klingen – mit mäßigem Erfolg. Dafür fing ich zu Lachen an, was Conner empörte. Er zog mich zu sich ins Zimmer, schlang seine kraftvollen Arme um mich und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Damit hatte er mich auch schon wieder unter seiner Kontrolle, denn ich war seinen Küssen hoffnungslos verfallen.
Noch während wir uns küssten, gingen wir langsam auf sein Bett zu, wo ich dann auch rücklings landete. Conner schaute mich mit strahlenden Augen an, zog sich sein Shirt aus und kniete sich anschließend über mich, um mich weiter zu küssen. Dann legte er seine Hände unter mein Shirt, streichelte mir die Brust und kurze Zeit später, lag auch ich oben ohne in seinem Bett.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 2.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Jippyyyy, es geht weiter… werd ich mir morgen durchlesen, heute komme ich leider nicht mehr dazu.

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Hannibal: Kater der Winters.

Γ:Heimflug-75
Ich war meinem Grandpa so dankbar, für diesen wunderschönen Urlaub auf Hawaii. Das Wetter war perfekt, die Landschaft traumhaft und die Menschen freundlich. Außerdem lenkte es mich natürlich hervorragend davon ab, mir Gedanken über Emmet oder meinem Aufenthalt auf Neró zu machen, von dem ich ohnehin nichts mehr wusste. Doch so schön die Ferientage auf Hawaii auch waren, so bedrückter wurde ich, als es dem Ende zuging. Heute war unser letzter Tag, der letzte Tag auf Hawaii, der letzte Tag an diesem ruhigen Fleckchen Erde, der letzte Tag mit Conner…
„Werden wir uns wiedersehen?“, fragte Conner mich am Morgen, als wir uns am Frühstücksbuffet über die Pancakes mit Honigsirup hermachten. Seinem Gesichtsausdruck zufolge, schien er über das Abschiednehmen auch nicht froh zu sein. Wir hatten keine Adressen miteinander ausgetauscht, denn wir hatten beide ausgemacht, dass wir nur eine lockere Affäre miteinander führten.
„Ich weiß nicht.“, antwortete ich ihm ehrlich, denn ich wusste noch nicht so recht, wohin mich die Zukunft führte. Doch wenn ich in die Vergangenheit sah, dann entdeckte ich wahrhaft schöne Momente. Das erste Mal als ich Conner sah, stand er auf einem Surfbrett und ließ sich von einer Monsterwelle durchs Meer gleiten. Es war ein atemberaubender Anblick und noch mehr, als er mit nassen Haaren und nassem Oberkörper aus dem Wasser empor stieg und mir am Vorbeigehen zulächelte. Bereits da schlug mein Herz ein wenig höher, was mich doch ein wenig überraschte. Doch ich schenkte diesem Gefühl keine große Beachtung, denn ich glaubte sowieso, dass ich ihn nicht wieder sehen würde – weit gefehlt. Noch am selben Abend fand am Strand eine Beachparty für junge Leute statt. Mein Dad erlaubte mir, zusammen mit Cosmo dorthin zu gehen und dort traf ich Conner tatsächlich wieder! Offensichtlich war er zusammen mit Freunden unterwegs, denn sie tanzten ausgelassen mit ein paar Hawaiianerinnen den Hula-Tanz. Aus der Ferne sah das wirklich urkomisch aus, noch lustiger wurde es, als Cosmo Feuer und Flamme wurde und einfach mittanzte. Es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht, all die fröhlichen Menschen zu sehen, wie sie Spaß miteinander hatten. Irgendwann bemerkte Conner mich und winkte mich zu sich her. Zuerst dachte ich ja, er würde jemand anderen meinen und sah mich um, doch er meinte tatsächlich mit. Ich fasste mir schließlich ans Herz und ging auf ihn zu. Ganz automatisch streckte Conner seine Arme nach mir aus und forderte mich zum Tanzen auf. Es fühlte sich an, als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen. In seiner Nähe fühlte ich mich frei und all meine Probleme fielen von mir ab. Wir tanzten miteinander und ich hatte wirklich Spaß. Conner roch zudem ausgesprochen gut, aufgrund des Leis, einem Blumenkranz, den er um den Hals trug.
Nach einiger Zeit stand Limbo auf dem Plan. Ich stellte mich natürlich alles andere als gut an und irgendwann waren nur noch Cosmo und Conner im Rennen. Das Cosmo darin gut war, wunderte mich so gar nicht, doch Conners Gelenkbarkeit war wahrhaftig bemerkenswert. Letztendlich verlor er jedoch doch gegen Cosmo und als Preis bekam mein Evo-Freund zwei Küsse auf jede Wange von zwei hübschen Hawaiianerinnen. Doch auch Conner ging an jenem Abend nicht leer aus, denn nachdem wir uns ein wenig besser kennenlernten, bekam auch er einen Kuss geschenkt – von mir!
„Ich würde dich gerne wiedersehen.“, sagte Conner auf einmal zu mir, der mich zurück in die Gegenwart holte. „Ich weiß, wir wohnen sehr weit auseinander und ich geh nächstes Jahr schon aufs College, aber sowas darf der Liebe einfach nicht im Wege stehen.“ Sagte er gerade Liebe? „Verzeih, wir hatten ausgemacht, dass wir es locker angehen lassen, aber ich mag dich wirklich sehr Dylan!“
„Ich…, ich…“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Conners Liebesgeständnis kam überraschend und überforderte mich. Nach dem Liebeskummer wegen Emmet, wollte ich mich nicht mehr verlieben. „Ich mag dich auch Conner, aber…, aber…“
„Aber du empfindest nicht genug für mich, hab ich Recht?“, beendete Conner meinen Satz. „Ich versteh schon. Ist in Ordnung. Kein Problem, ich komm mit einer Abweisung zurecht.“ Conner wandte sich von mir ab und setzte sich mit seinem Frühstücksteller an einen entfernten Tisch.
„Tut mir wirklich leid!“, rief ich ihm noch hinterher, doch die Enttäuschung bei Conner war sichtbar zu spüren. Nun fühlte ich mich schlecht. Er hatte sich mehr erhofft, aber ich konnte ja auch nicht ahnen, dass Conner sich so schnell in mich verliebt.
„Alles okay bei euch?“, fragte mein Dad mich, als ich allein an unseren Tisch zurückkehrte.
„Alles in Ordnung, bis auf die Tatsache, dass wir heute nach Hause fliegen.“, entgegnete ich leicht mürrisch und deprimiert, während ich meinen Pancake mit einem Happs runterschlang.
„Bist du krank? Du isst schneller als ich!“, sagte Cosmo daraufhin überrascht.

Ich verabscheute Abschiede, besonders seit dem Tod meiner Mum, doch einfach wortlos von der Bildfläche zu verschwinden, erschien mir arschig. Deshalb klopfte ich kurz vorm Auschecken noch einmal an Conners Tür. Es tat sich nichts und ich dachte bereits, er wäre am Strand, oder aber auch einfach nur sauer auf mich, weshalb er mich nicht mehr sehen wollte, doch dann öffnete er mir doch noch die Türe. Die Stimmung war zwar angespannt, doch schien er es mir nicht übel zu nehmen, dass ich seine Gefühle nicht erwiderte. Wir setzten uns auf seinen Balkon und redeten über die letzten Tage, die für uns beide unvergesslich bleiben werden. „Es war schön mit dir.“, sagte er, beugte sich zu mir vor und umarmte mich ganz zärtlich. Nun kam doch etwas Wehmut in mir auf. So einen tollen Freund wie Conner würde ich definitiv nicht so schnell wiederfinden. „Doch bevor du gehst, muss ich dir noch etwas zeigen.“ Conner stand auf und rannte ins Badezimmer. Während ich wartete, setzte ich mich auf sein Bett und ließ die leidenschaftlichen Stunden mit ihm Revue passieren. Kurze Zeit später kam er wieder aus dem Badezimmer heraus und präsentierte sich mir in seinen neuen roten Badeshorts. „Tadaaa! David Hasselhoff war gestern! Hier kommt Conner Eastbrook!“
Ich fing zu lachen an: „Haha, du Spinner!“ Conner stand die Farbe Rot nicht besonders, zu seinem Hautton und seiner Haarfarbe passten die Farben Blau und Grün besser, aber wie er sich vor mir zum Kasperl machte, war göttlich! Zumal er sich auch noch wie der griechische Gott Hercules vor mich hinstellte und seine Muckis spielen ließ. Doch der Abschied war unaufhaltsam und so kam es, dass ich ihm einen Kuss auf die Wange gab, ihm ein letztes Mal durchs Haar streichelte und mich dann endgültig von ihm verabschiedete. „Leb wohl, pass auf dich auf und alles Gute für die Zukunft.“, sagte ich nun doch traurig und als ich ging, sah er mir noch solange nach, bis ich im Aufzug verschwand.

Es war bereits nach Mitternacht, als wir endlich wieder nach Hause kamen. Erschöpft von der langen Reise, stellte ich meinen Koffer einfach nur im Flur ab. „Ich könnte jetzt einen Cognac vertragen.“, hörte ich meinen Grandpa sagen, der sich auf den Küchenstuhl plumpsen ließ.
„Ich hoffe es macht dir keine Umstände, heute Nacht auf der Couch zu schlafen, Don.“, sagte mein Dad zu ihm. „Ruh dich ruhig aus, bevor du morgen deinen Nachhauseweg antrittst.“
„Das werde ich, das werde ich.“, erwiderte mein Grandpa erschöpft.
„Was ist eigentlich mit Hannibal?“, fragte Cosmo, der keinerlei Müdigkeit verspürte.
„Bevor wir heute abgeflogen sind, hab ich Sydney angerufen. Wir holen ihn morgen bei ihnen ab. Ihm scheint es dort sehr gut zu gehen. Er hat schon wieder ein paar Gramm zugenommen.“
„Der wird noch fett.“, sagte Cosmo, der kein Blatt vorm Mund nahm.
„Kann ja nicht jeder sein Standardgewicht behalten so wie du…“, entgegnete ich glucksend.
„Lasst uns alle schlafen gehen, es war ein langer Tag.“, sagte mein Dad und fing zugleich zu gähnen an, womit er sogar Cosmo ansteckte. Wir gingen also allesamt zu Bett, oder im Falle meines Grandpas auf die Couch, und versuchten zu schlafen.
Ich versuchte es wirklich, doch kaum lag ich wieder in meinem eigenen Bett, da überrannten mich auch schon wieder alle möglichen Gedanken. Hinzu kam, dass es draußen viel zu hell war… Moment … wieso hell?! Ich kroch wieder unter meiner Bettdecke hervor und ging zum Fenster. Ich zog die Vorhänge zur Seite und erschauderte: Im Haus der Alisters brannte es!

Fortsetzung folgt … am Donnerstag, den 4.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

In Part III bereits als Nebenrolle eingeführt, jetzt als Hauptrolle: Luna! Und es war vermutlich klar, aber mit Emmets Umzug ist er nicht mehr länger eine Hauptrolle, geschweige den Teil der Geschichte. Wobei er trotzdem noch Gastauftritte absolvieren könnte …

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.
Hannibal: Kater der Winters.

Δ:Feuer-76
Ich rieb mir die Augen, denn zuerst hielt ich es nur für einen Traum, doch dem war leider nicht so. Ich öffnete das Fenster, ging auf dem Balkon und war wie erstarrt vor Schreck, was sich vor meinen Augen abspielte. Das Haus, in dem Ariana zusammen mit ihrer Mutter und Luna wohnte, hatte Feuer gefangen! Warum? Was war geschehen? Waren Ariana, Sydney und Luna bereits in Sicherheit? Bei solch einer Ungewissheit konnte ich kein Risiko eingehen, zumal unser Haus auch in Gefahr war, sollte das Feuer sich noch weiter ausbreiten.
„DAD!“ Ich schrie nie lauter. Ich rannte durch mein Zimmer, in den Gang und in das Schlafzimmer meines Dads, der bereits schlief. „Dad, wach auf! In Sydneys Haus brennt es!“
„W-Was?!“, hörte ich meinen Dad schlafgetrunken vor sich brabbeln.
„FEUER!“, brüllte ich ihn schließlich an, woraufhin er endlich richtig wach wurde. Ich rannte raus und schrie auch weiterhin „FEUER!“, um Cosmo und meinen Grandpa zu wecken. „Bei den Alisters brennt es! Grandpa ruf die Feuerwehr!“ Im Pyjama rannte ich die Treppe hinunter, mein Grandpa kam bereits aus dem Wohnzimmer geflitzt, zuerst schaute er mich verwirrt und entsetzt an, aber zum Glück registrierte er schnell und wählte die Nummer der Feuerwehr. Ich schlüpfte schnell in meine Pantoffeln und rannte aus dem Haus. Ich blieb erst wieder vor dem Haus der Alisters stehen. Von Sydney, Ariana und Luna bislang keine Spur, was bedeutete, dass sie noch im Haus sein mussten. Das Feuer war gewaltig, die Küche und das Wohnzimmer standen bereits vollends in Flammen und inzwischen breitete sich das Feuer auch im ersten Stock aus.
Mein Dad kam herausgerannt und musste wie ich hilflos dabei zusehen, wie alles dem Feuer zum Opfer fiel, doch dann nahm er all seinen Mut zusammen. „Dylan, du wartest hier!“, und rannte in das brennende Haus, um die Drei aus der Feuerhölle zu retten.
Panik und Angst überkam mich, als ich ihn die Haustür eintreten sah und er in das brennende Haus stürmte. Mein Puls raste. Kurz darauf kam auch mein Grandpa mit Cosmo aus dem Haus gerannt. „Die Feuerwehr ist unterwegs.“, informierte mein Grandpa mich. „Wo ist dein Dad?“ Ich war nicht in der Lage zu sprechen, also zeigte ich mit dem Finger auf das brennende Haus. „Das ist doch verrückt! Das Feuer ist überall! Hoffentlich geht das gut.“
Die Sorge um meinen Dad und natürlich auch um Ariana, ihre Mutter und Luna war riesengroß, doch als ich einen kurzen Moment zu Cosmo sah, wusste ich, dass auch er mit einer Panikattacke zu kämpfen hatte. Seine Augen waren vor Schreck geweitet, sein ganzer Körper zitterte, Schweiß tropfte ihm von der Stirn und letztendlich brach er sogar zusammen und fiel auf die Knie. „Cos!“ Ich beugte mich zu ihm runter und griff nach seiner Hand, doch er schlug sie weg und hielt sich beide Hände an den Kopf. Es sah beinahe so aus, als würde er explodieren vor Angst. Ich erinnerte mich noch sehr gut daran, wie er bereits vor einer brennenden Kerze Panik schob, da war seine Reaktion auf einen Großbrand nicht verwunderlich. Seine Spezies fürchtete sich vor Feuer – und Luna sicherlich auch!
„Junge, was ist denn los mit dir?“, fragte mein Grandpa Cosmo besorgt.
Inzwischen hatten auch anderen Nachbarn das Feuer bemerkt. Überall in der Straße gingen die Lichter in den Häusern an, Stimmen und Schreie waren zu hören. Ich sah erneut zum brennenden Haus. Wieso dauerte das solange? Wo waren Sie? Da sah ich eine Bewegung gleich am Hauseingang. Eine kleine Gestalt bewegte sich und ich begriff zum Glück schnell, dass es sich dabei um meinen lieben Kater Hannibal handelte. „Grandpa, pass bitte auf Cosmo auf.“, sagte ich lediglich, nachdem ich mutig einen Entschluss gefasst hatte. Ich rannte direkt auf das brennende Haus zu.
„Dylan nein, bist du verrückt?! Das ist viel zu gefährlich! Komm zurück!“, schrie mein Grandpa mir hinterher, doch ignorierte ich jeden seiner Rufe.
Je näher ich dem Haus kam, desto heißer wurde es um mich herum. Die Flammen schlugen um sich und ich lief Gefahr, von ihnen verschlungen zu werden. Doch ich konnte meinen Kater nicht seinem Schicksal überlassen. Hannibal hatte sich unter dem Kleiderständer, neben dem Wandschrank, in dem mich Mika an Silvester zerrte, verkrochen. „Hannibal! Komm zum Herrchen. Na hopp!“ In meiner Stimme lag pure Verzweiflung. Dummerweise bewegte sich der Kater keinen Millimeter vom Fleck. Ein kurzer Blick in die Küche genügte, um zu wissen, dass das Haus allmählich in sich zusammenbrach.
Von oben hörte ich Stimmen und ich war heilfroh, darunter die Stimme meines Vaters zu erkennen. „Geht schon einmal vor, ich hol Luna!“
Kurz darauf tauchten Sydney und Ariana am Treppenansatz auf. Ariana hustete, vermutlich weil sie zu viel Rauch eingeatmet hat, und Sydney blutete an der Stirn und am rechten Arm. „Gleich sind wir in Sicherheit. Phil holt Luna und wir kommen alle unbeschadet hier raus.“, redete Sydney beruhigend auf ihre Tochter ein, ehe sie mich erblickte. „D-Dylan, was machst du hier?!“
„Hannibal.“, antwortete ich knapp. Der dumme Kater wollte einfach nicht herkommen. Doch dann stieß Ariana einen lauten Pfiff aus und Hannibal rannte wie vom Blitz getroffen zur Haustür hinaus ins Freie, ehe er hinter dem nächst sichergelegenen Gebüsch verschwand.
„Schnell raus hier!“, rief Sydney mir zu, während die Flammen uns allmählich den Ausgang versperrten, doch warf ich einen Blick zur Treppe rauf. „Dein Vater kommt sicher gleich. Raus hier, schnell!“
Als ich das brennende Haus wieder verließ, hörte ich Sirenen. Ein rotes, großes Feuerwehrauto mit Blaulicht parkte zur Hälfte im Vorgarten und zur Hälfte auf der Straße. Die Feuerwehrmänner begannen augenblicklich mit der Löschaktion. Sie spritzten das Wasser in alle Richtungen, doch das Feuer war wild und unbändig. Die Treppe im Haus war inzwischen ebenfalls vom Feuer verschlungen. „Mein Vater ist noch da drin!“, schrie ich panisch einem der Feuerwehrmänner zu, als plötzlich ein Fenster im ersten Stock zu Bruch ging und ich meinen Dad zusammen mit Luna dort erspähte. Die Feuerwehrmänner reagierten rasend schnell und bauten ein Trampolin auf. Mein Dad nahm die völlig verängstigte und paralysierte Luna unter die Arme und wagte den Sprung, der ihre einzige Rettung war. Wie Cosmo, war auch Luna wie gelähmt vor Angst vor dem Feuer. Doch als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen hatten und der Gefahrenzone entronnen waren, konnte ich endlich wieder erleichtert aufatmen und allen anderen ging es ebenso. Ariana rannte Luna entgegen und nahm sie unter Tränen in die Arme, während mein Dad zu mir kam, verschwitzt und verdreckt durch den Ruß und mir ein siegreiches Lächeln zuwarf. Sydney stand neben uns und musste schockiert mitansehen, wie ihr Zuhause vollständig in Flammen aufging.

Nach einer halben Stunde war das Feuer unter Kontrolle und endlich gelöscht. Dem Glück sei es gedankt, dass das Feuer nicht auf die umliegenden Häuser übergriff. Mein Baumhaus wäre ein gefundenes Fressen gewesen. Polizei und Sanitäter rückten vor und bei Ariana wurde eine leichte Rauchvergiftung festgestellt. Sydneys Verletzungen wurden behandelt, ehe sie von einem Deputy zum dem Feuer befragten wurde. „Plötzlich brannte es.“, hörte ich sie sagen. „Ich weiß nicht wie es dazu kam. Ich bin nur heilfroh, dass wir alle dem Tode entronnen sind.“ Sydney blickte traurig zu dem zerstörten Haus. „Alles was wir hatten, wir je besaßen, ist nun zerstört.“
„Ich weiß, dass lindert den Verlust nur ungemein, aber immerhin seid ihr versichert.“, sagte mein Dad tröstend zu ihr, wenn es auch nur ein sehr schwacher Trost war.
Der Feuerwehrmann, denn ich vorhin anschrie, dass mein Dad noch in dem brennenden Haus sei, stieß zu uns hinzu und hielt etwas länglich Verbranntes in seinen Händen. „So wie es aussieht, gab es keinen natürlichen Auslöser für das Feuer. Allem Anschein nach wurde es absichtlich gelegt!“
„Was?!“, stieß Sydney schockiert aus.
„Das würde ja bedeuten, dass es Brandstiftung war.“, schlussfolgerte mein Dad ebenfalls schockiert.
„So ist es.“, versicherte der Feuerwehrmann. „Wir werden natürlich noch nach weiteren Indizien suchen, doch solange wir nicht mit Sicherheit sagen können, dass der Täter nicht in dem Haus gewohnt hat, wird ihnen die Versicherung kein Geld zahlen.“ Tolle Aussichten für die Alisters: Kein Geld, kein Dach mehr über dem Kopf, aber immerhin lebten sie alle noch!

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 6.Mai 2023!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.
Donald „Don“ Sinclair: Großvater von Dylan; Vater von Natalie; Schwiegervater von Phil; ist Witwer und reist viel um die Welt.

E:Zusammenhalt-77
Eine melancholische Stille hielt Einzug, als die Feuerwehr, die Polizei und die Sanitäter abrückten und wir uns alle in unser Haus zurückzogen. Mein Dad bot Sydney an, dass sie die restliche Nacht bei uns übernachteten. Wir hatten zum Glück sehr nette Nachbarn, die uns ein paar Matratzen, Kissen und Bettdecken ausliehen. „Wenn ihr noch etwas braucht, dann meldet euch einfach bei mir.“, sagte Mister Yard, ein Frührentner, zu meinem Vater, während ich ein Tablett mit einer Kanne heißen Kamillentee und Tassen in den ersten Stock rauf trug. Ariana hat sich allein in mein Zimmer zurückgezogen und Sydney bat mich darum, nach ihr zu sehen. Ich fand mein Zimmer jedoch leer vor, doch gerade als ich in Cosmos Zimmer nach ihr suchen wollte, entdeckte ich sie auf meinem Balkon. Sie wirkte am Boden zerstört, als sie auf die Überbleibsel ihres Zuhauses starrte, von dem noch immer weißer Rauch aufstieg. Genauer betrachtet wirkte es wie ein Albtraum, doch leider war es die Realität und man konnte von Glück sagen, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.
Ich leistete Ariana auf dem Balkon Gesellschaft, jedoch ohne etwas zu sagen. Ein leiser Wind zog an uns vorbei und der Geruch von Verbranntem lag in der Luft. Irgendwann sagte sie: „Es ist nicht so, dass ich diesem Haus hinterher trauern würde. Wir haben schließlich nur etwas über fünf Monate darin gelebt, aber … all meine Erinnerungen, die ich an meinen Dad noch hatte, sind dort dem Feuer zum Opfer gefallen. Ich konnte nicht einmal ein Foto von ihm retten.“
Mit sanften Worten versuchte ich Ariana zu trösten. „Du hast nicht alle Erinnerungen an ihn verloren. Die wichtigsten Erinnerungen trägst du bei dir – tief in deinem Herzen.“ Ariana sah mich an und in ihrem bedrückten Gesicht, zeichnete sich ein kleines Lächeln ab, das neue Hoffnung gab.
Es klopfte an meiner Tür und Sydney und Luna betraten kurz darauf mein Zimmer. „Kinder, es ist doch kalt draußen. Kommt wieder rein. Ariana, du solltest dich ein wenig ausruhen. Du hast zwar nur eine leichte Rauchvergiftung, aber auch damit ist nicht zu spaßen.“
Wir folgten den Anweisungen von Sydney und Ariana legte sich in mein Bett, dass ich ihr heute Nacht als Schlafmöglichkeit zur Verfügung stellte. Auch für Luna war eine Matratze in meinem Zimmer hergerichtet. Ich schenkte den Dreien jeweils eine Tasse Tee ein und ließ sie anschließend alleine, um mich im Badezimmer ein wenig frisch zu machen. Als ich allein war, musste ich erstmal kräftig durchatmen. Ich beugte mich übers Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf, dann nahm ich eine Hand voll Wasser und schleuderte es mir ins Gesicht. Eine fürchterliche Nacht. Es klopfte an der Badezimmertür und als ich mir das Gesicht mit einem Handtuch trocken rubbelte, schaute der Kopf meines Grandpas durch den Türspalt. „Dylan, wie geht es dir?“
„Geht so. Mein Haus stand ja nicht in Flammen.“, antwortete ich ehrlich.
Mein Grandpa betrat das Badezimmer vollständig und schloss hinter sich die Tür. Offenbar wollte er unter vier Augen mit mir reden. „Ich hoffe dir ist klar, dass das was du heute getan hast, sehr gefährlich war. Du hast dich in Lebensgefahr gebracht. Tu das nie wieder, hast du mich verstanden?!“
Mein Grandpa schaute mich ernst an und da ich seine Sorge um mich verstand, nickte ich. Dann sagte er: „Könntest du bitte noch nach Cosmo sehen? Ich weiß das von Cosmo…, zumindest das, was mir dein Dad erzählt hat. Ich weiß, dass er nicht von der Erde stammt und deinetwegen hier ist. Doch wenn ich ihn mir gerade so anschaue, dann glaube ich, könnte er jetzt deine Hilfe sehr gut gebrauchen. Das Feuer … er hatte schreckliche Angst und war kaum in der Lage sich zu bewegen.
„Seine Spezies hat fürchterliche Angst vor Feuer.“, erklärte ich meinem Grandpa. „Sie ziehen ihre Kräfte aus Wasser, da ist es nur logisch, dass Feuer ihre Schwachstelle darstellt.
„Mag sein, Luna hatte auch Angst, aber bei Cosmo wirkte es viel intensiver.“, meinte mein Grandpa besorgt. „Vielleicht schaust du mal nach ihm?“ Ich nickte, mein Grandpa verließ das Badezimmer und ich hörte, wie er die Treppe hinunterging.
Als ich Cosmos Zimmer betrat, lag er kerzengerade in seinem Bett und starrte die Decke an. Ich schloss leise die Tür, um ihn nicht aufzuschrecken, doch das war gar nicht nötig, denn er war ohnehin nicht ansprechbar. „Cosmo? Cosmo!“ Er reagierte nicht und schaute weiterhin zur Decke, als wäre er in einer Hypnose. Ich griff schließlich nach seiner linken Hand und endlich spürte ich eine Reaktion seinerseits, indem er den Griff erwiderte. Er fühlte sich ungewöhnlich kalt an. „Es ist alles gut, hörst du? Das Feuer ist gelöscht. Du brauchst keine Angst mehr haben.“
Ich hatte keine Reaktion seinerseits erwartet, aber als er den Mund doch öffnete, war ich doch sehr erleichtert. „Die Flammen … sie verschlucken alles, was sich ihnen in den Weg stellt.“
„Ja, aber jetzt ist es gelöscht.“, sagte ich und versuchte ihm ein Lächeln abzugewinnen.
Cosmo drehte seinen Kopf zu mir, seine Augen bewegten sich, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass es ihm allmählich besser ging. „Ich bin schon einmal nur ganz knapp einem Feuer entronnen.“ Was meinte er damit? Einen weiteren Brand gab es bisher noch nicht. Sprach er etwa von einem Feuer auf Neró? „Es war tief in der Nacht, wie heute, und alles war still, bis ich plötzlich Schreie hörte. Evos die ich liebte…, sie starben in jener Nacht.“ Ich hörte Cosmo aufmerksam zu. Es war das erste Mal, dass Cosmo sich mir dermaßen öffnete und das erste Mal, dass ihm Tränen kamen. „Es war ein Mensch. Ein Mensch hatte das Feuer gelegt!“ Wie gelähmt saß ich auf der Bettkante, als ich diese furchtbare Geschichte aus seinem Munde hörte. Ein Mensch hat die Evos die Cosmo liebte auf dem Gewissen? Fu… „Ich hege keinen Groll gegen die Menschen, das weißt du.“, sagte Cosmo, der sich die Tränen mit dem Ärmel abwischte. „Es war ein böser Mensch, der das Feuer gelegt hat, aber ich weiß, dass nicht alle Menschen so sind. Du bist ein guter Mensch Dylan, und dein Dad auch und dein Grandpa und Ariana und Sydney, ihr seid alle gute Menschen und wer immer heute Nacht das Feuer gelegt hat, wird dafür büßen!“ Nach dieser schockierenden Nachricht musste ich erst einmal kräftig schlucken, doch dann nahm ich Cosmo in die Arme und flüsterte ihm ins Ohr, dass alles gut sei und er keine Angst mehr haben muss.

Die Nacht vom Samstag auf Sonntag war für alle in diesem Haus sehr kurz. Ich glaubte gegen vier Uhr morgens eingeschlafen zu sein, denn zu jenem Zeitpunkt sah ich das letzte Mal auf die Uhr. Als ich wieder erwachte, zeigte die Uhr gerade einmal viertel nach Neun an. Meine verworrenen Träume, das Zwitschern der Vögel und nicht zuletzt der schnarchende Cosmo, waren dafür verantwortlich, dass ich nicht mehr länger schlafen konnte. Also streifte ich mir meinen Morgenmantel über und tapste leise in die Küche. Ich war offenbar der Erste heute, denn auch meinen Grandpa hörte ich im Wohnzimmer noch tiefschlafend grunzen. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, als ich die Kaffeemaschine in Gang setzte und für uns alle das Frühstück herrichtete. Als ich Löffel und Messer aus der Schublade holte, sah ich vom Küchenfenster aus meinen Dad, der gerade die Hofeinfahrt entlang marschierte. „Da hatten wir wohl die gleiche Idee.“, sagte er lächelnd zu mir, als er mit den frischen Brötchen die Küche betrat. „Es trifft sich übrigens gut, dass du schon wach bist, so kann ich unter vier Augen mit dir reden.“
„Was ist denn los?“, fragte ich, während ich die Brötchen in einen Frühstückskorb legte.
„Ich hab mich gestern noch kurz mit deinem Grandpa unterhalten. Wie du ja weißt, reist er heute wieder ab. Die Couch wäre demnach wieder frei. Daher hab ich mir überlegt, dass Sydney, Ariana und Luna vorübergehend bei uns wohnen, bis das mit der Versicherung geklärt ist. Ich könnte auf der Couch pennen, wäre nicht das erste Mal, dann kann Sydney in meinem Schlafzimmer schlafen. Du müsstest dir jedoch mit Cosmo ein Zimmer teilen, damit Ariana und Luna ein Zimmer für sich haben. Wärst du damit einverstanden? Ich weiß, ich überrumpele dich jetzt damit, aber…“
„Geht in Ordnung, Dad.“, sagte ich sofort, ohne lange darüber nachzudenken. Es ging immerhin auch nicht darum, ob es für mich in Ordnung wäre, sondern darum das Richtige zu tun. „Ich werde künftig immer in Cosmos Zimmer schlafen, aber dann benötige ich noch Ohrstöpsel, denn er schnarcht!“

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 9.Mai 2023!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Jens Huge: Ein sehr großer Kerl und ein ausgesprochen guter DJ. Seine Eltern leiten das Restaurant „Dinner for Two“. Seit Kurzem führt er eine Beziehung mit Joyce.
Joyce Price: Beste Freundin von Tamara. Eine lange Zeit schwärmte sie für Mika, bis sie in Jens ihre wahre Liebe fand, mit dem sie nun auch zusammen ist. Joyce ist sehr eitel und wenn es sein muss, geht sie über Leichen, aber innerlich hat sie einen guten Kern.
Elijah Richfield: Ehemals bester Kumpel von Mika. Spielten öfters Online-Games zusammen. Seine Eltern sind sehr reich. Er wurde auf eine Privatschule geschickt.
Mister Cooper Cage: Sportlehrer und Trainer der Basketball-Schulmannschaft. Er führt eine Beziehung mit Miss Giggles.
Miss Giggles: Religionslehrerin; Hat eine Piepsstimme und kichert häufig. Sie führt eine Beziehung mit Mister Cage.
Mr. T: Der Schulrektor wird von all seinen Schülern nur „Mr. T“ genannt. Er unterrichtet Biologie.

Z:Freunde-78
Nachdem Emmet über die Frühlingsferien weggezogen war, rechnete ich ja bereits mit einem ersten schrecklichen Schultag nach den Ferien, aber nun wurde er noch um einiges schrecklicher. Ariana war aufgrund ihrer Rauchvergiftung krankgeschrieben und Luna und Cosmo mussten nicht zur Schule, weil das Feuer so große Panik in ihnen ausgelöst hatte, die sie erst verarbeiten mussten. So lautete zumindest die offizielle Meldung. Als ich mir jedoch Cosmo so ansah, wie er den Kühlschrank leer plünderte und sich den Magen vollstopfte, da wusste ich, dass es ihm schon wieder sehr viel besser ging. Doch wollte ich mal gnädig sein. Für mich hieß es Montagmorgen alleine in die Schule zu gehen. Mein Dad musste wieder zur Arbeit und Sydney durfte sich mit der Versicherung herumschlagen. Doch es war das erste Mal, dass mein Dad mir eine Lunch-Box für die Pausen herrichtete. „Ich wollte dir was Gutes tun.“, erklärte er, was ich stirnrunzelnd annahm, als er mir meine Schultasche reichte.
Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Brand so schnell herumsprach. Tatsache war jedoch, dass es ein jeder bereits zu wissen schien, als ich die Schule betrat. Fragen wie „Wie ist das Feuer entstanden?“, „Ich hab gehört es war Brandstiftung, stimmt das?“ und „Wurde der Täter bereits gefasst?“ bekam ich zugleich im Schulkorridor zu hören, noch bevor ich überhaupt richtig angekommen war. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn sich wenigstens mal jemand nach Ariana erkundigt hätte, doch die schien meinen Mitschülern nicht zu interessieren. Bei Luna sah das gleich ganz anders aus, durch ihr gutes Aussehen und ihr cooles Auftreten, lief sie Tamara den Rang als beliebteste Schülerin ab und vor allem die Jungs unseres Jahrgangs erkundigten sich mehrmals nach ihr.
„Jetzt lasst Dylan doch mal in Ruhe!“, rief Jens plötzlich, der sich vor mich aufbaute und mich somit vor meinen Mitschülern beschützte. Er ragte über alle hinaus. Für sein Alter war er wahnsinnig groß! Zu meiner großen Überraschung half Joyce ihm dabei, die Meute zurückzuhalten. Was Liebe bei einem Menschen so alles anstellen konnte, wurde mir gerade durch sie schwer bewusst.
„Danke euch beiden.“, sagte ich überaus dankbar, als die Zwei mich noch zum Klassenzimmer begleiteten, ehe sie in der gegenüberliegenden Tür in ihrem Klassenzimmer verschwanden.
Endlich im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich unverzüglich auf meinen Platz. Es waren noch nicht alle Schüler da, doch einer der bereits Anwesenden war Mika, der zu mir rüber sah, als er mich entdeckte. Er schaute jedoch gleich wieder weg, da es ihm offenbar unangenehm war. Da erinnerte ich mich wieder an unsere Kussszene beim Theaterstück. Seit jenem Tag benahm er sich so merkwürdig und überaus kindisch, was im Kontrast zu seiner doch starken Persönlichkeit stand.
Inzwischen setzte sich ein Mädchen mit dunkelblondem, lockigem Haar neben mich auf den Stuhl, auf dem normalerweise Cosmo saß. „Hallo Dylan, ich hoffe du hattest schöne Ferien? Wie geht es Ariana, ich hab von dem Brand gehört. Das muss furchtbar gewesen sein.“ Ich schaute Tamara fassungslos an, denn ohne zu fragen, setzte sie sich einfach neben mich. Nicht das mich das in irgendeiner Weise gestört hätte, aber leicht verwundert war ich doch. Tamara schien meine Gedanken zu lesen, denn als ich sie nur schweigsam ansah, sagte sie: „Oh, tut mir leid, ich weiß natürlich, dass das nicht mein Platz ist, aber ich hab gehört Cosmo kommt heute auch nicht und jetzt wo Emmet fort ist, sitz ich da vorne auch ganz alleine, also dachte ich mir…“
„Schon in Ordnung, Tamara.“, reagierte ich schnell und lächelte dabei. „Ariana geht es den Umständen entsprechend. Sie ist mit einer leichten Rauchvergiftung und dem Schock davon gekommen. Doch weißt du was? Komm doch nach der Schule mit mir nach Hause und besuch sie. Darüber wird sie sicherlich freuen.“ Tamara bedankte sich bei mir und nahm das Angebot gerne an. Danach mussten wir unsere Unterhaltung jedoch einstellen, da Mr. T ins Klassenzimmer kam und augenblicklich mit dem Unterricht begann. Er wies uns auch daraufhin, dass im Juni die Prüfungen begannen, die ich bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte. Das bedeutete lernen, lernen, lernen!

Der restliche Tag zog recht ereignislos an mir vorbei, was aber auch gut war, denn etwas Ruhe war nun genau das Richtige für mich momentan. Selbst im Sportunterricht ging es gemächlicher zu, da Mister Cage über die Ferien wie ausgewechselt zu sein schien. Offenbar hatte Miss Giggles einen starken Einfluss auf sein Verhalten, denn er wirkte viel ausgeglichener und handsamer. Die Jungs konnten sich untereinander unterhalten, ohne dass er ihnen gleich ein paar Strafrunden aufbrummte. Doch Mister Cage war nicht der Einzige der sich anders als früher benahm, auch Mika schien wie ausgewechselt zu sein. Inzwischen kannte ich drei Gesichter an ihm: Das erste Gesicht zeigt seine Grausamkeit auf, als er noch mit Elijah zu tun hatte und dieser schlechten Einfluss auf ihn ausübte. Das zweite Gesicht entstand nach Elijahs Weggang und Mikas neuer Freundschaft zu Cosmo, der ihn gleich viel freundlicher und hilfsbereiter erscheinen ließ. Nun zeigte sich ein neues Gesicht bei Mika, denn er ging auf Abstand und wirkte zurückhaltender denn je. Im Sportunterricht tat er alles, um mir aus dem Weg zu gehen. Doch als wir zwei Mannschaften für Football bilden sollten, war ihm dies nicht mehr möglich, da wir gemeinsam in einem Team landeten. Schließlich konnte er mir nicht mehr entfliehen und ich sprach ihn auf sein Verhalten an. „Was ist los mit dir? Gehst du mir aus dem Weg? Interessiert es dich gar nicht, ob es Cosmo gut geht oder nicht?“
Mika biss sich auf die Lippe, bevor er mir eine recht eindeutige Antwort gab: „Ich weiß das Cosmo okay ist, denn ich hab gestern Abend noch mit ihm telefoniert. Und nein ich geh dir nicht aus dem Weg, tut mir Leid, wenn es den Anschein erweckt hat, aber ich bin mit meinen Gedanken woanders.“
„Na schön, dann kannst du mich ja heute zu mir nach Hause begleiten. Cosmo freut sich sicherlich, wenn du ihn besuchst. Tamara kommt auch mit, um Ariana zu besuchen.“
„Keine Zeit, sorry.“, antwortete Mika lediglich, ohne mir dabei ins Gesicht zu sehen.
„Aber Cosmo ist dein bester Freund!“, entgegnete ich, ehe Mister Cage den Anpfiff fürs Spiel gab.

Nach Schulschluss trafen Tamara und ich uns vor dem Schulgebäude wieder, um gemeinsam den Weg zu mir nach Hause zu bestreiten. Zuerst sprachen wir kein Wort miteinander. Ich grübelte noch immer über Mikas Verhalten nach und auch Tamara schien etwas zu beschäftigten. Was es war, erfuhr ich zugleich, als sie die Stille unterbrach: „War es eigentlich ganz sicher Brandstiftung?“
Ich blickte zu Tamara und nickte. „Die Feuerwehr und die Polizei waren sich ganz sicher.“
Nach dieser Aussage ging Tamara in sich und kaute unterm Gehen auf ihrem rechten Daumen rum. Schließlich stellte sie mir eine Frage, die mich nicht nur überraschte, sondern auch schockierte: „Wäre es möglich…, nur ein Verdacht meinerseits…, dass Ariana dieser Anschlag galt?“
Ich blieb augenblicklich stehen und starrte Tamara fassungslos an. „Wie kommst du denn darauf?“
Tamara schien etwas zu wissen, was mir bisher verborgen blieb. Doch nach kurzem Zögern rückte sie mit der Sprache heraus: „Ich bin mir nicht sicher, also interpretier da nicht zu viel rein, aber erinnerst du dich noch an die Drogen, die sich in meiner Wasserflasche befanden und die ich am Tag der Demo zu mir genommen habe?“ Ich nickte. „Ich weiß nicht wie die Drogen da rein gekommen sind, aber an jenem Tag hab ich die Flasche von Ariana erhalten. Natürlich hat sie mir nicht die Drogen verabreicht, sowas würde sie nie tun, aber sie hat sie unwissentlich an mich weitergereicht. Was wenn die Drogen ihr galten? Vielleicht hegt jemand einen Groll gegen sie und möchte sie loswerden. Ich weiß, dass ist alles ziemlich weit hergeholt, aber es wäre zumindest eine Option, die in Betracht gezogen werden sollte.“ Ich schaute Tamara auch weiterhin fassungslos an. Das Ariana der Brandanschlag und auch die Drogen galten, erschien mir irrsinnig. Ehrlich gesagt hatte ich eine eigene Theorie, nämlich dass das Feuer für Luna gelegt worden war. Ein Evo-Hunter könnte ihre Schwäche ausgenutzt haben, um sie los zu werden. Andererseits stellte sich die Frage, ob ein Evo-Hunter nicht selber viel zu viel Angst vor Feuer hat, um selbst eins zu legen.
„Behalt diese Theorie fürs Erste für dich.“, sagte ich schließlich. „Ohne Beweise können wir ohnehin nichts ausrichten und würden Ariana nur in Angst versetzen.“ Tamara verstand und versprach es für sich zu behalten. Doch nun war meine Sorge geschürt und die Frage wer für all das verantwortlich war, brannte sich mir ins Gehirn ein.

Fortsetzung folgt … am Dienstag, den 9.Mai 2023!

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Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell. Sein Outing bei seinem Dad lief nicht sonderlich gut und nach mehreren Küssen mit Cosmo, landete Dylan im Koma. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er zieht seine Kräfte aus Wasser, wohingegen er Angst vor Feuer hat. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin. Sein Ziel: Dylan´s Wunsch erfüllen!
Ariana Alister: Sie ist die Tochter von Sydney und nicht erfreut über ihren Umzug. Sie weiß einiges über die Evos, da sie wie Dylan einen Evo an der Seite hat - Luna. Ihr Verhältnis zu Dylan ist über die Wochen hinweg besser geworden.
Luna Alister (N:Evo-900): Ein Evo, der bei Ariana und ihrer Mutter lebt.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr. Mit der Homosexualität seines Sohnes kam er zunächst gar nicht zurecht.

Nebenrollen:
Sydney Alister: Mutter von Ariana und Kollegin von Phil. Sie weiß von der Existenz der Evos.
Emmet Harding: Seinen undankbaren Spitznamen „Caterpillar“ hatte er Dylan zu verdanken, der ihn einst als Raupe zeichnete. Er ist zu seinem Vater gezogen und besucht nun eine Theaterschule.
Tamara Harding: Zwillingsschwester von Emmet. Aufgrund ihrer taffen Art ist sie sehr beliebt bei den Mitschülern. Tamara führte eine Beziehung mit Dixon, trennte sich jedoch von ihm.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan, der sich mit Cosmo anfreundet; in der Schule gibt er sich gerne als Klassenclown; er weiß das Cosmo kein Mensch ist.
Aiden (Δ:Evo-1593): Ein Evo, der sich auf der Erde als Deputy ausgibt.
Conner Eastbrook: Urlaubsflirt von Dylan.
Mister Yard: Frührentner und Nachbar der Winters.

H:Mitbewohner-79
Als Tamara und ich bei mir Zuhause ankamen, sahen wir meinen Nachbarn Mister Yard vor meiner Haustür stehen. Er überreichte Ariana gerade ein paar alte Klamotten seiner verstorbenen Frau. „Schau mal, ob die deiner Mutter passen und gefallen. Wenn nicht, dann verkauft sie einfach, damit ihr wenigstens etwas Geld habt, um euch neue Kleidung zu kaufen. Meine Frau hätte das sicher so gewollt.“, hörte ich ihn zu Ariana sagen, als wir die Hofeinfahrt entlang marschierten. „Ah hallo Dylan. Ich wollte nur kurz nach unseren lieben armen Nachbarn schauen. Jedoch muss ich weiter, ich hab einen Friseurtermin, den darf ich um nichts auf der Welt verpassen. Also bis bald mal!“ Mister Yard schien es plötzlich besonders eilig zu haben und spurtete davon.
Tamara und ich blickten ihm nach und Tamara ließ sich zu einem Kommentar hinreißen: „Was will der Mann denn beim Friseur, wo er doch eh nur noch so wenige Haare auf dem Kopf hat?“
Die Frage war jedoch nebensächlich, da Ariana über Tamaras Besuch überaus erfreut zu sein schien und die Beiden sich vor Glück in die Arme fielen. Es war ein wildes Gegacker und Gekicher zwischen den Zwei, die ich nach kurzer Zeit im Wohnzimmer alleine ließ, weil es mir auf die Nerven ging. Ich hoffte inständig, dass sich Tamara an ihr Wort hielt und Ariana nichts von ihrem Verdacht erzählte.
Ich wollte es jedoch einer anderen Person erzählen und das war Cosmo. Da er nicht in der Küche vor dem Kühlschrank aufzufinden war, wollte ich in seinem Zimmer nach ihm suchen, doch blieb ich vor seiner Tür stehen, die einen Spalt breit offen stand. Ich hörte seine Stimme und die von Luna. Cosmo erwähnte meinen Namen und das ließ mich aufhorchen. Ich belauschte ihr Gespräch: „Dylan war viel zu unvorsichtig. Conner hätte sich jederzeit als Evo-Hunter entpuppen können.“
„Er schien zum Glück ja keiner gewesen zu sein, aber ich gebe dir Recht. Wir müssen mehr Vorsicht walten lassen – auch Dylan.“, hörte ich Luna sagen. „Nachdem was uns Aiden berichtet hat, werden die Evo-Hunters mehr hinter Dylan her sein, als hinter uns! Das einzig Gute daran ist, dass sie ihm nichts antun werden, solange sie nicht die Antworten erhalten haben, die sie hören wollen.“
„Ja, aber dummerweise kennt Dylan die Antworten selber auch nicht.“, sagte Cosmo nun. „Dylan hat keinerlei Erinnerung mehr daran, was er auf Neró erlebt hat.“
„Und was ist mit der Zeichnung, von der du mir erzählt hast?“, fragte Luna. „Sie soll eine exakte Kopie unseres Planeten sein.“
„Ja, aber die hat er schon vorher gezeichnet. Nachdem wir uns das erste Mal geküsst haben.“, erklärte Cosmo ihr. „Ich wusste nichts von unserer Fähigkeit, mit Menschen eine Verbindung aufzubauen, sobald man etwas intimer wird. Doch ich hab aus meinen Fehlern gelernt und werde Dylan nicht mehr zu nahe kommen … also was das Küssen und so anbelangt.“
„Hoffentlich.“, erwiderte Luna. „Du bist noch ein sehr junger Evo, Cosmo, und ich weiß auch, dass du seit deiner Landung auf diesem Planeten es nicht immer leicht hattest, aber mach es dir bitte nicht selber schwerer, indem du deinen Gefühlen nachgibst. Er ist ein Mensch und du ein Evo!“
Ich hatte genug gehört. Ich tapste leise ein paar Schritte rückwärts, ehe ich mich umdrehte und in mein Zimmer verschwand. Eigentlich war es ja nun Arianas und Lunas Zimmer, aber ich brauchte eine Minute um das soeben Gehörte zu verarbeiten. Doch viel Zeit bekam ich dafür nicht, denn auf einmal klingelte es an der Tür und zu meiner großen Überraschung, aber Cosmos großer Freude, war Mika nun doch zu Besuch gekommen. Als Cosmo unten war, schlich ich mich wieder aus dem Zimmer, doch rannte ich geradewegs in Lunas Arme, die mich entgeistert anstarrte. Ich äh … hab etwas aus meinem Zimmer gebraucht.“, log ich und das über alle Maßen schlecht.
Cosmo kam mit Mika wieder die Treppe raufgerannt und als er mich sah, lächelte er mich an. „Hey, seit wann bist du Zuhause? Ich hab dich gar nicht kommen gehört.“
Meine Stimme versagte, doch Luna sprang ein. „Er hat noch etwas in seinem Zimmer gesucht, bevor er Hallo sagen wollte.“ Luna warf mir ein Lächeln zu, was ich nervös erwiderte. Hatte sie meine Lüge durchschaut? War ihr klar, dass ich sie und Cosmo gerade eben belauscht hatte?
„Wie dem auch sei, ich hab meine Videospielkonsole mitgebracht.“, sagte Mika, der stolz seine Tasche präsentierte. „Wir können alle gemeinsam spielen, was haltet ihr davon? Seit kurzer Zeit bin ich sogar besser als dieser dumme Prince in ‚Galaxy War‘.“ Ich rollte innerlich mit den Augen, denn Mika wusste gar nichts davon, dass Emmet dieser ominöse Prince war. Ich hatte zwar nicht vor, ihm das auf die Nase zu binden, aber wäre es sicher lustig mitanzusehen, wenn er davon erfahren würde. Den restlichen Tag verbrachten wir alle damit, uns die Zeit mit Videospielen zu vertreiben. Auch Ariana und Tamara spielten eifrig mit und stellten sich gar nicht mal so dumm an. Für Luna hingegen war es das erste Mal, dass sie Videospiele spielte, doch Cosmo, der inzwischen geübt darin war, half ihr dabei, die Regeln zu verstehen. Wir hatten sicher alle unsere Geheimnisse und Probleme, doch aktuell waren die nicht von Bedeutung, denn wir hatten einfach nur Spaß unter Freunden.

Am Abend gingen Tamara und Mika nach Hause, dafür kam mein Dad aus der Arbeit zurück und auch Sydney tauchte spätabends endlich wieder auf. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich wurde bei der Feuerwehr aufgehalten. Manchmal ist es wirklich frustrierend ein Polizist zu sein, wenn einem selber die Hände gebunden sind.“
„Noch immer kein Hinweis auf den Brandstifter?“, fragte Ariana beunruhigt, als wir alle gemeinsam am Esstisch saßen und mein Dad uns etwas Leckeres zum Abendessen zubereitete.
„Leider nein.“, antwortete ihre Mutter, die das Besteck auf dem Tisch verteilte.
„Keine Sorge. Wir sind an dem Fall dran, beziehungsweise Aiden wurde darauf angesetzt!“, rief uns mein Dad vom Herd aus zu, doch bei der Erwähnung von Aiden waren wir alle überrascht. „Ja, ich weiß was er ist.“, erklärte mein Dad. „Aber gerade deswegen ist er vermutlich der Beste für diesen Job oder? Ich meine…, wenn es Brandstiftung war, dann können wir nicht ausschließen, dass ein Evo-Hunter dahinter steckt und dann wäre es gut, wenn ein anderer Evo ihm auf die Schliche kommt.“
„Können wir ihm überhaupt vertrauen?“, fragte Sydney skeptisch.
„Also ich vertrau ihm. Ich glaube er ist ein guter Kerl.“, sagte Luna, als mein Dad den kochend heißen Topf auf dem Esstisch abstellte und das Abendessen endlich eröffnet war.

Dadurch dass die Alisters nun fortan bei uns wohnten, war immer für ein volles Haus gesorgt. Es herrschte etwas Platzmangel und es gab nun kein Zimmer mehr, indem du dich für ein paar Minuten in Ruhe zurückziehen konntest, ohne gestört zu werden. Ich wollte eigentlich nur noch ein paar Kleidungsstücke aus meinem Zimmer holen und platzte dabei gerade rein, als sich Ariana umzog. Mir stieg sofort die Schamesröte ins Gesicht, während Ariana zu kreischen begann und mir Pest und Cholera an den Hals wünschte. Ich zog die Tür schnell wieder zu, doch Sydney hatte ihre Tochter natürlich schreien gehört und kam aus ihrem neuen Schlafzimmer gestürmt. „Was ist passiert?“
„Gar nichts.“, sagte ich ganz schnell, während ich immer noch rot im Gesicht war. Sydney blickte mich verwirrt an, doch ging ich mit gesenktem Kopf an ihr vorbei, um ins Badezimmer zu gehen und mir dort die Zähne zu putzen. Doch auch dort tappte ich in ein Fettnäpfchen, denn Luna stieg gerade frischgewaschen aus der Badewanne. Sie hatte zwar ihre Evoform angenommen, aber war dennoch nackt. Ein Schrei folgte, heißes Wasser klatschte mir ins Gesicht und ich schloss die Badezimmertür ganz schnell wieder. Sydney stand noch immer auf dem Gang und beobachtete das Debakel. Sie zog ihre Stirn in Falten und versuchte ein Lachen zurückzuhalten. Ich hingegen versuchte trotzdem cool zu bleiben und sagte lediglich: „Es ist gar nichts, alles okay. Ich fühl mich nur so … nass.“

Fortsetzung folgt … am Samstag, den 13.Mai 2023!

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