O:Evo-1570

Ja, warum denn nicht? Er scheint ja sehr verlockend auszusehen und dazu auch noch sehr sympatisch zu sein. Wer könnte es Dylan da verdenken, Interesse an Evo zu haben?

Ob Evo irgendwelche besonderen Kräfte hat, mit denen er einen Schuss überstehen könnte bzw. abwehren? Immerhin ist er ein Außerirdischer und wer weiß was er alles für Fähigkeiten hat.

Ein Indiz, was sich Dylan gewünscht haben könnte… :thinking:

Fürsorglichkeit ist ja gut, aber man kann es auch übertrieben. Klingt fast wie ein Helikopter-Vater.

Mir würden da in dem Moment ganz andere Worte einfallen :see_no_evil: Er scheint den Ernst der Lage/die Gefahr gar nicht für voll genommen zu haben.

Find ich aber schwierig, wenn es die Aufgabe ist, wünsche zu erfüllen. Da ist doch immer das Risiko, dass man sich anfreundet. Könnte mir vorstellen, dass es für Dylan nicht allzuviel dagegen hätte, wenn Evo für immer bleibt.

Und das bei dem Bewegungsdrang von Evo… Das kann ja was werden.

Ich freu mich schon auf’s nächste Kapitel.

LG nobody.

Ab heute wird es vor jedem Kapitel auch eine Liste aller Charaktere geben, die in dem Kapitel auftauchen, oder erwähnt werden.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
O:Evo-1570: Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Frau Silly: Spanischlehrerin; Sie ist sehr streng, alt und bieder.

K:Schule-10
Durch das turbulente Chaos, dass Evo bei mir Zuhause verursacht hat, gelang es mir unangenehme Gedanken zu verdrängen. Erst als ich mich wieder in der Schule befand, wurden jene Gedanken in meinem Kopf wieder freigesetzt: Emmet. Der Kuss. Ich könnte schon wieder im Erdboden versinken, doch das würde meine Probleme nicht lösen. Heute werde ich Emmet in der Schule wieder sehen und es war mehr als fraglich, dass er sich von dem gestrigen Schock schon wieder erholt hat. Vielleicht hat er auch seiner Schwester Tamara von dem Kuss erzählt und die würde mir nun die Hölle heiß machen. Verdient hätte ich es vermutlich. Ich hab es gestern einfach überstürzt, weil ich zu sehr und zu viel auf einmal wollte, dabei hätte mir der Ausgang von vornherein klar sein müssen. Leider konnte ich mich von all diesen Gedanken und Problemen auch nur schwer wieder lösen, da wir in der ersten Stunde Spanisch-Unterricht bei Frau Silly hatten. Diese Frau, sofern sie sich als solche bezeichnen ließ, war der Schrecken dieser Schule. Eine strenge, biedere und alte Schachtel, die in alten Jahrzehnten feststeckte und dem Fluss der Zeit trotzte. Ihre Art zu unterrichten war trocken und steif, mit ihr zu diskutieren war zwecklos und was am schlimmsten von allen war: Sie hatte mich derbe auf den Kicker, nur weil ich einmal versehentlich ihren rechten Außenspiegel am Auto mit einem Fußball abgeschossen hatte. Zum Glück war ich nicht der Einzige, der diese Frau nicht leiden konnte, denn so ziemlich jeder in meiner Klasse wartete freudig auf ihre baldige Pensionierung.
Heute war sie für mich allerdings das geringere Übel. Mein Blick wanderte über die Tische schräg nach vorne zu dem Platz, an dem Emmet saß. Ich konnte nur seine linke Gesichtshälfte erspähen. Es hatte den Anschein, als würde er in dem Spanischbuch lesen, doch wenn ich mit meiner Einschätzung richtig lag, dann döste er wieder einmal vor sich hin, da er Frau Sillys Vortrag wie jeder andere im Klassenzimmer ermüdend fand. Neben ihm saß wieder seine Schwester Tamara. Die Zwei saßen immer nebeneinander, zu jeder Stunde und in jedem Klassenzimmer. Sie waren unzertrennlich. Ein Platz hinter mir saßen die Klassenclowns Mika und Elijah, die dem Unterricht von Frau Silly natürlich ebenfalls nicht folgten und sich stattdessen einem ganz anderen Thema widmeten. Leise hörte ich Elijah zu Mika flüstern: „Dieser Prince ist so megastark. An dem ist absolut kein herankommen!“
Prince? Soll das irgendein Codewort für eine neue dämliche Aktion der Beiden sein? Ich belauschte sie weiter und erhielt zugleich eine Antwort auf meine Frage. „Der Kerl hält sich für eine Art Gott der Online-Games. Doch ich werde nicht aufgeben, bis ich ihn von seinem hohen Ross runtergestoßen habe.“, sagte Mika leise zu seinem Kumpel.
„Er ist kein Gott, aber eben ein Prinz dieser Prince.“, meinte Elijah daraufhin und ich rollte genervt mit den Augen. Online-Games … bis vor ein paar Monaten habe ich solche Spiele auch häufiger gespielt, aber nun nicht mehr. Ich weiß mit meiner Zeit wertvolleres anzufangen.
„Mir scheißegal was er ist. In ‚Galaxy War‘ war ich die unangefochtene Nummer 1, bis dieser Amateur aufkreuzte und mir mit seiner Laserkanone den Gar ausmachte.“, zischte Mika gekränkt.
„Aber Mika …, wenn er wie du sagst ein Amateur ist, wieso konnte er dich dann platt machen?“, fragte Elijah triezend seinen Kumpel und handelte sich damit einen Schlag auf die Schulter ein.
„Galaxy War“ – ein Online-Spiel, dass sich im Weltall abspielt. Sofort musste ich wieder an meinen außerirdischen Besucher denken, der es sich gerade bei mir Zuhause gemütlich machte. Was er wohl gerade trieb? Ob es so eine gute Idee war, ihn dort allein zu lassen? Doch was hatten mein Dad und ich für eine andere Wahl? Mein Dad musste wieder zur Arbeit und ich in die Schule. Zugegeben, ganz wohl bei dem Gedanken, ihn alleine zu lassen, war uns nicht…

Vor noch etwa einer Stunde:
„Du gehst jetzt zur Schule, Dylan.“, sagte mein Dad zu mir, nachdem wir unseren neuen Hausgast willkommen hießen und alles Weitere geklärt hatten.
„Ja aber Dad. Ich kann Evo doch nicht hier alleine zurück lassen.“, entgegnete ich und hoffte inständig mich vor dem heutigen Schultag retten zu können. „Es ist Freitag, kannst du da nicht ein Auge zudrücken? Bitteee!“
„Niemals! Die Schule ist wichtig für dich und deine weitere Zukunft. Kein aber und das Betteln und dein trauriger Welpenblick nützen dir da auch nicht.“, sagte mein Dad eisenhart zu mir und sofort wechselte ich wieder vom „Welpenblick“ in den „Jetzt-bin-ich-bockig-Blick“.
„Schule? Was ist das?“, fragte uns Evo neugierig, während er seinen Kopf schräg hielt.
„Die Erwachsenen nennen es zwar eine Schule, aber in Wirklichkeit ist es die reinste Folterkammer, in der Kinder wie ich bis zum ‚Schlag-mich-tot‘ gequält werden.“, erklärte ich ihm sarkastisch.
Dylaaan.“, mahnte mich mein Vater langsam.
„Ist ja schon gut, ich hol nur noch meinen Schulranzen.“, sagte ich mürrisch.
„Braver Junge und du … äh Evo richtig?“ Mein Dad blickte Evo fragwürdig an und dieser nickte nur. „Gut, also Evo. Ich muss zur Arbeit und während wir weg sind, stellst du keinen Unfug an. Mach es dir hier einfach gemütlich, bis wir wieder da sind. Nur tu mir einen Gefallen … lass bitte das Haus stehen!“

Und so saß ich nun hier … in meiner sogenannten Folterkammer. Ich ließ meinen Kopf mit dem Gesicht nach unten auf das Spanischbuch fallen und machte dabei ein unfreiwilliges dumpfes Geräusch. Dies rief Frau Silly natürlich sofort auf den Plan. „Langweile ich Sie etwa Herr Winter?“, fragte sie mich mit herausfordernder Stimme. Sie war übrigens auch die einzige Lehrerin an dieser Schule, die ihre Schüler mit ihrem Familiennamen aufrief, abgesehen von Dr. Tibbet, der dies aber nur machte, um uns zu tadeln, während es bei Frau Silly zum angemessenen Standard gehörte.
„Nein, natürlich nicht, Frau Silly.“, log ich fein säuberlich und saß wieder kerzengerade da.
„Dann ist ja gut. Dachte schon mein pädagogisch wertvoller Unterricht würde sie zu Tode langweilen. Augen und Ohren auf, das hat oberste Priorität!“, rief Frau Silly laut durchs Klassenzimmer.
Ehrlich gesagt wünschte ich mir gerade sogar, ich würde mich zu Tode langweilen, denn dann würde ich dieser Hölle entkommen. Endlich warf Emmet einen kurzen Blick zu mir nach hinten. Unsere Blicke trafen sich in der Mitte, doch als auch Tamara sich zu mir umdrehte, wandte ich meine Augen schnell auf eine andere Stelle im Klassenzimmer. Ich Idiot, ich verhalte mich wie der größte Volldepp.

Nach einer weiteren halben qualvollen Unterrichtsstunde bei Frau Silly, klingelte schließlich die Schulglocke und läutete dadurch die zwanzigminütige Pause ein. Im Schulflur herrschte reges Treiben, denn alle liefen wie wild geworden durcheinander, da jeder seine Schulbücher in seinen Spind legen wollte. Als ich an meinem Spind ankam, begegnete ich zufällig Dr. Tibbet und ohne jeglichen Grund, wollte ich ihm von meiner gestrigen schicksalshaften Nacht berichten. „Dr. Tibbet, Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, aber ich hab gestern tatsächlich eine Sternschnuppe gesehen und dann…“
„Oh das freut mich sehr für Sie Dylan, aber verraten sie mir ja nicht, was Sie sich gewünscht haben, sonst geht es womöglich nicht in Erfüllung.“, sagte Dr. Tibbet, der mir dadurch quasi ins Wort fiel.
Ich wollte etwas entgegnen, doch dann zog etwas völlig anderes, meine, die von Dr. Tibbet und auch aller anderen Schüler Aufmerksamkeit auf sich. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen…

Fortsetzung folgt … am Montag, den 3.Oktober 2022!

1 „Gefällt mir“

sieht er plötzlich etwas vertrautes Orangfarbenes auf 2 Beinen? :thinking:
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So, jetzt bin ich bei „Dylan“ auch wieder up to date :grin: Deine Posting-Zeitabstände (Alle 3 Tage) sind doch ganz gut gewählt. Ich hatte zwischendurch nur „leichte“ Backflashes an Alf oder E.T. oder Explorers :nerd_face:
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So, jetzt muss ich aber auch leider etwas viel Vermutungen und Fragen in den Threadraum werfen :face_with_monocle: :face_with_peeking_eye:
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EVO scheint ja schon etwas kindisch-unbedacht zu handeln. Wobei er aber auf der anderen Seite auch recht gute kognitive sowie physiologische Fähigkeiten haben muss. Und die nicht unbedingt erstmal für sich behält :thinking: Und das macht ihn irgendwie eigenartig selbstbewusst für einen Alien auf einem fremden Planeten…und das könnte ihn bestimmt aus der Sicht mancher Menschen/Charaktere auch etwas „gefährlich“ erscheinen lassen :thinking: Wer weiß ob er nicht irgendwelchen Kräfte hat, die Menschen nicht haben?
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Und die Regel seines „Volkes“ keine Freundschaften mit anderen Lebewesen aufzunehmen klingt zwar etwas primitiv aber auch irgendwie wie die oberste Direktive in ST. Die im Grunde ja sinnvoll ist.
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Und was hat es eigentlich mit den teilweise seltsamen Zeichen vor den Kapitelnamen auf sich? Bis jetzt komme ich auf: ABΓΔEZHΘIK
Ist das vielleicht irgendein Code? Haben die Buchstaben etwas mit den jeweiligen Kapitelnamen gemeinsam? Ist es irgend ein Alien-ABC-Reim? Oder hat seine Volk gar kein ABC was dem irdischen ähnelt und besteht eher aus Wörtern als auf Buchstaben? Oder soll das am Ende nur xenomorphisch klingen? :face_with_hand_over_mouth:
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Und warum eigentlich O:Evo-1570? :face_with_monocle: Ist das vielleicht eher so eine Art Modell bzw „Kastenbezeichnung“ in seiner Gesellschaft :thinking: Für die „Schicht“ , die fremde Planeten erforschen und die Wünsche von den Ureinwohnern dieser Planeten wahr machen sollen? :nerd_face: Und gibt es noch weitere Evo’s bei ihm auf dem Planeten? Sind das am Ende alles die exakt gleichen Individuen, also alles Klone? Und eigentlich… hat Evo eine Familie? Einen Vater und eine Mutter?
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Also ich bin auch gespannt wie es weiter geht mit Dylan und Evo :nerd_face: … (und ob wir noch erfahren, was Evo unter „eure wildesten Fantasien“ denn so glaubt zu verstehen :thinking: :sweat_smile: Und ob seine beiden Schwänz eigentlich auch orangfarben sind :face_with_hand_over_mouth::sweat_smile:)
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Ps. sorry ich war zu blöd den Kommentar richtig mit Absätzen zu versehen :roll_eyes: :face_with_peeking_eye:

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Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
O:Evo-1570: Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.

Λ:Verwandlung -11
Bis vor wenigen Sekunden herrschte in den Gängen der Schule nur ein großer Tumult, doch inzwischen brach eine regelrechte Hysterie aus. Der Grund dafür war relativ simpel, wenn auch für eine amerikanische Kleinstadt wie unsere ungewöhnlich. Die Eingangstüren der Schule öffneten sich und ein junger Mann trat herein, der sowohl die Herzen der Mädchen, als auch das meinige, höher schlagen ließ. Er war dunkelhaarig, gebürtiger Engländer und … ein ehemaliges Mitglied meiner Lieblings-Boyband „One Direction“: Es war Zayn Malik! Von allen Mitgliedern dieser britisch-irischen Boyband, musste es ausgerechnet ER sein. Der, von dem ich schon immer am meisten geschwärmt habe. Das muss ein Traum sein! Wenn, dann will ich aber bitte nicht aufwachen, denn Zayn Malik stolzierte geradewegs auf mich zu. Völlig gebannt, hatte ich ganz vergessen, dass Dr. Tibbet immer noch neben mir stand. Ich geriet etwas in Panik, da ich schon glaubte, dass er mein Herz schlagen hören konnte, was natürlich ausgemachter Schwachsinn war. Vor allem schon deswegen, weil das Gekreische vieler Mädchen das sicherlich übertönte. „Oh Gott Zayn, ich liebe dich!“, schrie ein Mädchen mit rosa Herzen in den Augen ihm zu, während ihre Freundin neben ihr beinahe in Ohnmacht fiel. Ein anderes Mädchen rief: „Zayn, ich will deine Freundin sein!“ Und wieder ein anderes Mädchen rief: „Zayn, ich will ein Kind von dir!“ Das ist doch verrückt, total irre!
„Wer ist dieser Knabe? Geht der auf unsere Schule?“, hörte ich Dr. Tibbet neben mir fragen.
„Nein…, leider nicht.“, antwortete ich meinem Lehrer, während mir ein leichter Seufzer entglitt. Dies führte zu einer peinlichen Stille. „Äh also, ich meine, weil die armen Mädchen und so, sie verstehen?“
Plötzlich stand Zayn vor mir und er lächelte mich an. Sein strahlendes Lächeln, seine sanften Augen, sein wunderschönes Haar. Ich war sowas von verknallt in ihn! Doch wieso war er jetzt eigentlich hier an dieser Schule? Und was noch viel interessanter wäre: Warum hat er ausgerechnet vor mir Halt gemacht? „Hi Dylan.“, begrüßte er mich weiterhin lächelnd, während es in mir drin Sektkorken knallte und ein Feuerwerk an rosa Herzen, bunten Blumen und Konfetti regnete.
Zayn Malik schien mich zu kennen und das überraschte mich nur mich. Auch die Mädchen waren mehr als überrascht. Einige verspürten sofort eine tiefe Abneigung gegen mich, weil sich Zayn für mich und nicht für sie interessierte, andere wiederum schienen mich auf einmal fast genauso zu bewundern wie ihr großes Idol. Vielleicht dachten sie, dass sie mich hinterher in die Mangel nehmen konnten, um mehr über Zayn zu erfahren, aber da müsste ich sie wohl enttäuschen. Nebenbei gesagt: Zehn Prozent der Jungs an dieser Schule schienen ebenfalls über den Besuch begeistert zu sein, vierzig Prozent machten wütende Gesichter, schienen eifersüchtig auf seinen Erfolg zu sein und das er bei den Mädchen so beliebt ist, und die restlichen fünfzig Prozent … die kannten ihn erst gar nicht. Doch genug davon. Was will der Sänger hier an dieser Schule und was will er von mir?!
„Erkennst du mich etwa nicht mehr?“, fragte Zayn mich, doch war ich zu schüchtern um ihm eine Antwort zu geben. Stattdessen schüttelte ich einfach nur mit dem Kopf. „Hm … vielleicht hätte ich mich doch eher in diesen Dustin Fieber verwandeln sollen? Hieß der überhaupt so? Moment, muss meine menschliche Festplatte untersuchen. Ah … ich meinte Justin Bieber!“
„Heilige Scheiße.“, stieß ich nun entsetzt aus, denn nun wurde mir gerade so manches klar. Der hier anwesende Zayn Malik ist in Wirklichkeit Evo! Zumindest wäre das die einzige logische Erklärung dafür, warum er mich kannte und was er an dieser Schule zu suchen hatte. Eine Erklärung dafür, warum er allerdings jetzt so aussieht, wollte mir gerade partout nicht einfallen. Er erwähnte etwas von einer Verwandlung? Kann sich Evo in andere Wesen transformieren? Da fiel mir gerade ein, dass Dr. Tibbet ja immer noch hinter mir stand und jedes Wort mit anhörte. Ich drehte mich abrupt um.
Dr. Tibbet fummelte mit seinen Fingern in seinen Ohren rum. „Du meine Güte, ich glaube das Schreien der Mädchen hat mein Trommelfell beschädigt. Ich verstehe kein Wort mehr…!
„Dylan? Freust du dich denn gar nicht mich zu sehen?“, fragte Zayn mich, also eigentlich ja Evo, aber gerade hat er ja die Gestalt von Zayn Malik von „One Direction“. Also nicht der echte Zayn Malik, sondern der Unechte, Evo eben. Verdammte Kacke ist das verwirrend.
„Du Idiot!“, stieß ich schließlich schreiend aus, doch sollte sich dies als ein großer Fehler erweisen. Evo blickte mich nur erschrocken an, doch waren es die Blicke der vielen Mädchen, die ich nun auf mich zog. Sie alle blickten mich böse und zornig an, denn wie konnte ich es nur wagen, ihr großes Idol anzuschreien und ihn dann auch noch als Idioten zu beschimpfen. „Äh … also ich äh … meine…“, brachte ich dann nur noch stotternd aus mir hervor. „Natürlich freue ich mich dich zu sehen, Zayn!“
Evo beugte sich zu mir vor, um mir etwas leise ins Ohr zu flüstern. Dadurch kam auch mein Idol mir unerwartet nahe, auch wenn er es natürlich nicht in echt war. „Ich wollte unbedingt wissen, wie es so in einer Schule ist und was ihr dort so alles lernt. Doch habe ich mir gedacht, dass ich dort natürlich nicht einfach so als ich selbst aufkreuzen kann. Da habe ich das Poster in deinem Zimmer entdeckt und mich kurzerhand in einen der fünf Jungs verwandelt. Ist das nicht prima? Ich sehe gut aus!“
„J-Ja, du siehst wirklich gut aus.“, erwiderte ich leicht verlegen. Evo war also auch noch eine Art Gestaltwandler. Das kann ja heiter werden… „Lass uns wo anders hingehen, wo wir ungestört reden können … und vor allem, wo uns unerwünschte Blicke fern bleiben.“ Kurzerhand packte ich Evo alias Zayn am Arm und zerrte ihn mit in den nächstgelegenen leeren Raum: Die Besenkammer! Mir war natürlich klar, dass vor der Tür eine Horde wild gewordener Mädchen auf uns lauerte. „Okay, das wird die Meute da draußen nicht davon abhalten, auf dich zu warten, aber wenigstens können wir hier ungestört miteinander reden.“, sagte ich und folglich fing ich mit meiner Strafpredigt für Evo an: „Bist du jetzt eigentlich völlig übergeschnappt?! Du kannst dich doch nicht einfach mir nichts dir nichts in einen Promi verwandeln. Das sorgt für Aufsehen! Zumal du auch noch ausgerechnet den erwischt hast, der die Band vor kurzem erst verlassen hat. Was hast du dir nur dabei gedacht? Ich sag dir was du dir dabei gedacht hast, nämlich gar nichts! Du handelst unüberlegt, ohne dir vorher über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Du bist…“ Auf einmal hielt ich inne, denn meine eigenen Worte hallten in mir wieder und erinnerten mich an den Kuss, den ich Emmet quasi aufzwang. Wie sich gerade herausstellte, war ich eigentlich nicht viel besonnener als Evo. Zumal Evo in der Gestalt von Zayn mich nun traurig ansah und ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte.
„Ich … ich wollte doch nur in deiner Nähe sein.“, meinte Evo traurig und mit einem Mal blieb mir die Stimme weg. Bei mir sein? Moment mal, sagte er heute Morgen nicht so etwas Ähnliches? Heute Morgen: „Evo kann und will aber nicht gehen. Evo ist doch nur deinetwegen gekommen. Ich bin das Ergebnis deines Wunsches!“
„Na toll…“, sagte ich schließlich, doch mehr wollte mir dazu gerade auch nicht einfallen.
„Ich möchte auch zur Schule gehen, so wie du.“, sagte Evo zu mir.
„Okay, aber lass uns bitte zuhause darüber reden.“, meinte ich daraufhin zu ihm und versuchte ihn dadurch auch irgendwie zu besänftigen. Er will zur Schule gehen? Ich dreh noch durch!
„Evo geht wieder nach Hause und wartet dort auf dich.“, beschloss Evo schließlich und mir fiel ein Stein vom Herzen. „Doch zuerst muss ich wieder durch diese Meute an Í̱lio vorbei.“ Ich setzte einen verwirrten Blick auf und Evo fügte hinzu: „Wesen im Weltall, weiblich und total durchgeknallt!“

Fortsetzung folgt … am Mittwoch, den 5.Oktober 2022!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
O:Evo-1570: Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.

M:Hausarbeit-12
„Jetzt sag schon…, woher kennst du ihn und wie gut kennst du ihn?“ Ich war es Leid … ich war es sowas von Leid. Seitdem Evo in der Gestalt von Zayn Malik die Schule wieder verließ, war ich umringt von Mädchen, die unzählige Fragen an mich richteten. Nur gut, dass ich ein guter Märchenerzähler war, denn das stillte den Wissensdurst vieler Mädchen, wenn auch nur vorübergehend. Hinzu kam natürlich auch, dass die Pause ihr Ende fand und sich alle wieder in ihre Klassenzimmer begeben mussten. Nur einer Person entkam ich nicht so leicht…
Ich saß im Geografie-Unterricht von Dr. Tibbet und zur Überraschung aller, saßen die Zwillinge dieses eine Mal nicht nebeneinander. Mit der Begründung, MICH besser kennen lernen zu wollen, saß auf einmal Tamara neben mir – mit einem aufgesetzten Lächeln. „Glaubst du, Zayn gibt mir ein Autogramm? Kannst du mir eins besorgen? Oder besser noch: Du stellst mich ihm vor. Das wäre mein größter Traum!“ Warum mussten Mädchen nur so verrückt nach Boygroup-Sängern sein? Normal war das jedenfalls nicht, denn es gab sogar Mädchen, die ihre BH´s auf die Bühne ihres Idols warfen. Mal im Ernst: Was soll er mit einem BH?! Hallo?! Sofern er sich nicht unters Messer legen lassen möchte, oder irgendwelche perverse Spielchen damit treibt … Fragezeichen?
„Schau mal, dein Bruder sitzt ganz allein da vorne. Möchtest du nicht zu ihm?“, fragte ich Tamara schließlich genervt, doch ohne es mir anmerken zu lassen.
„Och der, der kommt auch ohne mich gut zurecht, aber wage es nicht, dies schamlos auszunutzen und dich nun selber neben ihn zu hocken.“, warnte Tamara mich und schaute mich dabei nun mit einem großen schwesterlichen Blick an. Ich senkte meinen Kopf ein wenig, denn sie rief das peinliche und dumme Erlebnis von gestern wieder in mir hervor. „Guck nicht so dämlich. Emmet hat mir alles erzählt. Ich hab ihm auch gar keine andere Wahl gelassen, nachdem er gestern völlig aufgelöst von eurem Treffen wieder nach Hause kam. Wie konntest du ihn nur so übertölpeln, du Tölpel?!“
„Ich … äh … ich … habe nicht nachgedacht.“, brachte ich schließlich stotternd heraus.
„Wäre ja auch mal was Neues.“, entgegnete Tamara tadelnd. „Mein Bruder war deswegen fix und fertig und nun mache ich mir selbst Vorwürfe, weil ich wusste, wie du drauf bist.“
„Du wusstest, dass ich in ihn verliebt bin?“, harkte ich nun etwas genauer nach.
„Natürlich Dylan, ich hab doch schließlich Augen im Kopf. Nun gut, die hat Emmet zwar auch, aber der lebt mehr oder weniger in seiner eigenen Welt, da achtet er weniger auf seine Mitmenschen.“ Es war ein ernstes und mir sehr unangenehmes Gespräch, doch andererseits fühlte es sich mal gut an, mit jemanden darüber zu reden. Vielleicht war es ja doch mal an der Zeit, mich bei allen zu outen. Einfach, um mich endlich wieder frei zu fühlen und so zu leben, wie ich möchte. „Wenn ich dir einen Tipp geben darf.“, sagte Tamara schließlich zu mir. „Lass Emmet erst einmal Ruhe. Er ist nicht nachtragend, aber er benötigt immer etwas Zeit um das Erlebte zu verdauen. Und um den Kuss mit einem anderen Jungen zu verdauen … dazu benötigt es sehr viel Zeit!“ Ich nickte Tamara dankbar für ihren Rat und anschließend wendeten wir uns wieder dem Unterricht zu. Gerade zur rechten Zeit, denn Dr. Tibbet sendete bereits warnende Signale mit seinen Augen zu uns hinter.

Als ich am späten Nachmittag nach Hause kam, hörte ich bereits in der Hofeinfahrt lautstarke Musik, die von drinnen erklang. Der Polizeiwagen meines Dad´s stand noch nicht in der Hofeinfahrt, also befand er sich noch in der Arbeit. Das bedeutete, dass Evo mal wieder irre Musik hörte. Ich sollte das schleunigst beenden, bevor unsere Nachbarn noch eine Anzeige wegen Lärmbelästigung erstatten.
Ich sperrte die Tür auf und sofort schoss mir eine frischriechende Duftwolke entgegen. Was war das? Ich stellte meinen Schulrucksack ab und wollte nachsehen was Evo trieb, als auch schon sein Schwanz aus dem Wohnzimmer herausragte, der mit der Musik im Einklang war und auf und ab und hin und her tanzte. Mit dem Rücken zu mir, kam er langsam auf mich zu und in seiner rechten Hand hielt er einen … Staubsauger? „Evo, was tust du da?!“, rief ich ihm laut entgegen, doch durch den Lärm des Staubsaugers und der zusätzlich sehr lauten Musik, konnte er mich nicht hören. Also tippte ich ihm von hinten auf die Schulter, was ich kurz darauf aber bereuen sollte. Wie ferngesteuert schnellte sein Schwanz nach meinem Handgelenk und umschlang es so fest, dass ich Schmerzen verspürte.
Evo drehte sich zu mir um und als er sah, dass ich es war, ließ er mich sofort wieder los. Er machte den Staubsauger aus und sagte: „Oh Verzeihung Dylan, ich hab dich nicht nach Hause kommen hören. Hab ich dir wehgetan?“
„Etwas, aber nicht so tragisch. Dein Schwanz hat erstaunliche Reflexe.“, antwortete ich ihm, während ich mein Handgelenk sanft streichelte.
„Nun ja, wir Evos sind ausgebildete Kämpfer, musst du wissen. In den Weiten des Universums gibt es genug Geschöpfe, die es auf einen abgesehen haben könnten.“, erklärte Evo mir, was ich zwar recht spannend fand, doch machte mich die aktuelle Situation viel neugieriger.
„Wieso hast du einen Staubsauger in der Hand?“, fragte ich ihn schließlich.
„Während ich auf dich gewartete habe, ist mir so galaktisch langweilig geworden. Da hab ich mich daran erinnert, dass du und dein Dad ja von mir verlangt habt, dass ich das Badezimmer sauber mache. Als ich dann damit fertig war, war ich so in meiner Arbeit vertieft, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Jetzt ist das ganze Haus blitzblank á la Evomania.“ Als Evo mir seine Gründe für sein Handeln schilderte, bereitete sich in mir drin ein zunehmend starkes ungutes Gefühl aus. Hat er etwa…? Ist das Haus jetzt etwa…? Er wird doch wohl nicht…? Gleicht das Haus nun einem Schlachtfeld? Oh bitte nicht. Mein Dad wird mich massakrieren!
Wie von der Tarantel gestochen, rannte ich ins Wohnzimmer und erlitt wie erwartet den Schock meines Lebens. Allerdings im positiven Sinne! Das Wohnzimmer war picobello aufgeräumt und kein Staubkorn war mehr zu finden. Alle Bücher standen ordentlich im Regal und sogar nach dem Alphabet geordnet. Auf dem Sofa lagen keine Kekskrümel oder sonstige Essensreste mehr und die Kissen und Decken versprühten einen leichten Hauch von Pfirsichduft in der Nase. „Wo sind die Vorhänge?“, fragte ich Evo, als ich die kahlen Fenster sah.
„In der Waschmaschine, die sind als einzige noch nicht ganz sauber.“, antwortete Evo mir.
Mein Blick schweifte weiter umher und in den Garten hinaus. Der Rasen war frisch gemäht und das heruntergefallene Laub wurde eingesammelt. „Wow … jetzt bin ich sprachlos.“, gab ich von mir.
„Das ist noch nicht alles. Geh doch mal in die Küche!“, forderte Evo mich grinsend auf.
Auch in der Küche war alles blitzblank. Ich konnte mich im Spülbecken sogar spiegeln und auch der Ofen roch nicht mehr nach verbranntem Käse. Doch das Beste erwartete mich, als ich den Kühlschrank öffnete und dieser randvoll mit Lebensmitteln war. Eier, Wurst, Käse, Joghurts, Milch, Sahne, Salat, Marmelade, Butter – alles was das Herz, oder besser gesagt der Magen begehrt. Doch meine Begeisterung hielt nur kurz an. „Äh … wo hast du das alles her?“, fragte ich misstrauisch.
„In diesem Bauwerk um die Ecke. Die hatten so viel davon, dass ich mir da einfach was genommen habe.“, antwortete Evo mir unbekümmert und ich sah ihn sorgsam an.
„Einfach mitgenommen? Soll das etwas bedeuten, du hast es gestohlen? Und warst du etwa in dieser Gestalt dort?“, quetschte ich ihn weiter aus, denn so langsam verflog meine Begeisterung wieder.
„Nein, natürlich nicht. Ich hab mich in deinen Dad verwandelt und die nette Frau an der Kasse schien ihn zu kennen, da war sie so gnädig und hat mich ohne bezahlen ziehen lassen. Sie meinte, dein Dad soll einfach später noch einmal vorbeikommen und bezahlen, solange streckt sie es ihm vor.“
„Nett…, da wird sich mein Dad aber freuen.“
„Und du auch, sobald du dein Zimmer gesehen hast.“, meinte Evo über beide Ohren grinsend.
„Mein … Zimmer…?“ Evo und ich gingen in den ersten Stock rauf und als wir mein Zimmer betraten, fiel mir sofort auf, dass mein Schreibtisch samt Stuhl verschwunden war und stattdessen ein zweites Bett an jener Stelle stand.
„Toll oder? Jetzt kann ich immer in deiner Nähe sein.“, sagte Evo überglücklich, während mir noch nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, ob das so gut sei. Was mein Dad dazu wohl sagt…?
„Was hast du mit meinem Schreibtisch angestellt?“, fragte ich verwundert.
Evo gab mir eine Antwort, mit der ich so gar nicht gerechnet hatte: „Gegessen!“ Mit großen Augen starrte ich ihn entsetzt an, doch dann: „Nur Spaß! Der steht nun in dem Raum, aus dem du die Matratze besorgt hast.
„Das ist ja alles schön und gut, nur … warum bekomme ich gerade nasse Füße?“ Der Boden wurde rutschig, denn Wasser floss aus dem Flur in mein Zimmer. Schon bald kam auch Schaum dazu… „Evo … ist das etwa…?“ Evo machte ein unschuldiges Gesicht und nickte verlegen.
„Ich hab die Vorhänge in die Wanne gelegt, in der ich heute Morgen gebadet habe. Dann hab ich bisschen von diesem Blubberzeug dazu gemischt und das Wasser einfach laufen lassen. War das etwa falsch?“ Da er es bis jetzt noch nicht getan hat, wird mein Dad mich spätestens jetzt umbringen!

Fortsetzung folgt … am Freitag, den 7.Oktober 2022!

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Heute fällt leider das nächste Kapitel aus, weil ich nicht dazu komme, dafür gibt es am Montag dann zwei Kapitel! Sorry!

Tut mir leid, dass ich am Freitag kein neues Kapitel hochlud, aber ich bin zeitlich einfach nicht dazugekommen. Dafür gibt es heute gleich zwei Kapitel, was sich am Ende als Glücksfall herausstellt, denn gerade im ersten der beiden Kapitel passiert eigentlich nicht sooo viel. Außerdem hab ich die alte Version noch einmal gehörig überarbeitet (Wörter ausgewechselt, Sätze um- und neugeschrieben, etc.) und sogar den Namen des Nachbarn geändert. Im letzteren Fall deshalb, weil eben jener Nachbar im späteren Verlauf der Geschichte noch wichtig wird. Viel Spaß beim lesen!

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
O:Evo-1570: Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

N:Verhaltensweisen-13
Wasser. Überall Wasser. Die Badewanne schwappte über und überall auf dem Boden im ersten Stock verteilte sich das Wasser samt Schaum. Natürlich floss es auch die Treppe hinunter und so bekam mein Dad als erstes ein paar Tropfen auf seinem Kopf zu spüren, als er nach Hause kam. Doch das war noch harmlos im Vergleich zu dem Schock, den er zusätzlich erlitt. Nach seinem mächtigen Gebrüll, bei dem sogar Evo vor Furcht zusammen zuckte und sich schnell unter seinem Bett verkroch, rief er schließlich die Feuerwehr. Ein Sondereinsatz der Sonderklasse. Es dauerte Stunden, bis der Schaden einigermaßen behoben werden konnte. Spezielle Heizkörper wurden im ersten Stockwerk aufgestellt, die Boden, Wände und Mobiliar wieder trocken legen sollten. Im Erdgeschoss hingegen wurde die Fußbodenheizung eingeschalten, die in unserem Haus integriert war. So verging der Tag und ich fühlte mich wie einem Tropenhaus, denn es war warm, feucht und stickig.
Als ich auf die Uhr sah, zeigten die Zeiger auf zehn nach ein Uhr nachts. Evo, mein Dad und ich saßen stillschweigend in der Küche und verzerrten gerade unser verspätetes Abendessen – Suppe! Evo schlürfte genüsslich aus seinem Teller, während ich lediglich darin im Kreis rumrührte, da ich keine Flüssigkeiten mehr sehen konnte. Keiner wagte es, auch nur ein Wort von sich zu geben. Die Feuerwehr war vor einer halben Stunde abgerückt und seitdem glich unser Haus einer Leichenhalle. Ich konnte wage abschätzen, was mich noch erwarten würde. Entweder würde Evo als Erstes das Wort ergreifen und wieder etwas total unpassendes von sich geben, oder aber mein Dad sagt als Erstes etwas, dass dann aber bestimmt nicht erfreulich wäre. Und ich sollte mit meiner Vermutung Recht behalten, denn mein Dad durchbrach schließlich als Erster die unangenehme Stille. „Also…“
„Die Suppe schmeckt gut. Kann ich bitte Nachschlag haben?“, quatschte Evo ihm dazwischen.
Mein Dad und ich starrten ihn völlig entgeistert an und ich befürchtete bereits, dass es für Evo statt Nachschlag einen richtigen Schlag in die Magengrube gab, aber zum Glück war mein Dad nicht von Brutalität gezeugt. Er versuchte immer das Gute in einem Menschen zu sehen … und in Evos Fall auch das Gute in einem Außerirdischen. Bevor er handgreiflich wurde, versuchte er die Probleme immer mit Kommunikation aus der Welt zu schaffen. Ob das bei Evo allerdings half, durfte angezweifelt werden. „Also…“, sagte er erneut und etwas langsamer. „Es ist Wochenende und ich habe mir aus privaten Gründen – die ihr sicher nachvollziehen könnt – freigenommen. Deshalb…“ Evo starrte meinen Dad neugierig an, während ich noch etwas verunsichert war und mich auf meinem Stuhl ganz klein machte. „Deshalb wird es dieses Wochenende einen Schnellkurs für Evo geben, damit er menschliche Verhaltensweisen lernt, Grundkenntnisse im Haushalt, Schule und der Öffentlichkeit erlernt und erst dann überlege ich mir, ob ich ihn auf die Menschheit loslasse, oder nicht doch lieber von meiner Waffe Gebrauch mache. Jedes Gericht würde für Notwehr plädieren, angesichts dessen, was hier heute vorgefallen ist. Dylan, deine Aufgabe wird es sein, ihm das alles unter meiner Aufsicht beizubringen. Du bist mein Sohn, weshalb ich dich schlecht erschießen kann, aber dir dabei zuzuschauen, wie du dich dieses Wochenende quälst, reicht erstmal als Schadensbegrenzung.“

Ich hatte keine andere Wahl. Mit meinem Dad legte sich niemand an, nicht einmal ein völlig chaotisches Wesen aus dem Weltall. Also warf uns mein Dad am Samstag zu früher Stunde aus dem Bett und als erstes an der Tagesordnung stand natürlich der Haushalt an. Ich zeigte Evo unsere Waschmaschine und wie sie zu bedienen war, wie der Gasherd funktionierte und das Hannibal niemals in den Backofen geschoben werden darf. Den Rasen hat Evo zwar sauber gemäht, allerdings hat er das gemähte Gras aus dem Rasenmäher zum Nachbarn rüber geworfen. Herr Yard war darüber alles andere als erfreut und hat diesbezüglich bereits gestern Abend an unserer Haustür geklingelt, als die Feuerwehr noch zugange war. Nebenbei gesagt, hat sich Evo während der ganzen Zeit im Baumhaus versteckt, beziehungsweise verkrochen, aus Schutz vor meinen wütenden Dad, als auch zur Tarnung vor der Feuerwehr. Doch seine Fähigkeit zur Transformation in andere Lebewesen war sehr praktisch, weshalb mein Dad überhaupt in Erwägung zog, darüber nachzudenken, Evo mit mir in die Schule zu schicken. Doch zurück zu unserem Tagesplan: Ich brachte Evo bei, wie man bei uns recycelt und wie die verschiedensten Kleidungsstücke ordentlich zusammen gefaltet werden. Evo war sehr lernfähig, was alles erheblich vereinfachte. Am Samstag war die Stimmung zwar noch etwas gedämpft, aber am Sonntag lockerte sie sich bereits wieder und mein Dad richtete für uns alle drei ein üppiges Frühstück mit frischgebackenen Brötchen, Speck, gekochten Eiern und frischgepressten Orangensaft her. Evo haute ordentlich rein und so lag es an mir, ihm auch noch ein paar Tischmanieren beizubringen. Ich hab noch niemanden gesehen, der gekochte Eier samt der Schale aß. Mein Dad und ich waren jedoch sehr angetan von seinen spitzen Zähnen, mit denen er alles in Sekundenschnelle zerkleinerte. Und da er so schnell aß, wurde sein langer Schwanz einfach zur dritten Hand, die seinen Rachen möglichst schnell füllte. Als er schließlich mit seinem Schwanz wieder nach einem Brötchen greifen wollte, packte mein Dad ihn reflexartig und blickte ihn drohend an: „Benutz deine Hände!“ Nach dieser Ansage schluckte Evo sein gekautes Essen herunter und benutzte fortan nur noch seine zwei Hände, während sein Schwanz einfach nur vom Stuhl baumelte und er sich damit gelegentlich am Hintern kratzte.

„Also schön.“, sagte mein Dad am Abend im Wohnzimmer, nachdem wir Evo noch über ein paar Verhaltensweisen in der Öffentlichkeit aufgeklärt haben. „Du willst also zur Schule gehen, Evo?“ Evo nickte ihm freudig zu, doch mein Dad ließ sich nicht beirren, stand mit verschränkten Armen vor ihm und starrte ihn von oben bis unten an. „Nehmen wir mal an, ich würde deiner Bitte beigeben und du würdest dich sogar an die Regeln halten, in deiner jetzigen Gestalt wäre das dennoch unmöglich!“
„Ich kann mich ja wieder in diesen Musiker verwandeln.“, meinte Evo zuversichtlich.
„Nein!“, riefen mein Dad und ich diesmal gleichzeitig und Evo ließ betrübt seine Ohrenspitzen sinken.
„Es muss jemand sein den keiner kennt.“, sagte mein Dad schließlich. „Dann kann ich mir auch eine Geschichte ausdenken, woher du kommst und wieso du bei uns wohnst. Ich dachte da vielleicht an einen entfernten Cousin aus Europa oder so. Die Europäer sind ja alle etwas verrückt, das würde also gut zu dir passen. Nur lass es bitte kein Deutscher sein, denn die haben alle einen Stock im Arsch!“
„Okay, wie wäre es damit?“ Evo fing an sich zu verwandeln und ich schaute gespannt zu, wie sich seine Körperteile nach und nach verwandelten. Seine Körper wurde breiter, Füße und Hände bekamen jeweils ein fünftes Glied, seine Ohren wurden weniger spitz, seine orange Farbe wich einem Hautton, seine Haare wurden schwarz, und seine Fühler und sein Schwanz verschwand gänzlich. Er sah eigentlich schon sehr menschlich aus, wenn auch fett und kleinwüchsig.
„Wow …. das ist zu viel. So glaubt uns doch kein Mensch, dass du mit uns verwandt bist.“, meinte mein Dad und ich pflichtete ihm natürlich bei. „Zumal du schlecht als Dylans Cousin durchgehst, wenn du wie ein vierzigjähriger Neandertaler ausschaust.“
„Okay, ich glaube jetzt habe ich verstanden was ihr genau wollt.“, sagte Evo schließlich breit grinsend, während seine Wangen sich in seiner aktuellen Gestalt fett aufplusterten. Kurz darauf verwandelte er sich erneut und diesmal war das Ergebnis einfach nur perfekt!

Ξ:Cosmo-14
Die Abendsonne strahlte über die Dächer hinweg und tauchte unsere Kleinstadt in ein warmes Licht. Drei Schatten spiegelten sich auf der geteerten Straße wieder, die zu mir, meinem Vater und Evo in seiner neuen Gestalt gehörten. Wir schlenderten am Rathaus vorbei, marschierten über die Straße und rüber zum Park, der an einem See gelegen war. Dort befand sich ein Spielplatz mit Karussell, einem Klettergerüst, einer großen Rutsche und zwei Schaukeln. Auch eine Tischtennisplatte und ein überdimensionales Schachbrett befanden sich auf dem gut gepflegten Rasen. Es war ein schöner Ort, an dem sich immer viele Eltern mit ihren Kindern tummelten. Da es schon spät war, war im Park nun aber nicht mehr allzu viel los. Ein Mann schlenderte gerade über dem Rasen, während sein Hund, ein Rotrevier, mit dem er gerade Gassi ging, den Tauben hinterherjagte. Auf dem Spielplatz kletterten noch zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, auf dem Klettergerüst rum, während ihre Mutter die letzten Seiten eines Buches zu Ende las und gelegentlich zu ihren Kindern rüber sah.
„Denk daran was wir dir beigebracht haben. Verhalte dich unauffällig.“, erinnerte mein Vater Evo, der zum ersten Mal in seiner neuen menschlichen Gestalt in der Öffentlichkeit auftrat.
„Du bist jetzt einer von uns, also musst du dich auch so verhalten.“, fügte ich hinzu.
„Das schaff ich. Es ist leicht ein Mensch zu sein.“, meinte Evo frohen Mutes und ich hoffte, dass sein Optimismus ihn und auch uns nicht im Stich ließ.
Wir schlenderten also weiterhin über den Rasen und steuerten geradewegs auf den Spielplatz zu. Als wir an der Frau vorbei kamen, sah sie nicht zu uns auf, dafür beobachteten uns deren Kinder bereits mit neugierigen Blicken. Vor allem Evos neue Gestalt galt ihrer Neugier. Evo hatte sich in einen völlig neuen Menschen verwandelt. Von der Statur her war er eher schmächtig und auch etwas kleiner als ich, aber er hatte eine schöne weiche Haut. Seine Haare waren nun so schwarz wie die Nacht und seine grünen Augen hatten den Glanz von Smaragden. Wenn er seinen Mund öffnete, konnte man seine strahlend weißen Zähne erkennen, während sich ein Lächeln in seinem Gesicht abzeichnete, das den Nordpol zum Schmelzen bringen dürfte – nicht das das bei dem aktuellen Klimawandel von Nöten gewesen wäre. Nachdem er seine Wandlung vollzogen hatte, sagte ich zu ihm: „Jetzt siehst du wie ein normaler Bürger unseres Planeten aus…, wenn auch mit ein paar netten Accessoires.“
„Ist das eine Schaukel?“, fragte Evo mich flüsternd, als er sich zu mir rüber beugte. Ich nickte leicht und daraufhin rannte Evo auch schon auf die zwei Schaukeln zu. Auf eine der Beiden setzte er sich und fing an, sich freudig hin und her zu schaukeln. Dabei strahlte er überglücklich, was eine anziehende und ansteckende Wirkung auf mich ausübte. Ich rannte also zur anderen Schaukel und fing ebenfalls damit an, mich in die Lüfte gleiten zu lassen. Die Kinder beobachteten uns auch weiterhin, bis ihre Mutter das Buch zuschlug und sie aufforderte, nun von dem Klettergerüst runter zu kommen, damit sie nach Hause gehen konnten. Indessen führte mein Dad ein Telefongespräch.
Eine halbe Stunde später gingen wir wieder nach Hause, aber nicht ehe ich Evo im Karussell einen Drehwurm bescherte, indem ich das Karussell von außen anschob.
Mein Dad schlug gerade die Tür zu Hause zu, als er auch schon sagte: „Ich habe mit einem Bekannten telefoniert, der einen Posten in der Gemeinde inne hat. Er ist mir noch einen Gefallen schuldig, also hab ich ihn darum gebeten, dich Evo in der Gemeinde als Dylans Cousin eintragen zu lassen. Demnach verzichtet er auch auf eine Geburtsurkunde, aber einen Namen und Geburtstag benötigen wir dennoch für dich.“
„Wie wäre es mit Hugo?“, schlug ich breit grinsend vor.
„Hugo klingt nett.“, pflichtete Evo mir bei. Er verstand wohl die Ironie hinter meinem Vorschlag nicht.
„Jungs bitte.“, sagte mein Dad kopfschüttelnd, während wir alle drei ins Wohnzimmer stolzierten und es uns gemütlich machten. „Das ist eine ernste Angelegenheit. Ich breche hier schließlich ein Gesetz. Also hat hier noch einer einen konstruktiven Vorschlag, ansonsten suche ich den Namen aus?!“
„Sag lieber schnell einen Namen, denn sonst heißt du am Ende Melvin oder Dustin.“, meinte ich zu Evo. „Mir persönlich würde es ja gefallen, wenn dein Name was mit Astronomie zu tun hat.“
„Dann nennen wir ihn also Pluto?“, fragte mein Dad irritiert in die Runde. Sieh an. Uns um etwas mehr Ernsthaftigkeit bitten, aber dann den Namen von Micky Maus` Hund vorschlagen.
„Kann ich mich dann Téleios nennen?“, fragte Evo uns.
„Tee was?“, kam es aus unseren Mündern gleichzeitig.
„Téleois! In eurer Sprache bedeutet das, dass ich ‚perfekt‘ bin.“, erklärte Evo uns grinsend.
Ich starrte Evo grimmig an. „Erstens ist das kein menschlicher Name, zweitens bist du alles andere als perfekt und drittens, hör auf immer so blöd zu grinsen, das macht mich nervös.“
„Wenn wir uns nicht auf einen Namen einigen können, müssen wir ihn eben doch Melvin oder so nennen.“, meinte mein Dad daraufhin, was ich aber strikt ablehnte.
„Ich will keinen Cousin haben, der sich Melvin nennt. Er wird auf meine Schule gehen und ich möchte nicht zum Gespött meiner Mitschüler werden!“, erklärte ich. Nach einer kurzen Stille, in der wir alle fleißig weiter überlegten, sagte ich schließlich: „Was hältst du von dem Namen Cosmo? Der Name leitet sich von ‚Kosmos‘ ab und übersetzt bedeutet er ‚die Schönheit‘ und ‚die Ordnung‘.“
„Ach und bei dem Namen Cosmo wird ihn keiner verspotten?“, entgegnete mein Dad fragwürdig.
„Ich finde den Namen schön. Cosmo mag ich und ich mag mich.“, sagte Evo glücklich und zufrieden.
„Na bitte, geht doch.“, sagte ich stolz.
„Also Cosmo. Und ihr seid euch da auch ganz sicher?“, harkte mein Dad noch einmal vorsichtig nach. „Ist der Name erst einmal eingetragen, lässt er sich nicht mehr umändern.“
„So sicher wie mein Schwanz lang ist.“, bestätigte Evo ihm, während ich ein wenig rot im Gesicht wurde, bei dem unpassenden Vergleich, den er von sich gab.
„Und was nehmen wir als Geburtsdatum?“, fragte mein Dad uns.
Auch hierfür hatte ich einen Vorschlag parat. „15.Oktober 1999. An jenem Tag ist Evo nämlich in unserem Pool gelandet und seitdem wohnt er bei uns. Er sollte in etwa so alt sein wie ich, deshalb Jahrgang 1999, oder was meint ihr?!“
„Finde ich evotastisch!“, rief unser außerirdischer Hausgast hocherfreut.
„Sehr gut. Dann wäre das ja schon mal geklärt.“, meinte mein Dad zufrieden. „Es wird langsam spät und morgen ist Schule. Geht lieber gleich ins Bett, ihr wollt doch morgen nicht verschlafen. Ach und noch ganz wichtig: Evo heißt jetzt Cosmo. Merkt euch das Beide und benutzt fortan nur noch diesen Namen. Wenn der Schwindel auffliegt, bekommen wir eine Menge Probleme.“

Fortsetzung folgt … am Mittwoch, den 12.Oktober 2022!

2 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Mr. T

O:Evolution-15
Die Schulglocke ertönte und in meiner Klasse herrschte noch reger Aufruhr. Ein paar Jungs fanden es lustig sich mit Papierknäulen zu bewerfen, während die Mädchen aus der ersten Reihe die neusten Modetipps untereinander austauschen. Natürlich war der Hype um Zayn Malik vom Freitag noch nicht abgeklungen und so kam es auch jetzt, dass noch das ein oder andere Mädchen zu mir kam und mich seinetwegen durchlöcherte. Meistens gab ich jedoch immer dieselbe Antwort: „Zayn ist nicht mehr in der Stadt, also nervt mich nicht ständig!“ Auch wenn das unhöflich rüberkam.
Meine Unfreundlichkeit hatte auch einen ganz anderen Grund, denn heute war Evos … pardon … Cosmos erster Schultag, weshalb ich irre nervös war. Mir wurde bereits mitgeteilt, dass er auch in meine Klasse kam, wodurch ich ihn zwar besser im Auge behalten konnte, aber gleichzeitig nun auch jeden Tag Babysitter spielen durfte. Meine Nervosität war sogar so stark, dass ich auch nur Bruchstückweise mitbekam, wie Emmet und Tamara, eine Reihe vor mir, miteinander tuschelten. Bruchstücke wie „Damals“ oder „vergessen“ konnte ich gelegentlich aufschnappen.
„Ich glaube Mr. T hat heute verschlafen!“, rief Mika hellauf begeistert durchs Klassenzimmer.
„Yeah, Party!“, stimmte Elijah begeistert mit ein.
„Redet doch nicht so einen Stuss.“, sagte Tamara, die ihr Tuscheln mit ihrem Zwillingsbruder damit auch einstellte. „Mr. T hat sich noch nie verspätet. Es gibt sicher einen triftigen Grund für sein Zuspätkommen.“
„Eigentlich kann es uns doch auch egal sein. Er ist nicht da und fertig.“, meinte Emmet dazu.
„Wer hat dich denn gefragt ‚Caterpillar‘?!“, warf Mika Emmet an die Ohren, der sich daraufhin wieder umdrehte und gekränkt zur Tafel starrte. Tamara warf Mika einen bösen Blick zu, doch hielt sie sich mit ihrem Gegenangriff zurück, da Mr. T endlich ins Klassenzimmer stolzierte.
„Guten Morgen, Klasse 9B!“, rief er mit einer eindrucksvollen tiefen Stimme durch den Raum und schon wurde es mucksmäuschenstill im Klassenzimmer und jeder setzte sich wieder auf seinen Platz. Mr. T wirkte etwas außer Atem und zerstreut, doch das Augenmerk lag weniger auf ihn und vielmehr auf den Jungen, den er im Schlepptau hatte. Mr. T suchte nach ein paar Unterlagen auf seinen Schreibtisch. Inzwischen trafen sich meine und Cosmos Blicke. Er schenkte mir ein anmutiges Lächeln, dass ich nur zu erwidern wusste. Ein paar Klassenkameraden entging das nicht und so wandten sich Emmet und Tamara auch relativ zeitnah zu mir um und starrten mich perplex an.
„Schon wieder ein prominenter Sänger den du kennst?“, fragte Tamara mich flüsternd.
Ich schüttelte nur mit dem Kopf, denn ich war nach wie vor irre nervös und wollte nichts Falsches von mir geben. Cosmo blickte sich derweil neugierig und wenig aufgeregt im Klassenzimmer um. Vor seinen Füßen lag eines der Papierknäulen, dass er kurz darauf auch bemerkte. Er bückte sich und hob es zu meinem größten Bedauern auf. „Oh nein, bitte tu jetzt nichts Unüberlegtes!“, schoss es mir durch den Kopf. Doch wider Erwarten, warf Cosmo das Papier im hohen Bogen in den Papierkorb. Ein „Wow“ war von einigen zu hören, da er so selbstbewusst und zielsicher den Papierkorb traf. Mir hingegen fiel einfach nur ein Stein vom Herzen. Cosmo hätte ich es zugetraut, dass er gleich am ersten Tag unseren Schuldirektor – Mr. T – einen Papierknäul an den Kopf wirft. Vielleicht sollte ich lernen, ihm etwas mehr Vertrauen zu schenken. Ganz dumm war er ja schließlich auch nicht.
Schließlich kam Mr. T zu dem Entschluss, dass das Dokument, dass er suchte, offenbar nicht auf dem Schreibtisch lag, weshalb er sich auch endlich Cosmo und seiner Klasse zuwandte. „Ich möchte euch heute einen neuen Mitschüler vorstellen. Er ist erst dieses Wochenende in unsere Kleinstadt gezogen. Wie er heißt und was er sonst noch so zu erzählen hat, kann er euch gerne selber sagen.“
Nun lag es an Cosmo, die passenden Worte zu finden. „Howdy Leute!“ Ich ließ meinen Kopf mit dem Gesicht nach unten auf die Tischplatte fallen. Von allen Grußformeln musste es ausgerechnet „Howdy“ sein? „Ja, was gibt es über mich zu sagen? Eigentlich sehr viel, doch das Beste wird es sein, ihr findet es einfach selber heraus. Ach ja eines noch. Ich heiße Cosmo Winter und bin der Cousin von dem Jungen, der gerade seinen Kopf auf den Tisch gehämmert hat.“ Mit einem Mal waren alle Blicke auf mich gerichtet. In den letzten Tagen stand ich meines Erachtens eindeutig zu oft im Mittelpunkt. Das empfand wohl auch Mika so, dessen Mimik Bände sprach.
„Sehr schön.“, sagte Mr. T, der einmal kräftig in die Hände klatschte. „Was hältst du davon, wenn du dich gleich auf den leeren Stuhl neben deinem Cousin setzt, Cosmo. Ich denke, da bist du am besten aufgehoben und ihr anderen kümmert euch darum, dass Cosmo sich wohl bei uns fühlt.“ Cosmo schlich auf leisen Sohlen zu mir nach hinten und setzte sich mit einem breiten Grinsen neben mich. Dieses Grinsen wird mir irgendwann noch Albträume bescheren! „Schön.“, sagte Mr. T zufrieden und sein Unterricht konnte beginnen. „Ich möchte heute mit euch ein neues Thema in Biologie beginnen. Das ist gut, denn so erleichtert sich auch der Einstieg für Cosmo an unserer Schule. Wer kann mir etwas zu der Evolution des Menschen erzählen?“ Ich konnte eine Reihe von unwissenden Gesichtern erkennen, doch der erste der seine Hand hob war … Cosmo! „Ja bitte, Cosmo.“, rief Mr. T ihn hocherfreut über dessen Einsatz auf.
„Die ersten Menschen auf der Erde waren die nackte Eva und der nackte Adam.“, sagte Cosmo und ich begann mich kleiner zu machen und unter den Tisch zu fallen. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt, oder? Meine Klassenkameraden fanden das natürlich lustig, doch Mr. T verzog keine Miene. „Nein, nur Spaß. Nachdem die Dinosaurier alle bei einem Asteroideneinschlag ums Leben kamen, dauerte es viele Jahrhunderte, bis die ersten Menschen über die Erde wanderten. Die ersten Menschen wurden Hominini oder auch Menschenaffen genannt. Sie hatten bereits die Gestalt eines Menschen, doch mit dem Kopf eines Schimpansen und mindestens genauso beharrt. Die Intimrasur gab es damals ja leider noch nicht. Viele Jahrhunderte später entstand daraus der Homo erectus, den wir als Neandertaler kennen. Sie lebten in der sogenannten Steinzeit, zusammen mit Mammuts, Säbelzahntigern und anderen heute nicht mehr existierenden Lebewesen. Die Ausbreitung des Menschen, heute Homo sapiens genannt, begann in Afrika, dann im Nahen Osten, Südasien und vermutlich vor etwa 50.000 Jahren dann auch in Australien. Erst später besiedelte der Mensch auch beide Teile Amerikas und Europa. Die Homo sapiens und die Homo erectus teilten sich eine lange Zeit den Lebensraum, ehe der Homo erectus ausstarb, so wie die Amerikaner die Indianer ausrotteten.“ Nach diesem kleinen Exkurs in der Evolution des Menschen herrschte eine beeindruckende und angespannte Stille im Klassenzimmer. Wir Schüler, darunter auch ich, waren natürlich restlos begeistert von Cosmos Wissen über die Evolution des Menschen, doch auch Mr. T schien es die Sprache verschlagen zu haben.
„Du weißt ja eine ganze Menge darüber.“, sagte Mr. T schließlich, nachdem er seine Stimme wieder fand. „Dürfte ich erfahren, woher du so viel darüber weißt?“
„Öhm…“ Ich merkte Cosmo an, dass er sich gerade eine Lüge im Kopf zu Recht legte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Evos, auch die irdischen Medien studierten. „Naja ich sehe mir gerne Filme an: ‚Ice Age‘, ‚Jurassic Park‘, ‚Die Croods‘, ‚Es war einmal… der Mensch‘ und naja…“
Peinliche Stille, doch ich konnte mir das Kichern nicht verkneifen. Auch Emmet und Tamara eine Reihe vor uns und ein paar anderen Schülern erging es so. Mr. T stand wie versteinert im Raum, unfähig, den Unterricht wieder aufzunehmen. Nach einer Weile sagte er: „Ah ja … also dann, dass beste wird es sein, wir fahren fort und…“ Cosmos Hand schnellte ein weiteres Mal in die Höhe, was Mr. T erneut aus der Fassung brachte. „Oh … äh … Cosmo. Wolltest du noch etwas hinzufügen?“
„Nein, aber kann ich bitte aufs Klo? Meine Blase drückt!“ Schallendes Gelächter war die Folge.

Fortsetzung folgt … am Freitag, den 14.Oktober 2022!

2 „Gefällt mir“

Klang so, als wenn Cosmo noch eine weitere Quelle angeben wollte, es dann aber gelassen hat. Er kommt sehr sympatisch und gewitzt auch in der Klasse rüber. Hoffentlich schafft er es zukünftig besser sein Wissen nicht gleich so rauszuposaunen. Würde sonst wohl Aufsehen erregen, wenn er bei allem sich so gut auskennt.

Bei dem Begriff „Homo erectus“ hätte ich von der Klasse bzw. den Klassenclowns nen Kommentar erwartet. :stuck_out_tongue_winking_eye:

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.

Π:Astronomen-16
„Von woher kommst du?“, „Bleibst du nun für immer bei den Winters wohnen?“, Wo sind deine Eltern?“, „Hattest du schon einmal eine Freundin?“ Unzählige Fragen prasselten in der großen Pause auf Cosmo ein und weder er, noch ich, wussten wo uns der Kopf stand. Zu unserer beider Glück, stellte sich Cosmo als großartiger Geschichtenerzähler heraus – oder um es auf den Punkt zu bringen: Er erzählte unseren Mitschülern eine Lüge nach der anderen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
„Ich komme aus der Nähe von Baltimore und meine Eltern mussten geschäftlich nach Asien reisen. Ich hab keine Ahnung wann sie wieder kommen, aber dieses Schuljahr bleibe ich auf jeden Fall bei meinem Onkel und meinem Cousin wohnen. Und nein, eine Freundin hatte ich bisher noch nicht, aber ich habe einen Freund, Dylan, er ist ein Schatz!“ Bei seinen letzten Worten musste ich einmal kräftig schlucken. Dieser Idiot! Wieso sagt er sowas? Da kann ich mich ja gleich vor gesammelter Mannschaft outen. Elijah fand Cosmos Aussage mehr als ulkig und unter Gelächter, zeigte er mit dem Finger auf mich und machte sich über mich lustig. Zwei Mädchen kicherten vergnügt und etwas abseits standen Emmet und Tamara, die schon wieder miteinander tuschelten. Alles eigentlich ganz normal, bis auf die Tatsache, dass Mika still und leise auf der Bank im Pausenhof saß und teilnahmslos wirkte. Elijah schien das nicht zu bekümmern, der war damit beschäftigt, sich über mich lustig zu machen…
Die Schulglocke ertönte und gab uns das Zeichen, dass die Pause nun vorüber war. Nur widerwillig zogen wir uns in das Schulgebäude zurück, denn Geschichte bei Dr. Tibbet stand auf dem Stundenplan. Keiner hatte so wirklich Lust darauf, da wir gerade die Barock-Epoche behandelten, einen ziemlich trockenen Stoff. Dennoch war ich gespannt darauf, ob Cosmo diesbezüglich auch so viel wusste, wie zu der Evolution des Menschen.
Wir setzten uns alle auf unsere Plätze, doch Ruhe kehrte im Klassenzimmer so schnell keine ein. Dr. Tibbet war noch nicht da, weshalb sich jeder noch mit anderen Dingen beschäftigte. Elijah und Mika diskutierten über ein neues Videospiel, dass auf dem Markt raus kam, Tamara unterhielt sich mit einer Freundin, Emmet kritzelte irgendwas in sein Notizheft und ein anderer Klassenkamerad bohrte in der Nase herum… „Lass das.“, sagte ich schließlich und Cosmo zog sich den Finger aus der Nase. „Das ist einfach nur eklig.“
Cosmo grinste mich an, stand auf und schlenderte zum Waschbecken rüber, um sich die Hände zu waschen, dass sich neben der Tür befand. Genau in diesem Moment tauchte Dr. Tibbet auf, doch zur Überraschung aller war er in Begleitung zweier Personen. Ein Mann und eine Frau. Die Frau hatte schulterlanges, dunkelblondes Haar. Ihr Alter schätzte ich so an die Ende Dreißig. Beim Betreten des Klassenzimmers, schenkte sie uns ein liebevolles Lächeln. Der Mann hatte kurzes, stinknormales braunes Haar und dürfte älter als die Frau sein – so Anfang Vierzig. Zudem trug er eine Brille und wirkte dadurch etwas hochnäsig und altklug. Allerdings waren beide recht leger gekleidet. Doch was hatten sie hier zu suchen? Hat Dr. Tibbet sie eingeladen, da sie etwas über die Barock-Epoche wussten? Eher unwahrscheinlich, da dies zu Dr. Tibbets Lieblingsthemen gehörte und er sehr viel darüber wusste. „Guten Morgen, Klasse!“, rief er quer durchs Klassenzimmer, während Cosmo noch immer mit Hände waschen beschäftigt war. „Ach, du bist bestimmt der Neue an unserer Schule. Freut mich sehr, deine Bekanntschaft zu machen.“ Dr. Tibbet streckte Cosmo freundlich die Hand entgegen. Cosmos Hände waren auch nach dem Abtrocknen noch feucht, aber dies schien ihm egal zu sein. „Nun denn, setz dich doch bitte, wir fangen sofort mit dem Unterricht an und solltest du Fragen haben, dann wende dich einfach an deinen Banknachbarn. Dylan ist einer meiner aufgewecktesten Schülern.“ Den letzten Satz richtete er mit einem Augenzwinkern auf mich und mir war natürlich klar, dass er damit auf den Unterricht am Donnerstag anspielte, wo er voller Eifer über die Milchstraße unterrichtete, während ich geistig nur zur Hälfte anwesend war. „Also schön, legen wir los!“ Dr. Tibbet klatschte einmal in die Hände und der Unterricht begann. „Wie ihr alle sehen könnt, bin ich heute nicht alleine gekommen. Eigentlich steht Geschichte auf dem heutigen Stundenplan, aber ich tausche das Fach heute mit Geografie vom Donnerstag. Wie ihr ja alle wisst, gab es Donnerstagabend einige Sternschnuppen zu bewundern. Wie viele von euch sind aufgeblieben und haben am Nachthimmel Ausschau gehalten? Bitte Hände hoch!“ Fast 90 Prozent der Klasse, einschließlich mir, hob seine Hand. Cosmos Hand blieb zum Glück unten. „Sehr schön … und wie viele von euch haben an jenem Abend auch eine Sternschnuppe entdeckt?“ Fast alle Schüler ließen ihre Hände fallen, so das letzten Endes nur noch meine Hand und die eines anderen in die Lüfte ragte. Ich war etwas überrascht, denn der andere Schüler war Mika! „Dylan und Mika, das ist großartig. Ich freu mich für euch.“, sagte Dr. Tibbet stolz. „Ihr dürft jetzt auch eure Hände runter nehmen. Ihr Zwei seid nämlich nicht die Einzigen, die an jenem Abend Sternschnuppen zu sehen bekamen. Darf ich euch vorstellen: Frau Kovnikovo und Herr Prokkowitch! Sie sind russische Astronomen und derzeit zu Besuch in Amerika, um unseren Nachthimmel genauestens zu studieren. Sie haben am Donnerstag ebenfalls etwas entdeckt, wovon sie euch jetzt aber selber erzählen werden.“ Mit diesen Worten, zog sich Dr. Tibbet in die Ecke zurück, wo er sich auf dem Fenstersims niederließ, während er uns alle aus den Augenwinkeln heraus beobachtete.
„Es freut uns sehr, heute hier bei euch sein zu dürfen.“, sagte Frau Kovnikovo freundlich, deren warme Ausstrahlung ich mir nicht nur eingebildet zu haben schien.
Herr Prokkowitch verzog keine Miene und begrüßte uns auch nicht. Stattdessen fing er einfach zu reden an, was sich jedoch als sehr interessant herausstellte. „Donnerstagabend wurden im gesamten US-Bundestaat an die 238 Sternschnuppen gesichtet. Vermutlich gab es noch mehr, aber flogen sie so schnell, dass das menschliche Auge sie nicht zu erfassen vermochte. Meine Kollegin und ich befanden uns auf dem kleinen Hügel am Ortsende, wo wir unsere Arbeitsgeräte aufstellten. Mit Neugier und Interesse beobachteten wir den Nachthimmel und entdeckten dabei etwas ganz Außergewöhnliches, um nicht zu sagen, sehr Ungewöhnliches.“
„Weiß hier einer von euch, aus was eine Sternschnuppe besteht und wie sie in unseren Augen aussehen?“, stellte Frau Kovnikovo uns die Frage.
Tamara war dieses Mal diejenige, die ihre Hand erhob und wurde zugleich auch von der Astronomin aufgerufen. „Sternschnuppen sind in Wirklichkeit kleine Meteoren, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre verglühen. In unseren Augen leuchten sie hell und sind weiß.“
„Sehr gut. Prima gemacht.“, lobte Frau Kovnikovo glücklich.
„In der Tat ist das korrekt, aber am Donnerstag konnten wir eine ganz besondere Sternschnuppe ausfindig machen.“, sagte Herr Prokkowitch, der seine Arme hinterm Rücken überkreuzte und recht steif vor der Klasse stand, während Frau Kovnikovo sich lässig das Haar hinters Ohr streichelte. „Meine Kollegin und ich konnten eine Sternschnuppe direkt über dieser amerikanischen Kleinstadt entdecken, die in einem leuchtenden Blau schimmerte. Es war nur ein kleines Schimmern, doch durch unsere Teleskope konnten wir genau beobachten, wie diese Sternschnuppe, beziehungsweise dieser Meteor, hier herunterkam. Wir wissen nicht genau wo, aber wir wissen, dass er hier irgendwo sein muss. Meteoren hinterlassen Spuren. Für Leute, mit wenig Fachwissen über Astronomie, kaum sichtbar. Doch manchmal sieht das Auge mehr, als es dem Menschen bewusst ist. Zwei von euch haben sich vorhin gemeldet, sie hätten Sternschnuppen gesehen. Deshalb meine Frage an die zwei Jungs: Ist euch an diesen Sternschnuppen irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen? Vielleicht wisst ihr sogar, wo unsere gesuchte Sternschnuppe gelandet ist.“ Der Typ redete und redete, ich war sichtlich genervt von ihm, doch weitaus wichtiger war nun, dass sich die Schnur schneller zuzog, als mein Vater und ich dachten. Ich versuchte absichtlich nicht zu Cosmo zu sehen, um keinen Verdacht auf ihn zu schöpfen. Die Astronomen konnten ja kaum wissen, dass ein Alien mit dieser Sternschnuppe auf der Erde gelandet ist…, oder etwa doch? Zu meiner und auch Cosmos großer Überraschung, war es Mika, der den Astronomen eine Antwort gab: „Ich! Ich habe etwas gesehen…!“

Fortsetzung folgt … am Montag, den 17.Oktober 2022!

1 „Gefällt mir“

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Mister Cage: Sportlehrer
Herr Prokkowitch: Russischer Astronom; zu Besuch in Amerika.
Frau Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika.

P:Sportunterricht-17
Alle Augen waren nun gespannt auf Mika gerichtet. Cosmo und ich sahen uns für einen kurzen Moment in die Augen, ehe auch unser Augenmerk auf Mika lag. Was könnte er gesehen haben? Hat er etwa…? Kann es sein, dass…? Möglicherweise hat er gesehen, wie Cosmo in meinem Garten gelandet ist. Nein, das kann nicht sein! Sein Haus liegt am anderen Ende der Stadt und dass er sich zu so später Stunde in meiner Gegend herumtrieb, hielt ich doch für recht unwahrscheinlich. Ich warf einen kurzen Blick rüber zu den Astronomen. Frau Kovnikovo hat ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie wirkte etwas angespannt, auch wenn sie dies mit einem Lächeln abzutun versuchte. Herr Prokkowitch hingegen setzte einen eiskalten Blick auf. Seine Augen waren leicht zusammen gekniffen und auf Mika gerichtet. Dieser Mann bereitete mir eine Gänsehaut.
„Ich habe gesehen…“, setzte Mika schließlich zur Antwort an, auf die alle bereits ganz gespannt warteten, „… wie ein Raumschiff runterfiel und ein dreiäugiges Alien mit Tentakeln daraus empor stieg. Danach fiel es über meine Nachbarn her und verschlang sie mit einem Happs!“
Die meisten Schüler in der Klasse fingen zu lachen an, während Mika selbst frech zu grinsen anfing. Dr. Tibbet war alles andere als erfreut und ermahnte Mika. Frau Kovnikovo schien mehr als enttäuscht zu sein, aber auch eine große Anspannung schien von ihr abzufallen. Herr Prokkowitch hatte seine Augen geschlossen und sagte kein Wort. Elijah klopfte seinem besten Freund stolz auf die Schulter, so lustig fand er dessen Aussage. Auch Mika war zu Lachen zumute. Schade…, für einen kurzen Moment dachte ich wirklich, er hätte etwas gesehen.
„Puuuh.“, atmete Cosmos erleichtert aus. „Da hab ich ja noch einmal Glück gehabt.“
„Nicht nur du, nicht nur du.“, erwiderte ich leise. Ich blickte ein letztes Mal zu Mika hinüber, als sonst keiner mehr zu ihm sah und für einen kurzen Augenblick konnte ich Unsicherheit bei ihm erkennen. Bildete ich mir das ein? Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn der Unterricht ging weiter und die Astronomen hielten uns einen ellenlangen Vortrag über das Universum und Sternschnuppen.

Ein Pfiff ertönte aus der Pfeife unseres Sportlehrers Mister Cage und alle Jungs versammelten sich im Zentrum der Sporthalle. Nachdem wir zwanzig Runden laufen durften, tropfte mir der Schweiß am Kopf herunter. Ich ging etwas in die Hocke und stützte mich mit meinen Händen an den Knien ab, indessen ich nach Luft zu schnappen versuchte. Meine Adern pulsierten und ich spürte einen leicht blutigen Geschmack in meiner Mundhöhle. Ich warf einen kurzen Blick zu Cosmo rüber, ob es ihm wie mir erging, doch stand er aufrecht, keine Schweißperle zu sehen und außer Atem schien er auch nicht zu sein. Super, kann er sich ja gleich als Alien zu erkennen geben.
„Alle hergehört!“, rief Mister Cage mit sehr lauter Stimme, was durch den Hall in der Sporthalle nur noch verstärkt wurde. „Ihr seid wirklich gut gelaufen und jetzt wo ihr alle aufgewärmt seid…“ Macht der Witze? Ich bin nicht aufgewärmt, sondern schwitze wie eine Sau! „… werden wir noch ein kleines Match im Basketball austragen. Fünf gegen Fünf. Die zwei schnellsten Läufer des Tages treten gegeneinander an und dürfen sich immer abwechselnd ihre Teamkollegen aussuchen. Mika und Cosmo, dass seid ihr!“ In der Tat war Cosmo einer der schnellsten Läufer heute. Er hat mich mindestens zweimal überrundet und als er das zweite Mal überholte und mich dabei unverschämt angrinste, riet ich ihm dazu, einen Gang zurückzuschalten. Mister Cage war sehr erfreut, mit Cosmo eine neue Sportskanone in der Schule zu haben. Bisher war immer Mika die umstrittene Nummer Eins, aber das könnte sich jetzt vielleicht ändern. Mika schien zu spüren, dass Cosmo ihm den Titel „Sportlichster Schüler an der Schule“ streitig zu machen versuchte und so wollte er nur die Besten in seiner Mannschaft haben. Klar, dass ich nicht dazugehörte. Ebenso klar war es, dass Cosmo mich als Ersten in seine Mannschaft wählte. Einerseits freute es mich zwar, denn meistens gehörte ich mit zu den Letzten die gewählt wurden, andererseits war ich mir sicher, dass Cosmo die Spielregeln noch gar nicht kannte. Also war es meine Aufgabe, ihm diese schnell ins Ohr zu flüstern, ehe das Spiel in einem Desaster endete. Am Ende bestand Mikas Team aus den fünf besten Sportskanonen, zu denen auch Elijah gehörte. Cosmo hingegen musste sich mit dem üppigen Rest zufrieden geben. Er hatte ja keine Ahnung wen er sich da ins Team holte. Als Letztes wählte er Emmet in sein Team, der wie jedes Mal als Letzter gewählt wurde. Er war das bereits gewöhnt, so unbeliebt wie er bei allen war, aber ich konnte mir vorstellen, dass das ein ziemlich beschissenes Gefühl sein muss. Emmet und ich in einem Team…, mit Cosmo als Mannschaftsführer … Herr im Himmel steh mir bei!
Beide Mannschaften stellten sich auf … mit etwas Hilfeleistung meinerseits bei Cosmo, Mister Cage blies in seine Trillerpfeife und das Match konnte beginnen! Es war mir von vornherein klar, dass das gegnerische Team schnell in Führung ging. Für Mika und Elijah war das nicht nur ein gewöhnliches Basketballmatch, denn sie spielten auch in der Schulmannschaft und waren ein auf sich abgestimmtes Team. So punkteten sie Korb für Korb und ließen ihre Gegner – das sind wir – wie Wachsfiguren hinter sich. „Hau ihn rein, Mika!“, rief Elijah seinem besten Freund zu, als er ihm den Ball zuwarf. Mika fing den Ball, blockte Emmets Parade ab und warf den Ball zielsicher in den Korb. Ein weiterer Punkt für Mikas Mannschaft. Damit stand es Sechs zu Null. Emmet lag nach seinem Angriff auf dem Boden und ich reichte ihm meine Hand. „Das war gar nicht mal so schlecht. Komm, ich helfe dir auf.“, sagte ich lobend zu ihm, doch fing ich mir nur einen bösen Blick seinerseits ein. Er war noch immer sauer auf mich, wie mir schien. Emmet rappelte sich von alleine wieder hoch und das Spiel ging weiter. Mika und Elijah waren nicht zu stoppen und kurz darauf stand es Acht zu Null.
„Sieht nicht gut aus.“, meinte ich kurz darauf zu Cosmo, der mich jedoch gar nicht zu hören schien. Wie versteinert stand er auf dem Spielfeld. Ich wedelte einmal mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum, als er endlich wieder zu blinzeln anfing. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte ich besorgt.
„Ja, ich habe nur gerade das Spiel begriffen. Jetzt schlagen wir zum Gegenangriff!“ Cosmos Kampfgeist und Optimismus war ungebrochen. Doch hatte er wirklich eine Chance? Irgendwie bezweifelte ich das, aber auch ich schöpfte neuen Mut.
Mika war wieder im Ballbesitz. Cosmo rannte auf ihn zu und stellte sich ihm entgegen. Meiner Meinung nach hatte er keine Chance, da Mika fast einen Kopf größer als er war und zudem auch kräftiger gebaut, doch dafür war Cosmo wendiger … und intelligenter! Cosmo gelang es, bei Mika einen erfolgreichen „Steal“ hinzulegen. Der Ball war nun in unserem Besitz und mit einer Dribbel-Bewegung bewegte sich Cosmo auf den gegnerischen Korb zu. Mit einem „Crossover“ trickste er Elijah aus, warf den Ball und … traf! Die ersten zwei Punkte für unser Team und wir brachen in Begeisterung aus. Cosmo kam jubelnd auf mich zugestürmt und ich wollte mit ihm abklatschen, doch stattdessen nahm er mich voller Freude in den Arm und hob mich in die Lüfte. Mir wurde ganz warm ums Herz und das kam nicht daher, dass ich so verschwitzt war.
„Pah, das war ein lausiger Treffer. Wir gewinnen trotzdem!“, rief Elijah uns gekränkt zu.
Das Spiel setzte sich fort und in Mika schien nun auch der Kampfgeist geweckt worden zu sein. So leicht würde er es Cosmo bestimmt nicht machen. Cosmo war im Ballbesitz und Mika stellte sich ihm entgegen. Dieses Mal wollte dieser einen „Steal“ ausführen, jedoch ohne Erfolg. Cosmo war clever genug den Ball abzugeben. Er warf ihn zu Emmet, der seine Chance kommen sah und den Ball erfolgreich in den Korb warf. Beim Basketball bezeichnete man das als einen „Assist“.
Dass es nun sogar Emmet gelang, einen Treffer zu landen, machte Elijah so richtig stinkig. Er wollte zum Gegenschlag ausholen, doch da ertönte der Abpfiff von Mister Cage. „Klasse gespielt, Jungs! Cosmo, komm bitte noch kurz zu mir und alle anderen: Ab unter die Duschen mit euch!“

Fortsetzung folgt … am Mittwoch, den 19.Oktober 2022!

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Warum Schade? Dylan will doch gar nicht, dass jemand von Ev… äh…Cosmo’s Landung etwas gesehen hat oder von ihm überhaupt erfährt? :face_with_monocle:

Unsicherheit? :thinking: War er etwa nicht ganz ehrlich bei seiner Aussage? Verheimlicht er irgendwas?

Duschszene Incoming :laughing: :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Dann hätte er aber endlich jemanden, mit dem er sich austauschen könnte.

Diese Frage/Vermutung ging mir auch durch den Kopf.

Warum wurde eigentlich nur Mika befragt, wobei sich doch auch Dylan gemeldet hatte? :face_with_monocle:

Was kann Cosmo eigentlich nicht? Er scheint in allem gut zu sein oder es sich mindestens schnell beibringen zu können.

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Ich weiß nicht. Dieser Mika könnte auch dieser „Spitzeltyp“ sein, der alles auffliegen lässt und Dylan & seinem Vater ganz viel Ärger machen könnte. Oder am Ende beide ins Gefängnis bzw Area 69 bringen kann.

Ja … Cosmo und seine Superkräfte (Verwandlung in Personen die er nur mal auf einem Foto gesehen hat, enorme Lerngeschwindigkeit von fremden Dingen). Sollte die einem „Anzug“ von der Regierung auffallen… :face_with_monocle:

Danke @nobodyfrm und @Maze das ihr hier so fleißig am kommentieren seid.

Ist ehrlich gesagt ein Fehler meinerseits beim Schreiben. Hatte ihn sogar gesehen und wollte ihn abändern oder entfernen, habs dann aber schlicht vergessen.

Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Mister Cage: Sportlehrer

Σ:Chance-18
Zurzeit wusste ich nicht, wo mir der Kopf stand. Erst der tragische Verlust meiner Mutter, dann mein wohl gehütetes Geheimnis, dass ich auf Jungs stand, dann mein „Kuss-Anschlag“ auf Emmet, den ich so sehr mochte und zu guter Letzt noch Evo, ein außerirdisches Wesen, das nun bei mir und meinem Vater wohnte. Da kann man schon einmal vergessen, dass sich gewisse Veränderungen am Körper nicht unterdrücken lassen, wenn man mit anderen Jungs beim Duschen ist. Nun gut, außer Emmet interessierte mich keiner wirklich, denn er war der Einzige für den ich schwärmte. Zu meinem Bedauern verzichtete er heute auf das gemeinsame Duschen. Da die Schule nun zu Ende war, beschloss er, bei sich zu Hause zu duschen. Dabei machte er sich natürlich wieder keine Freunde: „Hast du etwa was zu verbergen, was keiner sehen darf? Ach halt stopp, da ist ja nichts, was man sehen könnte!“, scherzte Elijah, was meiner Meinung nach an Mobbing grenzte.
Ich konnte Elijah nicht ausstehen. Sein arrogantes Getue, seine große Klappe und sein Aussehen waren ihm wichtiger als alles andere. Lag vermutlich auch daran, dass er nicht von seinen Eltern großgezogen wurde, sondern von einem Butler und mehreren Hausmädchen. Seine Eltern waren nämlich industrielle Bauunternehmer und gehörten zu den einflussreichsten Leuten in dieser Stadt. Sie hatten nur sehr wenig Zeit für ihren Sohn, geschweige denn für dessen Erziehung und waren damit beschäftigt, Geld zu scheffeln und darin zu baden wie Goldesel. Vom Aussehen her war Elijah ohnehin nicht mein Typ, denn auf lockiges, dunkelblondes Haar stand ich nicht so.
Anders verhielt es sich da schon bei Mika. Er besaß zwar auch eine sehr große Klappe, aber kannte zumeist seine Grenzen und behandelte sein Gegenüber mit Respekt und Fairness. Nur wenn es darum ging ein Spiel zu gewinnen und der Bessere zu sein, konnte er sehr ausfallend werden. Wenn er nicht immer so dumme Sprüche reißen würde und nicht mit Elijah befreundet wäre, könnte ich sogar Gefallen an ihm finden, denn schlecht sah er wahrlich nicht aus. Ich stand unter der Dusche und rieb mich gerade mit Seife ein, als ich ein paar verstohlene Blicke zu ihm rüber warf. Das warme Wasser plätscherte auf seinen durchtrainierten Körper herab, als er mir gerade seinen Allerwertesten zudrehte, der doch recht knackig war. Auf einmal drehte er sich zu mir um und ich konnte ihn in seiner vollen Pracht bestaunen. Natürlich wurde ich wieder rot, was denke ich normal war, wenn man als schwuler Junge mit anderen Jungs duscht, doch leider vergaß ich, dass ich keinerlei Kontrolle über mein bestes Stück besaß. Zu allem Übel schien Mika das auch noch zu bemerken, denn er sah zu mir rüber, ehe eine heiße Dampfwolke die Sicht versperrte. Nur noch sein blondes nasses Haar war sichtbar. Ich versuchte schnell wieder „runter zu kommen“, ehe noch jemand anderes bemerkte, was in mir vorging. Nur gut, dass wenigstens Cosmo gerade nicht hier war. Ich habe ihn bereits nackt gesehen… und einmal reichte völlig! Was Mister Cage wohl mit ihm zu besprechen hatte?
Als ich die Dusche mit einem Handtuch um der Hüfte herum verließ, kam mir Cosmo endlich entgegen. Ehe ich ihm überhaupt eine Frage stellen konnte, meinte er zu mir, dass er gerne erst duschen würde und mir später von der Unterhaltung mit Mister Cage berichten würde. Ich ließ ihn also gewähren und wartete in der Umkleidekabine auf ihn, während alle anderen Jungs die Schule nach und nach verließen. Zum Schluss waren nur noch Cosmo und ich übrig. Wie hätte es auch anders sein können, kehrte Cosmo splitterfasernackt, aber immerhin bereits trocken gerubbelt in die Umkleidekabine zurück. Jetzt wusste ich also auch, wie er in seiner neuen menschlichen Gestalt nackt aussah. Ich sollte mir endlich abgewöhnen, bei nackten Männerkörpern jedes Mal in Panik zu fallen.
Fünf Minuten später verließen auch wir die Sporthalle. „Erzählst du mir jetzt, was Mister Cage mit dir besprochen hat?“, fragte ich Cosmo, als wir die Treppe vom Schulgebäude hinab stiegen.
„Er hat mich gefragt, ob ich nicht dem Basketball-Team beitreten möchte.“, erzählte er mir und ich riss erstaunt den Mund weit auf. „Vor kurzem hat sich ein Spieler das Handgelenk gebrochen, weshalb er für die nächsten Wochen ausfällt. Als Mister Cage mich vorhin spielen sah, kam er zu dem Entschluss, dass ich ein idealer Ersatz wäre. Wenn ich dem Team beitrete, würde ich zusammen mit Elijah als „Forward“ agieren.“
„Ach ja richtig…, Elijah und Mika sind ja auch in der Schulmannschaft. Bei Mika weiß ich nicht, aber Elijah dürfte nicht so begeistert sein, mit dir zusammen zu spielen.“, meinte ich etwas unsicher.
„Warum nicht?“, harkte Cosmo nach.
„Naja, du musst nur mal in den Spiegel gucken. Du bist nicht gerade der typische Basketballspieler, sondern eher klein und schmächtig. Beim Basketball kommt es auf eine gewisse Größe an.“, versuchte ich Cosmo zu erklären. Das Cosmo zudem ein Alien war, dürfte wohl jedem klar sein.
„Mister Cage meinte, dass meine Statur nicht von Belang sei, solange ich nur gut spiele. Er meinte auch, dass ich eine ausgezeichnete Wurftechnik draufhabe und meine gegnerischen Spieler mit meiner Schnelligkeit leicht austricksen kann.“ Cosmo schien von seiner neuen Aufgabe sehr angetan zu sein. Ich wollte seiner Begeisterung dafür keinen Dämpfer versetzen, aber war ich mir ziemlich sicher, dass mein Dad nein dazu sagen würde…

„Du, im Basketball-Team?“ Mein Dad setzte ein verdutztes Gesicht auf, als wir abends in der Küche am Esstisch saßen, genüsslich über die Cannelloni herfielen und über den Schultag redeten. War klar, dass er davon nicht begeistert sein würde. Cosmo im Basketball-Team, stellte einfach eine zu große Gefahr dar, dass er auffliegen könnte, für uns alle. „Ja sicher darfst du im Basketball-Team mitspielen. Warum sollte ich was dagegen haben? Sport ist gesund und ich bin froh darüber, dass wenigstens einer hier im Haus etwas Sporteifer zeigt.“
„Daaaad!“, stieß ich laut entsetzt aus. Damit hatte ich nun wahrlich nicht gerechnet. Mein Dad und Cosmo starrten mich an – beide mit vollen Mündern und Tomatensauce an der Wange kleben.
„Waf´n?“, fragte mein Dad mich mit vollem Mund.
„Denkst du nicht auch, dass die Gefahr zu groß ist und Cosmo auffliegen könnte?“, fragte ich.
„Die Gefahr war schon von Anfang an sehr groß.“, sagte mein Dad, als er seinen Bissen runter schluckte. „In der Schule gibt es tausend Gründe, dass er auffliegen könnte. Einmal eine dumme Aktion oder ein falsches Wort und es ist aus. Und bitte vergiss nicht, dass ich hier am meisten zu verlieren habe, da ich hier der Erwachsene und damit der Erziehungsberechtigte bin.“
„Ein Grund mehr, dem nicht zuzustimmen!“, entgegnete ich weiterhin etwas laut.
„Du willst gar nicht, dass ich dem Basketball-Team beitrete?“, fragte Cosmo mich nun verwirrt.
„Ich denke, dass wir unser Glück nicht überstrapazieren sollten.“, antwortete ich ehrlich.
„Da hast du wohl Recht, Dylan.“, pflichtete mein Dad mir nun bei. „Letzten Endes kommt es wohl einfach auf einen Versuch an. Das Cosmo zur Schule geht, war ein genauso großes Risiko, aber den ersten Schultag hat er mit Bravour gemeistert. Er sollte also zumindest die Chance erhalten, sich beim Basketball beweisen zu können. Was denkst du darüber, Cosmo?“
„J-Ja! Ich würde es sehr gerne versuchen. Das Spiel macht Spaß!“, sagte Cosmo, der über beide Ohren strahlte. Damit war die Entscheidung auch gefallen und ich konnte nichts mehr entgegen setzen. Ich hielt es noch immer für einen Fehler, da ich mir nicht sicher war, ob Cosmo sich den Konsequenzen bewusst war, in die er mich und meinen Vater bringen könnte, sollte etwas schief gehen. Doch jetzt konnte ich nur noch anfangen ihm zu vertrauen und darauf zu hoffen, dass alles gut gehen würde. Vor lauter Nachdenken hatte ich das Essen beinahe vergessen, doch als ich mir Nachschlag holen wollte, war der Topf leer und Cosmo lächelte mich mit vollem Mund an.

Fortsetzung folgt … am Freitag, den 21.Oktober 2022!

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Heute fällt die Rollenliste mal aus, aber ihr kennt die aktuell wichtigsten Charaktere ja ohnehin und wenn nicht, findet ihr weiter oben die Rollenlisten.

T:Einladung-19
Nach Cosmos wundersamer Aufnahme ins Basketball-Team war inzwischen eine Woche vergangen. Eine Woche, das bedeutete fünf Tage Schule mit Cosmo, in dem er entweder etwas sehr kluges zum Unterricht beitrug, oder aber etwas sehr dummes von sich gab, weil er es einfach nicht besser wusste. Demnach wusste ich auch nicht so recht, ob ich ihn nun als intelligent einstufen sollte, oder nicht. Vielleicht kann ich das so stehen lassen: Er sagt und tut dummes, weil er intelligent ist!
Es war wieder Montag und wie an jedem Morgen unter der Woche, tat ich mich unheimlich schwer aus dem Bett zu kommen. Nur gut, dass ich nun einen Mitbewohner hatte. Für Cosmo war das Wort „Morgenmuffel“ ein Fremdwort, denn er war immer total happy, selbst um sieben Uhr morgens. Und wenn einer glaubte, dass er Rücksicht auf mich nahm, dann irrte er sich gewaltig. Die Musik war wieder auf voller Lautstärke und dröhnte in meinen Ohren. Dabei wollte ich doch noch fünf Minuten pennen. Ich zog mich unter die Bettdecke zurück und legte mir mein Kopfkissen obendrauf. Dennoch konnte ich die Musik hören, auch wie mein Dad ins Zimmer rein kam. „Cosmo, ich sag dir das jetzt zum letzten Mal, mach endlich die verdammte Musik leiser. Du verscheuchst noch alle Vögel im Garten!“ Cosmo drehte die Musik leiser und entschuldigte sich brav bei meinem Vater, der sich nun an mich wandte: „Jetzt steh schon auf Dylan, ansonsten trage ich Cosmo auf, dass er dich ab sofort jeden Morgen aus dem Bett singt!“
„Nein, bitte nicht!“, schrie ich entsetzt auf und mit einem Mal stand ich auf zwei Beinen, während mein Kopfkissen zu Boden fiel. Cosmo grinste mich heiter an und auch meinem Dad stand das Lächeln im Gesicht geschrieben. Ich grummelte vor mich hin und begab mich anschließend ins Bad.
Als ich zum Frühstück runter kam, war Cosmo bereits voll beschäftigt, besser gesagt vollgestopft mit Rührei und Speck. Mein Dad las noch in der Zeitung, während neben ihm eine heiße Tasse Kaffee stand. Als er einen Schluck davon nehmen wollte, verbrannte er sich versehentlich die Zunge und fluchte vor sich hin. Ich hingegen schmierte mir ein leckeres Butterbrot mit Kürbismarmelade. Als sich mein Dad wieder fing, sagte er: „Heute Abend wird es übrigens später, also wartet nicht auf mich mit dem Abendessen.“
„Ist okay.“, sagte ich. In seinem Beruf kam es öfters vor, dass er Überstunden schieben musste.
„Aber morgen Abend bist du da, oder?“, fragte Cosmo plötzlich, der etwas nervös drein sah. Mein Dad und ich sahen Cosmo nur verwirrt an. „Basketball? Morgen ist mein erstes Spiel!“
„Mister Cage lässt dich nach nur einer Woche bereits aufs Spielfeld?“, fragte mein Dad perplex.
Mit hochgezogenen Augenbrauen versuchte ich meinem Dad die Lage zu erklären: „Mister Cage ist der Meinung, dass Cosmo jetzt schon besser sei, als die meisten im Basketball-Team, aber wenn du mich fragst, ist er nicht besser als alle andere und zu viel Lob bekommt ihm nicht.“
„Du bist ja nur neidisch, dass ich im Team gelandet bin und nicht du.“, stichelte Cosmo, während er mir breit grinsend ein feuchte Geschirrtuch ins Gesicht warf.
„Pff.“ Ich warf das Geschirrtuch im hohen Bogen ins Spülbecken. „Siehst du, was du kannst, kann ich schon lange. Ich interessiere mich nur nicht für Basketball, das ist alles.“
„Du musst wissen Cosmo, Dylan war noch nie derjenige, der sich für Sport begeistern konnte.“, klärte mein Vater ihn auf, was etwas Unbehagen in mir auslöste. „Er wird wohl nie in meine und die seines Großvaters Fußstapfen treten und Polizist werden.“ Zum Schluss hin klang mein Dad leicht enttäuscht, aber das wurde er immer, wenn sich das Thema in diese Richtung entwickelte. „Ja schlägt´s denn gleich zwölf, schon so spät? Los Jungs, Beeilung, ich fahre euch heute in die Schule!“

Es gab zwei Gründe, warum ich immer zu Fuß zur Schule ging: 1. Der Schulbus war immer gerammelt voll, so dass man kaum Luft bekam, erst dann nicht, wenn Kevin aus der Parallelklasse wieder seine Stinkbomben im Bus verteilte und alles nach verfaulten Eiern roch. 2. Andere Möglichkeit wäre mich von meinem Dad in die Schule fahren zu lassen, da er am Vorabend aber meistens mit seinem Dienstwagen nach Hause fährt, bringt er mich folglich auch mit diesem am nächsten Tag zur Schule und das war einfach nur megapeinlich! Ich konnte jedes Mal die Blicke meiner Mitschüler spüren, als wir am Schulgebäude vorfuhren, als wäre ich ein Krimineller, der ständig unter Beobachtung stand.
Heute war es also mal wieder soweit und mein Dad fuhr mich mit seinem Dienstwagen zur Schule. Das einzig positive daran war, dass ich vorne saß und Cosmo auf der Rückbank, hinter den Gitterstäben, Platz nehmen musste. Dies schien ihm aber nichts auszumachen, denn er war frisch vergnügt wie eh und je. „Mister Winter könnten sie die Blaulichtsirene anmachen? Das wäre sooo cool!“ Er benahm sich wieder einmal wie ein kleines Kind, aber mir sollte es Recht sein.
„Nein Cosmo, das wäre Missbrauch meines Amtes.“, sagte mein Dad entschieden.
„Schade.“ Nach dieser enttäuschenden Absage, lümmelte Cosmo erst recht auf der Rückbank.
Kurze Zeit später kamen wir an der Schule an und ich konnte beruhigt aus dem Auto aussteigen, denn die Augen der anderen Schüler waren nicht auf mich und den Dienstwagen meines Vaters gerichtet. Stattdessen gab es eine große Gruppenansammlung vor dem Schuleingang. „Was ist denn da los?“, fragte mich mein Dad aus dem Auto heraus durchs offene Fenster.
„Keine Ahnung, aber wir werden das gleich in Erfahrung bringen.“, sagte ich zu meinem Dad und hievte meinen Schulranzen auf dem Rücken. „Danke fürs Fahren Dad. Bis heute Abend dann!“
Mein Dad fuhr im Dienstwagen wieder davon und Cosmo und ich stiegen nebeneinander die Stufen zum Schulgebäude hoch. „Kuscheln die miteinander?“, fragte Cosmo mich interessiert. Sicher nicht, antwortete ich in Gedanken, während wir dem Tumult immer näher kamen. An die zwanzig Schüler waren versammelt und in ihrer Mitte befanden sich Mika und Elijah. „Gibt´s hier was zu futtern?“, fragte Cosmo einfach einen Schüler, der gerade neben ihm stand.
„Elijah schmeißt am Wochenende eine Halloween-Party bei sich Zuhause und da er in einer Villa wohnt, viel Kohle hat und seine Eltern ausgeflogen sind, wird das der Oberburner!“
„Oberburner?“, Cosmo schaute verdutzt drein, da ihm dieses spezielle Wort nichts sagte. „Aber gut, wenn er viel Kohle hat, kann er gleich ein Grillfest daraus machen.“ Der Schüler schaute Cosmo an, als käme er von einem anderen Planeten … was sogar stimmte, er aber zum Glück nicht wusste. Ich zog Cosmo von ihm weg und erklärte, dass das Wort Kohle nur ein anderes Wort für Geld darstellte. Danach ließ sich Cosmo wieder zu einer Bemerkung hinreißen: „Ihr seid völlig sprachverblödet!“
„Hey! Hey Cosmo, für dich hab ich auch eine Einladung!“, rief Elijah, der sich durch die anderen Schüler durchkämpfte und ihm einen Flyer entgegen hielt. „Du bist jetzt Mitglied unseres Basketball-Teams, also bist du bei mir herzlich Willkommen…, “ Elijah warf einen kurzen spöttischen Blick zu mir rüber, „…aber komm allein!“ Danach wandte er sich wieder den anderen Schülern zu.
„Meinen Glückwunsch.“, sagte ich trocken. „Elijah hat dich als offizielles Team-Mitglied akzeptiert.“
„Ja, scheint so.“, erwiderte Cosmo etwas zwiespältig, denn einerseits freute er sich über die Einladung, aber andererseits wäre er wohl gerne mit mir gemeinsam dort hingegangen. „Ich muss nicht gehen.“, sagte er schließlich, was ich sehr korrekt von ihm fand … und auch ein wenig süß.
„Quatsch, geh du nur!“, sagte ich locker. „Nur friss niemanden auf…!“ Ich erklärte Cosmo in kurzen Sätzen, was eine Halloween-Party eigentlich war und hinterher freute er sich nur noch mehr über die Einladung. „Wenn du wirklich gruselig aussehen willst, dann gib dich als ‚Glitzer-Eddy‘ aus.“
Ich spürte eine Hand, die mir von hinten auf die rechte Schulter klopfte und als ich mich umdrehte, stand zu meiner großen Überraschung Mika vor mir. Er lächelte mich an, was mich gleich noch mehr überraschte und drückte mir einen der Flyer in die Hände. „Hier.“, sagte er. „Mit diesem Flyer bist du auch ein eingeladener Gast.“
„Äh, okay?“ Nun war ich wirklich verwirrt. „Warum tust du das? Elijah will mich nicht dabei haben.“
„Ach was, dort sind so viele Leute, da wird es ihm gar nicht auffallen, wenn ein Partygast mehr dabei ist. Zumal es sich hierbei eh um eine Halloween-Party handelt, was bedeutet, dass sich alle verkleidet haben. Ihr habt doch hoffentlich zwei gruselige Kostüme?“ Es schien Mika ernst zu sein, aber warum? Wir hatten nie viel miteinander zu tun, geschweige denn, dass wir viel miteinander redeten.
„Ich denke auf dem Speicher lässt sich da was finden.“, antwortete ich ihm schließlich. Da kam mir der Gedanke, dass er vielleicht doch etwas in der Sternschnuppen-Nacht gesehen haben könnte.
„Also ich weiß bereits jetzt schon, als was ich mich verkleide.“, sagte Cosmo entschieden und grinste.

Fortsetzung folgt … am Montag, den 24.Oktober 2022!

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Solange es erträgliche Musik ist, geht’s ja noch, nicht wie beim ersten Mal.

Immerhin hört Cosmo auf den Vater :stuck_out_tongue_winking_eye:

Was für eine Horrorvorstellung! Aber vllt. lernt er ja auch singen und es wird ein Genuss, ihm zuhören zu dürfen - immerhin ist er ja schnell lernfähig.

Mir schauderts… Kürbismarmelade ist nicht lecker!

Für ihn ist es ja einfach, hat ja auch schon Übung und mehr Möglichkeiten.

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Hauptrollen:
Dylan Winter: Er ist homosexuell und hegt Gefühle für seinen Mitschüler Emmet. Dylan ist ein talentierter Zeichner.
Cosmo Winter (O:Evo-1570): Ein außerirdisches Wesen vom Planeten Neró. Er kann sich in andere Lebensformen verwandeln und tarnt sich dadurch als Dylans Cousin.
Philip „Phil“ Winter: Er ist Dylans Vater und von Beruf der Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt. Seine Frau verstarb vor etwa einem Jahr.

Nebenrollen:
Emmet Harding: Mitschüler und Schwarm von Dylan; Zwillingsbruder von Tamara.
Tamara Harding: Mitschülerin von Dylan; Zwillingsschwester von Emmet.
Mika Stone: Mitschüler von Dylan; Klassenclown.
Elijah Richfield: Mitschüler von Dylan; bester Kumpel von Mika.
Dr. Archimedes Tibbet: Lehrer für Geschichte und Geografie.
Mister Cage: Sportlehrer
Herr Prokkowitch: Russischer Astronom; zu Besuch in Amerika.
Frau Kovnikovo: Russische Astronomin; zu Besuch in Amerika.

Y:Deal-20
„Und ich sag es dir jetzt noch einmal: Wir gehen nicht auf diese Halloween-Party.“, sagte ich entschieden zu Cosmo, während wir in der Pause auf den Schulkorridoren herum schlichen. Cosmo möchte unbedingt zu Elijahs Halloween-Party, aber die Idee fand ich inzwischen nicht mehr so gut. Was wenn Mika doch etwas in der Nacht gesehen hat, als Evo vom Himmel fiel? Dann wäre dessen neu entdeckte Freundlichkeit mir gegenüber und die darauffolgende Einladung bestimmt eine Falle.
„Ich möchte aber unbedingt auf diese Party. Bitteeeee.“ Cosmo bettelte mich mehr schlecht als Recht an, was meine Entscheidung nicht umzustimmen vermochte. „Ich verspreche dir auch, mich nicht in mein ursprüngliches Aussehen zu verwandeln, womit ich eigentlich zur Party wollte.
„Verrückt geworden? Das wäre ja noch schöner.“, sagte ich schockiert. „Schreib doch gleich bei uns Zuhause an die Hauswand ‚Hier wohnt Evo, das nette Alien aus der Nachbarschaft‘.“
Cosmo kniff seine Augen leicht zusammen und starrte mich nachdenklich an. „Da war dieser seltsame Sarkasmus wieder, was ihr Menschen gerne anwendet, nicht wahr?“
„Wow, ein Blitzmerker bist du inzwischen auch geworden. Meinen Glückwunsch!“, gratulierte ich weiterhin sarkastisch, denn ich wollte Cosmo die Halloween-Party unbedingt ausreden.
„Was, ich merke mir Blitze?“ Cosmo starrte mich nun verwirrt an und ich rollte innerlich mit den Augen. Doch wurde ich abgelenkt, als ich ein paar Meter weiter Emmet entdeckte, wie er an seinem Spind stand und sich ein paar Schulbücher in den Rucksack steckte. Inzwischen quasselte Cosmo weiterhin auf mich ein und als er merkte, dass ich ihm schon gar nicht mehr registrierte, wedelte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. „Neró an Erde, bitte kommen. Hier spricht Evo!“
Genug! „Bist du verrückt geworden, sag das nicht so laut!“, zischte ich ihn an, während ich ihn etwas zur Seite zog, was jedoch nicht weniger auffällig war.
„Kein Grund zur Sorge. Die ganzen Jungs und Mädchen hier, haben ihre Augen und Ohren gerade ganz bestimmt nicht auf uns gerichtet, denn momentan gibt es nur ein Thema…“, sagte Cosmo.
„Und es bleibt trotzdem bei einem Nein.“, entgegnete ich. Für mich war das Thema damit auch vom Tisch, nur Cosmo war sowas von stur und hartnäckig, dass es einem unglaublich auf die Nerven ging.
„Wie wäre es mit einem Deal? Wenn wir das morgige Spiel gewinnen, dann erlaubst du mir, zu der Party zu gehen.“, sagte Cosmo herausfordernd.
„Wieso sollte ich mich auf so einen Deal einlassen? Was hab ich zu gewinnen?“, entgegnete ich fragend. „Zumal du mir gehorchen musst, weil ich die Verantwortung für dich trage.
„Wenn du dem Deal zustimmst, dann verrate ich deinem Dad nicht, dass du insgeheim auf Jungs und nicht auf Mädchen stehst.“, antwortete Cosmo mir.
Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. „Das ist Erpressung … und woher diese Vermutung?!“
„Ich bin weder blind noch blöd. Glaubst du, ich sehe nicht, wie du ihm ständig hinterher schmachtest wie ein verliebter Patíste?“ Ich blickte Cosmo fragend an. „Rosarote Außerirdische vom Planeten Záchari. Haben ständig Herzchen in den Augen und lieben einfach alles und jeden und wenn es nur Steine oder Regenwürmer sind.“
„Im Weltall gibt es Regenwürmer?“, stieß ich perplex aus, wollte aber auch vom Thema abweichen. Dies gelang mir jedoch nicht und ich musste mich mit Cosmo auseinandersetzten. „Du erpresst mich wirklich? Das du so ein Arsch sein kannst, hätte ich dir niemals zugetraut.“
„Ich bin kein Arsch, oder siehst du eine Po-Ritze in meinem Gesicht?“, entgegnete Cosmo naiv fragend, womit er mich nun leider auch wieder zum Schmunzeln brachte.
Nach ein paar Sekunden atmete ich einmal kräftig ein und wieder aus. Dann sagte ich: „Du bist wirklich clever und das du mich erpresst nehme ich dir übel…, aber ich stimme dem Deal zu.“
„Ich hab nie behauptet immer lieb und nett zu sein.“, meinte Cosmo, womit er Recht hatte.
„Stimmt, aber für jemanden der einmal behauptet hat, er wäre nur meinetwegen da und er möchte in meiner Nähe sein, verhältst du dich ziemlich absonderlich.“, erwiderte ich missgelaunt.
„Du wirst schon sehen. Das ist alles nur zu deine Besten!“, entgegnete Cosmo von sich überzeugt.
„Nein, du wirst sehen!“ Ich lächelte insgeheim in mich hinein. „Morgen Abend spielt ihr gegen die Schulmannschaft aus Indiana. Die haben starke Spieler in ihrer Mannschaft und haben zudem noch kein einziges Spiel in dieser Saison verloren. Ihr habt nie und nimmer eine Chance.“
„Sag niemals nie!“, entgegnete Cosmo daraufhin wieder.
„Den Spruch hast du doch aus dem Fernsehen geklaut.“, merkte ich an.
„Nein, den hab ich mir selber ausgedacht.“, log Cosmo, während er ein Pfeifen von sich gab.
„Du musst auch immer das letzte Wort haben, oder?“

Am nächsten Abend war es dann endlich soweit: Cosmos erstes Basketballspiel in der Schulmannschaft stand an. Die Sporthalle war gefüllt mit Zuschauern aus unserer Kleinstadt, sowie einigen Freunden, Familienangehörigen und Fans der Mannschaft aus Indiana. Auch mein Dad und ich befanden uns unter den Zuschauern und feuerten unser Team an – mein Dad mehr als ich. Das dritte Viertel war im vollen Gange und es stand bereits 36 zu 30 für das Team aus Indiana. „Los geht´s! Zeigt es ihnen Jungs!“, hörte ich Mister Cage, den Trainer, von der Seite ins Spielfeld rufen.
„Das wird ganz schön eng.“, meinte mein Dad zu mir.
„Ja, Indiana führt zwar, aber leider steht uns noch ein Viertel bevor.“, entgegnete ich nervös.
„Was? Wovon redest du?“, fragte mich mein Dad verwirrt. „Wir liegen zurück, da ist es nur gut, dass noch ein Viertel kommt, oder möchtest du, dass Cosmo in seinem ersten Spiel eine Niederlage erleidet?“ Im Grunde genommen wollte ich das natürlich nicht, aber wenn sie dieses Spiel gewannen, würde ich mit Cosmo auf die Halloween-Party gehen müssen und mich beschlich das ungute Gefühl, dass Mika etwas im Schilde führte. Das ich diesem absurden Deal von Cosmo zugestimmt habe, kam nur seiner hinterhältigen Erpressung zu Schulden. Allerdings … sollte ich meinem Dad wirklich mal reinen Wein einschenken. Wenn Cosmo und sein Team gewann, würde mein Dad in guter Stimmung sein und dann könnte ich mich vielleicht bei ihm outen. Jetzt wusste ich leider so gar nicht mehr, welches Team ich eigentlich anfeuern sollte.
Dieses Problem hatte Tamara zwei Sitzbänke vor uns nicht. Sie feuerte unsere Mannschaft mit Leib und Seele an, was aber hauptsächlich daran lag, dass Dixon Waller in der Schulmannschaft als „Guard“, sprich als Verteidiger mitspielte. Dixon Waller war ein etwas größerer Kerl mit rotblondem Haar und einen verschmitzten Lächeln. Er war der Sohn der Bürgermeisterin, die heute Abend aber leider nicht zugeben war. Aufgrund ihrer vielen Verpflichtungen und Termine konnte sie sich noch nie ein Spiel ihres Sohnes ansehen. Dies hat Dixon wohl gegenüber Cosmo einmal erwähnt, weshalb heute Abend auch mein Dad zugucken sollte. Dixon und Tamara waren zwar kein Liebespaar, aber es ging das Gerücht um, dass sie eine Affäre miteinander hätten. Dixon macht ihr wohl regelmäßig Geschenke und umwirbt sie, aber aus irgendeinem Grund, wollte Tamara die Beziehung zu ihm wohl nicht vertiefen. Wenn ich genauer darüber nachdachte, dann waren Tamara und Emmet wohl beide einfach beziehungsgestört. Emmet war heute Abend leider nicht zugeben. Ich hatte mich bereits überall nach ihm umgesehen, aber wenn er hier wäre, säße er ohnehin bei seiner Schwester. Wie ich, interessierte er sich nicht viel für Sport. Wäre Cosmo nicht im Basketball-Team, dann wäre ich heute Abend auch nicht hier.
Ein lauter Pfiff ertönte, das dritte Viertel war zu Ende. Aktuell stand es 40 zu 32 für das Team von Indiana. Ich hatte Cosmo ja gesagt, dass es gegen die nicht leicht werden würde zu gewinnen.
Die Spieler verließen das Spielfeld und in der Halle herrschte ein reger Aufruhr. Zuschauer schritten die Bühnen entlang, um sich zu unterhalten, oder sich am Kiosk was zum Essen und zum Trinken zu besorgen. Meine Augen wanderten die Zuschauertribünen entlang und blieben schließlich bei drei Menschen auf der gegenüberliegenden Seite haften. Dort saß Dr. Tibbet und zwar in Begleitung der beiden Astronomen Herr Prokkowitch und Frau Kovnikovo. Was machten die denn hier? Ich dachte, die wäre schon längst abgereist. Frau Kovnikovo stand auf und verließ die Tribüne. Soll ich, oder soll ich nicht? „Ich besorg uns mal was zu Trinken. Das viele Anfeuern macht einen heiser.“, sagte ich zu meinem Dad.
„Das glaub ich nur zu gerne. Es war kaum zu überhören, wie du unser Team angefeuert hast.“, erwiderte mein Dad ironisch zu mir. Ich ließ das auf mich sitzen, stand von meinem Platz auf, rannte die Tribüne runter und begab mich auf die Suche nach der Astronomin.

Fortsetzung folgt … am Mittwoch, den 26.Oktober 2022!

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Die Rollenliste fällt heute aus, da fast dieselben Charaktere auftreten, wie im vorherigen Kapitel.

Φ:Basketball-21
In den Gängen der Sporthalle herrschte reges Treiben. Überall befanden sich Zuschauer, die gerade auf dem Weg zum Kiosk oder zur Toilette waren, oder sich aber auch gerade wieder auf dem Rückweg zur Tribüne befanden. Es war nicht einfach Frau Kovnikovo unter all den Menschen wieder zu finden. Für einen kurzen Moment wartete ich sogar vor der Frauentoilette, was mir dann aber doch etwas zu peinlich war, weshalb ich zuerst am Kiosk suchte, bei dem sich eine lange Warteschlange gebildet hatte. Dort traf ich dann auch schließlich mit der Astronomin zusammen. Sie hatte sich gerade zwei Getränke besorgt und schon bezahlt, als sie mich sah und sogar auf mich zukam. „Du bist doch ein Schüler von Dr. Tibbet oder?“, fragte sie mich lächelnd.
„Ja.“, antwortete ich ruhig. „Sie erinnern sich an mich?“
„Natürlich erinnere ich mich an dich.“, sagte Frau Kovnikovo lächelnd zu mir. „Du bist einer der zwei Jungs gewesen, die bis zum Schluss ihre Hände nach oben gehalten haben. Wobei nur du letzten Endes eine Sternschnuppe gesehen zu haben scheinst. Ist dein Wunsch denn schon in Erfüllung gegangen?“
„Ähm … naja … so ungefähr, denk ich.“, antwortete ich nun etwas verlegen und musste an Cosmo denken. Ich hatte mir ganz sicher keinen Alien gewünscht, der mich täglich an den Rand des Wahnsinns trieb und mich zu guter Letzt sogar erpresste.
„Dieser andere Junge, Mika hieß er glaube ich, schien sich ja einen Spaß mit uns erlauben zu wollen.“, sagte Frau Kovnikovo, wobei ich mir noch nicht so ganz sicher war, ob das wirklich stimmte. Frau Kovnikovo schien meine Gedanken zu lesen… „Aber ich denke, dass dein Freund sehr wohl etwas in jener Nacht gesehen hat. Ich hab ein Gespür für sowas. Denkst du nicht auch?“
„Hm…, ja kann schon sein.“, pflichtete ich ihr nun doch etwas schüchtern bei.
Frau Kovnikovo trat zwei Schritte näher an mich heran und ich bekam es unerwartet mit der Angst zu tun. Diese Frau, und auch ihr Partner dieser Herr Prokkowitch, schienen mir nicht ganz geheuer zu sein. „Wir wissen doch Beide, dass in jener Nacht nicht nur Sternschnuppen am Himmel zu sehen waren.“ Frau Kovnikovo lächelte mich geheimnisvoll an, dann schritt sie davon und ließ mich mit zitternden Knien und wildem Herzklopfen zurück.
In der Ferne hörte ich einen Pfiff, der das vierte und letzte Viertel einläutete. Ich kehrte zu meinem Dad auf die Tribüne zurück, der mich nur verdutzt anstarrte. Erst kapierte ich nicht was er von mir wollte, doch als er sagte: „Du kehrst mit leeren Händen zurück?“, war alles klar.
„Ach verdammt, die Getränke!“, fluchte ich und langte mir an die Stirn.
„Wo warst du denn die ganze Zeit?“, fragte mein Dad mich verständnislos.
„Ähm … äh also … auf der Toilette.“, log ich. „Du glaubst gar nicht wie lang die Schlange war…“
„Aha.“, kam es von meinem Dad, der mir mit Sicherheit kein Wort glaubte. Er war der Sheriff und bemerkte es sofort, wenn ihn jemand ins Gesicht log. „Du hast die erste Minute des letzten Viertels verpasst. Cosmo hat einen Treffer gelandet und nun liegen sie nur noch sechs Punkte zurück.“
Ich schaute runter zum Spielfeld und konnte sehen, wie unsere Mannschaft im Ballbesitz war. Mika schien vor neuer Energie nur so zu strotzen und ging in die Offensive. Cosmo und die anderen Spieler unterstützten ihn dabei natürlich nach Leibeskräften. Ich versuchte mich intensiv auf das Spiel zu konzentrieren, doch kam ich nicht umhin, noch einmal einen Blick auf die gegenüberliegende Tribüne zu werfen. Frau Kovnikovo saß wieder auf ihrem Platz neben Dr. Tibbet und Herr Prokkowitch. Auch sie starrte nun zu mir herüber und für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke.
„Jaaaa, das hast du super gemacht Dixon!“, schrie plötzlich Tamara zwei Reihen vor uns und ich wandte mich erneut dem Spiel zu. Dixon hatte gerade einen Treffer gelandet und somit stand es inzwischen 40 zu 36. Das Team aus Indiana lag noch immer in Führung, aber der Kampfgeist unserer Mannschaft schien geweckt worden zu sein. Elijah wandte einen „Steal“ beim gegnerischen Spieler an und gab den Basketball anschließend an Cosmo weiter. Doch dann geschah es: Cosmo wurde hinterrücks gefoult und ging zu Boden! Der Pfiff des Schiedsrichters ertönte und einige Buhrufe waren ebenfalls zu hören. „Das gibt einen Freiwurf. Ich hoffe Cosmo hat sich nicht verletzt.“, sagte mein Dad besorgt. Doch Cosmo stand schon wieder auf zwei Beinen und alles schien gut zu sein.
Er atmete einmal kräftig ein und wieder aus, ehe er seinen Freiwurf ausführte. Er traf den Korb. Ein weiterer Punkt für unsere Schulmannschaft! Nun stand es schon 40 zu 37.
So verlief das Spiel weiter und für unsere Schulmannschaft wurde die Zeit immer knapper. Von den letzten zehn Minuten war inzwischen nur noch eine Minute übrig. Mika hatte inzwischen einen weiteren Treffer erzielt und war zu Recht der Spielführer der Mannschaft. Doch das gegnerische Team ließ das nicht auf sich beruhen und startete einen Gegenangriff. Gerade als sie einen weiteren Treffer erzielen wollten, war es Elijah, der ein Foul beim Gegner ausübte. Es gab einen Freiwurf und Indiana blieb mit 41 zu 39 in Führung.
„Strengt euch an Jungs!“, schrie Mister Cage seinen Spielern aufs Feld. „Es sind nur noch wenige Sekunden zu spielen. Bei einem gewöhnlichen Wurf erzielt ihr zwei Punkte, was ein Unentschieden bedeuten würde!“
Die Spannung stieg ins Unermessliche. Dixon gab den Basketball an Elijah weiter, der startete einen letzten gemeinsamen Angriff mit Cosmo, doch sie wurden geblockt und verloren den Ball. Das Team aus Indiana war am Zug, doch Mika gelang es, ihnen den Ball wieder abzunehmen und gab ihn an Cosmo weiter. Es waren nur noch zehn Sekunden zu spielen. Mein Dad und ich standen auf und fieberten mit Cosmo mit. Cosmo stand vor der Drei-Punkte-Linie. Wenn er jetzt warf, würde unser Team drei Punkte erlangen und somit den Sieg erringen. Cosmo stand wie angewurzelt da und ich glaubte schon, dass er es nun vermasseln würde, doch dann warf er. Der Basketball glitt durch die Lüfte, wie einst das Papierknäul das er im Klassenzimmer in den Mülleimer warf. Ein angespanntes Raunen ging durch die Sporthalle. Der Basketball näherte sich dem Korb der gegnerischen Mannschaft, nur noch wenige Zentimeter und … TREFFER! Drei Punkte und damit stand es 41 zu 42 für unsere Mannschaft. Mister Cage riss seine Arme in die Höhe und schrie vor Begeisterung. Der Jubel war riesengroß. Mika rannte auf Cosmo zu und bedankte sich bei ihm mit einer Umarmung. Auch die anderen Spieler waren überglücklich und feierten ausgelassen, während das Team aus Indiana betrübt das Spielfeld verließ. Ich warf meinem Vater einen Blick von der Seite zu. Dieser schien beinahe den Tränen nahe zu sein, so glücklich und stolz war er auf Cosmo. Auch ich war stolz auf Cosmo und freute mich mit ihm… bis mir wieder einfiel, dass ich jetzt mit ihm auf die Halloween-Party von Elijah gehen musste.

Es war bereits stockdunkel draußen und die Kälte hielt Einzug in der Kleinstadt. Cosmo war der letzte Spieler der die Sporthalle verließ. „Warum brauchst du immer am längsten zum Duschen?“, fragte ich ihn, als wir ins Auto meines Vaters einstiegen.
Doch blieb er mir eine Antwort schuldig, denn er wurde mit Komplimenten und Lobgesängen meines Dads überhäuft. „Das war einsame Spitze! Dein letzter Wurf raubte mir regelrecht den Atem.“
„Nicht nur ihnen Mister Winter. Ich dachte ich sterbe.“, erzählte Cosmo ihm.
Die Zwei diskutierten auch weiterhin über das spannende Spiel und auch ich versuchte mich in die Unterhaltung mit einzubringen. Da ich jedoch nur wenig Ahnung von Basketball hatte und mich nur wenig für Sport interessierte, fühlte ich mich ein wenig von den Beiden ausgeschlossen. Nach einer Weile sagte ich schließlich fest entschlossen: „Du Dad, ich wollte dir noch sagen, dass ich schwul bin!“ Nach diesen spontanen Worten folgte eine Vollbremsung.

Fortsetzung folgt … am Freitag, den 28.Oktober 2022!

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What? :flushed: Das kam jetzt aber sehr überraschend. Hat er das wirklich gerade gesagt oder war es nur ein Gedanke?