Übersexualisierung (junger) Menschen

So, dann mach ich mal den Anfang und schreibe einen Beitrag/Thema hier rein^^

Ich hatte letztens ein Gespräch (über Telegram) mit meinem Freund, über die (seiner Meinung nach) Übersexualisierung von (jungen) Menschen, Ausgangslage war mein Unverständnis über eine nicht näher zu nennende Gay Community für Jungs/Männer ab 14 bis open end und mit zumindest fragwürdiger Freiheit in den Profilangaben.

Hier mal das wichtigste aus dem Verlauf:

Freund: Wobei … wenn wir ehrlich sind, sind pubertäre Jungs so oder so darauf aus … also auf Sex. Besonders im Internet. :see_no_evil:

Ich: Aber andere wollen lieber das erste Mal einen Jungen küssen, als [zensierte Wörter] :wink:

Freund: Da irrst du dich in der Menschheit. :roll_eyes:

Ich: „Aber andere wollen lieber das erste Mal einen Jungen küssen, als [zensierte Wörter] ;)“ Den Eindruck habe ich aber von Queerpoint …

Freund: Sag ich ja, da irrst du dich in der Menschheit. :stuck_out_tongue:

Freund: Wobei die Übersexualität der Gesellschaft davon das schlimmste ist.

Ich: Ich bin zumindest nicht gänzlich deiner Meinung. Es gibt solche Jungs, Männer und sie sind vielleicht sogar die Mehrheit. ABER es gibt Ausnahmen…

Freund: Ja, es gibt Ausnahmen, natürlich. o:
Diese Ausnahme werden - wenn sie extrem genug sind - als unnatürlich bezeichnet (mich eingeschlossen), aber es gibt sie. o:

Ich: Und QP besteht wohl aus diesen Ausnahmen. Gott sei Dank.

Wie geschrieben glaube ich nicht, dass alle jungen Menschen so sind bzw die Jugend generell (nur) auf Sex aus ist. Ausnahmen gibt es und habe ich schon als Partner gehabt, aber auch schon das negative Gegenteil, auch als „Kumpel“.

Aber wie ist denn euere Erfahrung/Meinung?

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Ich denke, dass heute das Thema Sex tendenziell eine größere Rolle spielt als früher, doch nicht dass es immer und auf jeden zwangsläufig zutrifft. Wie du geschrieben hast, denke ich dass viele queerpoint-User da nicht nur auf Sex aus sind.

Es ist auch eine Sache, darüber zu reden und eine andere, es wirklich auch zu machen.

Also zur Frage, ob alle Menschen nur auf Sex aus sind: Meine Erfahrung sagt, dass das vielleicht auf manche, aber ganz bestimmt nicht auf alle Menschen zutrifft, meiner Meinung nach auch nicht auf die meisten. Vor allem nicht auf alle jungen Menschen.
Alle Menschen haben ein unterschiedlich großes Bedürfnis nach Sex, aber selbst unter den Menschen mit einem stärkeren Bedürfnis kenne ich einige, für die zum Beispiel ein One-Night -Stand nicht in Frage kommt. Okay, jetzt mit Mitte zwanzig spielt das Thema Sex unter den Singles im Freundeskreis definitiv eine Rolle (wenn man jemanden besser kennt und er es einem erzählt), aber im Teenager-Alter war das noch nicht so wichtig. Wobei mein Umfeld auch insgesamt nicht viel auf Social Media zu finden ist … dass das Internet insgesamt übersexualisiert ist, kann ich mir aber vorstellen.

Ich glaube außerdem, dass es manchen Menschen, denen es scheinbar „nur um Sex“ geht auch noch um ganz andere Dinge geht wie Wärme und Nähe, Bestätigung oder vielleicht auch einfach nur Kontakt und Sex für sie der einfachste Weg ist, das zu bekommen.

Das finde ich aber auf jeden Fall auch fragwürdig. Man muss Jugendliche doch schützen … :sweat_smile:

was genau hast du für einen Eindruck?

Man sagt ja Jugendlichen schon nach, dass da durch die Pubertät und die Hormone schon generell viel Beschäftigung mit dem Thema los ist. Gruppenzwang, wer zuerst Sex hatte und „Jungfrauenshaming“ sorgen hat nicht erst seit dieser Generation dazu, dass viele meinen, sie müssten möglichst früh eine*n heterosexuelle*n Partner*in und mit diesem*dieser Sex haben.

Wir sortieren ja mit unseren Regeln schon mal aus, die sexuelle Themen größtenteils verbieten.

Die einen wollen dies, die anderen wollen das und wieder andere wollen gar nicht – ist doch alles okay, solange es einvernehmlich ist und man es macht, weil man es will und nicht, weil man meint, dass man sollte. Ich würde da nicht in „gut“ und „schlecht“ einteilen.

Das denke ich mir bei der Seite auch. Ich wollte sie hier aber nicht öffentlich brandmarken, also nannte ich keine Namen.

Bisher einen ziemlich vernünftigen. Die Leute sind freundlich, man kann mit ihnen wunderbar reden … bzw in meinen Fall eher schreiben :sweat_smile: und selbst Admins sind einfach Teil der (noch etwas kleinen, vielleicht^^) Community. Als ob sie auch nur Nutzer wie alle anderen sind. Was sie ja auch eigentlich sind :blush: Und das Thema „Sex“ hat eine sehr untergeordnete Rolle, was ja aufgrund der nicht vorhanden Altersbeschränkung genau richtig ist.

Und wo du so fragst, noch eine persönliche Note von mir: Ich fühle mich hier sehr wohl und ich denke Queer Point kennen gelernt zu haben (schon jetzt in diesem frühen Stadium) ist das beste was mir momentanen Lage passieren könnte :wink:

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Kann man so nur unterschreiben.

Ich denke, dass eigentlich jeder Mensch irgendwo nach Geborgenheit sucht; das ist in unserer Natur. Nur manche wissen nicht so ganz, wie sie das Bedürfnis nach außen kommunizieren sollen oder trauen es sich auch einfach nicht.

Klar gibt es Männer (und hier und da auch Frauen) die nur auf Sex aus sind und das ist auch legitim, aber auch eher die Ausnahme, beziehungsweise lediglich eine Momentaufnahme.

Gerade unter Jugendlichen würde ich ja behaupten, dass da viel mehr Unwissen, Ängste, Unerfahrenheit, Unsicherheit im Spiel ist, als da irgendwer zugeben würde.

Und natürlich hat man mit 15 mal so ein Erlebnis wo man halt kommt und einem der andere eher egal ist, oder ähnliches. Das kann schonmal passieren, wenn auch vielleicht nicht jedem. Ist ja auch einfach ein Mangel an Erfahrung und Reflektionsfähigkeit und nicht unbedigt böse gemeint.

Ich denke ein gewisser Schutz der Jugend ist nicht fehl am Platz, aber insgesamt ist der durchschnittliche Teenager lange nicht so doof wie mancher vermuten mag. Ich war schon vor langer Zeit (d. h. als ich zur schutzbedürftigen Jugend gehörte) auf Szene-Foren unterwegs, auf denen es heiß her ging und auch kein Alterslimit galt. Habe da nette Menschen kennengelernt und auch echt abgedrehte Sachen mitbekommen, aber ich glaube nicht, dass da jemand Schaden genommen hat. Wichtiger ist, dass man weiß, worauf man sich einlässt. Problematisch finde ich die Konfrontation mit „kritischen Inhalten“ dort, wo man sie nicht erwarten würde (d. h. nichts ahnend damit konfrontiert wird).

Am wichtigsten ist letzten Endes ein offener und reflektierter Umgang mit Sexualität. Das ist das beste Mittel gegen Missbrauch, Dub-Con Situationen und so weiter.

Ich glaube, dass wir in der Hinsicht viel weiter sind, als alle uns vorhergehenden Generationen, auch wenn sich da nicht alle mit dem gleichen Tempo bewegen.

Ich finde nicht, dass die Jugend übersexualisiert ist, ich denke es hat sich lediglich geändert, wie Sexualität kommuniziert und ausgelebt wird.

Das war jetzt aber genug Gelaber. Keine Garantie für Sinnhaftigkeit.

Weißwein™

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Da hast du vollkommen recht, das sind wir. Warum sollten wir das auch nicht sein? :slight_smile:

Das freut mich wirklich sehr zu hören :blush:

Was verboten ist, wird natürlich trotzdem ausprobiert. Ebenso haben einige ja immer noch die veraltete Ansicht, Enthaltsamkeit zu predigen, schütze vor Geschlechtskrankheiten und ungewollten, verfrühten Schwangerschaften, obwohl Aufklärung, und selbstreflektiertes und verantwortungsvolles Handeln es viel mehr tut

Von #orientierungshilfe:geist-psyche bis #orientierungshilfe